Fördern oder nicht fördern?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Gast

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Gast »

Sie hat eine starke Persönlichkeit und sie weiß genau, was sie will. Sie weiß auch, was sie nicht will: gebremst werden...!
Das ist /war bei meinem Kind auch so und schätze es auch - meistens.Wenn so ein Kind in zartem Alter auf dich zutritt und sehr sinnig argumentiert, dass die Welt zu interessant ist, um bis zum Erbrechen immer wieder längst Verdautes wiederzukäuen, würdest du es verstehen, dass man als Elternteil irgendwann dazu übergeht, diesem Kind zuzugestehen, seine Neigungen auszuleben...? - Bin ich deswegen ein "Eislaufvater", da ich dies zugelassen habe...? - Wieviele Informationen darf man so einem Kind überlassen? - Welche Menge so einer "Förderung" ist "das richtige Maß"...?
Ich weiß es nicht, da ich dein Kind nicht kenne. Bin aber trotzdem der Meinung, dass bei vielen Eltern der Wunsch der Vater des Gedankens ist.
Ich hoffe, du verstehst jetzt besser, wieso mich die Frage nach dem Maß an Förderung im Kindesalter sehr beschäftigt. Inzwischen ist meine Tochter nicht mehr auf Informationen seitens der Eltern angewiesen. Sie bastelt am Abi und weiß sich nun selbst mit Wissen zu versorgen.
Ich verstehe es schon, so wie du das beschreibst. Nur das mit dem sich nicht mal hin und wieder mit Belanglosem zu beschäftigen und das sich Auseinandersetzen und Abgrenzen von den Eltern – DAS macht mich stutzig. Denn das hat m.E. nichts mit der Intelligenz zu tun, sondern einfach mit dem Erwachsenwerden.
Viele Grüße von Neckri[/quote]

Viele Grüße von
Gast (ich finde egal ,ob man jetzt sputnik oder gast heißt)
RechercheNP
Beiträge: 1
Registriert: Do 17. Nov 2011, 11:44

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von RechercheNP »

Liebe Foren Mitglieder, mich würde interessieren, ob es unter euch Hochbegabte gibt, die von ihren Eltern zu viel gefördert bzw. "überfördert" wurden. D.h. zwar dadurch in der Schule erfolgreich waren, aber unter einer sozialen Abkapselung litten und dadurch depressiv wurden. Kann jemand von seinen Erfahrungen erzählen? Vielleicht hatte er dann später Probleme und fand keinen Anschluss in Uni usw. und fühlte sich einsam? Danke für eure Antworten.
Bliss
Dauergast
Beiträge: 661
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Bliss »

RechercheNP hat geschrieben:Liebe Foren Mitglieder, mich würde interessieren, ob es unter euch Hochbegabte gibt, die von ihren Eltern zu viel gefördert bzw. "überfördert" wurden.
Ich könnte mir vorstellen, dass unabhängig von der tatsächlichen Begabung des Kindes von den Eltern ein Förderprogramm abgezogen wird, dass nicht dem Interesse des KIndes entspricht. Also statt Kontakte mit anderen aufzubauen muss das Kind gegen seinen Willen lernen.

Kann aber auch sein, dass ein hochbegabtes Kind ganz ohne Förderprogramm der Eltern soziale Schwierigkeiten hat, weil es sich als anders als die anderen und von denen nicht akzeptiert fühlt.
alibaba

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von alibaba »

Denkt ihr nicht, dass das alles Vorurteile sind? Woher wollt ihr denn wissen, wie es z.b. bei uns abläuft. Mein Sohn und auch meine Tochter haben jede Menge Förderangebote. sind sie jetzt in euren augen von ehrgeizigen Eltern (Mama) umgeben, die nur alles erdenkbare rauspuschen wollen, damit ihre kinder mal was Besondres werden? Woher wollt ihr wissen, was andere Kinder wollen? Könnt ihr Euch ein Urteil erlauben?

