Waren Eure Babys auch so?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Linasina
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Re: Waren Eure Babys auch so?

Beitrag von Linasina »

Meine große redet auch sehr viel. Ihr Wortschatz war schon mit 14 Monaten gross und mit einem Jahr 2 Wort Sätze. Sie kann sich viel merken. Mit 18 Monaten sang sie Hänschen klein. Jetzt merkt sie sich ganze Geschichten und Bücher. Sie schreibt ein paar Wörter aber das ist mit bald 5 Jahren normal. Wie war das bei Euren Kindern? Haben die auch immer alles in den Mund genommen oder eher nicht? Ach und noch was zur Trotzphase. Sie ist zwar nicht einfach aber wichtig für die kindliche Entwicklung finde ich.
Momo
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Re: Waren Eure Babys auch so?

Beitrag von Momo »

Linasina, das sehe ich genau so, Kinder dürfen natürlich trotzen und es ist ein Zeichen für die Entwicklung ihrer Selbstständigkeit. Doch auf der anderen Seite gibt es auch Situationen, die sich nicht derart zuspitzen müssen, wenn wir Eltern verständnisvoll auf die Kinder eingehen, sie ernst nehmen und sie auch mal machen lassen. Natürlich sind Grenzen in gefährlichen Situationen etc. wichtig, aber nicht Grenzen setzen um jeden Preis. So sehe ich das und konnte dadurch bisher eine meistens harmonische und vertrauensvolle Beziehung zu meiner Tochter aufbauen. Jesper Juul hat mal so treffend formuliert: " Die Kinder werden selbstständig, die Eltern beginnen zu trotzen" :)
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Linasina
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Re: Waren Eure Babys auch so?

Beitrag von Linasina »

Hihi der Spruch ist schön. Ich habe meiner Tochter am Anfang wenig Grenzen gesetzt. Die Trotzanfälle wurden aber immer schlimmer. Ich denke sie ist ein Kind was wirklich Grenzen braucht. Jetzt mit bald 5 wird es langsam besser. Aber sie kann einfach nicht verlieren oder wenn sie mal eine Frage falsch beantwortet dann rastet sie aus oder weint und geht in ihr Zimmer. Es könnte wahrscheinlich auch daran liegen dass sie sozial nicht soweit ist wie sie geistig ist. So wurde es mir auch von der Erzieherin erzählt.
Momo
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Re: Waren Eure Babys auch so?

Beitrag von Momo »

Liebe Linasina, das ist ja auch wieder ein spannendes und schwieriges Thema, die sogenannten Grenzen. In welcher Form setzt Du Deiner großen Tochter denn Grenzen? Warum bist Du der Meinung, dass sie ein Kind ist, welches wirklich Grenzen braucht? Du hast sie als sehr sensibles Kind beschrieben und ich habe mit meiner sehr sensiblen Tochter die Erfahrung gemacht, dass sie durch Klarheit aber auch durch kooperatives Verhalten meinerseits sehr an Sicherheit gewinnt und Eigenverantwortung lernt. Und das Ergebnis ist ein ebenfalls kooperatives Verhalten von ihr (natürlich nicht immer, das ist ja klar :) ).
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Linasina
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Re: Waren Eure Babys auch so?

Beitrag von Linasina »

