Wer weiß Rat?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
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belija
Beiträge: 3
Registriert: Di 22. Nov 2011, 10:49

Wer weiß Rat?

Beitrag von belija »

Hallo,

mein Sohn wir Ende Februar 5 Jahre alt. Im Sommer hat er angefangen zu lesen. Inzwischen macht er das schon ganz gut. Im Moment ist er sehr auf Wörter fixiert. Er sieht sie überall und liest sie dann auch. Es geht bei ihm den ganzen Tag: "Wird Milch (ein Beispiel) M-I-L-C-H geschrieben?" Auch fragt er ständig: "Wie schreibt man Garten?" Wenn ich ihn dann auffordere es selber zu versuchen, spricht er sich das Wort sehr deutlich vor und findet so heraus, wie es geschrieben wir, natürlich mit vielen Rechschreibfehlern, eben so wie man es spricht ( und dabei merken wir immer wieder, wie undeutlich wir doch sprechen).

Er zählt bis hundert und rechnet im 10-Bereich.

Regulär wird er erst im Sommer 2013 eingeschult.

So langsam merken wir aber, daß er sich im Kindergarten nicht mehr wohl fühlt bzw. unglücklich ist. Zumindest äußert er es uns gegenüber, die Erzieherinnen haben davon noch nichts gemerkt. Auch sagt er uns immer wieder, niemand würde mit ihm spielen, was die Erzieherinnen ebenfalls nicht bestätigen können und was ich auch nicht beobachte, wenn ich ihn abhole.

Jetzt meine Frage: Wer kann uns beraten? Was würdet ihr tun?
Der Kinderarzt kann nicht helfen. Die Erzieherinnen erscheinen bei dieser Fragestellung recht ahnungslos.
Ich will ihn nicht unbedingt vorzeitg einschulen, aber ich möchte informiert sein, um überhaupt eine Entscheidung treffen zu können. Im Moment bin ich völlig ratlos.


Viele Grüße
Belija
alibaba

Re: Wer weiß Rat?

Beitrag von alibaba »

Hallo Belija,

bis 100 zu zählen, im 10er Bereich rechnen zu können und vereinzelt Wörter zu lesen und lautiert zu schreiben mag zwar eine sehr gute Leistung für ein 4-jähriges Kind sein, aber aus dieser allein heraus, sollte man nicht meinen, das reiche zur Schultauglichkeit. Schule ist viel mehr als rechnen, lesen, schreiben.

Insofern würde ich mich da mal "beraten" lassen, wie denn Andere deinen sohn so sehen. Am einfachsten fängt man da im Kiga an. Was sgaten denn die Damen bei den Entwicklunsggesprächen? Wurde da das Wort der frühzeitigen Einschulung schon mal in den Mund genommen?

Was kannst Du denn alternativ anbieten? Musikschule, Sport, Malen, Tanzen, Karate, Experimentierkurse, Museen, Bibliotheken......meine kleine Tochter ist da sehr gut am Nachmittag ausgelastet....Schule sieht sie beim älteren Bruder und lehnt das kategorisch ab. :lol: Gestern lautierte sie auch Barbie (und andere Wörter), schrieb sie dann so auf: BARBI :mrgreen: Sie kann ebenfalls einfache Wörter lesen, auch in Kleinschrift, kann ebenfalls bis 100 zählen (und darüber hinaus) rechnet bis 10......sie ist im August 5 geworden...sie liebt es aber nichts zu machen bzw. in ihre Kurse ganz ungezwungen und frei zu gehen....Schule ist doch total doof, "da muss man machen, was die Lehrer sagen".

Es wäre auch wichtig eine Schule zu finden, die eine so zeitige Einschulung mitmacht. Auch das solltet ihr abklären. Und zwar bei der Schule die für euch in Frage kommt (Spengelschule). Die meisten Anmeldungen laufen jetzt bzw. spätestens im neuen Jahr.

VLG
Homunkulus
Dauergast
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Re: Wer weiß Rat?

Beitrag von Homunkulus »

Hallo,

genauso ging es mir vor einem Jahr auch. Ich hatte arge Probleme mich mit der vorzeitigen Einschulung anzufreunden. Aber alles lief darauf hinaus und ich konnte die Tatsachen nicht ignorieren. So kam es zu dem logischen Entschluß. Das war die richtige Entscheidung.

Ich habe im Kindergarten natürlich vorher um Rat gefragt. Meine Tochter fiel auch nie auf und war niemals unglücklich. Sie war ein tolles Kindergartenkind.
Die Erzieherinnen haben auf meinen Gedanken der vorz. Einschulung reagiert und haben meine Tochter genau beobachtet und an ihren soz. Kompetenzen gearbeitet. Sind also genau auf das eingegangen, was sie noch lernen mußte.

Den Rest hat sie alleine gemacht. Bei dem Test in der Schule schnitt sie auffällig gut ab, sodass die Rektorin unsere Entscheidung unterstützte und auch bei der Schuleingangsuntersuchung wurde ihre Schulreife bestätigt. ( bei den Test war sie erst 4 )

Und ich muss sagen, je mehr sich der Prozeß verselbstständigte, desto erleichterter wurde ich. Nicht, dass ich Dinge in meinem Kind sehe, die nicht da sind? Solche und ähnliche Gedanken haben mir ein flaues Gefühl im Bauch bereitet.

