zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
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zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
Hallo , mir brennt ein Thema auf der Seele, welches mit den Sozialen Kontakten meiner 14 jährigen Tochter zu tun hat, Die nächsten Tage werde ich mich auch noch richtig verstellen.
Meine Tochter ist 14 ein besonderes Mädchen welches einige Anzeichen für eine höhere Begabung hat. Ich habe sie nicht testen lassen . Nur ein paar Fakten Komplette Sätze hat sie mit 11 Monaten gesprochen. Mit Kindern konnte sie nie etwas anfangen. Wenn sie sich mit jemand unterhalten hat ,dann mit wesentlich älteren Kindern oder Erziehern in der Kita oder Lehrern in der Schule. Sollte mir 5 eingeschult werden weil sie in der Kita unterfordert war. Klasse 1 - 4 gute bis sehr gute Leistungen ab der 5. Klasse Wechsel in eine Leistung und Begabten Klasse auf den Städtischen Gymnasium. Leistungen sehr gut , klagt aber zunehmend über die Langsamkeit anderer Schüler und hat immer öfter lange weile im Unterricht. Sehr wenige Soziale Kontakte, Ist gerne alleine und ließt Fachbücher ( die für Studenten sind ) Fühlt sich oft unverstanden und überlegen.
Nun aber zu meinem Problem . Mit 5 hat sie zu einem Mädchen die mit ihr befreundet war gesagt. Zitat " Du musst einsehen das wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt haben und keine gemeinsamen Interessen haben. Ich möchte nicht mehr mit Dir befreundet sein " Danach war sie über Jahre alleine, es kamen zwar Kinder zum Geburtstag aber mit niemand hatte sie darüber hinaus Kontakt. Mit 12 hat sie dann beim Sport ein sehr nettes Mädchen kennen gelernt. Sie wurden beste Freundinnen, aber immer mehr zeigte sich das meine Tochter unzufrieden war. Sie sagt die Kommunikation ist zu einfach und sie könne mit ihr über nichts reden. Ich habe mit ihr geredet und ihr erklärt das sie nicht so anspruchsvoll sein soll und sich einfach auf das Mädchen einlassen soll Netflix schauen, Tischtennis spielen was Jugendliche eben sie machen. Aber es kam immer sie ( die Freundin ) hat den Film nicht verstanden. Da sie sich wegen des Virus nicht mehr beim Sport sehen können und auch so 20 KM weit entfernt wohnen wurde ihre Freundschaft immer schwieriger. Irgendwann hat meine Tochter gesagt sie hätten sich nichts mehr zu sagen. Einmal die Woche 3 Sätze über Schule, ist keine Freundschaft. Sie hat die Freundschaft beendet .Die Freundin war völlig fertig und verstand überhaupt nicht was los ist .Nach ihrer Ansicht hatte sie zwar weniger Kontakt aber die gemeinsamen Wochenenden alle 4 - 6 Wochen wären immer Super gewesen. Meine Tochter sagt aber selber ,das sie manchmal einsam ist. Aber lieber alleine als mit jemand befreundet sein, der den eigenen Ansprüchen nicht genügt.
Wie sind eure Erfahrungen mit euren Kids bei Freundschaft oder später Beziehungen ?
Meine Tochter ist 14 ein besonderes Mädchen welches einige Anzeichen für eine höhere Begabung hat. Ich habe sie nicht testen lassen . Nur ein paar Fakten Komplette Sätze hat sie mit 11 Monaten gesprochen. Mit Kindern konnte sie nie etwas anfangen. Wenn sie sich mit jemand unterhalten hat ,dann mit wesentlich älteren Kindern oder Erziehern in der Kita oder Lehrern in der Schule. Sollte mir 5 eingeschult werden weil sie in der Kita unterfordert war. Klasse 1 - 4 gute bis sehr gute Leistungen ab der 5. Klasse Wechsel in eine Leistung und Begabten Klasse auf den Städtischen Gymnasium. Leistungen sehr gut , klagt aber zunehmend über die Langsamkeit anderer Schüler und hat immer öfter lange weile im Unterricht. Sehr wenige Soziale Kontakte, Ist gerne alleine und ließt Fachbücher ( die für Studenten sind ) Fühlt sich oft unverstanden und überlegen.
Nun aber zu meinem Problem . Mit 5 hat sie zu einem Mädchen die mit ihr befreundet war gesagt. Zitat " Du musst einsehen das wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt haben und keine gemeinsamen Interessen haben. Ich möchte nicht mehr mit Dir befreundet sein " Danach war sie über Jahre alleine, es kamen zwar Kinder zum Geburtstag aber mit niemand hatte sie darüber hinaus Kontakt. Mit 12 hat sie dann beim Sport ein sehr nettes Mädchen kennen gelernt. Sie wurden beste Freundinnen, aber immer mehr zeigte sich das meine Tochter unzufrieden war. Sie sagt die Kommunikation ist zu einfach und sie könne mit ihr über nichts reden. Ich habe mit ihr geredet und ihr erklärt das sie nicht so anspruchsvoll sein soll und sich einfach auf das Mädchen einlassen soll Netflix schauen, Tischtennis spielen was Jugendliche eben sie machen. Aber es kam immer sie ( die Freundin ) hat den Film nicht verstanden. Da sie sich wegen des Virus nicht mehr beim Sport sehen können und auch so 20 KM weit entfernt wohnen wurde ihre Freundschaft immer schwieriger. Irgendwann hat meine Tochter gesagt sie hätten sich nichts mehr zu sagen. Einmal die Woche 3 Sätze über Schule, ist keine Freundschaft. Sie hat die Freundschaft beendet .Die Freundin war völlig fertig und verstand überhaupt nicht was los ist .Nach ihrer Ansicht hatte sie zwar weniger Kontakt aber die gemeinsamen Wochenenden alle 4 - 6 Wochen wären immer Super gewesen. Meine Tochter sagt aber selber ,das sie manchmal einsam ist. Aber lieber alleine als mit jemand befreundet sein, der den eigenen Ansprüchen nicht genügt.
Wie sind eure Erfahrungen mit euren Kids bei Freundschaft oder später Beziehungen ?
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- Dauergast
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- Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24
Re: zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
Hallo anderseingirl,
grundsätzlich finde ich an "keine Freunde haben" nichts weiß-Gott-wie-Schlimmes, wenn dem Kind selbst nichts fehlt. Freunde sind das, was sich ELTERN für ihre Kinder wünschen. Dahinter stecken meistens Ängste, vor allem die, das Kind könnte ohne Freunde ein weltfremder, eigenbrötlerischer, unglücklicher Nerd werden.
Ich hatte als Kind und Jugendliche auch große Schwierigkeiten mit Freundschaften. In der Grundschule ging es noch. Da hatte ich zumindest einige Spielkontakte und zumindest in der 4. Klasse war ich mit einem Jungen mit ähnlichen Interessen befreundet. Wegen "fehlender sozialer Reife" kam ich dann in kein Gymnsaium sondern in die Hauptschule, wo Freundschaften auf Augenhöhe leider nicht mehr möglich waren. Da bei mir immer schon eine große Diskrepanz zwischen kognitiver Fitness und sozial-emotionaler Entwickung bestand, waren Freundschaften doppelt schwierig. Mir waren gleichaltrige Kinder salopp gesagt "zu blöd" und ich war ihnen "zu kindisch". Erst in der höheren Schule kam ich in eine Klasse, wo mehr Toleranz herrschte, und wo ich mich auch ohne wirkliche "gute Freundinnen" wohlgefühlt habe.
In Sachen Freundschaft habe ich ziemlich viel versucht, meistens ohne Erfolg. Meine Interessen für Lyrik, Briefmarken sammeln und fischen haben kaum Kinder geteilt. Ich weiß noch, wie ich eine "Freundin" mal zum Fischen mitgenommen habe, weil sie das wollte. Aber sie war viel zu ungeduldig und hat wohl geglaubt, alle 5min einen Fisch an Land zu ziehen. Meine Briefmarkensammlung hat weit und breit kein Kind interessiert. Ich war in einem Briefmarkenverein mit lauter alten Männern, die mein Interesse geteilt haben und mit denen ich mich echt gut unterhalten konnte. In dem Verein war ich ganze 14 Jahre lang 2x pro Monat (im Alter von 8 bis 22 Jahren) und so blöd es auch klingen man, es ist mir dort echt gut gegangen.
Die alten Herren hatten Freude dass sich ein so junges Mädel fürs Marken sammeln interessiert und sie haben mir alles, was ich brauchte, beigebracht. Viele haben mir auch Marken geschenkt, einfach so, ohne Hintergedanken. Ich fand es als Kind und Jugendliche auch interessant, einer so ganz anderen Generation bei Unterhaltungen zuzuhören: wie hart der Winter von 1926 auf 1927 war, wie man verhindern hätte können dass Hitler an die Macht kommt, wie man Polenta am schmackhaftesten zubereitet,---es war für mich einfach eine andere Welt, die mich ehrlich gesagt mehr interessiert hat als die Mädels-Gespräche welcher Junge "süß" ist oder wo man Jeans der Marke xxx günstig kaufen kann .
