Waren Eure Babys auch so?

[Momo]

Es ist schon faszinierend, was Du über Deine Tochter schreibst, Sinus. Es könnte exakt meine Kleine sein, wenn man von der sehr unzufriedenen ersten Babyzeit meiner Tochter absieht. Diese Unzufriedenheit war jedoch schlagartig verschwunden, als sie sich endlich mit einem halben Jahr selbstständig fortbewegen konnte. Heute ist sie auch eher ausgeglichen, typische Trotzanfälle gab es kaum, vielleicht weil wir schon früh vernünftig miteinander reden konnten? Interessant finde ich auch zu beobachten, dass sie heute sehr lange, manchmal über Stunden, in Rollenspiele vertieft sein kann. Und die Babys, die früher stundenlang auf einer Krabbeldecke lagen, können sich heute teilweise kaum alleine beschäftigen- nur eine Beobachtung Oder ist diese Fähigkeit eine Entwicklungssache oder eine Charaktereigenschaft? Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?

[Linasina]

Das war bei meinen Kindern nicht so. Eher anders rum. Die große die viel geweint hat konnte sich nicht sehr selber beschaftigen. Aber wenn Sie heute Puzzelt oder malt dann ist sie sehr ausdauernd aber meist will sie Fernseh gucken welches ich oft einschränken muss. Die kleine die immer alleine im Laufstall lag und schlief. Kann sich stundenlang alleine beschäftigen. Sie sortiert Förmchen mit ihren 14 Monaten und sie räumt alles aus und ein und schaut sich die Sachen ganz genau an.

[Linasina]

Genau @ koschka so sehe ich das auch.

[Momo]

Die Fähigkeit, sich selbst zu beschäftigen, hängt bestimmt von vielen Faktoren ab. Ich glaube, dass jedes Kind viel Fantasie hat, doch das unterschiedliche Faktoren diese Fantasie fördern oder bremsen können. Irgendwie werden viele Kinder heute ja auch von morgens bis abends gespaßt, von Mama, Papa, Erzieherin, Fernsehen, Computer etc. und hat gar keine Chance mehr, eigenes Spielen zu lernen. Da ich selbstständig von zu hause aus arbeite, gibt es Zeiten, in denen für meine Tochter freie Spielzeit ist und für mich Arbeitszeit. Seit einiger Zeit ist es nun tatsächlich möglich, eine Zeit in Ruhe zu arbeiten, während meine Tochter nebenher spielt, juchuuu! Das ist auch wichtig und ich glaube, dies kommt heute oft zu kurz. Im Babyalter hatte ich sie jedoch auf dem Rücken geschnallt und saß hüpfend (Hüpfball) am Computer- so ändern sich die Zeiten

Ach ja, Sinus, das ist auch spannend, dass Ihr Eure zweite Tochter im März erwartet. Wenn Du möchtest, berichte doch mal darüber, wie Deine Große reagiert und wie sich die kleine Schwester entwickelt. Wir planen evt. auch Nachwuchs in ca. 2 Jahren, d.h. wenn meine Tochter dann ebenfalls 5 Jahre alt ist. Eine schöne Zeit wünsche ich Euch!

Momo

[sinus]

Die Fähigkeit, sich selbst zu beschäftigen, hängt bestimmt von vielen Faktoren ab. Ich glaube, dass jedes Kind viel Fantasie hat, doch das unterschiedliche Faktoren diese Fantasie fördern oder bremsen können. Irgendwie werden viele Kinder heute ja auch von morgens bis abends gespaßt, von Mama, Papa, Erzieherin, Fernsehen, Computer etc. und hat gar keine Chance mehr, eigenes Spielen zu lernen. Da ich selbstständig von zu hause aus arbeite, gibt es Zeiten, in denen für meine Tochter freie Spielzeit ist und für mich Arbeitszeit. Seit einiger Zeit ist es nun tatsächlich möglich, eine Zeit in Ruhe zu arbeiten, während meine Tochter nebenher spielt, juchuuu! Das ist auch wichtig und ich glaube, dies kommt heute oft zu kurz. Im Babyalter hatte ich sie jedoch auf dem Rücken geschnallt und saß hüpfend (Hüpfball) am Computer- so ändern sich die Zeiten

Ach ja, Sinus, das ist auch spannend, dass Ihr Eure zweite Tochter im März erwartet. Wenn Du möchtest, berichte doch mal darüber, wie Deine Große reagiert und wie sich die kleine Schwester entwickelt. Wir planen evt. auch Nachwuchs in ca. 2 Jahren, d.h. wenn meine Tochter dann ebenfalls 5 Jahre alt ist. Eine schöne Zeit wünsche ich Euch!

Momo

Ha, hier auch so! Ich arbeite auch zu Hause, Tochter hatte direkt hinter mir immer ihren Spielbereich. Es hat ihr gereicht, wenn ich ansprechbar war. Ab und zu kam sie, zeigte mir was oder wollte schaun, was ich mache, ich schenkte ihr KURZ meine volle Aufmerksamkeit, dann beschäftigte sie sich wieder allein. Ich kann/konnte auch in ihrer Anwesenheit meistens prima arbeiten!
Auf dem Hüpfball saß ich mit ihr im Arm im ersten Jahr auch sehr viel, da konnte ich dann nur einhändig tippen. (Da hab ich aber nicht gearbeitet, aber viele Mails geschrieben und ausführlich Tagebuch)

