Fördern oder nicht fördern?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
alibaba

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von alibaba »

Nine09 hat geschrieben:.....Förderwahn (Eltern wollen mehr als ihre Kinder) halte ich immer noch nichts.
Gibt es das denn? Oder ist es nicht eher so, das andere Eltern denken, eben weil sie es nicht verstehen können, das andere Eltern ihre Kinder dazu verdonnern und zwingen? Kann man ein Kind zwingen? Ich denke nein. Meine Kinder setzen sich nicht ins Auto, wenn sie nicht wollen. Soll ich sie tragen?

Woher weiß man denn, das andere Eltern ihre Kinder dazu zwingen und diese das partout nicht wollen???? Woher ??? Mir ist das ein Rätsel.

Mein Sohn ist ein Kursjunkie. Meine Tochter kommt ganz gut ohne aus. Muss man Beides respektieren. Und die Kurse die meine Kinder belegen sind selber rausgesucht und wurden selber erbettelt. Von den Schulpsychologen wurde mir angeraten den Sohn ausserschulisch zu fordern, er besucht zusätzlich zu seinen normalen Kursen auch noch eine Kinderakademie von der Schule. Das hatte geklappt, sonst hätten die Psychologen einen vorzeitigen Platz an der Kinder-Uni für ihn erkämpft.

Ich finde es daher schon seltsam, wie andere Mütter immer pauschalisieren und auf alle herunterbrechen, nur weil Ihnen vielleicht ein Kind bekannt ist, was partout nicht zu seinem Kurs mehr will und Mama es aber schickt. aber wer weiß, was sich dahinter verbirgt. wissen wir es?

Meine Tochter wollte tanzen, sie nervte, ich will tanzen. Sie schnupperte mehrere Male. Plötzlich gefiel es ihr nicht mehr, von einem Tag auf den Anderen. Ich meldete sie ab, aber schleppte sie zunden letzten 6 Mal. Das hatte ich bezahlt, sie wollte ja tanzen. Ich will nicht wissen, was da andere über mich gedacht habe. Das arme Kind :?: Im ürbigen tanzt sie jetzt seit mittlerweile 2 Jahren und fühlt sich pudelwohl.

VLG
ankaki
Dauergast
Beiträge: 88
Registriert: Sa 27. Mär 2010, 21:04

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von ankaki »

Hallo,

ich finde es schon erstaunlich, was man sich manchmal so alles anhören darf. Fördern, nicht fördern, viel zu viel oder gar nicht fördern...
Ich glaube einfach, dass Eltern, die ein ganz "normales" Kind (hoffe ihr wißt das zu verstehen,ich meine normalen IQ) haben, sich einfach gar nicht vorstellen können, wie der Alltag mit einem Kind ist, welches einen höheren Intellekt hat, ganz einfach, weil sie diese Anspruchshaltung des Kindes nicht kennen.
Ich weiß wirklich nicht, wie oft ich mir schon so einen Scheiß (muß es jetzt einfach mal so sagen, weil mich das sauer macht) anhören durfte, wie: Meinst du nicht, du überforderst dein Kind, wenn sie jeden Abend bis 22 Uhr liest (nachdem sie beim Sport war und zwei Stunden gepuzzelt hat)?
Die Krönung war letztens die Aussage meiner Freundin, meine Kinder seien zu oft erkältet, weil ich Ihnen zu viel Streß bereite.
Da regt man sich schon sehr auf.
Meine Ältere könnte ich den ganzen Tag mit Aktivitäten und Kursen vollstopfen und trotzdem würde sie sich abends zum Einschlafen noch Konzentrationsspiele oder Bücher nehmen, um runterzukommen.
Ich habe schon oft hier geschrieben, man kann Kinder nicht vergleichen, schön, wenn es welche gibt, die abends um 19 Uhr schlafen gehen und zufrieden sind mit einem 3 Stunden Kindergartenprogramm.
Meine sind nicht so!!!! Und ich finde es sehr fies, wenn man Eltern dann verurteilt, die ihren Kindern den nötigen geistigen Input verschaffen, weil sie sonst unglücklich sind. Was man selber nicht hat, kann man auch nicht verstehen, da sollte man sich zurück halten.
Meine Meinung.
Wobei ich auch wirklich nur über Kinder mit höherem IQ rede, denn ich weiß, dass es durchaus auch Eltern gibt, die in ihrem Kind etwas sehen, was nicht da ist.