Auch Astronomie hat mich interessiert und da gab es zumindest ein paar Kinder, die auch behauptet haben, dass es ihr Hobby ist. Aber da war ich schon nach einigen Minuten Gespräch desillusioniert. Kein einiges Kind war auch nur annähernd so tief in der Materie drin wie ich. Die meisten waren schon stolz darauf, die Namen aller Planeten zu kennen und am Nachthimmel den "großen Wagen" zu finden. Ich aber wollte über die Titus-Bode-Reihe diskutieren und über die Herleitung der Chandrasekhar-Grenze. Mein Astronomie-Interesse habe ich ab einem Alter von 16 Jahren im "astronomischen Arbeitskreis" ausgelebt - auch mit großteils wesentlich älteren Leuten.
Kein Mensch ist eine Insel, daher sind Sozialkontakte auch extrem wichtig. Aber ich sehe das durch meine eigenen Erfahrungen nicht so, dass diese idealerweise mit Gleichaltrigen staffinden sollten. Mit 14 kann deine Tochter schon ziemlich eigenmächtig diverse soziale Medien nutzen und da gibt es sicher auch für ihre Interessen Gleichgesinnte, wenn man bewusst danach sucht.
grundsätzlich finde ich an "keine Freunde haben" nichts weiß-Gott-wie-Schlimmes, wenn dem Kind selbst nichts fehlt. Freunde sind das, was sich ELTERN für ihre Kinder wünschen. Dahinter stecken meistens Ängste, vor allem die, das Kind könnte ohne Freunde ein weltfremder, eigenbrötlerischer, unglücklicher Nerd werden.
Ich hatte als Kind und Jugendliche auch große Schwierigkeiten mit Freundschaften. In der Grundschule ging es noch. Da hatte ich zumindest einige Spielkontakte und zumindest in der 4. Klasse war ich mit einem Jungen mit ähnlichen Interessen befreundet. Wegen "fehlender sozialer Reife" kam ich dann in kein Gymnsaium sondern in die Hauptschule, wo Freundschaften auf Augenhöhe leider nicht mehr möglich waren. Da bei mir immer schon eine große Diskrepanz zwischen kognitiver Fitness und sozial-emotionaler Entwickung bestand, waren Freundschaften doppelt schwierig. Mir waren gleichaltrige Kinder salopp gesagt "zu blöd" und ich war ihnen "zu kindisch". Erst in der höheren Schule kam ich in eine Klasse, wo mehr Toleranz herrschte, und wo ich mich auch ohne wirkliche "gute Freundinnen" wohlgefühlt habe.
In Sachen Freundschaft habe ich ziemlich viel versucht, meistens ohne Erfolg. Meine Interessen für Lyrik, Briefmarken sammeln und fischen haben kaum Kinder geteilt. Ich weiß noch, wie ich eine "Freundin" mal zum Fischen mitgenommen habe, weil sie das wollte. Aber sie war viel zu ungeduldig und hat wohl geglaubt, alle 5min einen Fisch an Land zu ziehen. Meine Briefmarkensammlung hat weit und breit kein Kind interessiert. Ich war in einem Briefmarkenverein mit lauter alten Männern, die mein Interesse geteilt haben und mit denen ich mich echt gut unterhalten konnte. In dem Verein war ich ganze 14 Jahre lang 2x pro Monat (im Alter von 8 bis 22 Jahren) und so blöd es auch klingen man, es ist mir dort echt gut gegangen.
Die alten Herren hatten Freude dass sich ein so junges Mädel fürs Marken sammeln interessiert und sie haben mir alles, was ich brauchte, beigebracht. Viele haben mir auch Marken geschenkt, einfach so, ohne Hintergedanken. Ich fand es als Kind und Jugendliche auch interessant, einer so ganz anderen Generation bei Unterhaltungen zuzuhören: wie hart der Winter von 1926 auf 1927 war, wie man verhindern hätte können dass Hitler an die Macht kommt, wie man Polenta am schmackhaftesten zubereitet,---es war für mich einfach eine andere Welt, die mich ehrlich gesagt mehr interessiert hat als die Mädels-Gespräche welcher Junge "süß" ist oder wo man Jeans der Marke xxx günstig kaufen kann .
Auch Astronomie hat mich interessiert und da gab es zumindest ein paar Kinder, die auch behauptet haben, dass es ihr Hobby ist. Aber da war ich schon nach einigen Minuten Gespräch desillusioniert. Kein einiges Kind war auch nur annähernd so tief in der Materie drin wie ich. Die meisten waren schon stolz darauf, die Namen aller Planeten zu kennen und am Nachthimmel den "großen Wagen" zu finden. Ich aber wollte über die Titus-Bode-Reihe diskutieren und über die Herleitung der Chandrasekhar-Grenze. Mein Astronomie-Interesse habe ich ab einem Alter von 16 Jahren im "astronomischen Arbeitskreis" ausgelebt - auch mit großteils wesentlich älteren Leuten.
Kein Mensch ist eine Insel, daher sind Sozialkontakte auch extrem wichtig. Aber ich sehe das durch meine eigenen Erfahrungen nicht so, dass diese idealerweise mit Gleichaltrigen staffinden sollten. Mit 14 kann deine Tochter schon ziemlich eigenmächtig diverse soziale Medien nutzen und da gibt es sicher auch für ihre Interessen Gleichgesinnte, wenn man bewusst danach sucht.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
Hallo,
unsere Tochter ist 13 und hat aktuell keine richtige Freundin.
Sie ist im Gym und in ihrer Klasse sind 7 andere Mädels und 18 Jungs.
Mit den Mädels kann sich nicht wirklich was anfagen, deren Themen und oft auch affiges Benehmen ist ihr zu blöd.
Die Mädels stehen wohl nur rum und reden über Themen, die unsere Tochter 0 interessieren oder zu denen unsere Tochter eine komplett andere Meinung hat- was natürlich nicht gut ankommt- weswegen sie ihre Meinung auch schon öfter nicht sagt, sondern sich ihren Teil dazu denkt.
Unsere Tochter versteht sich super mit einigen Jungs aus der Klasse- die ihre Interessen teilen bzw. in den Pausen bspw. auch mal Tischtennis spielen ohne Angst zu haben sich ihre Frisur zu zerstören....
Ein Junge mit dem sie sich gut versteht ist Asperger und der jüngste der Klasse. Ein anderer Junge hat ein 1er Zeugnis und sollte schon springe, wollte aber nicht. Der nächste Junge steht auch nur auf 1 in der Schule. Etc. Ich vermute mal, dadurch das auch diese Jungs sehr fit sind- aber trotzdem in den Pausen normale Spiele spielen passt es aktuell ganz gut für sie. Sie sagt auch selber, ihr bester Freund ist ein Junge.
Sie hätte gerne auch eine beste Freundin, aber die Kontakte die sie zu Mädels hat sind halt schwierig--sie schwimmen nicht auf einer Wellenlänge bzw. nur zeitweise--zu 2 Mädels hatte sie etwas engeren Kontakt, der sich aber gegen Ende des letzten Jahres verlaufen hat-- sie hat auch keine Lust mehr dazu, immer von sich aus den Kontakt aufrechtzuerhalten und die anderen machen nichts dazu.
Wir hoffen einfach mal, wenn irgendwann die Schule wieder losgeht, dass sie dann noch andere Kontakt aufbauen kann über Hobbies ( sie würde gerne z den Pfadfindern gehen) oder das neue Kids in ihren Jahrgang kommen- die besser "passen".
Ich kenne das von mir früher nicht- aber da waren auch andere Zeiten-- klingt blöd- aber soviel Gezicke und Getue und Kleinkrieg gab es bei uns in der Schule nicht-- weder in der Grundschule noch im Gym.
Es gab immer Kids die man nicht so gerne mochte, aber dieses bewusste Ausgrenzen oder achten auf Äußerlichkeiten kenne ich nicht.
Und "zu alt" um Tischtennis zu spielen---das gab es bei uns auch nicht- ich weiß genau, dass wir in Klasse 11 soagr auf Klassenfahrten Tischtennis gespielt haben-- egal wie dann die Frisur aussah
Selbst die Lehrer haben mitgespielt.
unsere Tochter ist 13 und hat aktuell keine richtige Freundin.
Sie ist im Gym und in ihrer Klasse sind 7 andere Mädels und 18 Jungs.
Mit den Mädels kann sich nicht wirklich was anfagen, deren Themen und oft auch affiges Benehmen ist ihr zu blöd.
Die Mädels stehen wohl nur rum und reden über Themen, die unsere Tochter 0 interessieren oder zu denen unsere Tochter eine komplett andere Meinung hat- was natürlich nicht gut ankommt- weswegen sie ihre Meinung auch schon öfter nicht sagt, sondern sich ihren Teil dazu denkt.