Rollenspiele hat sie mit 2 Jahren begonnen und seitdem nie wieder damit aufgehört. Sie ist fast rund um die Uhr - zumindest zu Hause - in irgendeiner Rolle! Jeden Morgen höre ich von ihr direkt eine Geschichte: "Ich bin heute..." und was xyz macht/erlebt, wo und wie es aussieht/lebt.
Sie spielt übrigens immer nur Tiere, echte oder Fabeltiere (davon am liebsten Drachen) und malt auch fast nur Tiere. Und sie liebt ihre Schleichtiere (inzwischen gut 100 Stück), baut damit ganze Welten. Menschen sind dabei ausgeschlossen. (eine Tierpflegerin, die ich ihr mal geschenkt habe, wurde direkt aussortiert)
Auch malen tut sie keine Menschen, bzw nur, wenn sie soll, im Kiga z.B.
Ihre Kostümwünsche zum Fasching waren bisher: Vogel (mit 2 Jahren), Kaiserpinguin (mit 3 Jahren), Drache (mit 4 Jahren.)
Dieses Jahr will sie wieder ein Vogel sein, ein Paradiesvogel oder Pfau.
Sie liebt auch Tierfilme/Dokus (wir haben kein TV, schauen aber jedes We je Samstag und Sonntag einen Film auf DVD) und beschloss vor ca einem halben Jahr (also mit gut viereinhalb), dass sie ab jetzt vegetarisch essen will - weil sie nicht möchte, dass wegen ihr Tiere getötet werden. Damit ist sie die einzige Vegetarierin in der Familie und ich staune, dass sie das so durchzieht. (sie aß zwar auch vorher nicht sooo gern Fleisch, aber Chicken Nuggets und Fischstäbchen z.B. waren vorher durchaus sehr beliebt - auch darauf verzichtet sie jetzt)

Grad heute hat sie mich auch wieder verblüfft. Wir waren mit der Straßenbahn in der Stadt unterwegs (wir leben eher im Umland) und sie schaute sinnend aus dem Fenster und meinte so zu mir: "Weißt du Mama, in der Stadt gefällt es mir nicht besonders. Ich bin lieber draußen in der Natur!"
Ich finde das - so ganz ohne direkten Anlass - eine interessante (Selbst-)reflektion für das Alter. Also nicht die Aussage an sich, sondern dass sie sich um sowas ÜBERHAUPT Gedanken macht.

Zum Thema Baby hat sie bisher eine ambivalente Haltung. Sie schwankt zwischen Freude und Sorge. Manchmal sagt sie, sie will keine Schwester, dann freut sie sich doch drauf. Ich denke, ihr ist schon recht gut klar, dass sich Einiges ändern wird... sie hat schon mit drei deutlich gesagt, dass sie lieber kein Geschwisterkind will... erst als ihr bester Freund eine Schwester bekam, bekam sie auch Lust drauf.
Aber aktuell sorgt sie sich mal wieder eher wegen der Dinge, die da auf sie zukommen.
(Ich bin aber sicher, dass sie am Ende gut damit klarkommt, GERADE deswegen, weil sie Vieles immer schon so durchdenkt und ihre Sorgen/Gefühle so treffend ausdrücken kann, dass man sehr gut mit ihr darüber reden kann.)

PS: weil ich grad deine Vorstellung las: wir lesen gerade "Momo"

[Momo]

Ist ja verrückt, es gibt eine Doppelgängerin! Jetzt fehlt nur noch, dass Du auch im kreativen Bereich arbeitest Das wäre vielleicht eine Erklärung für das ähnliche Verhalten unserer kleinen Künstlerinnen...
Momo

[sinus]

Ist ja verrückt, es gibt eine Doppelgängerin! Jetzt fehlt nur noch, dass Du auch im kreativen Bereich arbeitest Das wäre vielleicht eine Erklärung für das ähnliche Verhalten unserer kleinen Künstlerinnen...
Momo

Ich bin Grafik-Designerin. (Print)

[Momo]

Nun wundert mich langsam gar nichts mehr... dann herzliche Grüße von der Foto- in die Grafikabteilung

[sinus]

Nun wundert mich langsam gar nichts mehr... dann herzliche Grüße von der Foto- in die Grafikabteilung

Ich hab ganz am Anfang auch ne mal ne Ausbildung im Bereich Fotografie gemacht... Jetzt bin ich aber schon ewig nur noch Hobbyfotografin.
Wo wohnt ihr denn? (Gern PN)

[Momo]

Koschka, es ist interessant, was Du über Deinen Sohn schreibst. Na klar ist das Interesse der Kinder ganz unterschiedlich, die einen interessieren sich für Baukonstruktionen, die anderen erfinden ganze Geschichten mit den unterschiedlichsten Charakteren und dabei entwickeln sie dann Fantasie oder durch die Fantasie entwickeln sich die Bauwerke und die Geschichten. Je nachdem von welcher Seite aus man schaut Und wenn Dein Sohn gerne Bauwerke konstruiert, lässt das Interesse nach der Fertigstellung nach, das klingt logisch. Zum Lesen kann ich noch gar nichts schreiben, da meine Tochter gerade erst anfängt, einzelne Buchstaben zusammenzuziehen. Von eigenständigem Lesen kann noch nicht die Rede sein. Doch vorlesen könnte ich ihr stundenlang. Wir verbringen ganze Nachmittage in der Bücherei.
Das große Mitteilungsbedürfnis kenne ich auch, eigentlich redet sie den ganzen Tag, teilweise flüstert sie, wenn sie in ihre Rollenspiele vertieft ist.