Sie brauch zum Beispiel bein Fernsehen klare Vorschriften und Zeiten. 1 Stunde am Abend und dann muss sie um 20 Uhr ins Bett und in ihrem Zimmer bleiben sonst würde sie immer wieder raus kommen und sie würde ewig nicht schlafen. Fernsehen will sie am liebsten auch immer. Abends bekommt Sie dann noch etwas vor gelesen und dann schsut sie sich meist im Bett ihre Bücher nochmal an. Manchmal spielt sie auch im Zimmer. Thema Schlaf war bei uns schon immer sehr schwierig. Dann muss sie meist beim Essen noch am Tisch sitzen bleiben und sie soll keine Sachen umher werfen und nicht frech sein was sie leider des öfteren mal ist. Sie kaut auch an den Fingernägeln bei Aufregung das ist auch etwas was wir ewig nicht weg bekommen. Es stimmt wir müssen viel mit ihr reden und ihr vieles erklären dann versteht sie es auch besser und sieht vieles leichter ein. Am Anfang als sie noch klein war waren wir zu locker mit den Grenzen setzen weil Sie da schwere Neurodermitis und Allergien hatte da drehte sich erstmal alles darum. Heute kommt sie mit ihren Nussallergien gut klar und akzeptiert auch dass sie nicht zu ihren geliebten Pferden kann ( leider auch ne Allergie). Wir haben schon viel hinter uns. Wir waren immer Exoten weil meine als sie noch klein war nicht um 19 Uhr schlief und keiner in den Kinderwagen schauen durfte weil Sie weil sie wirklich sehr stark fremdelte. Ich durfte auch nie anhalten mit dem Wagen da gab es Theater. Ich war schon oft an meine Grenzen gekommen und durfte mir noch anhören dass ich sie nicht richtig erzogen habe. Aber allmählich wird es besser und sie wird allgemein Umgänglicher. Feiern im Kiga fand sie immer schlimm die waren ihr zu laut usw. Das geht heute nur verkleiden mag sie nicht. Sie ist auch schon sehr selbstständig und deckt alleine den Tisch usw. Es ist eben alles recht schwierig mit ihr gewesen das ist bei der Kleinen von Anfang an anders. Nur das Trotzen ist gleich.
sinus
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Re: Waren Eure Babys auch so?

Beitrag von sinus »

Linasina hat geschrieben:Meine große redet auch sehr viel. Ihr Wortschatz war schon mit 14 Monaten gross und mit einem Jahr 2 Wort Sätze. Sie kann sich viel merken. Mit 18 Monaten sang sie Hänschen klein. Jetzt merkt sie sich ganze Geschichten und Bücher. Sie schreibt ein paar Wörter aber das ist mit bald 5 Jahren normal. Wie war das bei Euren Kindern? Haben die auch immer alles in den Mund genommen oder eher nicht? Ach und noch was zur Trotzphase. Sie ist zwar nicht einfach aber wichtig für die kindliche Entwicklung finde ich.
Orale Phase hatten wir, aber die war nicht sehr ausgeprägt. Wie schon geschrieben hat sie z.B. ihre Bücher sehr früh schon angeschaut, statt angeknabbert, wie die meisten gleichaltrigen Kinder.

Die akute "Trotzphase" war bei uns wie gesagt auf eine sehr knappe Zeit beschränkt: um den 2. und um den 3. Geburtstag herum, je nur 4 bis max.6 Wochen, dann war der Spuk vorbei.
Sie hatte zu der Zeit auch einen schlechten Schlaf und den "Nachtschreck" (pavor nocturnus), so dass ich davon ausgehe, dass sie in der Zeit wohl insgesamt auch "physisch-chemisch" unausgeglichen war.
Das für mich Interssante daran war, dass sie das auch selbst so empfunden hat, also tw selbst sagte, dass sie gern aufhören würde zu weinen/bocken, aber es einfach nicht KANN.
Sie saß dann manchmal 20 Minuten vor mir und "wütete" und weinte und konnte sich nicht beruhigen (meist, weil sie etwas nicht hinbekommen hatte, wie gewünscht), ließ sich nicht anfassen, ich durfte aber auch nicht weggehen.