Unsere Tochter versteht sich super mit einigen Jungs aus der Klasse- die ihre Interessen teilen bzw. in den Pausen bspw. auch mal Tischtennis spielen ohne Angst zu haben sich ihre Frisur zu zerstören....
Ein Junge mit dem sie sich gut versteht ist Asperger und der jüngste der Klasse. Ein anderer Junge hat ein 1er Zeugnis und sollte schon springe, wollte aber nicht. Der nächste Junge steht auch nur auf 1 in der Schule. Etc. Ich vermute mal, dadurch das auch diese Jungs sehr fit sind- aber trotzdem in den Pausen normale Spiele spielen passt es aktuell ganz gut für sie. Sie sagt auch selber, ihr bester Freund ist ein Junge.
Sie hätte gerne auch eine beste Freundin, aber die Kontakte die sie zu Mädels hat sind halt schwierig--sie schwimmen nicht auf einer Wellenlänge bzw. nur zeitweise--zu 2 Mädels hatte sie etwas engeren Kontakt, der sich aber gegen Ende des letzten Jahres verlaufen hat-- sie hat auch keine Lust mehr dazu, immer von sich aus den Kontakt aufrechtzuerhalten und die anderen machen nichts dazu.
Wir hoffen einfach mal, wenn irgendwann die Schule wieder losgeht, dass sie dann noch andere Kontakt aufbauen kann über Hobbies ( sie würde gerne z den Pfadfindern gehen) oder das neue Kids in ihren Jahrgang kommen- die besser "passen".
Ich kenne das von mir früher nicht- aber da waren auch andere Zeiten-- klingt blöd- aber soviel Gezicke und Getue und Kleinkrieg gab es bei uns in der Schule nicht-- weder in der Grundschule noch im Gym.
Es gab immer Kids die man nicht so gerne mochte, aber dieses bewusste Ausgrenzen oder achten auf Äußerlichkeiten kenne ich nicht.
Und "zu alt" um Tischtennis zu spielen---das gab es bei uns auch nicht- ich weiß genau, dass wir in Klasse 11 soagr auf Klassenfahrten Tischtennis gespielt haben-- egal wie dann die Frisur aussah
Selbst die Lehrer haben mitgespielt.
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- Dauergast
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- Registriert: Do 23. Jan 2020, 09:33
Re: zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
Die Welt der Mädchen ist nicht blöder, als die der Jungs. Nur ist die Welt der Mädchen komplexer, voller intrigen und daher schwerer zu verstehen. Das ist nicht jedermanns Sache. Ich beobachte auch in der HB-Klasse meiner Tochter, die auufällig viele Mädchen für so eine Konstellation hat, dass es dort auch eindeutig hochbegabte Mädchen gibt, die sich für Mode, Jungs und Co interessieren. Auch unter den Jungs der Klasse hat sich eine Gruppe abgezeichnet, die super gut mit dieser Mädchengruppe zurecht kommt.
Tischtennis ist unter Jugendlichen jedes Alters und Geschlechts sehr beliebt. Wer keinen Schläger zur Hand hat, spielt mit einem Buch Bei gutem Wetter sind alle Tische hier im Park schnell belegt, und das sind so über den Park verteilt - etwa ein Dutzend.
Tischtennis ist unter Jugendlichen jedes Alters und Geschlechts sehr beliebt. Wer keinen Schläger zur Hand hat, spielt mit einem Buch Bei gutem Wetter sind alle Tische hier im Park schnell belegt, und das sind so über den Park verteilt - etwa ein Dutzend.
Re: zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
Spannendes Thema!
Meine Tochter (12) hatte nie Mädchenfreundschaften, es waren schon immer Jungs, mit denen sie sich besser verstand. (und bei der 7jährigen Erstklässlerin ist es ebenso)
Befragt nach ihrem besten Freund/Freundin antwortete die jüngere meiner Töchter im Kindergartenalter übrigens mal aus vollem Herzen und ohne Anflug des Bedauerns: "Ich selbst!"
(meine Große hätte wohl damals eher "niemand" gesagt...)
Die Große hat sich im Grundschulalter schon immerwieder nach einer Mädchenfreundschaft gesehnt, hatte zuletzt in Klasse 4 ein Mädchen, mit dem sie sich gut verstand, was sehr weit war, auch körperlich, mit Abstand auch die Größte war und auch schon "weite" Interessen hatte. Mit deren Mädchen-Interessen (Mode, Serien, Bands...) konnte meine eher jungenhafte Tochter gar nichts anfangen, aber sie schätzte das Mädchen, weil es nicht tratschte, verlässlich und loyal war und reif mit Konflikten umging. Sie war wie sie ein wenig "anders" als die anderen Mädchen der Klasse. (übrigens hatte das Mädchen einen erwachsenen hb-Halbbruder, wie ich zufällig mal herausfand)
Leider verlor sich der Kontakt nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule. Meine Tochter nahm von sich aus noch mehrfach Kontakt auf, aber es kam nicht so recht was zurück. Angeblich musste sie immer lernen... (Was stimmen könnte, die Mutter war da sehr hinterher)
Jetzt ist sie in einer MINT Schule für begabtere Schüler und dort sind immer nur so 4-5 Mädchen pro Klasse. Und darum sind die Mädchen, die sich für diese Schule entscheiden, wahrscheinlich sowohl begabt, als auch haben wohl eher geschlechtsneutralere Interessen.
Bei ihr in der Klasse sind es 4 Mädchen auf 18 Jungen.
Mit einem Mädchen davon versteht sie sich gar nicht, die zwei anderen waren schon zusammen in die Klasse gekommen, also schon vorher befreundet. Sie haben meine Tochter aber quasi schnell "aufgenommen" und die drei verstehen sich an sich sehr gut. Damals in Klasse 5, vor Corona, waren sie auch 2x schon zum Übernachten hier und da haben sie sich zu dritt im Keller verschanzt und wollten nicht gestört werden. Oder sie trafen sich zu dritt zum Baden am See. Sie wollten sogar ursprünglich in den Sommerferien 2 Tage lang zusammen in eine Hütte, die einer der Familien gehört.
Ich hab mich sehr gefreut für meine Tochter!
Allerdings habe ich den Eindruck, dass meine Tochter sich von sich aus nicht sonderlich aktiv für die Freundschaft einsetzt.
In den Sommerferien wollten sich dann statt Hütte wenigstens beide auch mal einzeln mit meiner Tochter treffen, aber das lehnte sie rigoros ab. Treffs nur mit beiden gleichzeitig oder sonst gar nicht, wollte sie.
Anfang des Homeschoolings letztes Jahr hat sie mit den Mädels (beiden gleichzeitig) öfter mal geskypt, aber das wurde jetzt zuletzt immer seltener.
Wir haben uns gerade neulich erst über das Thema Freundschaften unterhalten. Wir hatten einen Streit gehabt und uns danach versöhnt und lange geredet und stellten gemeinsam fest, dass es total doof ist, wenn sie mit mir Streit hat und ich aber gleichzeitig quasi die Einzige bin, mit der sie den Ärger und Kummer der daraus entsteht bereden kann und möchte...
Sie sagte zu dem Thema, dass die beiden Klassenkameradinnen nicht diejenigen sind, mit denen sie sowas besprechen würde. Und sie es auch total schade findet, dass sie ihre Interessen nicht teilen.
Weder Minecraft noch Anime/Mangas interessieren die beiden anderen sonderlich.
Zumindest nicht in dem Ausmaß und der Intensität, wie es bei ihr der Fall ist.
(Ich glaube, das ist wie es Rabaukenmama schon beschrieb, das Hauptproblem. Es fehlt ihr oft bei anderen die Tiefe des Interesses, keiner teilt mit ihr die "Obsession", die sie bei ihren Themen immer empfindet.)
Ob sie mit ihnen befreundet wäre, wenn sie quasi nicht die einzigsten Mädchen der Klasse wären, wüsste sie gar nicht recht, sagt sie.
Wenn sie was Emotionales/Privates zu bereden hätte, würde sie sich jedenfalls nicht an sie wenden. Und auch nicht an die Jungs, mit denen sie befreundet ist. Eigentlich sei ich ihre beste Freundin...
Ihr bester Freund ist ihr sehr wichtig, mit ihm ist sie schon seit Babyalter befreundet und sie sehen sich oft, auch derzeit mehrmals die Woche. Über ihn sagte sie im Grundschulalter mal, sie müsse ihn unbedingt bald wieder treffen, sie leide unter "akutem Arturmangel" und würde krank, wenn sie sich nicht bald sehen.
Wenn sie sich treffen, verschwinden sie sofort und für Stunden in ihrer eigenen Welt, früher war das beim Spiel draußen, aktuell geht es dabei meist um Minecraft. Entweder spielen sie zusammen oder sie reden und reden und reden darüber und alles um sie herum ist wie ausgeschaltet. Selbst Essen u.ä. wird vergessen bzw ist unwichtig.
