Gott, Kirche,Evolution........

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Antworten
phantasieelli
Dauergast
Beiträge: 213
Registriert: Mo 15. Sep 2008, 23:05

Gott, Kirche,Evolution........

Beitrag von phantasieelli »

Ich wurde gestern im Kiga angsprochen A(5,1Jahre). würde Maria und Josef nicht kennen.
(Warum mir das mitgeteilt wurde weiss ich nicht, frage nicht mehr nach den Gründen, weshalb Kiga was vermutet)

Zuhause fragte ich dann A., ob sie wirklich nicht weiss, wie die beiden heissen. Den Namen wusste sie nicht mehr. Dann ging es los. Muss vorher erwähnen, dass ich mal ein Buch über Darwin gelesen habe, wobei A. mir Fragen zu ihm stellte.

Das Gespräch ging von Maria, Josef, Jesus bis hin zur Evolution.

Das Gespräch erweiterte damit dass A. meinte" Die in der Kirche erzählen doch Quatsch, die Menschen sind nicht von Gott, die sehen doch dass wir wachsen"

Ich habe mich da neutral verhalten und gesagt, dass die einen so denken, die anderen so.

Zum Schluss kam" Gibt es Gott überhaupt?"

Da war ich leicht überfordert. Habe aber gesagt, " Es gibt Leute, welche sagen, dass es ihn gibt"

Gar nicht so einfach, sie da ihre eigene Meinung entwickeln zu lassen.Da ich selber weniger gläubig bin.

Komischerweise, hatte ich fast die gleiche Situation mit meiner Grossen vor 7 Jahren. Sie wollte mich überzeugen sogar richtig wütend geworden, dass es Gott gibt.Ich sagte damals" Es kann ja sein, dass muss jeder für sich selbst entscheiden"

( Möchte hier nicht den Eindruck erwecken, dass ich gläubige Menschen nicht toleriere, dem ist nicht so. Jeder hat seine eigene Theorie)
Hattet Ihr auch schon solche Gespräche mit den Kids?

LG
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Gott, Kirche,Evolution........

Beitrag von heinerprahm »

Also zum Thema Gott gibt es doch nicht viel zu sagen.

Es gibt keinen Gott und keine Götter.

Der einzige Grund warum es aufgeklärten Menschen so schwer fällt Ihren Kindern von Anfang an reinen Wein einzuschenken, ist doch die Befürchtung, dass die Kinder später soziale und gesellschaftliche Probleme bekommen.
Das gilt für alle Eltern und alle Kindern in allen Kulturkreisen auf diesem Planeten, völlig egal ob sie nun mit dem Glauben an einen christlichen Gott, an Allah, an irgendwelche asiatischen Propheten oder auch mit der Vielgötterei Indiens, Afrikas, Südamerikas oder des Pazifischen Raumes konfrontiert sind; 98 % der Menschheit fühlt sich irgendeiner Glaubenrichtung zugehörig und nur Wenige der übrigen 2% können, schon aufgrund der oft lebensbedrohlichen Repressalien die ein Nicht-Glaube (z.B. im arabischen Raum) haben kann, offen mit ihrer aufgeklärten Haltung umgehen.

Von mir aus kann jeder Mensch glauben an was er oder sie will, aber wir leben in einem Kulturkreis, der Ihnen das verfassungsmäßige Recht gibt zu glauben und mir das gleiche Recht nicht glauben zu dürfen und auch mein Kind in diesem Sinne zu unterweisen, was dieses dann später daraus macht, ist ihre Sache.

… und dazu zwei Zitate:

"Ich kann es kaum begreifen, wie jemand, wer es auch sei, wünschen könnte, die christliche Lehre möge wahr sein; denn wenn es so ist, dann zeigt der einfache Text [das Evangelium], dass die Ungläubigen, und ich müsste zu ihnen meinen Vater, meinen Bruder und nahezu alle meine besten Freunde zählen, ewige Strafen verbüßen müssen. Das ist eine abscheuliche Lehre." Charles Darwin

"In dunkeln Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet, wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist; er kennt dann Wege und Stege besser als ein Sehender. Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die alten Blinden als Wegweiser zu gebrauchen." Heinrich Heine

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: Gott, Kirche,Evolution........

Beitrag von alibaba »

heinerprahm hat geschrieben:Also zum Thema Gott gibt es doch nicht viel zu sagen.

Es gibt keinen Gott und keine Götter.Heiner
Na Elli, zitiere doch mal Heinrich Heine vor deiner 5-jährigen. Ob sie das wohl eher versteht?