Kleinere Trotzreaktionen gabs natürlich auch mal außerhalb dieser Phasen, aber da konnte man immer gut mit ihr verhandeln. In den erwähnten Phasen hatte sie dagegen keine Kontrolle über sich.
Das mit dem "Verhandeln" hat eigentlich immer gut geklappt, ich habe dann Vorschläge gemacht oder mir ihre Vorschläge zur Lösung angehört, solange, bis sie bereit war, "einverstanden" zu sagen. Und wenn sie das einmal wirklich gesagt hatte, gabs dann auch keine weiteren Probleme. Also sie hat sich dann auch ohne erneute Diskussion/Jammern an Abmachungen gehalten. Das fand ich sehr angenehm und damals auch auffällig für das Alter.
(Bsp: sie darf kurz vor dem Essen noch was naschen, aber sie muss dann trotzdem ihr Brot und Gemüse/Obst ganz normal essen. Oder sie darf ausnahmensweise schonmal Freitag abend einen Film schauen (normalerweise nur am WE), aber dann gibst eben Samstag keinen.)
Aber so ist sie bis heute - wenn sie sich einmal etwas vorgenommen hat, ist sie beharrlich. (siehe selbst gewählte vergetarische Ernährung)
Wobei mir das manchmal fast schon zu viel Vernunft/Ernsthaftigkeit ist für so ein kleines Kind.
(Aber da sie bisher Einzelkind ist, hat das evtl auch damit zu tun... wenn z.B. andere Kinder dabei sind, wirkt sie oft wesentlich weniger "erwachsen" und macht auch mehr Quatsch, als wenn wir in 1:1 Situationen sind. Trotzdem kam auch die Rückmeldung aus dem Kiga, sie wirke oft sehr "kontrolliert", ernsthaft und vernünftig.)

Ich denke zwar auch, dass "Trotzphasen" zur Entwicklung gehören, aber viel eben auch vom Charakter des Kindes abhängt und dem Umgang der Eltern damit.
Ich weiß noch, dass meine Mutter in der einen Phase meinte: "Du, sie tanzt dir derzeit ganz schön auf der Nase rum, du musst vielleicht DOCH mal etwas strenger durchgreifen".
Das war die Zeit, wo sie sich z.B. weigerte, die Schuhe/Jacke anzuziehen, in die Badewanne zu gehen, mitzukomnen, wenn wir gehen wollten etc.
Ich habs dann einmal mit Gewalt probiert (Schuhe anziehen) und mich dabei so mies gefühlt, dass ich mir dann gesagt habe: sie war bisher so unkompliziert, ich bin jetzt einfach mal zuversichtlich, dass das wieder vorbei geht und mache jetzt NICHT plötzlich "auf autoritär".
Und es war das Richtige, denn wie gesagt ging das dann ganz von allein und auch recht schnell vorbei und sie war wieder die Alte. OHNE dass ich ich strenger ihr gegenüber gewesen bin.
Ich halte es da mit Jesper Juul, der sagt, in der Trotzphase fangen die Kinder an "ihren eigenen Willen zu feiern" und eigentlich wäre das eine tolle Entdeckung, die sie da machen.
Ich hab also versucht, das gelassen zu sehen und sie "feiern" zu lassen und auch mal nachgegeben.
Da sie so gut sprechen/argumentieren konnte, hab ich dann auch oft gesagt: "Ok, sag mir, WARUM du das jetzt so oder so machen willst bzw mache mir einen anderen Vorschlag, vielleicht kannst du mich überzeugen!"
Ich habe das Gefühl, dass allein das "angehört" werden dann schon dazu beigetragen hat, dass sie dann wieder kompromissbereiter wurde...
Selbst wenn das Ergebnis der "Verhandlung" dann war, dass wir es TROTZDEM lieber so machen, wie ich es wollte...
Aber mir ist schon klar, dass das viel an IHR lag, mit anderen Kindern mit einem anderen Charakter geht sowas evtl dann halt auch nicht.
(ich bin gespannt, wie es bei Nr. 2 wird, wer weiß, an welche Grenzen und zu welchen Methoden sie mich dann bringt... :mrgreen: )

