Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Momo
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Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

Beitrag von Momo »

Meiner Meinung nach kann ein Kind erst dann richtig frei Kind sein, wenn die Eltern die Verantwortung in bestimmten Bereichen klar übernehmen, wohlwollend führen, anleiten und spiegeln. Eltern, die andererseits das Kind in einem liebevollen, der Entwicklung des Kindes entsprechenden Rahmen frei eigene Erfahrungen machen lassen und die Bedürfnisse der Kinder ernst nehmen. Also noch mal bildlich gesprochen: Dem Kind durch elterlichen Halt die Möglichkeit geben, Wurzeln bilden zu können und durch Freiräume Flügel wachsen zu lassen.
Das ist genau der Balanceakt, sowohl das eine als auch das andere Extrem würde uns und unsere Kinder meiner Meinung nach aus dem Gleichgewicht bringen.

Es ist ein spannendes Thema und jede Familie wird ihren eigenen Weg finden. Die Kinder sind jedoch ein sehr guter Spiegel dafür, ob das familiäre Zusammenleben konstruktiv ist, ob sich das Kind entfalten kann, ob es sich sozial gut entwickelt, ob es ausgeglichen und glücklich ist oder nicht.
Und wenn wir als Erwachsene die Entwicklung des Kindes und uns selbst immer wieder beobachten, reflektieren und selbst lernfähig bleiben, wird sich das Kind gut entwickeln können und zu einem glücklichen und verantwortungsbewussten Menschen heranwachsen. Und darum geht es uns doch als Eltern, oder?

LG Momo
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Sine
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Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

Beitrag von Sine »

Rabaukenmama, ich werde berichten, falls wir das mal durchziehen sollten.

Das mit dem "nur" einen Tag pro Woche und Deinen Bedenken kann ich nachvollziehen.

Ich kann hier beide Standpunkte an sich gut verstehen. Zum einen das limitieren, zum anderen das frei entscheiden. Bei unserem Sohn könnte ich mir vorstellen, daß er es auf die Reihe kriegen würde. Zumindest wenn es sich um DVD's handelt, die er auch kennt oder wo nur gelegentlich etwas neues auftaucht. Langweilt ihn ganz einfach, wenn er es öfter sehen soll/darf, auch wenn wir wirklich viele Filme haben. Beim Fernsehen würde er es garantiert nicht hinbekommen, denke ich. Da eben täglich was neues zu sehen ist. Und alles was neu ist, will er wissen/erfahren/sehen. Da würde er bestimmt nicht abschalten. Vor allem wenn die Serien so aufgebaut sind, wie die für Erwachsene - an der spannendsten Stelle hört es auf, um am Tag danach weiter zu laufen. Da steckt ja auch eine gewisse, wie soll ich sagen, Fernsehpsychologie (?) dahinter, die eben genau darauf abzielt, daß man wieder einschaltet. Ob er sich dem entziehen könnte?
Rabaukenmama
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Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

Beitrag von Rabaukenmama »

@sine: Bei Erwachsenen-Serien kann ich nicht mitreden, habe schon seit Jahren keine Serie mehr, die ich mir regelmässig anschaue (die letzten waren "Raumschiff Enterprise" und "Mondbasis Alpha 1". Das, was ich an Kinderserien kenne, sind grossteils in sich abgeschlossene Folgen. Ich denke auch dass manche Kinder eher vom "täglich neu" beim fernsehen fasziniert sind.

Dabei gab´s gerade auf den schlechteren Kindersendern zumindest bis vor 2, 3 Jahren ohnehin ständig Wiederholungen. Der grosse Sohn meines Mannes (mMn schwer fernsehsüchtig) hat früher an den Wochenenden bei uns häufig ferngesehen und nach ein paar Wochen erkannte sogar ich (die ich nur "nebenbei" anwesend war), dass da offensichtlich immer wieder dieselben (schwachsinnigen) Folgen von Spongebob & Co wiederholt wurden. Später dann diese Highschool-Teenie -Serien, wo vorgegeben ist, wann man zu lachen hat - genau dasselbe. Dabei war der Bub nur jeden 2. Sonntag bei uns - keine Ahnung wie viele Male hintereinander er dasselbe unter der Woche noch gesehen hat.

