Meersalz hat geschrieben:
Grenzen setzen ist auch so eine Sache. Auf Befehle und Druck reagiert unsere Kleine zum Beispiel garnicht gut, oder anders ausgedrückt durch Totalverweigerung und drastische Steigerung des Lärmpegels. Wir sind bisher mit Kompromissen am besten weitergekommen. Auch wenn der Kompromiss manchmal nur war, der Kleinen zuzuhören und dann zu erklären warum das nicht geht und doch so gemacht werden "sollte" wie wir "vorschlagen".
Bzgl. Trotzverhalten können wir noch nicht wirklich viel sagen, da unsere Kleine erst 2,4 Jahre alt ist und bisher das ganze eingentlich recht gut läuft. Klar, den einen oder anderen Weinkrampf hatte sie auch schon, aber durch eine Kombination aus Fragen stellen, Zuhören und erstmal auf ein anderes Thema ausweichen klappte es bisher ganz gut, das ganze sozusagen "im Keim zu ersticken".
Hallo in die Runde!
Meersalz, genau so versuche ich auch, auf meine Tochter einzugehen. Und damit haben wir bisher die größten Klippen umschifft, ich denke das wird sich bei Euch und Eurer Tochter ähnlich entwickeln. Letztendlich ist es ja auch so, dass viele Trotzreaktionen entstehen, weil sich das Kind missverstanden fühlt oder weil es das Gefühl hat, seine Wünsche werden übergangen. Ich nehme z.B. meiner Tochter, wenn möglich, nicht einfach etwas aus der Hand, sondern ich lasse es mir geben. Oder ich nehme sie nicht einfach hoch und trage sie weg, sondern ich gebe ihr vorher die Möglichkeit, es selbst zu tun. Und wenn es alles nicht nützt und es wirklich sein muss, sage ich: "Gut, ich nehme Dich jetzt auf den Arm", kündige es also vorher an. So fühlt sie sich nicht überrumpelt und mein Verhalten ist für sie nachvollziehbar. Und diese Achtung schaut sie sich ab und kommt zurück- probiert es einfach aus!
Sehr empfehlen kann ich übrigens die Literatur von Jesper Juul, er hat mir sehr oft die Augen geöffnet und ließ mich typische Verhaltensweisen der Eltern in einem ganz neuen Licht sehen. Habt Ihr schon etwas von ihm gelesen?
Neulich, während eines lautstarken Trotzanfalls, habe ich folgendes erlebt:
Mir wurde es zu viel und zu laut und ich sagte zu ihr: "Mensch, nun hör doch endlich auf zu weinen!" Sie unterbrach aprupt ihr Toben, sah mich fest an und sagte: "Kinder dürfen auch mal schreien!" Und weiter ging`s. Tja, wo sie recht hat, hat sie recht und ich habe wieder was gelernt