Schreiben tut meine übrigens auch "nur" altersgemäß, vom Lesen ist sie weit entfernt, denke ich. Auch dass sie Sachen auffällig gut auswendig lernt, finde ich jetzt nicht so. Aber sie merkt sich Details gut und hat Erinnerungen etwa bis 2-3 Jahre zurück.
Gesungen hat sie auch sehr früh und auch melodisch und textlich richtig, aber auch da ist derzeit das Interesse nicht so stark.
Ich habe eine heimliche Aufnahme von ihr, die ich abends mit der Kamera vor der Schlafzimmertür gemacht habe. Sie sang sich selbst eine "Schlaflied"
"Kam ein kleiner Teddybär". Da war sie knapp unter 2. Da gibts eine Stelle: "...und sein Fell ist kuschelweich, alle Kinder rufen gleich..."
Da hört sie mitten im Lied auf zu singen. Stille. Dann nachdenklich: "weich, weich ist das!" - und dann singt sie erst weiter.
Das finde ich auch sooooo niedlich - da hat sie offensichtlich beim singen richtig über den Text nachgedacht...

Farben konnte sie mit 18 Monaten alle und zu der Zeit sprach sie auch Sätze mit bis zu 7 Worten. (Das weiß ich genau, weil ich einige Videos aus der Zeit habe)
Der Wortschatz war auch früh auffällig, die Krippenerzieherin wunderte sich z.B., dass sie mit unter 2 Jahren selbstverständlich von "Keramik" sprach, als sie eine Blumenvase suchte. ("Stimmts, die ist aus Keramik?")
Die typische Babysprache hat sie übrigens auch weg gelassen. Also sie sagte zwar "Gogg" statt "Stock" (unter einem Jahr), aber man wusste immer, was sie meinte - sie brabbelte keine "Pseudowörter". (Ihr Freund - sehr musikalisch - sang dagegen ganze Lieder in Fantasiesprache. Das klag immer sehr überzeugend, aber kein einziges Wort war "richtig". Es KLANG nur wie Sprache. Sehr süß übrigens!)
Gelaufen ist sie mit 10/11 Monaten.
Radfahren hat sie zwar mit dreieinhalb "technisch" gelernt, wollte das aber dann nie so richtig, weil sie sich zu unsicher dabei fühlte. (Sie dachte immer daran, was alles passsieren könnte... es gab auch ne Phase, da wollte sie nicht mit uns Boot fahren, weil man da ja ertrinken könne)
Erst jetzt mit grad 5 fährt sie wirklich gerne Fahrrad.
Gepuzzelt hat sie mit 2 mal 3 Monate ganz, ganz viel (so 25er Puzzles) und dann laaange gar nicht mehr. Das kam jetzt erst mit viereinhalb wieder. (200 Teile schaffst sie derzeit so)

Lange hatte ich das Gefühl, dass Zahlen/Mathe sie gar nicht interessieren, bis wir ihren Cousin (damals 1. Klasse) mal fragten, wie viele Fischstäbchen wir kaufen müssen, wenn 5 Leute je 3 Stück essen. Da war Tochter 4einhalb und sagte ganz selbstverständlich: 15!
Wir konnten das gar nicht glauben, zumal sie plus und minus NICHT besonders gut rechnen konnte.
Aber sie kann wirklich gut und zuverlässig multiplizieren, bis ca. 25.
Ich hab mich schon mehrfach gefragt, wie genau sie das macht, ob sie sich eine Art Matrix vorstellt bzw in Mustern denkt...?!
Denn wenn ich sie frage, wieviel 2x7 ist, sagt sie zuverlässig ein richtiges Ergebnis, frage ich sie, wieviel 7+6 ist, schimpft sie, das könne sie nicht und verzählt sich dabei auch schnell mal.