Der Junge hat übrigens einige autistische Tendenzen und ich glaube, bei ihm findet sie am ehesten das "obsessive" wieder, was ich oben erwähnte.
Aber für andere, soziale/emotionale, Themen ist er nicht offen, sagt sie. Dann sage er immer einfach gar nichts mehr, wenn sie sowas mal anspricht.
Über ihren Youtubekanal (dort veröffentlicht sie kleine animierte Filmchen und Making ofs ihrer digitalen Zeichnungen) hat sie im vergangenen Jahr ein ein Jahr älteres Mädchen gefunden, was sich für ähnliche Themen interessiert, wie sie selbst. Sie spielen manchmal zusammen Minecraft und tauschen sich über Animes aus, beide malen gern Mangafiguren und geben sich gegenseitig Tipps und machen ähnliche kleine Filmchen auf ihren Kanälen. Haben da auch schon mal ein gemeinsames Projekt gehabt.
Sie kennen sich aber rein virtuell, wohnen in verschiedene Bundesländern.
Dass meine Tochter ab und an eine Sehnsucht nach einer engen Freundin hat, denke ich schon. Einmal hat sie bspw extra für dieses Mädchen einen Film hergestellt, der sie Arm und Arm zeigt und mit "meine beste Freundin" Lichterkette ergänzt ist.
Ich beobachte das aufmerksam, weil das natürlich das Potential für diverse Probleme hat, wenn man so weit voneinander entfernt ist und sich gar nicht wirklich kennt.
In besagtem Gespräch neulich fragte ich sie, ob sie sie bei so Gelegenheiten vielleicht auch anrufen könne. Da meinte sie, das Mädchen sei toll, sie verstünden sich prima, sie habe auch schon mit ihr privat und über Privates geredet, aber sie sei oft nicht erreichbar. Es wurde jedenfalls deutlich, dass ihr klar ist, dass das keine vollwertige Freudenschaft sein/ersetzen kann. (das hat mich beruhigt)
Insgesamt sehe ich also schon das Bedürfnis und die Sehnsucht nach einer engen Freundin, aber es sieht zumindest aktuell nicht so dringend aus, dass sie wirklich leidet. Mit 12 und in der derzeitigen besonderen, isolierten Situation scheine ich als Mama als Vertraute Nr.1 auch noch zu reichen...
Ich hoffe natürlich, dass sie zukünftig noch passende Freunde findet bzw Freundschaften pflegt in der Peergroup ... sicherlich wird es aber auch wieder enger mit den besagten Mädels, wenn sie sich öfter sehen. Aktuell geht das ja eher nicht. Zwar ab und an in der Schule, sie sind in der gleichen Gruppe (hat meine Tochter übrigens extra so eingerichtet, an sich war sie ursprünglich mit einem weiteren Minecraft-Freund aus der Siedlung zusammen in der anderen Gruppe, also ganz egal sind ihr die zwei offensichtlich doch nicht, immerhin hat sie den gemeinsamen Schulweg mit dem anderen Freund dadurch "abgewählt") aber in der Freizeit sehen sie sich gar nicht.
Ich selbst hatte übrigens auch nie eine beste Freundin. Ich war auch lange in einer "Kleeblatt"-Konstellation, hatte also immer 2 etwa gleichwertige Freundinnen.
Ich war an sich ein kontaktfreudiges, offenes Kind, das immer recht schnell Anschluss fand, aber die ganz große Nähe fand ich eigentlich auch nie.
Wobei ich mich nicht erinnern kann, darunter besonders gelitten zu haben. Mir war es eigentlich immer wichtig, etwas Abstand zu halten und wollte den Verpflichtungen, die sich aus einer sehr engen Freudenschaft ja auch ergeben, eigentlich auch bisschen aus dem Weg gehen.
Ich weiß aber noch, dass ich mit so ca. 12 eine intensive Karl-May-Phase hatte und meine eine Freundin des "Kleeblattes" zu einer Blutsbrüderschaft überreden wollte, Winnetou und Old Shatterhand mit ihr spielen wollte und sie immer wieder versucht habe zu überreden, die Bücher zu lesen, damit wir uns darüber austauschen könnten. Diese absolute Freundschaft zwischen Winnetou und Old Shatterhand, die Bereitschaft für den anderen in den Tod zu gehen und den anderen in seiner Andersartigkeit zu verstehen und zu akzeptieren, hat mich damals sehr berührt und beschäftigt. Das wollte ich auch!
Aber ich war nicht erfolgreich und gab dann auf und akzeptierte, dass es mir nicht gelang, sie dafür zu begeistern. Sie hatte die Bücher sogar begonnen zu lesen, konnte damit aber nichts anfangen.
Dass mich das nun aber total enttäuscht hätte erinnere ich mich heute nicht.
Aber ich glaube, das war das erste Mal, dass ich es so bewusst wahrgenommen habe, dass ich meine Ideen und Vorstellungen nicht einfach so auf andere übertragen könnte. Mit meiner Begeisterung trotz Freundschaft und innerlich empfundener Nähe gegen Wände rannte.
Vielleicht hab ich ab da dann auch bisschen aufgehört, meine tiefsten, innersten sehnlichsten Wünsche und Gedanken zu teilen und das lieber mit mir selbst ausgemacht...
Ähnlich meiner Tochter war es mir wichtig, stets selbst bestimmen zu können, die Kontrolle zu haben, wer mir wie nahe kommt, also ich war zwar sehr offen gegenüber anderen, aber nur wenn ich es wollte und vermied es, dass sich daraus eine allzu "fordernde" Nähe ergeben könnte.
Sprich: sobald es mir zu nahe wurde, bin ich erstmal lieber wieder auf Abstand gegangen.
Autonomie war und ist mir unglaublich wichtig, bloß keine Abhängigkeiten entstehen lassen...
So ist das immernoch... wenn es mir schlecht geht, mach ich das mit mir selbst aus. Ich bin echt absolut kein verschlossener Mensch, eher im Gegenteil, aber nur dann, wenn ich mich nicht gerade schwach fühle. Und für bestimmte Themen habe ich jeweils wirklich gute, vertraute Freundinnen, aber keine beste für alles. Das find ich eigentlich total praktisch und gut und ausreichend.
Leiden tu ich darunter jedenfalls nicht - eigentlich genieße ich meine Unabhängigkeit und Selbstbestimmung eher. (ich lebe ja auch in keiner Partnerschaft)
Ich hatte eigentlich immer 2-3 Freundinnen, zu vielen habe ich auch auch Jahren und mit großem räumlichen und zeitlichen Abstand noch Kontakt. Mit einer Freundin war ich bspw letztes Jahr im Urlaub, die kenne ich aus der Ausbildung noch und wir hatten uns mehrfach über Jahre aus den Augen verloren und dann wieder gefunden.
Darum würde ich sagen, dass es nicht automatisch Leid bedeutet, keine einzelne beste Freundin oder Partner zu haben...
Wie ich scheint mir meine Tochter den Weg zu gehen, dass sie für spezifische Themen und Interessen jeweils spezifische Freundschaften sucht/pflegt.
Die entsprechend passenden Menschen zu finden, wird mit zunehmenden Alter und den mehr/größer werdenden Räumen, in denen man sich bewegt, natürlich immer leichter.
Der Anspruch "eine(r) für alles" ist einfach auch unrealistisch, glaube ich. Zumindest für mich gilt das. Ich bin viel zu anspruchsvoll und komplex, als dass eine Person alle meine Ansprüche, die ich an eine Freundschaft/Beziehung habe, erfüllen könnte...
Das wäre regelrecht unfair, das von einem einzelnen Menschen zu erwarten.
Weder möchte ich selbst diesem Ausschließlichkeitsanspruch ("DIE beste Freundin" zu sein) genügen, noch jemand andrem zumuten. Und scheinbar war das auch schon als Kind so...)
Meine Tochter (12) hatte nie Mädchenfreundschaften, es waren schon immer Jungs, mit denen sie sich besser verstand. (und bei der 7jährigen Erstklässlerin ist es ebenso)
Befragt nach ihrem besten Freund/Freundin antwortete die jüngere meiner Töchter im Kindergartenalter übrigens mal aus vollem Herzen und ohne Anflug des Bedauerns: "Ich selbst!"
(meine Große hätte wohl damals eher "niemand" gesagt...)
