Amelie ist nun fünf Jahre alt - kleine Bilanz!

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Antworten
Winnie
Dauergast
Beiträge: 337
Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Amelie ist nun fünf Jahre alt - kleine Bilanz!

Beitrag von Winnie »

Seit ungefähr einem Jahr sind wir nun auf Ursachensuche, da wir ja jetzt wissen, dass wir kein ganz normales Durchschnittskind haben. Natürlich war der Ausgangspunkt mit knapp vier Jahren noch ein ganz anderer als der jetztige Status Quo. Vor etwas mehr als einem Jahr äußerten die Erzieherinnen im Kindergarten zu ersten Mal, dass Amelie gewisse Auffälligkeiten im Kindergarten zeigt, die sich nicht nur mit der Eingewöhnungzeit erklären lassen. Es wurde das erste Mal der Verdacht geäußert, dass es sich um eine autistische Störung handeln könnte. Hatte man zunächst noch die Hoffnung, dass sich das alles mit der Zeit von selbst erledigen würde ("das verwächst sich..."), wurde dann auch recht schnell klar, dass sich die Situation immer mehr zuspitzt. Die Erzieherinnen waren erzieherisch mit ihrem Latein am Ende und rieten uns dazu, Amelie aus dem Regelkindergarten herauszunehmen und in einem Integrationskindergarten anzumelden. Zunächst stand aber für Anfang 2010 der Test vor dem interdisziplinären Team des Gesundheitsamtes an, das Amelie in mehreren Dinge entwicklungstechnisch begutachten sollte. Wir Eltern wurde gar nicht so umfassend informiert, was genau und warum überhaupt getestet wurde. Wir waren mit im Raum und hatten aber die strikte Anweisung, uns nicht einzumischen. Die ganzen Gutachter saßen hinter einer verspiegelten Scheibe, so dass wir gar nicht wusste, wie viele Leute denn da saßen (insgesamt 8). Im Raum selber waren ledigliche eine Ergotheapeutin, die den Test durchführte, und die Logopädin, da die Sprache sonst durch den Lautsprecher verzerrt werden würde.
Uns ist da auch schon aufgefallen, dass Amelie sich irgendwie seltsam verhalten hat, denn wir kannten sie so gar nicht. Nach dem Test wurden wir verabschiedet und dann hat uns der Kinderarzt nur mitgeteilt, dass die Fachfrau für Autismus eine autistische Störung ziemlich sicher ausgeschlossen hat. Es fiel jedoch auf, dass Amelie motorisch ein paar Defizite hatte und dass sie eben sehr eigenwillig ist. Im Hinblick auf die Schule wäre deshalb sinnvoll, eine Ergotherapie zu beginnen, in der sie lernt, Aufgaben nach Anweisungen auszuführen und diese ggf. auch zu unterbrechen oder unfertig zu beenden. Es wurde ein leichter Hang zum Perfektionismus festgestellt. (Was das im Einzelnen bedeutet hat, wurde uns auch erst später bewusst, als sie dann in der Ergotherapie war.)

Des weiteren bekam sie wegen der Probleme mit Gruppensituationen noch eine Verordnung für den Reha-Sport. Wir haben das brav alles angeleiert, aber es war zunächst ganz fürchterlich, da Amelie erstmal mit Komplett-Verweigerung reagierte. Die ersten Stunden war ich noch mit dabei, dann sollte Amelie allein dableiben, was schon die erste größte Herausforderung war, denn sie versuchte natürlich auszubüxen. Erst mit ganz viel Geduld und Spucke ließ sie sich dann auf die Maßnahmen ein und wurde mit der Zeit ruhiger und zugänglicher.

Irgendwann mit der Zeit las ich mich auch in das Thema Autistische Störungen bei Kindern ein. Ich kam dann über das Thema auch auf ADHS und schließlich hatte ich das Gefühl, dass die vorliegenden Symptome immer öfter in den Beschreibungen von hochbegabten Kindern auftauchten. Wir hatten ja Anfang des Jahres schon die U 8 und da war ich schon erstaunt, was Amelie so alles wusste und konnte und erzählte. Mir war nicht so ganz klar, woher sie das alles hatte, vermutete aber, dass sie dies alles im Kindergarten aufgeschnappt hätte.

