HB-Verdacht nicht bestätigt

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
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humor
Beiträge: 11
Registriert: Di 18. Mai 2010, 14:01

HB-Verdacht nicht bestätigt

Beitrag von humor »

Hallo,
ich habe meinen Sohn testen lassen, da er immer stärker in den sozialen Ruckzug geriet und ich nicht mehr wusste, was ich machen sollte.
Nun folgendes heraus:
Der Iq Test (K-ABC) ergab lediglich ein erhöhten Wert von 120 im sprachlichen Bereich. Alles andere war im guten Mittelmaß.
Ich erhielt aber die Diagnose: Generalisierte Angststörung. Durch eine zeitig angefangene Verhaltenstherapie aber durchaus behandelbar.

Ein wenig geschockt war ich schon, da ich eigentlich von einer höheren Begabung ausgegangen bin und ich mich schon total in das Thema reingelesen hatte. Das gebe ich nun offen und ehrlich zu.

Allerdings, nun nach 3 Tagen (seit der Diagnose) bin ich immer mehr erleichtert, dass mein Sohn nun doch eine ganz normale Kindheit erleben kann(zumindest was man normal nennen kann), wenn ich seine Ängste behandeln lasse.
Mit seiner hoch sensiblen Ader werden wir wohl alle Leben müssen. Obwohl ich mir das noch nicht so erklären kann, aber da wird sicher noch in der Therapie drüber reden.
In dem Sinne, wie man ich doch irren kann oder ich denke mir, was ich mir eingeredet habe, das glaubt man irgendwann.
Kennt das einer von euch?
Lg, Anna
humor
Beiträge: 11
Registriert: Di 18. Mai 2010, 14:01

Re: HB-Verdacht nicht bestätigt

Beitrag von humor »

sorry, meine Tastatur tippt nicht mehr alle Buchstaben(zumindest manchmal).
humor
Beiträge: 11
Registriert: Di 18. Mai 2010, 14:01

Re: HB-Verdacht nicht bestätigt

Beitrag von humor »

Hallo Koschka,
ich habe den Bericht noch nicht zuhause. Mein Sohn ist 4;5. Da stand halt auf einem Vergleichstürmchen Sprache 120. Die Psychologin soll gut sein.
humor
Beiträge: 11
Registriert: Di 18. Mai 2010, 14:01

Re: HB-Verdacht nicht bestätigt

Beitrag von humor »

Guten Morgen Koschka,
ehrlich gesagt den Gedanken hatte ich auch schon, da sie eben auch sagten, das er auch nicht so recht lust hatte zu diesem Test. Aber ich möchte mich halt nicht unnötig in das Thema HB hinsteigern. Im schlimmsten Falle wiederholen wir einen Test im Schulalter, aber vorher nicht mehr.
Lg ANNA
Koschka_

Re: HB-Verdacht nicht bestätigt

Beitrag von Koschka_ »

so ein test darf nicht ausgewertet werden. wenn ein kleinkind keine lust hat, hat es ein ganz anderes ergebnis. aber ein test hin oder her. auch ein wahres ergebnis hilft nicht wirklich weiter. ich glaube nicht, dass ihr aus reiner neugier zum psychologen gegangen seid. hast du ein spielkreis für hochbegabte kinder in der näher? villeicht findet er mit denen besser kontakt? oder mit den viel älteren kindern? ... mit dem "generalisierten augstzusand" - bist du dir sicher, dass es wirklich zutrift? wenn nicht 100%, dann würde ich mir eine zweite meinung holen, bevor ich mit psychotherapie anfange.

vielleicht hilft dir auch die informaiton aus dieser diskussion

http://forum.klugekinder.at/viewtopic.php?f=10&t=2280

LG
Kosc hka
humor
Beiträge: 11
Registriert: Di 18. Mai 2010, 14:01

Re: HB-Verdacht nicht bestätigt

Beitrag von humor »

Hall Koschka,
ich bin mir nicht 100 % sicher mit der Angstörung. Vor einem halben Jahr hätte ich dem noch sofort zugestimmt, aber nun nicht mehr. Er sucht sich die Situationen halt ganz bewusst aus, wo er hingeht und wo nicht. Und sagt ganz klar: Ich mag soviele Menschen nicht und möchte zuhause bleiben. In den Kindergarten geht er Notgedrungen.
Ich weiß leider nicht von einem Spielkreis für Hb Kinder, es gibt nur eine Beratungsstelle. Da war ich aber schon. Wie dem auch sei, ich denke, dass ich seine Neigungen fördere und dann schauen wir mal was die Zukunft bringt. Ich suche auch noch mal den Kontakt zu der Psychologin, und versuche mal die Sache mit dem Test zu klären. Interessiert mich mal, was sie dazu sagt.

