Viele, viele Fragen!

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Antworten
diemay
Beiträge: 2
Registriert: Mo 5. Apr 2004, 14:26

Viele, viele Fragen!

Beitrag von diemay »

Hallo!!!

Jetzt hoff ich doch mal, dass ich hier endlich die Antworten auf meine Fragen bekomme

Also: Habe eine Tochter. Ihr Verhalten "passt" wunderbar in eure "Checkliste". Halt in allem sehr früh und vor allem extrem.
Kindergarten war der Meinung: ein föllig normales Kind.
Test mit 4 3/4. Ergebnis: Gesamt IQ von 136 mit eindeutigen Stärken im Rechnerischen und logischen Denken (je 146)
Vorzeitige Einschulung wurde auf Grund von "sozialer Unreife" abgelehnt.
3 Wochen nach der regulären Einschulung kam dann der Knall.
Sie konnte nicht mehr lesen, nicht mehr rechnen. Sie wurde regelrecht krank.
Wieder zum Psychologen. Wieder ein Test.
Ergebnis: IQ 116 + ADS+ einschränkung der auditieven Merkfähigkeit.

'Normal', sagte uns die Psychologin. Häufig verlieren Kinder ihren Vorsprung wieder. Vor allem wenn sie so jung getestet wurden.
Das kann ich mir kaum vorstellen!!!
Ich meine, glaubt jetzt bitte bloß nicht das ich ganz wild auf die magische 130 bin!!!
Ich möchte das nur verstehen können!!!
Nun endlich meine Fragen:

Wie kann sich ein Kind 6 jahre lang rasend schnell entwickeln und dann schlagartig stehen bleiben?!
Kann die HB durch das ADS überlagert sein?!
Kann man den Test überhaupt werten, wenn doch eindeutig daraus hervor geht, dass das Kind gar nicht in der Lage ist sich entsprechend zu konzentrieren?!
Hat jemand damit erfahrung?

Ich bitte ganz doll um Antworten!!!

Liebe Grüße
aenneli
Dauergast
Beiträge: 54
Registriert: Mo 1. Dez 2003, 01:00

Re: Viele, viele Fragen!

Beitrag von aenneli »

Hallo,
dieser Vorsprung "kann" sich wirklich verwachsen. Daher werden die Test`s eben auch erst gerne mit 7 Jahren gemacht.
Es ist z.B. auch häufig der Fall, dass Kinder sich z.B. alle Automarken, Verkehrsschlder.... sehr früh gemerkt haben und diese "Fähigkeit" plötzlich verlieren. Der Grund dafür kann einfach sein, dass der "Speicherplatz" anderweitig benötigt wurde, oder andere Sachen interessanter wurden.
Wo liegen denn nun die Probleme?
Ist sie unaufmerksam in der Schule?
Es kann sich ja auch um eine Unterforderung handeln, wobei der Test ja nicht darauf schliessen lässt.
Wenn Dir nicht wohl dabei ist, lasse den Test auf eigene Faust bei einem Psychologen wiederholen.
diemay
Beiträge: 2
Registriert: Mo 5. Apr 2004, 14:26

Re: Viele, viele Fragen!

Beitrag von diemay »

Hallo!!

Danke für die schnelle Antwort!

Ich habe in der Tat kein gutes Gefühl bei dem Test und dem Ergebnis.
Auf Grund der ads soll sie nach Meinung der Psych. Ritalin bekommen.
Und damit bin ich auf gar keinen Fall einverstanden!

Ich hatte schon überlegt, ob ich der Test vielleicht zu langweilig war. Immerhin war es ihr zweiter und wirklich Lust hatte sie keine. Eigentlich wollte sie ihn gar nicht machen.

Kurz nach der Einschulung wurde sie auf einmal ganz komisch. Wenn es z.B. "neue Thema hausaufgaben" gab, war sie in kürzester Zeit fertig. Am nächsten Tag brauchte sie schon wesentlich länger und am dritten Tag gab es schon Geschrei, Protest und Tränen.

In der Schule hat sie derart gestört dass die Lehrerin mich angerufen hat. Sie hat auch kaum noch Hausaufgaben gemacht. Nur noch das Nötigste. Und das unter größtem Protest.

Und dann kamen die Bauchschmerzen. Jeden Morgen. Nur nicht am Wochenende.
Albträume. Jede Nacht. Nur nicht am Wochenende.
Melancholie. Jeden Tag. Auch am Wochenende.

Sie meint sie wäre dumm. Weil sie alles 100 mal machen muss.
Sie meint "Schule ist ein nicht enden wollender Albtraum. Genau wie der Kindergarten es war!"

Sie konnte lesen, schreiben, rechnen mit mal und geteilt bis 100.
Sie konnte das alles. Ich weiß nicht wie sie das gemacht hat. Es war anders als man es kennt. Aber sie hat es gekonnt.

Und auf einmal war alles weg.

Und meine Tochter? Todtraurig. Unausgeglichen. Unzufrieden.
Immer häufiger muss ich ein weinendes Kind an der Schule absetzen.

Das sind die Probleme. Und mir gehen sie ganz schön an die Substanz weil ich mich hilflos fühle. Weil ich Angst habe das mein Kind "untergeht".
KArin
Administrator
Beiträge: 223
Registriert: Do 1. Mai 2003, 00:00

Re: Viele, viele Fragen!

Beitrag von KArin »

Hallo Diemay,
ich glaube, der erste Schritt für euch wäre, ein ausführliches Gespräch mit der Lehrerin zu führen, in dem du ihr genau das erzählst, was du hier uns erzählt hast. In der Hoffnung, daß die Frau auch nur einen FUnken gesunden Menschenverstand hat, sollte eine gute Kommunikation zwischen euch zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Denn da gebe ich dir recht - die Situation ist so untragbar!
Es kann eigentlich auch nur im Interesse der Lehrerin sein, einen Weg zu finden, bei dem deine Tochter sich wohlfühlt und wieder zu einem fröhlichen Kind wird.
Du solltest bei diesem Gespräch in jedem Fall jeglichen Vorwurf an die Lehrerin vermeiden. Stell dich so dar wie hier, eine verzweifelte Mutter, die ihr Kind nicht wiedererkennt. Versuche, rüberzubringen, daß dein Kind offensichtlich mit einer "normalen" Beschulung nicht klarkommt, erarbeitet gemeinsam Lösungen, die die Lehrerin innerhalb des Klassenverbandes realisieren kann. Laß sie Vorschläge machen, sie sollte in jedem Fall zumindest theoretische Erfahrungen haben, auch wenn sie vielleicht keine Lust/keine Zeit hat bzw. den Aufwand scheut, diese anzuwenden. Sie soll nach dem Gespräch das Gefühl haben, daß _sie_ Ideen und einen Plan hat, für deine Tochter etwas zu ändern, und daß _sie_ dann das "Plus im Busen" hat, wenn es gelingt.

Ich wünsche dir viel Erfolg
KArin
Antworten