So richtig stutzig wurde ich dann, als sie einmal mit einem Stock ihren Namen in den Sand malte. Ich ging davon aus, dass sie das auch im Kindergarten machte, aber dann erzählte sie mir, dass sie eine von den Kleinen sei und bei den Buchstaben-Übungen nicht mitmachen dürfe. Ich habe dann herumgefragt, wer aus der Familie ihr das beigebracht hat, aber keiner wollte es gewesen sein. Zuerst habe ich mich gefreut und war stolz, bis Amelie mich eindringlich bat: Bitte, Mama, du darfst niemandem erzählen, dass ich schon meinen Namen schreiben kann. Das darf keiner wissen, besonders nicht die Kinder im Kindergarten."

So nach und nach habe ich mal nachgefühlt und merkte, dass es durchaus nicht normal war, dass die kleinen Kinder Buchstaben übten oder ihren Namen schreiben konnten. Ich hielt das für normal, da die Töchter meiner Freundinnen alle schon älter waren. Daher schien mir alles, was Amelie neu lernte, einfach selbstverständlich. Mir war nur nicht klar, dass sie teilweise 1 bis 2 Jahre früher damit dran war. Wir hatten jetzt über die Feiertage Übernachtungsgäste und die Tochter von denen wird jetzt 6 Jahre alt. Amelie hatte zu ihrem 5. Geburtstag ein Legespiel geschenkt bekommen, dass sie bereits mit Begeisterung spielte. Natürlich freute sie sich über einen Spielpartner und holte sofort ihr neues Spiel heraus. Nach ca. 10 Minuten weinte das Mädchen dann, weil sie nicht verstanden hat, was man bei dem Spiel machen muss.

Im Sommer 2010 machte der Kinderarzt dann mit Amelie einen unangekündigten Entwicklungstest in der Praxis und erzählte mir dann, dass Amelie alles mitgemacht hat, alle Aufgaben lösen konnte und dann auch noch Lösungen angeboten hat für Probleme, die in ihrer Altersklasse normalerweise noch gar nicht gefragt werden. Des weiteren erwähnte er noch, dass sie sprachlich ganz deutlich über ihrem Altersschnitt liegt, aber diesen Test hätte er nur der Form halber gemacht, weil das offensichtlich sei. Aber auch hier wieder, kurze knappe Information zwischen Tür und Angel. Ich habe keine Information darüber, welche Art Test es war, noch was er daraus für Konsequenzen ableitet. Er hat nur gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll und dass Amelie ihren Weg finden wird. :gruebel:

Dann kamen die Kindergartenferien und im neuen Kindergartenjahr wurde die Situation im Kindergarten immer schlimmer, während es sich zuhause und bei der Ergotherapie stetig zu bessern schien. Amelie verweigert alles im Kindergarten, begann in einer komischen Babysprache zu sprechen und lief immer öfter aus dem Gruppenraum und lungerte dann im Büro der Kindergarten-Leiterin herum und fragte diese über ihre Arbeit aus. Bei Singkreis legte sie sich in die Mitte des Kreises auf den Fußboden und starrte an die Decke. usw. Dann fing sie an, nachdem sie nun schon lange komplett trocken war, wieder jede Nacht ins Bett zu machen. Sie wollte nicht mehr alleine schlafen. Wenn ich sie am Nachmittag fragte, was sie denn machen will, sagte sie nur noch: Fernsehen oder meine Ruhe haben. Oder zu Oma fahren und da übernachten. Oder: In die Pfalz fahren und meine Freundin besuchen.