Im Gegensatz zu einigen anderen hier glaube ich dass Du verstehst, dass es absolut NICHT meiner Ansicht entspricht, Kleinkinder täglich etliche Stunden willkürlich vor dem TV sitzen zu lassen. Ich sehe einfach nur, welche Möglichkeiten es ausser "von-Anfang-an-streng-limitieren" noch gibt, ohne DIESE Möglichkeit auszuschliessen.

Dazu fällt mir ein Zitat von Paul Watzlawik ein: "Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat sieht in jedem Problem einen Nagel".

Das von Dir angesprochene "vorhandene DVDs frei schauen dürfen" ist z.B.EINE der zusätzlichen Möglichkeiten. Je nach Wesensart und Umgang des jeweiligen Kindes kann und soll mMn unterschiedlich agiert werden.

@alibaba: Wenn ich lese dass (alle) Kinder "Natürlich" mit der Selbstbestimmung ihres TV-Konsumes überfordert sind weil sie sonst "kleine Erwachsene" wären (mit der Aufklärung, dass sie das eben nicht sind), dann frage ich mich schon, was eigentlich den Unterschied zwischen den einzelnen Kindern ausmacht.

Einige sind mutiger, andere feiger als andere. Einige sind lebhafter, andere ruhiger. Einige sind anfälliger auf gewisse Suchtfaktoren (fernsehen, Internet, interaktive Spiele, Süssigkeiten, ...) andere weniger. Was spricht dagegen, sich danach zu richten, wie das Kind sich tatsächlich verhält? Warum Limits setzen wo keine notwendig sind? Aus der Angst heraus, sie KÖNNTEN einmal notwendig werden? Dann kann ich sie immer noch setzen.

Bei uns gibt´s auch Dinge, die NICHT diskutiert sondern von mir vorgegeben werden, aber offensichtlich weniger als in den meisten anderen Familien, die ich kenne. Aber gerade bezüglich ihrer eigenen Freizeitgestaltung haben meine Kinder (1,5 und 4 Jahre) altersgemäss jetzt schon viel (Mit-)bestimmungsrecht.

Schlafenszeit ist z.B. nach echtem Bedarf der Kinder und da mein 4jähriger mit 9,5 Stunden Schlaf auskommt wären 20h zu früh für ihn (ICH jedenfalls mag nicht täglich um 5h30 aufstehen und 3 Stunden bis zum Kindergarten-gehen überbrücken). Daher ist sein Schlafenszeit-Fenster von 21h bis 21h30 und aufstehehen zwischen 6h30 und 7h. Der Kleine dagegen kommt schon gegen 20h ins Bett und ist dann meistens zwischen 6h und 6h30 wach. Da wird dann erst mal der "tagfertig" gemacht und danach der Grosse.
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alibaba

Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

Beitrag von alibaba »

@Rabaukenmama

ich denke schon, das ALLE Kinder damit überfordert sind. Ja, alle Kinder. Das Problem dabei ist, das man als Erwachsener nicht sieht ob das nun so ist oder nicht, zumindest nicht direkt und nicht immer augenscheinlich. Ich vergleiche das mal. Zwei Kinder, Eltern leben in Trennung. Das eine Kind rebelliert offen dagegen an, das andere Kind ist leise und verhält sich wie immer. Wem gesteht man denn jetzt Hilfe zu? In der Regel nur dem Kind was um sich schlägt. Und genau so, denke ich, überfordert es jedes kleine Kind wenn es sich selber regulieren soll. Ein schöner Beitrag kam gestern dazu im MDR. Da ging es um Kinder deren Eltern abhängig sind. Die Eltern kamen gar nicht auf die Idee, das ihre Kinder leiden könnten, da sie es in der Regel nicht offen zeigten. Vielleicht mag das Beispiel weit hergeholt sein, aber genau das ist es was ich meine. Kindern sieht man nicht immer an, das sie eine Situation sehr wohl überfordert.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, je älter die Kinder werden umso besser kann das mit der Selbstregulierung klappen. ;)

Und auch Du regulierst ja. Du weist, wann muss mein Kind ins Bett. Dann ist diese Zeit für Dich und dein Kind die Regulierung bzw. die Limitierung. ;)

VG
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Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

