Fahrrad fahren mit 2

[Linasina]

Ohje die Arme, dass sowas die Kleine den ganzen Tag beschäftigt kann ich verstehen. Meine hatte auch den ganzen Tag an die Füchse und Katzen denken müssen die sie auf der Straße gesehen hat. Wenn man nicht auf der Stasse fahren muss sondern gute Alternativen hat dann geht es ja meist auch gut. Haben sich die Gemüter in deinem Umfeld beruhigt oder gibt es immernoch Neider @ sogesehen. Hier im Forum spiegelt sich ja auch teils die Sichtweise der Aussenwelt wieder.

[alibaba]

Durch Erfahrungen (da müssen Erlebnisse reflektiert werden, wobei ich helfe) wird Gefahrenbewusstsein entwickelt, in jedem Alter.

Nein, das denke ich nicht. Es widerspricht sich ja auch. Welche Erfahrungen hat denn so ein 2-jähriger Schnellradler? Keine! Kann er das einsehen, wenn er auf dem Gehweg fährt, das jemand aus der Ausfahrt kommen kann, aus der Gartentür, ein Kind um die Ecke gerannt kommen kann, das Auto über die Bordsteinkante fahren kann, ein Anderer selber nicht aufpasst. Hat es dafür bereits das Gefahrenbewusstsein entwickelt?

Meine 7-jährige Gehwegradlerin weiß das alles - bewusst ist es ihr aber noch lange nicht. Und die damit verbundene Gefahr kann sie absolut nicht einschätzen. Und ich betone, das es sich nicht nur um die Verkehrssicherheit handelt, was ja mein Fallschirmbeispiel verdeutlichen sollte.

Ich möchte nicht päpstlicher sein, als der Papst, aber von einem Gefahrenbewusstein bei einem Kleinkind zu sprechen, das halte ich doch für weit ausgelegt.

Ich stimme Dir aber zu, das sich das Bewusstein für eine Gefahr mit zunehmenden Alter immer besser entwickelt, was ja auch dem geschuldet ist, das Mama und Papa erklärend zur Seite stehen und das Zusammenspiel zwischen den Sinnen zur Auffassung der Gefahren immer besser klappt.

VG

[alibaba]

Übrigens hatte meine Tochter gestern ein sehr anschauliches Beispiel gesehen, was passiert, wenn man im Straßenverkehr nicht "aufpasst": Sie hat eine platt gefahrene Kröte gefunden. Hier konnte ich wunderbar anschaulich ansetzen, um ihr die Folgen eines Unfalls zu erklären- sehr beeindruckend für sie, das hat sie den ganzen Tag beschäftigt!

Wir haben neulich am Auto, was vor uns fuhr, gesehen, wie auch ein großer Vogel in der Luft zerfetzt wird, wenn er den Bogen um das Auto nicht mehr schafft ........

[Momo]

Alibaba hat geschrieben:

Momo hat geschrieben:
Übrigens hatte meine Tochter gestern ein sehr anschauliches Beispiel gesehen, was passiert, wenn man im Straßenverkehr nicht "aufpasst": Sie hat eine platt gefahrene Kröte gefunden. Hier konnte ich wunderbar anschaulich ansetzen, um ihr die Folgen eines Unfalls zu erklären- sehr beeindruckend für sie, das hat sie den ganzen Tag beschäftigt!


Wir haben neulich am Auto, was vor uns fuhr, gesehen, wie auch ein großer Vogel in der Luft zerfetzt wird, wenn er den Bogen um das Auto nicht mehr schafft ........