Aber es wird immer Leute geben, die uns Eltern kritisieren, man mache und wolle zuviel von seinem Kind.
Ich fühle mich jedesmal angegriffen, obwohl das ja keinen Sinn macht. Sollen sie denken, was sie wollen...
Ich weiß hoffentlich besser, was meinen Kindern gut tut und freue mich über strahlende Augen beim Tanzen, Voltigieren etc...

LG!
Nine09
Beiträge: 17
Registriert: Do 7. Apr 2011, 23:42

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Nine09 »

@alibaba: ja, ich denke schon, dass es das gibt. ABER: damit meine ich NICHT Eltern hochbegabter Kinder, die mehr Input brauchen, weil sie sonst verkümmern!!! Ihr dürftet euch demnach gar nicht angesprochen fühlen.
Außerdem wollte ich damit klarmachen dass man eben NICHT pauschalisieren darf!!!! Und das man nicht mitreden KANN, wenn man solche Situationen nicht erlebt hat!

Vielleicht ist es mir nicht gelungen klar genug Stellung zu nehmen, das hatte ich zwar gehofft, aber es ist auch nicht gerade meine Stärke eine Sache auf den Punkt zu bringen.

Und noch was: mein Sohn braucht auch viele neue Herausforderungen (angefangene Kurse machen wir auch zuende, auch wenn es Durststrecken gibt) und wenn ich etwas aussuchen WÜRDE was ihm gar nicht gefallen würde, würde er sich auch total verweigern. ABER nicht alle Kinder sind so willensstark wie unsere. Deshalb kann man es auch nicht pauschalisiern, dass Kinder das nicht mitmachen würden, zu Veranstaltungen zu gehen, die sie nicht mögen...

NOCHMAL KLARER: ausgenommen sind die Kinder die das wirklich wollen (und das unsere Kinder das wollen und auch brauchen streite ich nicht ab)!!!!!

Hoffentlich war das jetzt klarer :)
in dem Sinne :fahne:
Gast

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast »

ankaki hat geschrieben:Ich glaube einfach, dass Eltern, die ein ganz "normales" Kind (hoffe ihr wißt das zu verstehen,ich meine normalen IQ) haben, sich einfach gar nicht vorstellen können, wie der Alltag mit einem Kind ist, welches einen höheren Intellekt hat, ganz einfach, weil sie diese Anspruchshaltung des Kindes nicht kennen.
sehen, was nicht da ist.
Ihr werdet lachen, auch mein Kind hat einen höheren Intellekt. ;)

Er war als Kleinkind megaanstengend, weil er dauernd alles mögliche wissen wollte.

Ich dachte mir nur:
OK, ist jetzt zwar anstrengend, dafür hat er in der Schule dann keine Probleme und habe ihm dann Wissen - obwohl gewünscht - vorenthalten:
Eben damit er in der Schule nicht stört oder sich langweilt - klar?
Hat er akzeptiert, er bekam ja die Rahmenbedingungen s.u. mit und ist nicht geschädigt - Gott lob.