Amelies kleine Schwester hatte ich mittlerweile in einer Krippe hier in der Nachbarschaft angemeldet. Ich wollte wieder ins Berufsleben zurückkehren und war dementsprechend irritiert, weil die Einführung in die Krippe ziemlich problemlos verlief, aber dafür meine große Tochter plötzlich nicht mehr in den Kindergarten gehen wollte. In meiner Verzweiflung erzählte ich der Leiterin von Lenas Krippe davon. ich schrieb ihr dann eine email mit den groben Eckdaten, weil ich fragen wollte, wie man denn in dieser Situation am besten vorgehen sollte. Wie es der unglaublichste Zufall ever wollte, hatte die Frau selbst drei hochbegabte Söhne und war in diesem Bereich der Experte schlechthin. Nachdem sie ein paarmal auf meine Ausführungen hin gesagt hatte: Kenne ich, kommt mir bekannt vor usw., sprach sie dann auch aus, was sie dachte: Amelie ist total unterfordert, deswegen zeigt sie dieses Verhalten auch nur im Kindergarten. Sie bot uns einen Platz an, der allerdings mit den Betreuungzeiten nicht ganz optimal war. Da aber klar war, dass irgendwas passieren musste, beschloss ich dann, dass Amelie wechseln wird. Und schon ab dem Moment, als wir ihr erzählt haben, dass sie bald in einen anderen Kindergarten gehen wird, war sie wie ausgewechselt.
Der Kindergarten hat gruppenübergreifende Angebote in Kleingruppen und zweimal in der Woche Angebote für alle Kinder in der Turnhalle. Seitdem hat man das Gefühl, Amelie möchte im Kindergarten am liebsten jeden Tag mit allen Sachen gleichzeitig spielen. Sie bastelt und malt im Akkord, bietet freiwilig ihre Hilfe an, hat direkt beim Herbstfest in einer Aufführung ein Instrument übernommen usw. Alles Dinge, die im anderen Kindergarten undenkbar gewesen wären. Und zu ihrem Geburtstag hat sie 3 Mädchen aus ihrer Gruppe eingeladen, die nun alle ihre Freundinnen sind. Wir wussten ja, dass in dieser Gruppe noch ein anderes hochbegabtes Kind ist. Amelie hat dieses Kind zielsicher aufgespürt. Nun sitzen die beiden zu zweit unter dem Tisch und beobachten die anderen Kinder. Aber wenn man es zu zweit macht, kann es ja kein Autismus mehr sein, nicht wahr? ;)

Die Ergotherapie ist nun beendet, motorisch und von der Konzentrationsfähigkeit hat sie alle Defizite wieder aufgeholt. Zum Sport werden wir aber weiterhin noch bis zur Einschulung gehen.

Ja, was noch auffällt: Seitdem sie den Kindergarten gewechselt hat, schläft sie noch weniger und rödelt manchmal bis 23 Uhr in ihrem Zimmer herum. Allerdings schläft sie morgens trotzdem nicht länger. :( Sie kommt manchmal nachts an mein Bett und weckt mich auf, weil sie mich was fragen muss oder mir was erzählen möchte. Meine Freundin, die hier übernachtet hat, hat sich verabschiedet mit den Worten:"ich würde durchdrehen, wenn ich solche Kinder hätte wie du." Sie hat sie ja nun live und unzensiert erlebt und sie meinte, dass meine Kinder auch Sachen machen, die ihr auch nach zwei Kindern (3 und 6 Jahre alt) noch nie begegnet sind. Wie z. B. alle Schals aneinanderknoten, nur um zu schauen, wie lange das Seil am Ende wird. Und dann dieses Riesen-Seil nehmen und kunstvoll ins Treppengeländer einflechten. :schwitz:

Jetzt demnächst steht noch die U 9 an und dann werde ich mal berichten, was der Kinderarzt so sagt.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
sinus
Dauergast
Beiträge: 1318
Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Amelie ist nun fünf Jahre alt - kleine Bilanz!

Beitrag von sinus »

Hallo Winnie, vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich bin immer sehr interessiert an sowas, weil man damit schon so ein wenig Einblick bekommt, was passieren kann, welche Probleme auftauchen können usw. Und manchmal freue ich mich auch einfach, wenn ich etwas wiedererkenne, womit ich manchmal allein auf weiter Flur zu stehen scheine und was ich dann evtl besser einordnen kann. (Betrifft aber jetzt nicht deine Kindergartenerfahrungen, hier ist zum Glück alles bingo und ich bin überzeugt, unsere Einrichtung wird Tochter auch langfristig gefallen und gut tun. Die Kinder dürfen z.B. jederzeit lesen und schreiben lernen, wenn sie möchten, was ich selbst schon mal bei einem Mädchen beobachten konnte, ab 3 sind die Gruppen nach oben hin altersgemischt und es gibt vielfältigsten Angebote, für ALLE, die mitmachen wollen, auch sowas wie Englisch, Forschergruppen u.ä.)

Sehr gefallen hat mir bei deinem Beitrag vor allem der letzte Teil, das klingt ja richtig nach "Happy End", zumindest vorerst. Ich habe ja einige deiner vorigen, frustrierten Beiträge noch gut in Erinnerung.

Meine Tochter ist übrigens auch ziemlich "nachtaktiv", ich kann an einer Hand abzählen, dass sie mal direkt eingeschlafen ist. Meist singt und erzählt sie noch eine bis eineinhalb Stunden vor sich hin, bevor sie einschläft. Das ist dann oft erst 22/23 Uhr.
Manchmal wacht sie auch schon nachts mit Fragen und Erinnerungen auf, die sie mir dann unbebdingt mitteilen muss :roll:
Aber dabei sind eigentlich bisher die verblüffensten Äußerungen und die schönsten Gespräche entstanden...