Auweia, es gibt tatsächlich noch Steigerungsmöglichkeiten- bei Eurem Erlebnis zum Glück altersentsprechend

[sogesehen]

Ohje die Arme, dass sowas die Kleine den ganzen Tag beschäftigt kann ich verstehen. Meine hatte auch den ganzen Tag an die Füchse und Katzen denken müssen die sie auf der Straße gesehen hat. Wenn man nicht auf der Stasse fahren muss sondern gute Alternativen hat dann geht es ja meist auch gut. Haben sich die Gemüter in deinem Umfeld beruhigt oder gibt es immernoch Neider @ sogesehen. Hier im Forum spiegelt sich ja auch teils die Sichtweise der Aussenwelt wieder.

wieso die Arme? Sie hat dank Momo aus diesem Erlebnis der platten Kröte vermutlich etwas gelernt, ohne sich dabei selbst verletzen zu müssen, das doch toll. Kinder sind unterschiedlich sensibel in diesen Dingen, aber ich glaube der Tod von Mensch und Tier wird von Kindern oft viel natürlicher "hingenommen" als viele Erwachsene es sich vorstellen können die u.U. 30/40 Jahre mit dem Thema Tod nicht mehr konfrontiert wurden.

Nein, das denke ich nicht. Es widerspricht sich ja auch. Welche Erfahrungen hat denn so ein 2-jähriger Schnellradler? Keine! Kann er das einsehen, wenn er auf dem Gehweg fährt, das jemand aus der Ausfahrt kommen kann, aus der Gartentür, ein Kind um die Ecke gerannt kommen kann, das Auto über die Bordsteinkante fahren kann, ein Anderer selber nicht aufpasst. Hat es dafür bereits das Gefahrenbewusstsein entwickelt?

Es widerspricht sich überhaupt nicht. Als Fahranfänger hat das Kind (egal welchen Alters) dieses Gefahrenbewusstsein vermutlich nicht - kommt darauf an, wie aufmerksam es derartige Situationen bei anderen beobachtet hat. Aber sobald derartige Situationen passieren, in ausreichendem Abstand passieren und das Kind trotzdem überraschen oder man die Phantasie des Kindes bemüht und derartige Situationen durchspielt - wenn man vor Ort und auf dem Rad ist - dann wird das Kind auch in diesem neuen Lebensraum seine Erfahrungen sammeln und schon bald auch hier entsprechendes Gefahrenbewusstsein entwickeln. Diesen Lernprozess braucht ein 10 jähriges Kind meiner Meinung nach genauso wie ein 7 jähriges Kind, bei kleineren Kindern kommt es auf das Kind an, wie es mit Erlebnissen umgeht, ob es schon Erfahrungen daraus machen kann (durch Reflexion).

Meine 7-jährige Gehwegradlerin weiß das alles - bewusst ist es ihr aber noch lange nicht.

Das glaube ich Dir sogar, aber wenn Du beflissentlich weiter den Unterschied zwischen Lernen durch Erfahrung und lernen durch Wissensvermittlung ignorierst kommen wir hier nicht zusammen und ich fühle mich weiter auf den Schlips getreten, wenn Du schlicht verneinst, dass kleine Kinder ein Gefahrenbewusstsein in ihren Lebensräumen haben können - nur, weil Deine Tochter das nicht hat.

[Linasina]

Ja da hast du wohl recht. Kinder gehen ganz unterschiedlich mit dem Thema Tod um. Ich bin von meinem hochsensiblen Kind aus gegangen welches jeded Tode Tier bemitleided und betrauert. Es gab mal ne Zeit da wollte Sie alle toten Tiere im Garten vergraben. Sie hat dann auch den ganzen Tag damit zu tun. Gestern kam auf Logo etwas über den Walfang da hat sie auch ständig gesagt die armen Tiere und die dürfen nicht gefangen werden usw. Aber du hast recht das Kind hat dadurch sicher viel gelernt.