Was bei ihr aber am Auffälligsten ist, ist ihr Gespür für Zusammenhänge und ihre Vorstellungskraft. Sie weiß z.B. beim Vorlesen sehr häufig wie es weitergeht, wenn irgendein "Geheimnis" in der Geschichte versteckt ist, ist ihr das oft sehr früh schon klar. Mitunter hatte ich echt das Gefühl, sie KENNT die Geschichte schon, weil sie die weitere Entwicklung der Geschichte und Personen so gut vorhergesehen hat! (Und das betrifft keine Bilderbücher, wir lesen schon lange richtige Bücher... sogar den "Hobbit" haben wir schon gelesen, das wollte sie unbedingt, weil die großen Cousins davon erzählt hatten)
Mit 3 fragte sie mich mal, was eigentlich ein "Krimi" sei. Ich erklärte, dass da meist ein Verbrechen geschieht und es dann darum geht, herauszufinden, wer das war und wie es passiert ist.
Sie kommentierte: "Aha, wie ein Labyrinth also!" - ich glaube, treffender kann man das zugrundliegende Konzept eines Krimis kaum ausdrücken, oder?

(Ich denke übrigens nicht, dass meine Tochter "hochbegabt" ist, wir werden sie auch ganz normal einschulen - sie will auch selbst noch gar nicht in die Schule - aber ihre Denkweise ist auf jedenfalls in vielen Dingen irgendwie "besonders".)

PS: Wenn ich grad so viel über Tochter schreibe, liegt das daran, dass ich in letzter Zeit wieder viel an die ersten Jahre gedacht habe und auch alte Videos und Fotos angesehen habe... Weil halt grad Nr. 2 ansteht... ich hoffe, es ist euch nicht zu viel. :roll:
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
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friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
sinus
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Re: Waren Eure Babys auch so?

Beitrag von sinus »

Linasina hat geschrieben:Hihi der Spruch ist schön. Ich habe meiner Tochter am Anfang wenig Grenzen gesetzt. Die Trotzanfälle wurden aber immer schlimmer. Ich denke sie ist ein Kind was wirklich Grenzen braucht. Jetzt mit bald 5 wird es langsam besser. Aber sie kann einfach nicht verlieren oder wenn sie mal eine Frage falsch beantwortet dann rastet sie aus oder weint und geht in ihr Zimmer. Es könnte wahrscheinlich auch daran liegen dass sie sozial nicht soweit ist wie sie geistig ist. So wurde es mir auch von der Erzieherin erzählt.

So ähnliche Szenen gibt es hier auch. Sie ist sehr perfektionistisch... und ärgert sich sehr, wenn was nicht klappt.
Allerdings passiert das AUSSCHLIESSLICH bei mir. Im Kiga oder in ihren Kursen ist sie sehr "kontrolliert" und "rastet" in solchen Situationen niemals aus und nimmt laut Erzieherin gerne verbessernde Hinweise entgegen und setzt die dann auch um.
ICH darf ihr dagegen keine Tipps geben, wie etwas besser geht.
Ich habe sie mal gefragt, warum sowas immer nur bei mir passiert, weil das ja schon extrem nervig ist.
Da meinte sie: "Na, weil ich mich das woanders nicht traue!". :lol:

Wettspiele/Gesellschaftsspiele mit Gewinnern/Verlierern verweigert sie übrigens komplett: Von vornherein macht sie die nicht mit - allein, weil man eben verlieren könnte.
Einmal haben wir sie lange überredet zu "Mensch ärgere dich nicht" - ohne rauswerfen.
Da hat sie die erste Runde gewonnen. Und was macht sie - sie sagt: ja, hat Spaß gemacht, aber ich spiele trotzdem nicht nochmal mit.
(Cleveres Kind - es kann ja nach so einer Gewinnerrunde wirklich fast nur noch schlechter für sie ausgehen :mrgreen: )

Ich gehe aber davon aus, dass sie eines Tages von selbst erkennt, dass sie damit auch einen Teil des Spaßes verpasst.
Grad neulich hat sie mir erzählt, sie habe im Kindergarten bei "Feuer, Wasser, Sturm" und beim Sackhüpfen mitgemacht und es habe Spaß gemacht. Also ein erster Fortschritt.
Zu ihrem 5. Geburstag (war erst im Dezember) hat sie übrigens ausdrücklich darauf bestanden, dass KEINE solchen Spiele gemacht werden.
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Linasina
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Re: Waren Eure Babys auch so?