Nur so nebenbei als kleiner Input:
Ich hatte in seiner Kinderzeit einen sehr anstrengenden und intellektuell fordernden Beruf und (last but not least!) eine sterbenskranke Mutter, die ich ebenfalls in den ersten 7 Jahren seiner Kindheit betreute. Da setzt man halt andere Prioritäten (obwohl, wahrscheinlich nicht im von euch gedachten Rahmen :gruebel: ).
Das wusste mein Sohn - hat es ja hautnah mitbekommen - und war nach eigenem Bekunden trotzdem glücklich in seiner Kindheit.
Mein Bestreben war es, ihn glücklich zu sehen und nicht ihn zu pushen.
Ja gut, sein Input war halt ein anderer: Das pralle Leben halt und keine künstlich zugeführten Impulse. ;)

Alibaba, du hattest doch irgendwann geschrieben, dass du dein Kind nicht in der Hochbegabtenschiene siehst.
Sorry, bei deiner Schreibe nehme ich dir das nicht ab.


Bin jetzt aber endgültig weg - mich haben die oberehrgeizigen Eltern damals so brutal gestört mit ihrer Ignoranz, da hab ich mir jetzt halt einfach mal Luft gemacht - tat guuut.
Gast111

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast111 »

Gast hat geschrieben:
ankaki hat geschrieben:Ihr werdet lachen, auch mein Kind hat einen höheren Intellekt. ;)

Er war als Kleinkind megaanstengend, weil er dauernd alles mögliche wissen wollte.

Ich dachte mir nur:
OK, ist jetzt zwar anstrengend, dafür hat er in der Schule dann keine Probleme und habe ihm dann Wissen - obwohl gewünscht - vorenthalten:
Eben damit er in der Schule nicht stört oder sich langweilt - klar?
Hat er akzeptiert, er bekam ja die Rahmenbedingungen s.u. mit und ist nicht geschädigt - Gott lob.
Wäre er wirklich eins von den Kindern, um die es hier im Forum geht, wäre es für seine Schullaufbahn völlig unerheblich gewesen, ob du ihm seine Fragen beantwortete hättest oder nicht. Oder glaubst du wirklich es langt aus ein hochbegabtes Kind bis Schulbeginn von Wissensvermittlung fern zu halten und damit kommt es dann völlig normal durch die Schulzeit?
ankaki
Dauergast
Beiträge: 88
Registriert: Sa 27. Mär 2010, 21:04

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von ankaki »

Guten Morgen!
Ähnliches habe ich mir auch gerade gedacht.. Aber da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich Kinder sind.
Meiner Tochter, wird im Sept. 5, hätte ich nie etwas vorenthalten können, das Lesen hat sie sich alleine beigebracht, das Rechnen mit einem Rechenschieber, den es noch von mir früher im Spielzeugschrank gab, wenn ich ihr eine Frage nicht ordentlich genug beantworte, dann fragt sie halt den nächsten, meistens den Papa. Oder sucht sich Bücher zum Thema in der Bücherei und und und. Wie soll man da etwas vorenthalten? Einsperren :?
Es ist ein UNTERSCHIED, ob ein Kind nach dem Lesen beibringen fragt oder ob es dir auf einmal am Frühstückstisch mit vier Jahren die Schlagzeile des Tages vorliest...

Wie oft ich mich in den letzten Jahres vor irgendwem rechtfertigen mußte mit dem Spruch "Nein, wir haben das nicht geübt, das macht sie von alleine", das weiß ich gar nicht mehr. Mittlerweile mache ich es nicht mehr, zu mühsam.

Und: Meine Tochter ist auch nicht hb, so wie Alibabas Kinder, scheinbar kann man auch mit einem "höheren Intellekt" schon ganz schön viel :D

Einen schönen Tag!
alibaba

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von alibaba »

Gast hat geschrieben: Alibaba, du hattest doch irgendwann geschrieben, dass du dein Kind nicht in der Hochbegabtenschiene siehst.
Sorry, bei deiner Schreibe nehme ich dir das nicht ab.
Hallo Gast, mein Sohn ist nicht hb, das sollte ich vielleicht an dieser Stelle nochmals erwähnen. :mrgreen:

Wenn dein Kind auch einen höheren Intellekt hat, dann kannst du hier gerne Dich anmelden und mitschreiben. Und jeder hier hat, ob nun veröffentlicht oder nicht, sein Päckchen im Leben zu tragen. Ich glaube Dir sehr gerne, das sich dann die Prioritäten verändern, aber wenn man sich darüber autauschen will, muss man in ein anderes Forum gehen, sonst wird man schnell nicht Ernst genommen, wenn die Bitternis obsiegt, da man die Probleme und Sorgen der Anderen als Babykram abwinkt, weil man schlimmeres gesehen hat. Hab ich aber auch schon, trotzdem ist das hier nicht Gegenstand des Forums.

Deine Erfahrungen mit deinem Kind sind herzlich willkommen. Dazu kannst Du gerne mehr schreiben. Wer sind denn die oberehrgeizigen Eltern? Wie kannst du die denn erkennen. Woran machst Du die denn aus? Woher weißt du das? Erzählen sie Dir das? Oder denkst Du das nur?

@nine: Ich wollte eigentlich bloß wissen, woran man überehrgeizige Eltern erkennt? Ihr schreibt ja ihr kennt solche. Woher kennst Du die und woran machst du aus, das sie überehrgeizig sind? Das würde mich mal interessieren. :fahne:

VLG
Gast111

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast111 »

alibaba hat geschrieben: Ich wollte eigentlich bloß wissen, woran man überehrgeizige Eltern erkennt? Ihr schreibt ja ihr kennt solche. Woher kennst Du die und woran machst du aus, das sie überehrgeizig sind? Das würde mich mal interessieren. :fahne:
Nun wenn ein Kind jede Woche mit mieser Laune zu einem Kurs kommt, dort unaufmerksam ist usw. liegt es nahe, dass der Grund für den Kursbesuch nicht der ist, dass das Kind Spass daran hat oder das verlangt. Da liegt es nahe, dass die Eltern sich den Kursbesuch wünschen, eventuell eben aus Ehrgeiz.
Gast

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast »

Wäre er wirklich eins von den Kindern, um die es hier im Forum geht, wäre es für seine Schullaufbahn völlig unerheblich gewesen, ob du ihm seine Fragen beantwortete hättest oder nicht.
Nur des eine Post noch, die anderen habe ich nicht gelesen und werde ich zwar lesen, aber nicht drauf eingehen... :!:

Kannst du nicht lesen oder willst du nicht lesen?
Das war völlig unerheblich - das ist der Knackpunkt. ;)
Oder glaubst du wirklich es langt aus ein hochbegabtes Kind bis Schulbeginn von Wissensvermittlung fern zu halten und damit kommt es dann völlig normal durch die Schulzeit?
Nochmal, mir war es immer völlig wumpe, ob er ein hochbegabtes Kind ist.
Darum geht es nicht.
Es geht darum, ob ein Kind seinen Lebensweg gehen kann :blumengabe:
Gast

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast »

Gast hat geschrieben:Es geht darum, ob ein Kind seinen Lebensweg gehen kann :blumengabe:
Nachtrag zum Letzten:

Es gibt massig Kinder, die mit reichlich Potential (auch hochbegabt) ganz schön im Stich gelassen werden.

Um die geht es mir - nicht um myself und meine Brut, nee - und das könnt ihr euch mal hinter eure (selbstgefälligen) Ohren schreiben.

Bin nicht bitter - warum auch? Bin stolz drauf, meine Lebensaufgaben bis jetzt OK gemeistert zu haben.
Bin nur sauer auf Ignoranten, auch heut noch.
Na ja, "Lehrer" im Herzen, auch wenn ich es mir (heutzutage) echt verkniffen habe. :fahne:

Gott sei Dank, sagen da einige.
Mir egal, bestätigt nur meine Wahl. :fahne:

Macht's halt selber, aber da hakt's -stimmt's?
Antworten