[Momo]

Linasina, lieben Dank für Dein Mitgefühl! Meine Tochter hat tatsächlich einiges gelernt. Sie hat ihr Erlebnis gleich unserem Nachbarn am Telefon erzählt, dieser hat ihr dann von einem Krötenzaun in unserer Nähe berichtet und wie die Tiere geschützt werden können. Das möchte sie sich nun unbedingt anschauen- somit hat sie nicht nur etwas über die Gefahr im Straßenverkehr sondern auch noch etwas über Tierschutz gelernt...dies nur mal so am Rande erzählt...
LG Momo

[Edainwen]

Mein Sohn (4,10) hat im Straßenverkehr das Gefahrenbewusstsein unserer Katze: sobald er ein Auto hört - und er hört es lange, bevor man es sehen kann - quetscht er sich samt Fahrrad an den Rand der Straße (oder rennt zum Haus, wenn er auf dem Hof spielt). Auf gemeinsamen Radtouren ist er der erste, der schreit: "Achtung, Auto!" Sobald er hört, dass ein Auto in einer Anfahrt, an der er vorbei muss, den Motor anschmeißt, hält er vor der Einfahrt an. Mein Sohn streichelt die Katze nur sehr vorsichtig, da sie kratzen KÖNNTE - sie hat ihn noch nie gekratzt, da er so vorsichtig ist. Er nähert sich ohne Schwimmflügel keinem Wasser, das tiefer ist als sein Bauchnabel und auch mit Schwimmflügeln nur mit mir zusammen - obwohl er noch nie untergegangen ist. Er putzt sich die Zähne supergründlich und genau, weil man unserem Nachbarsmädel einmal einen Zahn wegen Karies ziehen musste. Mein Sohn überlegt sich zu allem, was passieren KÖNNTE, sein Gefahrenbewusstsein ist weit ausgeprägter, als für ein entspanntes Leben sinnvoll ist. Sicher sind nciht alle Kinder so. Aber einem Kind das Gefahrenbewusstsein pauschal aufgrund seines Alters abzusprechen, halte ich auch für sehr vermessen!

[alibaba]

Nun, es scheint mir, das Ihr etwas anderes unter Gefahrenbweusstein versteht als ich. Dein Sohn @Edainwen hat es nämlich genausowenig wie meine Tochter oder andere 2-jährige Knirpse. Deine Beispiele veranschaulichen es doch recht deutlich.

Es ist natürlich immer schwierig dann darüber zu schreiben, wenn sich jeder etwas anders drunter vorstellt.

Ich kann mich noch gut an eine Episode erinnern, als mir eine Bekannte von ihrer Tochter vorschwärmte, wie toll sie das und das gemacht habe. Ich war baff von den Schilderungen. Wochen später staunte ich nicht schlecht, es schien so, als stelle sie sich unter toll etwas anderes vor als ich. Und noch witziger finde ich, wenn die Mütter erzählen wie flüssig ihre Kinder lesen können. Jaaaaa, das ist ein weit dehnbarer Begriff und 90% wird der von jeder Mutter anders verstanden.

VG

[Momo]

Edainwen hat geschrieben:
Mein Sohn (4,10) hat im Straßenverkehr das Gefahrenbewusstsein unserer Katze: sobald er ein Auto hört - und er hört es lange, bevor man es sehen kann - quetscht er sich samt Fahrrad an den Rand der Straße...
Aber einem Kind das Gefahrenbewusstsein pauschal aufgrund seines Alters abzusprechen, halte ich auch für sehr vermessen!

Genau dies ist doch der Knackpunkt! Dass Zweijährige bereits verstehen, dass von einem Auto eine Gefahr ausgeht oder dass Katzen kratzen (auch wenn sie selbst noch nicht gekratzt worden sind) halte ich für sehr wahrscheinlich, wenn die Eltern ihnen dieses vermitteln. Doch eine Gefahr, die sich aufgrund einer Aneinanderreihung von unterschiedlichen Aktionen ergibt (wie z.B. das Kind sieht eine grüne Ampel, doch der Rechtsabbieger hat nicht nach rechts geschaut und fährt trotzdem) kann ein zweijähriges Kind noch NICHT durchschauen. Edainwen, verstehst Du, welchen Unterschied ich meine?

LG Momo