Lg, Anna
bine1977

Re: HB-Verdacht nicht bestätigt

Beitrag von bine1977 »

Hallo Anna,
unser Großer ist 5 und braucht fremden Menschen gegenüber immer ein Aufwärmphase, in einer Testphase auch länger als auf einer Feier (o.ä.).
Ohne den Tester vorher zu kennen, würde er wesentlich schlechter abschneiden als er könnte. Würde der Tester auf seiner Wellenlänge liegen, ginge es wahrscheinlich zum Ende des Tests.
Bitte doch nochmals um ein Gespräch und erläutere Deine Bedenken gegen die Diagnose. Ärzte können auch nur beurteilen was sie gesehen haben, Du meinst es ja nicht böse, sondern möchtest lediglich nicht in die falsche Richtung galoppieren.

LG
Bine
humor
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Registriert: Di 18. Mai 2010, 14:01

Re: HB-Verdacht nicht bestätigt

Beitrag von humor »

Guten Abend,
Koschka: Was mein Sohn zum Kindergarten sagt: Dort ist es mir zu laut und ich möchte alleine spielen, mit meiner schwester :P Immerhin. Seine Schwester ist gerade 3 geworden und sie lieben sich heiß und innig. Sie macht halt das was er will und sie findet Ben (mein Sohn) cool. Er sagt, das ihm die Geräusche unheimlich sind im Kindergarten. Die Psychologen hat anhand von Fragebögen, Interviews unserer seits und einzelne Sitzungen mit meinem Sohn beurteilt.

Bine:
Ich denke du hast recht, genau wie KOschka. Ich warte jetzt auf die Diagnosepapiere und dann überlege ich mir ganz in Ruhe mit meinem Mann strategische Fragen, die Sinn machen und machen nochmal einen Termin.

LG, Anna
Winnie
Dauergast
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Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: HB-Verdacht nicht bestätigt

Beitrag von Winnie »

Mach dir nichts draus, das kann alles oder nichts heißen. Schau mal, was Amelie schon alles an Diagnosen durch hat und wovor Amelie alles Angst hat und was dann doch bei einigen Untersuchungen ans Tageslicht herausgekommen ist, das zeigt, wie hilflos die sogenannten "Experten" auch selbst im Bereich der Diagnostik sind.

Ich habe jetzt bald (gefühlt) die ganze Fachliteratur durch, jedenfalls wiederholt sich alles nur und jeder zitiert den anderen. Es gibt zum Beispiel ein interessanten Ratgeber von Sabine Rohrmann, der sich einem Kapitel damit beschäftigt, was passiert, wenn die Hochbegabungsdiagnose zu unrecht vermutet oder sogar zu Unrecht bestätigt wird. Wie ich hier schon oft geschrieben habe, liegt es vor allem daran, dass der K-ABC-Test eigentlich nicht zur Feststellung einer HB entwickelt wurde und deshalb auch keine sichere Aussage über den IQ zulässt. Es gibt unheimlich viele Fälle, in denen sich bei späteren IQ-Tests der Entwicklungsvorsprung überhaupt nicht mehr bestätigt hat. Vorschulkinder, die in diesem Test sehr hohe Werte erreichen, werden in der Regel zuhause noch zusätzlich gefördert, was u. a. dazu führt, dass sie höhere Fertigkeiten zu haben scheinen als ihre Altersgenossen, die diese regelmäßig Förderung nicht bekommen. Je mehr aber das Wissen in die Breite geht, desto weniger kommt der Reproduktionseffekt zum Tragen. In dem Moment, wo die Kinder Transferleistungen erbringen müssen, kann das Gehirn das Niveau nicht mehr halten.

Deswegen bin ich auch so ruhig und mache mir überhaupt keine Gedanken, dass Amelie weder Schwimmen noch Fahrradfahren kann. Es kommt nicht auf die Dinge an, die man üben kann, sondern auf die Dinge, die das kindliche Hirn sozusagen ohne zutun der Eltern ausspuckt. Erkenntnisgewinn, Zusammenhänge herstellen, sich Dinge selber erforschen und beibringen, abstrakte Sachverhalte sprachlich zum Ausdruck bringen.

Es ist weder die Schuld der Eltern, noch deren Verdienst, ob ein Kind als hochbegabt getestet wird oder nicht. Es ist so, wie es ist, und manchmal liegt die Aufgabe der Eltern einfach auch im Gewähren lassen. Vielleicht hat dein Kind keinen IQ von 130, aber vielleicht noch 125 und wird vielleicht trotzdem sehr erfolgreich und glücklich in seinem Leben. ;) Nimm dein Kind, so wie es ist, denn du weißt nicht, ob es mit einer HB gut zurechtgekommen wäre.

Achso, rein psychologisch betrachtet: Generalisierte Angststörung ist eine sehr allgemeine Aussage, das heißt immer, dass der Psychologe oder Arzt selber nicht so genau wissen, woran es liegt. Ergänze "Verdacht auf" und warte erstmal ab. Es ist nicht mehr als eine Arbeitshypothese.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
katjaM
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Registriert: Mi 26. Sep 2012, 11:16

Re: HB-Verdacht nicht bestätigt

Beitrag von katjaM »

Oh ja, Angststörungen sollte man auf jeden Fall ernst nehmen, damit ihm das nicht bleibt. Eine gute Freundin von mir hatte das in ihrer Jugend mal und es war echt hart. Ging aber wieder vorbei :-) Es ist also behandelbar, kostet aber Zeit und Nerven :)
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