Die Große hat sich im Grundschulalter schon immerwieder nach einer Mädchenfreundschaft gesehnt, hatte zuletzt in Klasse 4 ein Mädchen, mit dem sie sich gut verstand, was sehr weit war, auch körperlich, mit Abstand auch die Größte war und auch schon "weite" Interessen hatte. Mit deren Mädchen-Interessen (Mode, Serien, Bands...) konnte meine eher jungenhafte Tochter gar nichts anfangen, aber sie schätzte das Mädchen, weil es nicht tratschte, verlässlich und loyal war und reif mit Konflikten umging. Sie war wie sie ein wenig "anders" als die anderen Mädchen der Klasse. (übrigens hatte das Mädchen einen erwachsenen hb-Halbbruder, wie ich zufällig mal herausfand)
Leider verlor sich der Kontakt nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule. Meine Tochter nahm von sich aus noch mehrfach Kontakt auf, aber es kam nicht so recht was zurück. Angeblich musste sie immer lernen... (Was stimmen könnte, die Mutter war da sehr hinterher)
Jetzt ist sie in einer MINT Schule für begabtere Schüler und dort sind immer nur so 4-5 Mädchen pro Klasse. Und darum sind die Mädchen, die sich für diese Schule entscheiden, wahrscheinlich sowohl begabt, als auch haben wohl eher geschlechtsneutralere Interessen.
Bei ihr in der Klasse sind es 4 Mädchen auf 18 Jungen.
Mit einem Mädchen davon versteht sie sich gar nicht, die zwei anderen waren schon zusammen in die Klasse gekommen, also schon vorher befreundet. Sie haben meine Tochter aber quasi schnell "aufgenommen" und die drei verstehen sich an sich sehr gut. Damals in Klasse 5, vor Corona, waren sie auch 2x schon zum Übernachten hier und da haben sie sich zu dritt im Keller verschanzt und wollten nicht gestört werden. Oder sie trafen sich zu dritt zum Baden am See. Sie wollten sogar ursprünglich in den Sommerferien 2 Tage lang zusammen in eine Hütte, die einer der Familien gehört.
Ich hab mich sehr gefreut für meine Tochter!
Allerdings habe ich den Eindruck, dass meine Tochter sich von sich aus nicht sonderlich aktiv für die Freundschaft einsetzt.
In den Sommerferien wollten sich dann statt Hütte wenigstens beide auch mal einzeln mit meiner Tochter treffen, aber das lehnte sie rigoros ab. Treffs nur mit beiden gleichzeitig oder sonst gar nicht, wollte sie.
Anfang des Homeschoolings letztes Jahr hat sie mit den Mädels (beiden gleichzeitig) öfter mal geskypt, aber das wurde jetzt zuletzt immer seltener.
Wir haben uns gerade neulich erst über das Thema Freundschaften unterhalten. Wir hatten einen Streit gehabt und uns danach versöhnt und lange geredet und stellten gemeinsam fest, dass es total doof ist, wenn sie mit mir Streit hat und ich aber gleichzeitig quasi die Einzige bin, mit der sie den Ärger und Kummer der daraus entsteht bereden kann und möchte...
Sie sagte zu dem Thema, dass die beiden Klassenkameradinnen nicht diejenigen sind, mit denen sie sowas besprechen würde. Und sie es auch total schade findet, dass sie ihre Interessen nicht teilen.
Weder Minecraft noch Anime/Mangas interessieren die beiden anderen sonderlich.
Zumindest nicht in dem Ausmaß und der Intensität, wie es bei ihr der Fall ist.
(Ich glaube, das ist wie es Rabaukenmama schon beschrieb, das Hauptproblem. Es fehlt ihr oft bei anderen die Tiefe des Interesses, keiner teilt mit ihr die "Obsession", die sie bei ihren Themen immer empfindet.)
Ob sie mit ihnen befreundet wäre, wenn sie quasi nicht die einzigsten Mädchen der Klasse wären, wüsste sie gar nicht recht, sagt sie.
Wenn sie was Emotionales/Privates zu bereden hätte, würde sie sich jedenfalls nicht an sie wenden. Und auch nicht an die Jungs, mit denen sie befreundet ist. Eigentlich sei ich ihre beste Freundin...
Ihr bester Freund ist ihr sehr wichtig, mit ihm ist sie schon seit Babyalter befreundet und sie sehen sich oft, auch derzeit mehrmals die Woche. Über ihn sagte sie im Grundschulalter mal, sie müsse ihn unbedingt bald wieder treffen, sie leide unter "akutem Arturmangel" und würde krank, wenn sie sich nicht bald sehen.
Wenn sie sich treffen, verschwinden sie sofort und für Stunden in ihrer eigenen Welt, früher war das beim Spiel draußen, aktuell geht es dabei meist um Minecraft. Entweder spielen sie zusammen oder sie reden und reden und reden darüber und alles um sie herum ist wie ausgeschaltet. Selbst Essen u.ä. wird vergessen bzw ist unwichtig.
Der Junge hat übrigens einige autistische Tendenzen und ich glaube, bei ihm findet sie am ehesten das "obsessive" wieder, was ich oben erwähnte.
Aber für andere, soziale/emotionale, Themen ist er nicht offen, sagt sie. Dann sage er immer einfach gar nichts mehr, wenn sie sowas mal anspricht.
Über ihren Youtubekanal (dort veröffentlicht sie kleine animierte Filmchen und Making ofs ihrer digitalen Zeichnungen) hat sie im vergangenen Jahr ein ein Jahr älteres Mädchen gefunden, was sich für ähnliche Themen interessiert, wie sie selbst. Sie spielen manchmal zusammen Minecraft und tauschen sich über Animes aus, beide malen gern Mangafiguren und geben sich gegenseitig Tipps und machen ähnliche kleine Filmchen auf ihren Kanälen. Haben da auch schon mal ein gemeinsames Projekt gehabt.
Sie kennen sich aber rein virtuell, wohnen in verschiedene Bundesländern.
Dass meine Tochter ab und an eine Sehnsucht nach einer engen Freundin hat, denke ich schon. Einmal hat sie bspw extra für dieses Mädchen einen Film hergestellt, der sie Arm und Arm zeigt und mit "meine beste Freundin" Lichterkette ergänzt ist.
Ich beobachte das aufmerksam, weil das natürlich das Potential für diverse Probleme hat, wenn man so weit voneinander entfernt ist und sich gar nicht wirklich kennt.
In besagtem Gespräch neulich fragte ich sie, ob sie sie bei so Gelegenheiten vielleicht auch anrufen könne. Da meinte sie, das Mädchen sei toll, sie verstünden sich prima, sie habe auch schon mit ihr privat und über Privates geredet, aber sie sei oft nicht erreichbar. Es wurde jedenfalls deutlich, dass ihr klar ist, dass das keine vollwertige Freudenschaft sein/ersetzen kann. (das hat mich beruhigt)
Insgesamt sehe ich also schon das Bedürfnis und die Sehnsucht nach einer engen Freundin, aber es sieht zumindest aktuell nicht so dringend aus, dass sie wirklich leidet. Mit 12 und in der derzeitigen besonderen, isolierten Situation scheine ich als Mama als Vertraute Nr.1 auch noch zu reichen...
Ich hoffe natürlich, dass sie zukünftig noch passende Freunde findet bzw Freundschaften pflegt in der Peergroup ... sicherlich wird es aber auch wieder enger mit den besagten Mädels, wenn sie sich öfter sehen. Aktuell geht das ja eher nicht. Zwar ab und an in der Schule, sie sind in der gleichen Gruppe (hat meine Tochter übrigens extra so eingerichtet, an sich war sie ursprünglich mit einem weiteren Minecraft-Freund aus der Siedlung zusammen in der anderen Gruppe, also ganz egal sind ihr die zwei offensichtlich doch nicht, immerhin hat sie den gemeinsamen Schulweg mit dem anderen Freund dadurch "abgewählt") aber in der Freizeit sehen sie sich gar nicht.
Ich selbst hatte übrigens auch nie eine beste Freundin. Ich war auch lange in einer "Kleeblatt"-Konstellation, hatte also immer 2 etwa gleichwertige Freundinnen.
Ich war an sich ein kontaktfreudiges, offenes Kind, das immer recht schnell Anschluss fand, aber die ganz große Nähe fand ich eigentlich auch nie.
Wobei ich mich nicht erinnern kann, darunter besonders gelitten zu haben. Mir war es eigentlich immer wichtig, etwas Abstand zu halten und wollte den Verpflichtungen, die sich aus einer sehr engen Freudenschaft ja auch ergeben, eigentlich auch bisschen aus dem Weg gehen.
Ich weiß aber noch, dass ich mit so ca. 12 eine intensive Karl-May-Phase hatte und meine eine Freundin des "Kleeblattes" zu einer Blutsbrüderschaft überreden wollte, Winnetou und Old Shatterhand mit ihr spielen wollte und sie immer wieder versucht habe zu überreden, die Bücher zu lesen, damit wir uns darüber austauschen könnten. Diese absolute Freundschaft zwischen Winnetou und Old Shatterhand, die Bereitschaft für den anderen in den Tod zu gehen und den anderen in seiner Andersartigkeit zu verstehen und zu akzeptieren, hat mich damals sehr berührt und beschäftigt. Das wollte ich auch!
Aber ich war nicht erfolgreich und gab dann auf und akzeptierte, dass es mir nicht gelang, sie dafür zu begeistern. Sie hatte die Bücher sogar begonnen zu lesen, konnte damit aber nichts anfangen.