Ich hätte mich wahrscheinlich auch nicht dafür entschieden, hätte eine dieser Instanzen Zweifel erhoben.

Im Nachhinein habe ich sie gefragt, ob sie den Kindergarten vermissen würde und sie verneinte mit bestechend logischen Argumenten. Man kann sagen, dass sie selbst wußte, dass der Kiga ein weiteres Jahr nicht gut für sie gewesen wäre und dass es einfach an der Zeit war einen Schritt im Leben weiterzugehen.

Habe ich das richtig verstanden, dass dein Kind mit 7 zur Schule soll?
Wenn er nächstes Jahr schon 6 wird, warum willst du dann länger warten? Er wäre dann genauso alt, wie die meisten in seiner Klasse.

LG

Edit: Jetzt sehe ich es, er wird im Feb 5 Jahre alt.
belija
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Registriert: Di 22. Nov 2011, 10:49

Re: Wer weiß Rat?

Beitrag von belija »

Hallo,

Danke für die Antworten.
Ja, ich weiß, daß zur Schulfähigkeit auch der soziale Aspekt gehört. Und der ist ja auch mein Problem. Von den kognitiven Fähigkeiten würde sich die Frage, was wir mit ihm machen auch gar nicht stellen. Die sozialen Fähigkeiten kann ich aber nicht so gut beurteilen, ich bin keine Pädagogin. Und die Erziehherinnen im Kindergarten sind leider auch nicht so fähig und willig, um es mal vorsichtig auszudrücken, mich da zu beraten. Leider findet das nächste Entwicklungsgespräch auch erst im April statt. Und nein, vorzeitige Einschulung würde von den Damen noch nicht eingeworfen.

Er macht nachmittags schon sehr viel, wie ich finde. Musikschule und Sport. Und er trifft sich mit anderen Kindern. Wir sind immer mal wieder im Zoo und im Museum, Kindertheater.

So und jetzt noch mal zu meiner eigentlichen Frage: Wo lasse ich mich den beraten? Wo wart ihr?
Im Netz habe ich bis jetzt fast nur Stellen gefunden, die auf Hochbegabung testen und das will ich nicht. Ich möchte mich nur informieren, um dann ggf. reagieren zu konnen.

Würden die Schwierigkeiten im Kindergarten nicht auftreten, würde ich alles so laufen lassen. Vielleicht bin ich da naiv, aber so lange er glücklich und zufrieden ist, läuft doch alles bestens. Leider ist er das im moment nicht.


Viele Grüße
Bettina
Homunkulus
Dauergast
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Re: Wer weiß Rat?

Beitrag von Homunkulus »

Der Kindergarten hat mich auch nie von selbst darauf angesprochen. Das habe ich gemacht. ( Sie war ja so schön angepasst :roll: )
Vielleicht solltest du da auch mal etwas fordern? Du könnstest um ein Extra-Gespräch bitten, deine Gedanken äußern, dir die Defiziete deines Sohnes erläutern lassen und wenn sie nich kooperieren, kannst du sein Entwicklungsprotokoll einsehen. Da steht haarklein drin, ob dein Kind z.B. Konflikte alleine lösen kann usw.
Du könntest auch dafür sorgen, dass sie ihn ins Vorschulprogramm aufnehmen.

Anderen Rat weiß ich leider nicht. Es kommen aber sicher noch qualifizierte Aussagen als meine :friedlich:
keshali
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Re: Wer weiß Rat?

Beitrag von keshali »

Mein Kind wurde normal eingeschult,...sie war so oder so schon unter regelmäßiger Entwicklungsdiagnostischer "Aufsicht", da sie eine extreme Frühgeburt ist.

Insofern, in Unikliniken und so findet man bestimmt einen "einfachen" Entwicklungsdiagnostiker.

Also bei uns wurde 1Jahr vor der regulären Einschulung einfach mal so ein Einschulungstest gemacht, den sie auch "bestanden" hat, ich habe sie denoch regulär einschulen lassen, da sie schon immer etwas an ihren Selbstbewußtsein knappert,...und das eine Kindergartenjahr hat sie in dieser Hinsicht noch ein Stückchen weitergebracht.

Wobei ich das jetzt nicht als soziale Kompetenz bezeichnen würde, die fehlt, die ist eher zu ausgeprägt für einen wilden Schulhaufen,...sondern das sie dann an sich selbst zweifelt, wenn andere nicht die Regeln einhalten und dafür noch belohnt werden. ^^
alibaba

Re: Wer weiß Rat?