Beitrag von Linasina »

@ Sinus, da hast du aber ein sehr liebes und kluges Kind. Ich denke auch nicht dass meine Kinder Hochbegabt sind. Man liest hier von so vielen Kindern die wirklich schneller und besser sind. Mir wurde mal geraten die große zu Testen aber was bringt mit dass. Sie wird auch mit einem hohen IQ die gleiche etwas schwierige kleine Maus bleiben. Ich schule meine auch normal ein ich finde im Kiga ist sie gut auf gehoben und muss ihren sozialen Rückstand auf holen. Schule mit 6 Jahren ist doch auch früh genug. Sie sagt immer in der Schule lerne ich dann lesen und schreiben. ;). Die große fiel im Kiga auf weil Sie das einzigste Kind war welches schon reden konnte. Sie hatte anfangs nur Kontakt mit den Erzieherinnen. Die anderen lösten ihre Konflikte mit hauen, schubsen., krabbeln und beissen. Heute malt und puzzelt Sie wenn die anderen toben und Rollenspiele machen. Rollenspiele ist nicht so ihr Ding. Sie puzzelt Puzzle für 8 Jährige mit 200 Teilen. Sie merkt sich auch Schauspieler. Mama die die Dornröschen spielt in dem Märchen spielt in dem Märchen Schneeweißchen. Es war die selbe Schauspielerin. Und sie hatte es schon sehr früh drauf andere gegeneinander aus zu spielen und " zu lügen". Das ist leider kein guter Zug. Ich finde dass sie so anstrengend ist hat wohl was damit zu tun das meine Schwangerschaft sehr stressig war. Bei der kleinen war alles ruhiger und die Verhältnisse geordnet. Das ist so meine Erklärung dass die beiden so verschieden sind.
sinus
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Re: Waren Eure Babys auch so?

Beitrag von sinus »

Linasina hat geschrieben:Sie brauch zum Beispiel bein Fernsehen klare Vorschriften und Zeiten. 1 Stunde am Abend und dann muss sie um 20 Uhr ins Bett und in ihrem Zimmer bleiben sonst würde sie immer wieder raus kommen und sie würde ewig nicht schlafen. Fernsehen will sie am liebsten auch immer. Abends bekommt Sie dann noch etwas vor gelesen und dann schsut sie sich meist im Bett ihre Bücher nochmal an. Manchmal spielt sie auch im Zimmer. Thema Schlaf war bei uns schon immer sehr schwierig. Dann muss sie meist beim Essen noch am Tisch sitzen bleiben und sie soll keine Sachen umher werfen und nicht frech sein was sie leider des öfteren mal ist. Sie kaut auch an den Fingernägeln bei Aufregung das ist auch etwas was wir ewig nicht weg bekommen. Es stimmt wir müssen viel mit ihr reden und ihr vieles erklären dann versteht sie es auch besser und sieht vieles leichter ein. Am Anfang als sie noch klein war waren wir zu locker mit den Grenzen setzen weil Sie da schwere Neurodermitis und Allergien hatte da drehte sich erstmal alles darum. Heute kommt sie mit ihren Nussallergien gut klar und akzeptiert auch dass sie nicht zu ihren geliebten Pferden kann (leider auch ne Allergie). Wir haben schon viel hinter uns. Wir waren immer Exoten weil meine als sie noch klein war nicht um 19 Uhr schlief und keiner in den Kinderwagen schauen durfte weil Sie weil sie wirklich sehr stark fremdelte. Ich durfte auch nie anhalten mit dem Wagen da gab es Theater. Ich war schon oft an meine Grenzen gekommen und durfte mir noch anhören dass ich sie nicht richtig erzogen habe. Aber allmählich wird es besser und sie wird allgemein Umgänglicher. Feiern im Kiga fand sie immer schlimm die waren ihr zu laut usw. Das geht heute nur verkleiden mag sie nicht. Sie ist auch schon sehr selbstständig und deckt alleine den Tisch usw. Es ist eben alles recht schwierig mit ihr gewesen das ist bei der Kleinen von Anfang an anders. Nur das Trotzen ist gleich.
Das Problem mit dem Nägelkauen hatten und haben wir ab und zu auch! Aber das ist etwas, das können die Kinder schlecht/kaum kontrollieren!
Das schaffen doch oft selbst Erwachsene bei solchen Macken nicht!
Da bringt es nicht viel, zu schimpfen!