Beitrag von Bliss »

alibaba hat geschrieben:
Damit wir uns nicht falsch verstehen, je älter die Kinder werden umso besser kann das mit der Selbstregulierung klappen. ;)
Am besten selbst regulieren können sich ja wohl Babys. Die machen alles rein nach Bedarf, wenn man sie lässt.
Momo
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Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

Beitrag von Momo »

Bliss hat geschrieben:
Am besten selbst regulieren können sich ja wohl Babys. Die machen alles rein nach Bedarf, wenn man sie lässt.
Da hast Du vollkommen recht! Jedoch handelt es sich bei den Bereichen, die von Babys selbst reguliert werden können um absolut NATÜRLICHE Bedürfnisse. Das ist der Unterschied, den Du ja auch schon mal so formuliert hast ;)
Das Fernsehbedürfnis ist meiner Meinung nach künstlich, nicht natürlich und kann daher auch nicht natürlich reguliert werden. Die Selbstregulierung diesbezüglich muss also erlernt werden.
Momo
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Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

Beitrag von Rabaukenmama »

@alibaba: Da sind wir einfach komplett anderer Ansicht. Denn wenn sich kleine Kinder wirklich generell NICHT selbst regulieren könnten dann müsste man ja ALLES vorgeben: was sie wann essen dürfen, wann sie schlafen müssen, was wie lange gespielt wird, was sie bei welchem Wetter anziehen, usw.

Tatsächlich erleben mMn Kinder durch Versuch und Irrtum was ihnen gut tut und was nicht. Manche kommen da schneller drauf, andere langsamer und wieder andere BENÖTIGEN ein einschreiten der Eltern eben WEIL sie´s (noch) NICHT selbst regulieren können.

@Momo: wo genau liegt der Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen Bedürfnissen?

Gerade beim schlafen (was ja mMn auch eindeutig ein natürliches Bedürfnis ist) ist ein Grossteil der Eltern doch der Ansicht, regulierend eingreifen zu müssen. Tatsächlich geht´s da mMn nicht so oft um die eigenltichen Bedürfnisse des kleinen Kindes, dem relativ egal sein dürfte ob seine Kernschlafenszeit zwischen 20h und 6h oder zwischen 1h morgens und 11h vormittags liegt (solange es ausreichend Schlaf bekommt). Aber es ist mMn trotzdem durchaus legitim wenn die Eltern dahingehend manipulieren dass die Schlafenszeit des Kindes in ihren eigenen Tagesplan reinpasst und später (bei Eintritt in Kiga oder Schule) nicht vollständig umgestellt werden muss.

Essen ist auch so eine Sache. Da gab´s ja das Experiment von Kinderärztin Clara Divis (Chicago, 1926), wo Kinder zwischen 6 Monaten und 4,5 Jahren über etliche Monate hinweg frei wählen durften, was, wann und wie viel sie essen wollen. Es standen über 30 Nahrungsmittel zur Auswahl, alles aber unbehandelt, ungezuckert, ungewürzt. Sämtliche Kinder assen frei nach Lust und Laune oft erstaunliche Mengen und Kombinationen von Obst, Fleisch, Eiern, Fett, Getreide und Gemüse. Obwohl die Zusammenstellungen individuell extrem unterschiedlich waren hatte keines der Kinder irgendwelche Mangelerscheinungen, im Gegenteil, alle waren kerngesund.

1:1 kann man dieses Experiment kaum nachmachen, weil es eben heute grossteils behandelte Nahrungsmittel gibt und Geschmacksverstärker dazu verleiten, mehr zu essen als notwendig. Wenn man aber (wie ich) bewusst selbst kocht, auf Geschmacksverstärker verzichtet und Alternativen anbietet, kann man halbwegs hinkommen und siehe da - es funktioniert heute noch!

Beim spielen ist das auch so eine Sache: natürliches oder künstliches Bedürfnis? Auf den ersten Blick wohl natürlich, aber heutzutage verfügen die meisten Kinder über industriell hergestellte, ausdrückliche "Spielsachen", die ja auch nicht auf Bäumen wachsen. Natürlich sind Spiele in der echten Natur super und die meisten Kinder mögen diese auch, nur hilft diese Wissen an einem verregneten Februar-Wochenende nicht besonders viel und die Kinder wollen trotzdem beschäftigt werden.