Dass mich das nun aber total enttäuscht hätte erinnere ich mich heute nicht.
Aber ich glaube, das war das erste Mal, dass ich es so bewusst wahrgenommen habe, dass ich meine Ideen und Vorstellungen nicht einfach so auf andere übertragen könnte. Mit meiner Begeisterung trotz Freundschaft und innerlich empfundener Nähe gegen Wände rannte.
Vielleicht hab ich ab da dann auch bisschen aufgehört, meine tiefsten, innersten sehnlichsten Wünsche und Gedanken zu teilen und das lieber mit mir selbst ausgemacht...
Ähnlich meiner Tochter war es mir wichtig, stets selbst bestimmen zu können, die Kontrolle zu haben, wer mir wie nahe kommt, also ich war zwar sehr offen gegenüber anderen, aber nur wenn ich es wollte und vermied es, dass sich daraus eine allzu "fordernde" Nähe ergeben könnte.
Sprich: sobald es mir zu nahe wurde, bin ich erstmal lieber wieder auf Abstand gegangen.
Autonomie war und ist mir unglaublich wichtig, bloß keine Abhängigkeiten entstehen lassen...
So ist das immernoch... wenn es mir schlecht geht, mach ich das mit mir selbst aus. Ich bin echt absolut kein verschlossener Mensch, eher im Gegenteil, aber nur dann, wenn ich mich nicht gerade schwach fühle. Und für bestimmte Themen habe ich jeweils wirklich gute, vertraute Freundinnen, aber keine beste für alles. Das find ich eigentlich total praktisch und gut und ausreichend.
Leiden tu ich darunter jedenfalls nicht - eigentlich genieße ich meine Unabhängigkeit und Selbstbestimmung eher. (ich lebe ja auch in keiner Partnerschaft)
Ich hatte eigentlich immer 2-3 Freundinnen, zu vielen habe ich auch auch Jahren und mit großem räumlichen und zeitlichen Abstand noch Kontakt. Mit einer Freundin war ich bspw letztes Jahr im Urlaub, die kenne ich aus der Ausbildung noch und wir hatten uns mehrfach über Jahre aus den Augen verloren und dann wieder gefunden.
Darum würde ich sagen, dass es nicht automatisch Leid bedeutet, keine einzelne beste Freundin oder Partner zu haben...
Wie ich scheint mir meine Tochter den Weg zu gehen, dass sie für spezifische Themen und Interessen jeweils spezifische Freundschaften sucht/pflegt.
Die entsprechend passenden Menschen zu finden, wird mit zunehmenden Alter und den mehr/größer werdenden Räumen, in denen man sich bewegt, natürlich immer leichter.
Der Anspruch "eine(r) für alles" ist einfach auch unrealistisch, glaube ich. Zumindest für mich gilt das. Ich bin viel zu anspruchsvoll und komplex, als dass eine Person alle meine Ansprüche, die ich an eine Freundschaft/Beziehung habe, erfüllen könnte...
Das wäre regelrecht unfair, das von einem einzelnen Menschen zu erwarten.
Weder möchte ich selbst diesem Ausschließlichkeitsanspruch ("DIE beste Freundin" zu sein) genügen, noch jemand andrem zumuten. Und scheinbar war das auch schon als Kind so...)
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
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Re: zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
Ich finde es sehr interessant, eure Beiträge zu lesen. Das ist schon lange auch unser Thema, quasi tagesaktuell. Meine Tochter ist auch 12 und ist damals während der 4. in die 5. Klasse gesprungen (wir leben nicht in D / bei uns dauert die GS 6 Jahre). Sie hatte eine beste Freundin seit dem Kindergarten, und die hat ihr eigentlich gereicht. Es war allerdings nicht so intensiv, dass sie sich ständig außerhalb der Schule gesehen hätten, das war eher sporadisch. Diese Freundin ist - im Gegensatz zu meiner Tochter - sehr umgänglich und hat dann in der 4. Klasse auch viel mit anderen Kindern gespielt, meine Tochter war außen vor, konnte und wollte mit den anderen Kindern wirklich gar nichts anfangen (oberflächlich, zickig, gemein). Sie hat - genau wie die Überschrift lautet - sehr hohe und reife Ansprüche an Freundschaft, erwartet absolute Loyalität und hat einen extrem hohen Gerechtigkeitsanspruch. Die ehemalige Freundin steckte zunehmend mal einen blöden Spruch in der Gruppe, das konnte meine Tochter nicht verstehen und sah es als Vertrauensbruch. Außerdem wäre sie sowieso nicht auf ihrer Wellenlänge, sondern sie habe sich einfach nur sehr an sie gewöhnt. Sie hielt dann nichts mehr in ihrer Klasse und dann hat sie den Sprung gewagt, der seit der 1. Klasse immer im Raum stand.
In der neuen Klasse (damals die 5.) wurde sie prompt von einer Clique adoptiert, das hat jedoch auch nicht lange gehalten, sie hatte immer ein Gefühl der Fremdartigkeit, bezeichnet sich gerne als "Alien" oder "französische Austauschschülerin in England". Das Schlimmste, was sie sagt ist: Immer muss ich eine Raupe sein, wenn ich ein Schmetterling bin, dann mag mich keiner mehr. Sie interessiert sich sehr für Medizin, für griechische Mythologie und für Geschichte im Allgemeinen. Mittlerweile ist sie in der 7. Klasse an einem katholischen Gymnasium im zweisprachigen Zug (D/F). Sie hat eine kleine Clique von Mädchen, mit denen sie unterwegs ist, allerdings ist auch da nicht die beste Freundin dabei (obwohl die Kinder in der Klasse deutlich fitter sind als in der GS). Sie gerät immer wieder mit ihnen aneinander und fühlt sich außen vor und nicht verstanden. Sie ist sehr redegewandt, hat beispielsweise ein Hammergedächtnis für Sprüche und unnützes Wissen und Fakten und kann einen wirklich manchmal "an die Wand labern", ich kann mir richtig vorstellen, wie die anderen Mädels manchmal mit den Augen rollen. Andererseits ist sie auch unglaublich schüchtern. Obwohl sie sehr liebevoll ist hat zeigt sie sich in neuen Situationen unendlich reserviert und kann kaum den Blick halten.
Und sie findet Tiktok, Instagram und Co. total lächerlich und versteht nicht, wie man sein Leben so nach außen darstellen kann. Das ist in der Altersgruppe natürlich sehr ungewöhnlich. Sie träumt sehr von einer besten Freundin, aber ich denke, was sie sucht findet man einfach ziemlich selten.
Wir reden sehr oft über das Thema, häufig kommt sie geknickt aus der Schule (bei uns ist quasi durchgängig normaler Unterricht gewesen) und ist einfach nur traurig, weil die anderen so oberflächlich sind oder auch manchmal einfach gemein (wobei das natürlich subjektiv ist, meine Tochter ist hochsensibel und denkt oft lange über Dinge nach, die sie sehr getroffen haben, über die andere Kinder in dem Alter wahrscheinlich einfach hinwegsehen würden). Mein Mann und ich versuchen, sie zu motivieren, die wenigen Freundschaften, die sie hat, trotzdem zu pflegen, weil es für sie glaube ich wichtig ist, überhaupt irgendwo dazuzugehören, wenn es auch nicht perfekt ist. Sie ist aktuell auf der Suche nach einer Geschichtsgruppe, aber das Thema ist in dem Alter sowieso schwierig und Corona macht es nicht leichter
Wir müssten unsere Mädels mal alle zusammenbringen, ich wäre gespannt, ob da der Funke überspringen würde
In der neuen Klasse (damals die 5.) wurde sie prompt von einer Clique adoptiert, das hat jedoch auch nicht lange gehalten, sie hatte immer ein Gefühl der Fremdartigkeit, bezeichnet sich gerne als "Alien" oder "französische Austauschschülerin in England". Das Schlimmste, was sie sagt ist: Immer muss ich eine Raupe sein, wenn ich ein Schmetterling bin, dann mag mich keiner mehr. Sie interessiert sich sehr für Medizin, für griechische Mythologie und für Geschichte im Allgemeinen. Mittlerweile ist sie in der 7. Klasse an einem katholischen Gymnasium im zweisprachigen Zug (D/F). Sie hat eine kleine Clique von Mädchen, mit denen sie unterwegs ist, allerdings ist auch da nicht die beste Freundin dabei (obwohl die Kinder in der Klasse deutlich fitter sind als in der GS). Sie gerät immer wieder mit ihnen aneinander und fühlt sich außen vor und nicht verstanden. Sie ist sehr redegewandt, hat beispielsweise ein Hammergedächtnis für Sprüche und unnützes Wissen und Fakten und kann einen wirklich manchmal "an die Wand labern", ich kann mir richtig vorstellen, wie die anderen Mädels manchmal mit den Augen rollen. Andererseits ist sie auch unglaublich schüchtern. Obwohl sie sehr liebevoll ist hat zeigt sie sich in neuen Situationen unendlich reserviert und kann kaum den Blick halten.