Ich wünsche jedenfalls euch alles, alles Gute und dass ihr die Besonderheiten eurer Kinder - z.B. kunstvoll geschmückte Treppengeländer - durchaus auch genießen könnt!
Aber wenn man dich liest, kriegt man das Gefühl, dass dem schon auch so ist, oder?

Bitte berichte weiter.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Winnie
Dauergast
Beiträge: 337
Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: Amelie ist nun fünf Jahre alt - kleine Bilanz!

Beitrag von Winnie »

Naja, sagen wir mal so: Ich kenne sie ja nicht anders, aber so zwischendurch habe ich schon manchmal das Gefühl, dass unser Leben doch sehr von den Kindern dominiert wird. Alleine schon, wie die Wohnung immer aussieht. Als A. Geburtstag hatte, haben wir ja einmal gründlich alle Zimmer aufgeräumt, alle Spielsachen wirklich weggeräumt, die sonst immer irgendwie in Gebrauch sind. Danach haben wir uns umgesehen und festgestellt, dass wir eigentlich eine ganz schöne Wohnung haben. :D Man sieht nur so wenig davon, weil überall Spuren von den Kindern sind.

Wenn mein Mann und ich uns mal unterhalten wollen, dann müssen wir uns immer gegen die Kinder behaupten, weil wir ständig unterbrochen werden. Und selbst wenn wir sie rausschmeißen und nach oben schicken, finden die einen Weg, dass man unten keine ruhige Minute hat. Denn entweder schreien sie oben rum und streiten sich oder es ist verdächtig still und dann weiß man schon, dass die irgendwas tun, was nicht in unserem Sinne ist. Ob nun L. mit der Klobürste durch das ganze Obergeschoss rennt und versucht, die Wände anzumalen, oder ob A. meint, sie müsste sich in dem Bettbezug von ihrem Papa eine Höhle bauen und 13 Kuscheltiere zu ihrer Höhlenparty einladen, Taschenlampe und Bücher dürfen natürlich nicht fehlen. Da freut sich der Papa, wenn er abends todmüde ins Bett fällt und die ganzen Sachen stecken noch im Bettbezug. Ganz ehrlich, wir wissen oft nicht, ob wir nun lachen oder weinen sollen.

Jedenfalls haben wir oft auch keine Kraft mehr, immer mit ihnen zu schimpfen. :fahne: Ich vermute, dass auch nicht-(hoch)begabte Kinder solche Dinge ab und zu mal bringen, aber hier ist es manchmal so, dass man kaum zum Durchatmen kommt. Und man kann ja noch nicht einmal sagen, um 20 Uhr ist Ruhe, weil die beiden dann im Bett verschwunden sind.

Silvester haben wir es auch mal wieder gesehen, da haben wir ja mit 4 Kindern gefeiert und uns Möglichstes versucht, es für die Kinder toll zu gestalten. Aber A. kann auch nichts einfach so annehmen ohne mindestens 10 Fragen dazu zu stellen. Warum nadelt der Weihnachtsbaum? Warum leuchten die Knicklichter im Dunkeln? Warum wird Toastbrot im Toaster braun? Warum explodiert das Feuerwerk? Wie kriegen die die verschiedenen Farben da rein? Wieviel Meter fliegt die Rakete hoch? Mehr als 100? Warum trinkt ihr Sekt? Warum dürfen wir keinen Sekt? Wie funktioniert ein Feuerzeug? .... :schwitz:

Meine Freundin hat gesagt:"A. hat aber heute viele Fragen!" ;) Und dann auch noch so komische Sachen wie:"Bin ich jetzt 5?" "Wann bringst du mir die Schleife bei?" und jetzt kommt der Burner:"Wie lange sind Meerjungfrauen schwanger?" :lol:
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
bine1977

Re: Amelie ist nun fünf Jahre alt - kleine Bilanz!

Beitrag von bine1977 »

Hallo Winnie,

ich mußte bei Deinem Bericht schon schmunzeln. Bei uns lief, läuft es ganz ähnlich.

Bei uns sind es ja mittlerweile seit fast 1 Jahr zwie Fragebären und ich werfe schon abundzu mal die Antworten durcheinander :schwitz: , was die beiden dann sehr witzig finden... Schadenfreude ist halt doch die schönste Freude.