Selbst bei kreativen, hochwertigen Spielen kann es ein "zuviel" geben, ebenso beim (nicht "natürlichem") vorlesen von Büchern. Wo ist also wirklich der Unterschied zum fernsehen oder zur DVD?
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Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

Beitrag von Momo »

Rabaukenmama hat geschrieben:
@Momo: wo genau liegt der Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen Bedürfnissen?

Gerade beim schlafen (was ja mMn auch eindeutig ein natürliches Bedürfnis ist) ist ein Grossteil der Eltern doch der Ansicht, regulierend eingreifen zu müssen. Tatsächlich geht´s da mMn nicht so oft um die eigenltichen Bedürfnisse des kleinen Kindes, dem relativ egal sein dürfte ob seine Kernschlafenszeit zwischen 20h und 6h oder zwischen 1h morgens und 11h vormittags liegt (solange es ausreichend Schlaf bekommt). Aber es ist mMn trotzdem durchaus legitim wenn die Eltern dahingehend manipulieren dass die Schlafenszeit des Kindes in ihren eigenen Tagesplan reinpasst und später (bei Eintritt in Kiga oder Schule) nicht vollständig umgestellt werden muss.

Essen ist auch so eine Sache. Da gab´s ja das Experiment von Kinderärztin Clara Divis (Chicago, 1926), wo Kinder zwischen 6 Monaten und 4,5 Jahren über etliche Monate hinweg frei wählen durften, was, wann und wie viel sie essen wollen. Es standen über 30 Nahrungsmittel zur Auswahl, alles aber unbehandelt, ungezuckert, ungewürzt. Sämtliche Kinder assen frei nach Lust und Laune oft erstaunliche Mengen und Kombinationen von Obst, Fleisch, Eiern, Fett, Getreide und Gemüse. Obwohl die Zusammenstellungen individuell extrem unterschiedlich waren hatte keines der Kinder irgendwelche Mangelerscheinungen, im Gegenteil, alle waren kerngesund.

1:1 kann man dieses Experiment kaum nachmachen, weil es eben heute grossteils behandelte Nahrungsmittel gibt und Geschmacksverstärker dazu verleiten, mehr zu essen als notwendig. Wenn man aber (wie ich) bewusst selbst kocht, auf Geschmacksverstärker verzichtet und Alternativen anbietet, kann man halbwegs hinkommen und siehe da - es funktioniert heute noch!

Beim spielen ist das auch so eine Sache: natürliches oder künstliches Bedürfnis? Auf den ersten Blick wohl natürlich, aber heutzutage verfügen die meisten Kinder über industriell hergestellte, ausdrückliche "Spielsachen", die ja auch nicht auf Bäumen wachsen. Natürlich sind Spiele in der echten Natur super und die meisten Kinder mögen diese auch, nur hilft diese Wissen an einem verregneten Februar-Wochenende nicht besonders viel und die Kinder wollen trotzdem beschäftigt werden.

Selbst bei kreativen, hochwertigen Spielen kann es ein "zuviel" geben, ebenso beim (nicht "natürlichem") vorlesen von Büchern. Wo ist also wirklich der Unterschied zum fernsehen oder zur DVD?
Viele Fragen, eine einfache Antwort:

Alle natürlichen Bedürfnisse sind Bedürfnisse nach natürlichen Dingen wie Schlafen, Essen, Spielen, Nähe.

All diese Bedürfnisse können die Kinder selbst regulieren, von Anfang an!

Das Thema Schlafen ist etwas komplex, doch ein Kind, welches nicht müde ist, wird nicht schlafen. Eltern können dem Kind lediglich durch einen bestimmten Tagesrythmus helfen, zur Ruhe zu kommen. Einschlafen muss das Kind letztlich allein, auch wenn es von den Eltern begleitet wird. Durch zu viel Druck werden meiner Meinung nach nur Schlafprobleme erzeugt- ein großes Problem der heutigen Zeit.

Das Experiment zum Thema Essen finde ich sehr spannend und ich glaube, dass Kinder ein genaues Gespür dafür haben, welche und wie viel Nahrung ihr Körper braucht.
Dies funktioniert allerdings NUR bei natürlicher Nahrung!
Süßigkeiten sind z.B. nicht natürlich sondern künstlich, eine natürliche Regulierung kann nicht stattfinden, sie muss erlernt werden. Es sei denn, die Süßigkeiten schmecken dem Kind nicht.