Ich glaube Heiner, so einfach ist das nicht. Zum Thema Gott gibt es sehr wohl, sehr viel zu sagen. Und mal vorweg, ich bin kein gläubiger Mensch. Ich versuche immer meine eigene Sicht der Dinge über Gott zu erklären, das es viele Religionen gibt, das die Menschen unterschiedlich durch ihre Kulturen geprägt sind und das Gott für mich so eine gedanklichen Helfer darstellt, an dem nan sich wenden kann, wenn man mag. Immerhin wurde Gott ja mal geboren, in allen Kulturen. Nur wurde aus dem Menschen dann über viele Jahrtausende hinweg eben ein himmlischer Vater. Weil der Himmel etwas ist, was unvorstellbar ist.

Gibt es Gott überhaupt? Ich glaube nicht daran, weil ich Gott nicht greifen kann. Aber es gibt Menschen die sehen Gott, wenn sie an ihn denken. Genauso argumentiere ich hier auch. Und je älter die Kinder werden umso mehr werden sie davon verstehen und können sich eine eigene Meinung dazu bilden. Wenn man jetzt mit Heine anfängt, sind Kinder doch schlicht weg und einfach überfordert. Respekt gegenüber dem Glauben aller Menschen, mit dem Hinweis, das man eben selber nicht daran glaubst.

LG
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Gott, Kirche,Evolution........

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben: Ich glaube Heiner, so einfach ist das nicht. Zum Thema Gott gibt es sehr wohl, sehr viel zu sagen.
Tja, das ist eine Frage auf welcher Diskussionsebene man sich bewegen will. z.B. Dein Ansatz sich Gedanken über die religiösen Gefühle, die Zweifel, die verschieden Ansätze von Dir selbst und von anderen Menschen zu machen und das Phänomen von Götterglauben zu erklären:
alibaba hat geschrieben: Und mal vorweg, ich bin kein gläubiger Mensch. Ich versuche immer meine eigene Sicht der Dinge über Gott zu erklären, das es viele Religionen gibt, das die Menschen unterschiedlich durch ihre Kulturen geprägt sind und das Gott für mich so eine gedanklichen Helfer darstellt, an dem nan sich wenden kann, wenn man mag. Immerhin wurde Gott ja mal geboren, in allen Kulturen. Nur wurde aus dem Menschen dann über viele Jahrtausende hinweg eben ein himmlischer Vater. Weil der Himmel etwas ist, was unvorstellbar ist.

Gibt es Gott überhaupt? Ich glaube nicht daran, weil ich Gott nicht greifen kann. Aber es gibt Menschen die sehen Gott, wenn sie an ihn denken. Genauso argumentiere ich hier auch. Und je älter die Kinder werden umso mehr werden sie davon verstehen und können sich eine eigene Meinung dazu bilden. Wenn man jetzt mit Heine anfängt, sind Kinder doch schlicht weg und einfach überfordert. Respekt gegenüber dem Glauben aller Menschen, mit dem Hinweis, das man eben selber nicht daran glaubst.

LG
halte ich (und das ist meine reine persönliche Meinung ohne Anspruch auf irgendwelche "Wahrheit") nicht für die richtige Ebene, auf der solche Themen, vor allem auch gegenüber den eigenen Kindern diskutiert werden sollte (immer vorausgesetzt) man möchte seine Kinder nicht in, oder im Zweifel zu irgendeiner oder verschiedenen Glaubensrichtungen erziehen.

Es ist gut sich in der Materie auszukennen, und Atheisten sind in der Regel auch am Besten über Religionen informiert … http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 41,00.html, aber Deine Frage ob es Gott überhaupt gibt, mit einem zweifelnden Ich-Bezug führt mit Sicht auf eine sachliche Aufklärung von Kindern (aus meiner Sicht) in die falsche Richtung, denn ich bin der Meinung auch kleine Kinder können den Sinn eines Zitates, wie jenes von Heine verstehen, man kann es ihnen sogar beim z.B. Blinde Kuh spielen demonstrieren, auch wenn sie sich noch nicht auf solchen Abstraktionsebenen bewegen können.

Letztlich ist es aber alles ein Frage der grundsätzlichen Einstellung und genauso wie mein Wissen ausreicht um die Existenz von Göttern zu negieren, gibt es auf der anderen Seite Menschen die glauben über Wissen zu verfügen, welches das genaue Gegenteil besagt.

So ist das und ich kann damit leben.

Liebe Grüße

Heiner
Antworten