Wir stecken in der Ergo noch drinne und sind auch beim Kinderturnen. Die Ergo zeigte bereit nach wenigen Terminen erste Erfolge und im Nachhinein hat uns der Besuch im SPZ doch einige Lösungsstrategien ermöglichkeit und einige Unsicherheiten genommen. Ich bereue den Schritt keinesfalls. Im Moment läuft es sogar im KiGa gut.

Probleme bei uns sind/war ein "negativer" Perfektionismus (hab das Fachwort vergessen). Perfektionismus soll damit nicht als schlecht definiert werden, aber er wird halt unterschieden: ein "positiver" Perfektionismus dient als Antrieb (üben, probieren, überlegen usw.) ein "Negativer" äußert sich in Verweigerung, Wut, neues ablehnen usw. . Durch die Diagnostik ist auch bei mir ein Knoten geplatzt und durch die Unterstützung durch die Ergo sind wir bei einem "neutralen" Perfektionismus angelangt und ich hoffe, dass wir das noch komplett wandeln können.

Im KiGa ist er im Moment ganz stolz, weil er sich mehr angenommen fühlt (er darf jetzt Rechenspiele machen, es wird viel mit ihm UNO gespielt) Sie haben grade über verschiedene Länder gesprochen und er fragte mich, ob er seinen Kinderatlas mitnehmen darf. Ich hab mich so gefreut, dass es für ihn jetzt gut läuft :D . Ich hoffe, dass es so weitergeht.

Geschlafen wird bei uns auch wenig :schwitz: , aber jetzt wo sie fast 3 und fast 5 sind wird es ein wenig einfacher :fahne:

Und grade unser Großer konnte sich ganz schwer trennen (selbst heute muß ich bei neuen Gruppen, die erste Stunde noch dabei bleiben), es war ganz extrem, er wäre nie allein mit 3 oder grade 4 Jahren zu Freunden zum Spielen oder Kinderturnen gegangen :arrow: heute geht er gerne. Er hat gebrüllt, dass die Dachbalken gewackelt haben und jede neue Situation, jeder neue Arzt usw. waren eine wirkliche Herausforderung.
Als ich letztens meinen Keller aufgeräumt habe und sie somit oben alleine waren, haben sie ihr kplt. Spielzeug im Wohnzimmer ausgekippt und es als Lagerfeuer bespielt, der Kleine hat (da war ca. 1,5 Jahre) sich mal eine halbe Dose Nivea Creme ins Gesicht geschmiert als wir los wollten und ich dem Großen grade die Schuhe angezogen haben, letztens fand ich Honig im Gefrierfach, weil der Große austesten wollte was passiert, wenn man ihn einfriert, dann haben sie Spielzeug Rohre zusammengesetzt und unterm Wasserhahn ausprobiert und mir das halbe Badezimmer geflutet :mrgreen: und sie haben z.t. eine eigene Sprache entwickelt z.B. Matschmopf für Quatschkopf :schwitz: Manchmal geh ich auch wirklich auf dem Zahnfleisch, aber im Grunde ist es doch witzig.

Liebe Grüße

Bine
Koschka

Re: Amelie ist nun fünf Jahre alt - kleine Bilanz!

Beitrag von Koschka »

Hallo Winnie,

es freut mich zu hören, dass es Amelie in dem neuen Kindergarten sehr gut geht. für uns ist das Thema auch sehr aktuell. Meine Zwillinge gehen ab der nächsten Woche erst in den neuen Kindergarten. das erste mal seit ihrer geburt - getrennt.

Dass Amelie sofort das zweite Kind aufgepürt hat, kommt mir auch bekannt vor. In unserem alten KG hatten wir ab Herbst ein neues Mädchen. Als mein Sohn Geburtstagsgäste einladen wollte, hatte er plötzlich gesagt, dass er das Mädchen einladen möchte. Hatte mich schon gewundert - ein Mädchen, dazu ein neues. Das Mädchen kam zu unserem Geburstag nicht. Ihre Mutter hat angerufen, und erzählt, dass es sich nicht traut. "Keine Sorge, dass kennen wir auch zu gut hier", habe ich der Mutter geantwortet. Das Mädchen hatte selber 1 woche später geburtstag und hat auch meinen Sohn als einen einzigen Jungen eingeladen. Das Mädchen ist auch hochbegabt. Die KInder stellen ihre "Diagnosen" viel schneller als Psychologen ;-)

LG
Koschka
Antworten