Spielen ist ein absolut natürliches Bedürfnis, nur so lernen Kinder! Auch hier können sich die Kinder ganz natürlich selbst regulieren, wenn man sie lässt.
Dies funktioniert auch NUR bei natürlichem Spiel, nicht mit künstlichem Spiel wie z.B. Computerspielen etc. Als natürliches Spiel bezeichne ich alles, was durch die eigene Fantasie entsteht.
Hierzu zählen für mich auch ganz klar Bücher- Was ist natürlicher als eine Vorlesestimme und die Bilder die durch den Text im Kopf erzeugt werden? Vergleichbar mit den Geschichtenerzählern vergangener Zeiten- absolut natürlich! Genauso auch das eigene Lesen- eine höchst kreative Angelegenheit, in keinster Weise künstlich.

Hier sind wir beim klaren Unterschied zu Fernsehen, DVD etc.: Künstliche Bilder werden aufgenommen, das eigene, natürliche Denken spielt eine sehr untergeordnete Rolle.
Durch die Künstlichkeit dieses Mediums muss eine Selbstregulierung erst erlernt werden!

LG Momo
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Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

Beitrag von sogesehen »

Momo hat geschrieben:Hierzu zählen für mich auch ganz klar Bücher- Was ist natürlicher als eine Vorlesestimme und die Bilder die durch den Text im Kopf erzeugt werden? Vergleichbar mit den Geschichtenerzählern vergangener Zeiten- absolut natürlich! Genauso auch das eigene Lesen- eine höchst kreative Angelegenheit, in keinster Weise künstlich.
Hallo, darf ich noch einmal an mein Gedankenexperiment erinnern? Bücher sind nicht natürlich, die Geschichten vorgegeben ähnlich wie im Fernsehen und es gibt Kinder, die sich damit genauso berieseln lassen wie andere vom Fernsehen. mMn ist es allein Nostalgie, die die Bücher so hoch lobt. (Ich mag auch Bücher, nicht falsch verstehen)
alibaba hat geschrieben:ich denke schon, das ALLE Kinder damit überfordert sind. Ja, alle Kinder. Das Problem dabei ist, das man als Erwachsener nicht sieht ob das nun so ist oder nicht, zumindest nicht direkt und nicht immer augenscheinlich.
Diese Aussage ist doch wirklich haarsträubend. Wie kannst Du das von allen Kindern wissen, wenn es für die Erwachsenen nicht mal unbedingt ersichtlich ist? Woher soll dann die Erkenntnis kommen?
Zu Deiner Veranschaulichung: Es gibt Menschen, die haben besonders Augen für die stillen und es gibt Menschen, die haben besonders Augen für die lauten und es gibt Menschen, die sehen vor allem die restlichen. Man kann nicht alles von der eigenen Erfahrung auf die Welt extrapolieren.
Momo
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Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind

Beitrag von Momo »

Sogesehen hat geschrieben:
Hallo, darf ich noch einmal an mein Gedankenexperiment erinnern? Bücher sind nicht natürlich, die Geschichten vorgegeben ähnlich wie im Fernsehen und es gibt Kinder, die sich damit genauso berieseln lassen wie andere vom Fernsehen. mMn ist es allein Nostalgie, die die Bücher so hoch lobt. (Ich mag auch Bücher, nicht falsch verstehen)
Wie kann man sich von Geschichten berieseln lassen, wenn das Gehirn eine Meisterleistung der Vorstellungskraft vollbringen muss, nämlich die, aus der eigenen Fantasie Bilder zu erzeugen und diese Bilder zu einer Geschichte zusammenzufügen? Die Geschichte im Buch ist vorgegeben, aber jeder Einzelne wird andere Bilder in seinem Kopf erzeugen und diese sind alles andere als künstlich, sondern höchst kreativ und natürlich! Ich erinnere nur mal an das Gefühl, eine Geschichte als Film zu sehen, die Du als Buch geliebt hast. Die vorgegebenen Bilder im Film werden nie an die kraftvollen Bilder Deiner Fantasie herankommen, oder???
Und vor Allem, und das ist der prägnante Unterschied, bemerkst Du dann, wie künstliche Bilder (Film) gegen natürliche Bilder (Buch) wirken können!
Momo
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