Wenn meine Tochter zum Violinenunterricht geht, begenen uns viele Kinder und auch Erwachsene , denn der Unterricht findet an einer Schule zu ganz normaler Schulzeit statt. Auf Fragen, ob sie denn gerne Violine spiele, kommt auch ab und zu mal ein Kopfschütteln um dann vergnügt (natürlich nachdem der Frager weg ist) in den Raum zu springen, wenn er geöffnet wird. Jetzt frage ich euch, was denkt ihr in diesem Augenblick?

Meine Tochter will im Moment Reiten.....eine Phase, wir wohnen hier ja ländlich. Und plötzlich will sie nicht mehr tanzen! Ich muss sie gerade mal "zwingen"...wenn das jeamdn sehen würde, was denkt ihr, würde der denken? Sind wir dann beim Tanzen wirbelt mein Kind schon auf den Treppenstufen in den schönsten Piruetten.

Darf man einfach so ein Urteil fällen, weil man denkt, den Sachverhalt zu kennen? Dann frage ich Euch, woher wisst ihr das?

VLG
bine1977
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Registriert: Mi 12. Okt 2011, 09:19

Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von bine1977 »

@ alibaba

ich kenne, dass von dir beschriebene Verhalten auch. Bei meinem Großen ist es oft so, dass er keine Lust auf's Auto hat, aber auf die eigentliche Aktion schon.
Zum zweiten sind es kinder die danach Leben wozu sie grade jetzt Lust haben und nicht verinnerlicht haben, dass eine bestimmte Trainingseinheit eben zu einem bestimmten Zeitpunt stattfindet und das, wenn man denn Erfolg haben möchte, diese Trainingseinheiten auch wahrnehmen muß. Sie müssen ja auch das erstmal lernen. Und zu gutet Letzt, wird auch Mama's Reaktion ausgetest (zumindest ist mein empfinden bei uns so).

Nach außen wirkt das schnell a la Eislaufmutter...

Nur fordert mein Kind regelrecht diesen Input und ich denke Eltern mit ähnlich begabten Kindern werden diese Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit, wenn es keinen Input gibt auch kennen. Wenn meine Kinder 2 Stunden auf dem Spielplatz mit Freunden waren, höre ich hinterher 20000 gefühlte Fragen in 20 Minuten. Und diesem Verlangen möchte ich gerecht werden. Dies struktuiere ich mittlerweile aber bewußt in unseren Alltag hinein.

LG Bine
Bliss
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Beiträge: 661
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Re: Fördern oder nicht fördern?

Beitrag von Bliss »

alibaba hat geschrieben:Denkt ihr nicht, dass das alles Vorurteile sind? Woher wollt ihr denn wissen, wie es z.b. bei uns abläuft.

Wer ist denn "ihr"? Da dein Posting ohne Zitat unter meinem steht fühl ich mich irgendwie angesprochen, aber weiss eigentlich nicht wie du das meinst? Sind deine Kinder denn sozial abgekapselt und depressiv? Ansonsten weiss ich nicht wie du das was ich geschrieben habe auf deine Situation beziehen kannst.

Darüber hinaus wäre es mir tatsächlich zu blöd meine Kinder überreden zu müssen eine Freizeitaktivität zu machen oder für ein Instrument zu üben. Dieses Antreiben liegt mir einfach nicht und würde ich höchstens machen, wenn ich ihre Schullaufbahn in Gefahr sehe. Aber nicht für irgendeine Freizeitaktivität im KiGaalter. Auch wenn sie dabei eigentlich Spass hätten und es nur eine Anfangshürde ist und sobald sie dort sind gefällt es ihnen eh. Aber meine Kinder machen das auch nicht, vielleicht weil sie wissen, dass wir dann tatsächlich nicht fahren.

Eine Bemerkung eines anderen Kindes auf dem Flur würde ich nicht weiter ernst nehmen, wenn das Verhalten anderes aussagt. Und wenn ich anderer Eltern sehe, die ihre Kinder quasi überreden müssen, da doch jetzt mitzumachen denke ich mir eben: mir ist das zu blöd, ich würde das nicht machen. Weitergehende Urteile über die Motivation, warum die Eltern es eben doch tun erlaube ich mir selten, eben weil ich nicht weiss, was da für Strukturen in der Familie sind.
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