Beitrag von alibaba »

Man könnte sein Anliegen dem Kinderarzt vorstellen. Nachdem ich dort war und dieser kurz antestete, ging es ab zum Schulpsychologen zum K-ABC. Die Tochter haben wir dann selber testen lassen, das mussten wir auch selber bezahlen. Du wirst immer mit Hochbegabung konfrontiert werden, es gibt keine Zentren die nur mal eben so schauen......natürlich gibt es Entwicklungsbögen...aber die macht auch ein Kindergarten, unserer zumindest. Da steht dann bei der Tochter überall eine 1, nur einmal gab es eine 2. Hinzu kommt der Einschulungstest und das Schulkind war mit 4 1/2 Jahren perfekt. Nein, wir schulen sie trotzdem ganz normal ein.

Wenn Du eine frühzeitige Einschulung anstrebst, dann lege das Entwicklungsgespräch einfach nach vorne. Klär den Kiga darüber auf, dann können die in die Beobachtungsphase gehen. Im Gespräch können sie Dir dann die Eindrücke schildern. Zeitgleich gehst du zum Kinderarzt und bittest um einen Termin wegen einem Gespräch zur Früheinschulung. Selbständig könntest Du bei einem Kinderpsychologen auf HB testen lassen. Du könntest Dich auch mal an die DGHK wenden, die geben DIr nützliche Infos für deine Region.

VLG
Moppelbär
Dauergast
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Registriert: Di 27. Jan 2009, 09:03

Re: Wer weiß Rat?

Beitrag von Moppelbär »

Hallo,
es ist schade, dass du die Erzieher im Kiga für nicht willig oder fähig erklärst. Ich würde trotzdem das Gespräch mit denen suchen und sagen, dass du über den Entwicklungsstand deines Kindes reden möchtest. Gebe ihnen dann 1-2 Wochen Zeit um sich vorzubereiten und evtl. noch ein paar Beobachtungen zu machen. Dazu sollte jede(r) Kindergärtner(in) in der Lage sein. Wenn du sagst, dass du evtl. an Einschulung 2012 denkst, wird dein Kind vielleicht ins "Vorschulprogramm" mit aufgenommen, wenn du wartest bis zum Frühjahr und dann einen "Schnellschuß" in Sachen Einschulung machen mußt, wird ihm das alles fehlen.
Wenn du einen guten Kinderarzt hast, könntest du ihn auch vorher um Rat fragen und vielleicht gibt er dir eine Tendenz ob Schulfähig oder nicht, dann kannst du mit der Aussage im Kiga auftreten und das wird bestimmt auch ernst genommen.

Ich weiß ja nicht wie es in eurem Bundesland gehändelt wird, um wieviel Monate eher geht es ?
MfG
Moppelbär
belija
Beiträge: 3
Registriert: Di 22. Nov 2011, 10:49

Re: Wer weiß Rat?

Beitrag von belija »

Hallo,

mit den Erzieherinnen habe ich in letzter Zeit viel gesprochen. Sie sehen auch, daß er schon recht weit ist und das er im Moment gerade Problem hat, aber geben mir leider keine Einschätzung darüber, wie wir damit umgehen können oder sollen. Wenn ich nach seinen sozialen Fähigkeit frage, schrenken sie schon ein, das er da leichte Defizite hat, verweisen genaueres aber immer auf das Entwicklungsgespräch.
Den Kinderarzt habe ich ja auch schon angesprochen. Er sagt nur, daß er das von der pädagogischen Seite nicht beurteilen kann.
Ich werde mich mal an eine Erziehungsbeatungstelle und dann wohl doch mal an das DGHK (danke für den Tipp und natürlich auch danke für alle anderen Meinungen und Anregungen) wenden.
Viele Grüße
Belija
PippiL.
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Registriert: Sa 4. Sep 2010, 20:53

Re: Wer weiß Rat?

Beitrag von PippiL. »

Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung würde ich nicht immer auf die Erzieherinnen hören ;)

In den Entwicklungsgesprächen wurde uns immer nur gesagt, unsere Tochter sei ein aktives,
fröhliches Kind. Sprachlich fit! Mit viel Phantasie!

In einem anderen Gespräch hieß es dann, ja wir haben ja immer vermutet, dass sie sehr klug
sei! Aber sozial... da wäre sie viel zu sehr bei sich selbst. In allen Gesprächen vorher, wurde
dieser Punkt nie erwähnt.

Die Erzieherinnen rieten dem Rektor ab unsere Tochter einzuschulen.

Die Schuluntersuchung ging auch voll in die Hose (Kind war eigentlich zu krank...).

Aber durch die Schnupper-Tage hat sie alle überzeugt!

Zu ihrem Sozialverhalten sagte mir ihre Lehrerin, sie wäre sehr hilfsbereit und hätte
auch keine Probleme sich Hilfe bei den anderen Kindern zu suchen.

Aber - ich denke, bei uns klappt es auch nur so gut, weil die Schule samt Lehrerschaft
dahinter standen. Die anderen Rahmenbedingungen an der Schule passen auch.

Wir sind sehr glücklich mit unserer Entscheidung. Ein Jahr länger im Kiga hätte sie
nicht ausgehalten (Nachmittags ausgelastet war sie auch vorher schon).

Ich schweife mal wieder ab:-) Ich kann dir die DGHK auch nur empfehlen. Die bieten
auch eine telefonische Beratung an.
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