Und sie findet Tiktok, Instagram und Co. total lächerlich und versteht nicht, wie man sein Leben so nach außen darstellen kann. Das ist in der Altersgruppe natürlich sehr ungewöhnlich. Sie träumt sehr von einer besten Freundin, aber ich denke, was sie sucht findet man einfach ziemlich selten.
Wir reden sehr oft über das Thema, häufig kommt sie geknickt aus der Schule (bei uns ist quasi durchgängig normaler Unterricht gewesen) und ist einfach nur traurig, weil die anderen so oberflächlich sind oder auch manchmal einfach gemein (wobei das natürlich subjektiv ist, meine Tochter ist hochsensibel und denkt oft lange über Dinge nach, die sie sehr getroffen haben, über die andere Kinder in dem Alter wahrscheinlich einfach hinwegsehen würden). Mein Mann und ich versuchen, sie zu motivieren, die wenigen Freundschaften, die sie hat, trotzdem zu pflegen, weil es für sie glaube ich wichtig ist, überhaupt irgendwo dazuzugehören, wenn es auch nicht perfekt ist. Sie ist aktuell auf der Suche nach einer Geschichtsgruppe, aber das Thema ist in dem Alter sowieso schwierig und Corona macht es nicht leichter
Wir müssten unsere Mädels mal alle zusammenbringen, ich wäre gespannt, ob da der Funke überspringen würde
Re: zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
Hallo Starshollow
jupp, die Idee die Mädels zusammenzubringen wäre sicher sehr spannend.
Das "gegen den Strom schwimmen" kennen wir hier auch zur Genüge und die damit verbundenen Probleme Freundschaften aufrecht zu erhalten.
Unsere Tochter kann mit Tiktok auch nichts anfangen, hat kein WA, mag sehr gerne Geschichte ( deshalb liebt sie auch Latein) und ist nach JEDER Videokonferenz in Latein genervt, weil es nicht vorangeht mit dem Text-sie hat seit Dez. keine Schule mehr von innen gesehen, also bleiben nur VK oder eben schriftliche Aufgaben.
Die Geschichtslehrerin versucht den Unterricht auch online interssant zu gestalten- aber es bleibt da wohl eher beim Versuch, was auch daran liegen mag, dass die VK mit der ganzen Klasse nicht so wirklich was bringen.
Als "damals" in der GS diese Fidget Spinner Trend waren, hat unsere Tochter als Einzige keinen gehabt und auf Nachfrage der anderen Kids " für das Geld kaufe ich lieber ein Buch" geantwortet-- was natürlich nicht gut ankam. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nichts von ihrer HB und haben uns nur gewundert- aber man muss ja nicht alles mögen....
Ich finde, dass es heutzutage auch viel schwieriger ist als früher gegen den Strom zu schwimmen- früher gab es da nicht so extrem. Das macht es für die Mädels auch nicht gerade leichter....
jupp, die Idee die Mädels zusammenzubringen wäre sicher sehr spannend.
Das "gegen den Strom schwimmen" kennen wir hier auch zur Genüge und die damit verbundenen Probleme Freundschaften aufrecht zu erhalten.
Unsere Tochter kann mit Tiktok auch nichts anfangen, hat kein WA, mag sehr gerne Geschichte ( deshalb liebt sie auch Latein) und ist nach JEDER Videokonferenz in Latein genervt, weil es nicht vorangeht mit dem Text-sie hat seit Dez. keine Schule mehr von innen gesehen, also bleiben nur VK oder eben schriftliche Aufgaben.
Die Geschichtslehrerin versucht den Unterricht auch online interssant zu gestalten- aber es bleibt da wohl eher beim Versuch, was auch daran liegen mag, dass die VK mit der ganzen Klasse nicht so wirklich was bringen.
Als "damals" in der GS diese Fidget Spinner Trend waren, hat unsere Tochter als Einzige keinen gehabt und auf Nachfrage der anderen Kids " für das Geld kaufe ich lieber ein Buch" geantwortet-- was natürlich nicht gut ankam. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nichts von ihrer HB und haben uns nur gewundert- aber man muss ja nicht alles mögen....
Ich finde, dass es heutzutage auch viel schwieriger ist als früher gegen den Strom zu schwimmen- früher gab es da nicht so extrem. Das macht es für die Mädels auch nicht gerade leichter....
Re: zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
Hallo Andersseingirl14,Andersseingirl14 hat geschrieben:Hallo , mir brennt ein Thema auf der Seele, welches mit den Sozialen Kontakten meiner 14 jährigen Tochter zu tun hat, Die nächsten Tage werde ich mich auch noch richtig verstellen.
Meine Tochter ist 14 ein besonderes Mädchen welches einige Anzeichen für eine höhere Begabung hat. Ich habe sie nicht testen lassen . Nur ein paar Fakten Komplette Sätze hat sie mit 11 Monaten gesprochen. Mit Kindern konnte sie nie etwas anfangen. Wenn sie sich mit jemand unterhalten hat ,dann mit wesentlich älteren Kindern oder Erziehern in der Kita oder Lehrern in der Schule. Sollte mir 5 eingeschult werden weil sie in der Kita unterfordert war. Klasse 1 - 4 gute bis sehr gute Leistungen ab der 5. Klasse Wechsel in eine Leistung und Begabten Klasse auf den Städtischen Gymnasium. Leistungen sehr gut , klagt aber zunehmend über die Langsamkeit anderer Schüler und hat immer öfter lange weile im Unterricht. Sehr wenige Soziale Kontakte, Ist gerne alleine und ließt Fachbücher ( die für Studenten sind ) Fühlt sich oft unverstanden und überlegen.
Nun aber zu meinem Problem . Mit 5 hat sie zu einem Mädchen die mit ihr befreundet war gesagt. Zitat " Du musst einsehen das wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt haben und keine gemeinsamen Interessen haben. Ich möchte nicht mehr mit Dir befreundet sein " Danach war sie über Jahre alleine, es kamen zwar Kinder zum Geburtstag aber mit niemand hatte sie darüber hinaus Kontakt. Mit 12 hat sie dann beim Sport ein sehr nettes Mädchen kennen gelernt. Sie wurden beste Freundinnen, aber immer mehr zeigte sich das meine Tochter unzufrieden war. Sie sagt die Kommunikation ist zu einfach und sie könne mit ihr über nichts reden. Ich habe mit ihr geredet und ihr erklärt das sie nicht so anspruchsvoll sein soll und sich einfach auf das Mädchen einlassen soll Netflix schauen, Tischtennis spielen was Jugendliche eben sie machen. Aber es kam immer sie ( die Freundin ) hat den Film nicht verstanden. Da sie sich wegen des Virus nicht mehr beim Sport sehen können und auch so 20 KM weit entfernt wohnen wurde ihre Freundschaft immer schwieriger. Irgendwann hat meine Tochter gesagt sie hätten sich nichts mehr zu sagen. Einmal die Woche 3 Sätze über Schule, ist keine Freundschaft. Sie hat die Freundschaft beendet .Die Freundin war völlig fertig und verstand überhaupt nicht was los ist .Nach ihrer Ansicht hatte sie zwar weniger Kontakt aber die gemeinsamen Wochenenden alle 4 - 6 Wochen wären immer Super gewesen. Meine Tochter sagt aber selber ,das sie manchmal einsam ist. Aber lieber alleine als mit jemand befreundet sein, der den eigenen Ansprüchen nicht genügt.
Wie sind eure Erfahrungen mit euren Kids bei Freundschaft oder später Beziehungen ?
ich habe 3 Kinder. Der Sohn (8,5 Jahre jetzt) ist getestet teil-höchstbegabt und insgesamt liegt er wegen des heterogenen Intelligenzprofils knapp unter der HB-Grenze. Ich denke übrigens nicht, dass das der Hauptgrund für seine Andersartigkeit ist, aber seine ungewöhnlichen Interessen tragen sicher dazu bei...
Er ist sehr "eigen" und passt eigentlich auch überhaupt nicht zu Gleichaltrigen. Im Kindergarten fiel das noch nicht so auf, denn da hat er einfach immer mit den 1.2 Jahre älteren Kindern gespielt und das passte dann auch sehr gut. Die Probleme fingen im Vorschulalter an. Da bemerkt er glaube ich erstmalig, dass er "nicht passt". So ging es leider in der Schule auch weiter. Er mag viele seiner Mitschüler und ist sehr tolerant gegenüber Kindern und verzeiht vieles, es macht ihm auch nichts aus, dass sie anders sind als er. Aber die anderen Kinder fühlen sich durch sein Anderssein schon irritiert oder gestört. Auch ein versuchter Klassensprung behob dieses Problem nicht. Im Gegenteil, es verschärfte das Problem und der Sprung misslang auch genau aus diesem Grund.