Meine Tochter kaut oft beim Vorlesen, an spannenden Stellen an den Nägeln. (selbst bei Märchen)
Ich habe da früher immer sofort aufgehört zu lesen, bis die Finger wieder aus dem Mund waren.
Es hat trotzdem genau GAR NICHTS geholfen.

Das Einzige, was man da evtl machen kann ist, andere Verhaltsweise vorzuschlagen zum Spannungsabbau. Ih habe ihr z.B. gesagt: wenn die Finger Richtung Mund wandern, soll sie sich an die Nase fassen oder ans Ohr oder so.
Mal klappts, mal nicht.
Oder lasst sie Kaugummi kauen.
Insgesamt habe ich mich jetzt damit abgefunden - solange sie sich nichst blutig beißt... Und das tut sie nicht.
Das Gute dran ist, dass ich ihr niemals die Fingernägel schneiden muss und sie immer kurz und sauber sind. :mrgreen:

Im Übrigen sind auch das hier eher Phasen, also es gibt auch Zeiten, wo sie kaum bis gar nicht "knabbert".
Ich denke, insgesamt macht ihr es evtl eher schlimmer, als besser, wenn ihr sie dafür immerzu kritisiert.
(Wie gesagt sie kann sicher nicht anders und fühlt sich dann auch noch schlecht, weil sie "was falsch" macht)
Ich würde sie damit in Ruhe lassen!

An Schlafen ist hier vor 22 Uhr übrigens auch schon seit sie 2, 3 ist, auch nicht zu denken.
Sie durfte dann halt noch Bücher angucken, wenn sie nicht einschlafen konnte. Einzige Bedingung: im Schlafzimmer bleiben und mich in Ruhe lassen - ich habe dann Feierabend.
Das hat eigentlich immer ganz gut geklappt.

Bei Tisch suchen wir Kompromisse. Sie darf oft etwas eher aufstehen, aber sie bleibt trotzdem bitte mindestens so lange sitzen, bis xyz ist. (wir den Nachtisch angefangen haben, oder noch 5 Minuten oder so.)
Oder sie kriegt eine Beschäftigung. (Wir haben so kleine Magnetkugeln liegen, damit baut sie dann was)

Fernsehen tun wir gar nicht, weil wir keinen haben. So entsteht da auch kein Problem. :mrgreen:
Wir haben festgelegt: am WE je Tag eine DVD und da gibts eigentlich keine Diskussionen drum.

Wenn sie frech wird, reicht hier meist ein strenger Blick oder ein Hinweis. Dann macht sie eigentlich immer gleich einen Rückzieher.
Allerdings spielt sie sich auch mal mehr auf, wenn andere Kinder dabei sind und dann klappt das nicht so schnell.
Ist aber eher die Ausnahme.
Ich vermute aber mal, dass wenn das Geschwisterkind da und dann etwas größer ist, das auch schwieriger wird, weil die beiden dann "eine Front" gegen mich bilden können. :mrgreen:
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Re: Waren Eure Babys auch so?

Beitrag von Linasina »

Schimpfen wegen den Nägel kauen tun wir nicht. Wir sagen aber kau nicht dreh Däumchen oder so... ;). Wir haben Nagellack drr bitter schmeckt gekauft aber es hat wenig gebracht. Naja ich hoffe sie lässt es irgendwann. Ja mit dem schlafen das machen wir genauso aber sie muss dann meist noch mal aufs Klo oder was trinken. Ihr fällt immer was ein. Sie ist von klein auf sehr dominant und deswegen finde ich auch recht schwer erziehbar. Immer muss sie ihren Kopf durch setzen.
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