Während mein Sohn fasziniert von schwarzen Löchern und Supernovas war und Harry Potter las (und nicht als Film sah wie andere Kinder in seinem Alter), sammelte der Rest Pokemon-Karten und spielte Bêyblade. Er konnte sich auch dann dafür begeistern und ich kaufte ihm sogar dann auch Pokemon-Karten, damit er irgendwie Anschluss findet, aber Kinder in seinem Alter nehmen ihn immer sehr stark als "anders" wahr und na ja, anders ist eben "Komisch", zumindest reagieren viele Kinder darauf mit Mistrauen und Skepsis und im schlimmsten Fall erfährt man Gemeinheiten, wird gemobbt. Das ist auch meinem Sohn passiert.
Er damals ganz traurig und meinte:"Mama, ich verstehe garnicht, warum die mich nicht mögen. Ich bin eben anders. Aber ich mag SIE doch auch, obwohl sie anders als ich sind!"
Was soll ich dazu sagen. Kinder können grausam sein und wenn man "anders" ist, ist es oft nicht leicht, insbesondere in so willkürlich zusammengesetzten Gemeinschaften wie einer Schulklasse, wo im Grunde erst einmal nur eine Gemeinsamkeit besteht, das Alter. Alles andere entwickelt sich ja dann erst durch die Gruppendynamik...
Mein Sohn igelt sich immer öfter ein und findet sich leider so langsam damit ab, dass in seinem Alter eben da die Freunde nicht auf Bäumen wachsen. Er hat einen Freund, mit dem er sich min. 1 mal die Woche trifft und ein paar Klassenkameraden, mit denen er sich gut versteht, aber die Eltern sind wegen Corona sehr auf Abstand und so kommen nur sehr wenige Spielgelegenheiten zustande. Es geht ihm aber nicht wirklich schlecht damit. Er ist ganz zufrieden und will auch garnicht mehr in die Schule , sondern ist mit dem Homeschooling mittlerweile sehr glücklich.
Mir als Mama tut es weh, das mit anzusehen. Ich hätte natürlich gern, dass mein Sohn toll sozial integriert ist und viele Freunde hat, aber im Endeffekt gebe ich Rabaukenmama recht: Freunde haben ist schön. Aber nicht jedes Kind ist gleichermaßen abhängig davon, nicht jedes Kind braucht VIELE Freunde, manchmal reicht nur einer. Und das heißt nicht, dass man sein Leben lang einsam bleibt. Und manchmal ist man wählerisch und es findet sich einfach noch (?) nicht die richtige Person.
Natürlich klingt das etwas merkwürdig, wenn deine Tochter Freundschaften so rational beendet. Für mich klingt das auch ein wenig aspergisch , muss aber absolut nichts pathologisches sein!
Ich war auch "anders" als Kind, habe polarisiert. ICH war wählerisch, und die anderen waren oberflächlich (in meinen Augen) und auch oft gemein. Ich hatte Interessen, die nicht zu denen der anderen passten (Umweltschutz, Briefmarken, zeichnen, fotografieren und schreiben während die Mädels in meiner Klasse sich schminkten und Bravo lasen oder einem Sport nachgingen). Aber ich hatte immer, bis ich meinen Mann kennen lernte immer mindestens eine Busenfreundin in meinem Leben (zeitweise waren es auch Busenfreunde ), da ich gleichzeitig auch anpassungsfähig war. Wenn ich jemanden mochte, passte ich mich auch sehr an, manchmal dann auch bis hin zur Selbstaufgabe. Bei mir war das mit der sozialen Passung bis ich 15/16 war ein Problem.
Ab da ging es dann steil bergauf. Mit 18 war ich sogar Klassensprecherin und ich hatte später nie wieder Probleme Freunde zu finden oder zu haben. Nur ich selbst kam nicht mit jedem zurecht. Zu viele Menschen auf einmal waren mir auch oft einfach zu viel und an vielen Menschen hatte ich einfach kein sonderliches Interesse, weil sie mir zu platt waren. Als ich 16 war, war meine beste Freundin eine fast 40jährige Frau, mit der ich auch zusammenzog. Ich hatte auch gleichaltrige Freundinnen und Freunde, aber mit ihr konnte ich am besten reden.
Es ist auch heute noch so, dass ich es vorziehe, 1-3 enge Vertraute zu haben anstatt einem Haufen Menschen, mit denen ich kaum etwas gemein habe, nur um soziale Kontakte zu pflegen. Ich habe gelernt, dass Überanpassung, wie ich sie in der Grundschule bis zum 14./15. Lebensjahr oft betrieben hatte, nur um nicht "allein" zu sein, nicht wirklich gesund ist und dass es mir wesentlich besser geht, wenn ich ICH bleibe und wenn ich dann jemanden kennen lerne, mit dem ich etwas gemein habe, dann ist das schön. Wenn nicht, dann eben nicht.
Das sage ich mir auch immer wieder, wenn mich die Mama-Sorgen über die soziale Gesundheit meines Sohnes übermannen. Er wird seinen Weg machen und ein großartiger Erwachsener werden. Grade WEIL er so eigen ist.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Re: zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
Meine Tochter (noch 13 Jahre alt) hatte oberflächlich betrachtet immer Freunde. Trotzdem klagte sie im Kindergarten und in der Grundschule öfter, sie sei allein und "keiner wolle mit ihr spielen". Sie stand nie irgendwo allein herum (von Erziehern und Klassenlehrerin bestätigt), merkte aber trotzdem oft, dass sie zwar "dabei war" aber nicht "dazu gehörte". Jetzt im Gymnasium hat sie eine beste Freundin. Reicht ihr.Andersseingirl14 hat geschrieben:
Wie sind eure Erfahrungen mit euren Kids bei Freundschaft oder später Beziehungen ?
Mein Sohn (jetzt 11,5 Jahre alt) fiel schon im Kindergarten als "anders" auf, was sich in der Grundschule fortsetzte. Er kam in der Gruppe/Klasse meist gut zurecht, hatte dort aber nicht "den Freund". Er hat mit 5 Jahren seinen "besten Freund" auf dem Spielplatz kennengelernt. Die beiden trafen sich nachmittags oder am Wochenende sehr oft (teilweise täglich) und machten das Dorf unsicher.
Seit diesem Schuljahr ist das leider nicht mehr so, vermutlich weil es einfach nicht mehr "passt". Der Freund ist nicht (hoch)begabt, sondern kognitiv eher im unteren Normbereich angesiedelt. Hat beide lange nicht gestört, sie haben sich super ergänzt. Inzwischen zieht der Freund mit anderen durchs Dorf und mein Sohn findet auch keinen "Draht" mehr zu ihm.
In seiner jetzigen Klasse hat mein Sohn genau ein Kind, mit dem er sich versteht und den er als "Freund" bezeichnet. Blöderweise ist der Junge jetzt beim Wechselunterricht genau in der anderen Gruppe. In der Lerngruppe von meinem Sohn fangen die Mitschüler seit ein paar Tagen an, ihn aktiv auszugrenzen. Niemand teilt seine Interessen und mein Sohn kann mit den Interessen der anderen nichts anfangen. Er wird deswegen ausgeschlossen und ignoriert.
Ihm geht es damit gar nicht gut, wir stehen mal wieder kurz vor der Schulverweigerung. Dabei will er nicht mal "Freunde" in dieser Gruppe, sondern einfach nur akzeptiert und respektiert werden. Nach einem Elterngespräch mit dem Klassenlehrer gab es heute wohl eine Lerneinheit zum Thema Mobbing und Toleranz in der Klasse. Wir werden sehen, was es bringt. Noch 9 Wochen Grundschule, dann sind Sommerferien und danach gibt es den "Neustart" für Sohnemann in der weiterführenden Schule. Hoffentlich sind dann wenigstens 1-2 Kinder in der Klasse, die auch "anders" sind oder wenigstens die Toleranz bei den Kindern größer, so dass er zumindest akzeptiert und nicht ausgegrenzt wird
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Re: zu hohe Ansprüche an Freunde - dadurch keine Freunde
Die Tendenzen der Verflüssigung der Festigkeit hatte man schon lange. Die Familien ziehen um, die Freundschaften enden abrupt. Die Kinder lernen damit umzugehen. Unter solchen Bedingungen ist ein bester Freund ein zweischneidiger Schwert. Unter der Coronabedngungen erhält die Problematik ein weiteres Sahnehäubchen. Der ehermalige Freund, oder eher seine Eltern, haben einen sicheren Kontakt ausgesucht, ob man dazu gehört, ist eine Glückssache. Ich beobachte unter KIndern allgemein den extremen Rückzug und Rückfall in Fragen Sozialverhalten und Sozialkompetenz. Kinder, die irgenjeamnden haben, egal ob Geschwister oder Freund, haben extremes Glück. Ich vermute, dass es zur Zeit viele gibt, die sich ganz allein gelassen fühlen.