elboku hat geschrieben:Yupamil hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, wie viele Kinder statistisch wirklich mit 4-5 lesen können. Aber mein Eindruck ist auch, dass es nicht so wenige sind (5-10%? ). Ich lernte etwas vor 5 lesen, mein älterer Sohn auch und im Bekanntenkreis kenn ich einige Kinder, die das konnten. Eine VS-Lehrerin sagte mir, dass in jeder 1. Klasse 1-2 Kinder sind, die lesen können.
Lesen lernen mit < 5 Jahren und Kinder, die in der 1. VS lesen können, kann man nicht vergleichen.
Tendenziell lernen eher die spät eingeschulten (in Ö alle Kinder die ab Sept. geboren sind und daher mit kanpp 7 in die Schule kommen) schon vorher lesen.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass es in jeder Klasse auch schon lesende Kinder gibt.
Wenn ein Kind aber deutlich vor dem 5. Geburtstag lesen kann (sinnerfassend und ganze Geschichten), dann würd ich das in die Kategorie Ausnahme geben.
Allein von der Gehirnentwicklung ist es bei den meisten Kindern nicht vorgesehen, so früh das Lesen zu verstehen oder es sich gar selbst beizubringen.
Ihr könnt ja mal ausprobieren, wenn ihr in eurem Freundeskreis mit Kindern meint, dass Lesen können mit 3 oder 4 Jahren nichts besonderes ist. Auf die Reaktionen wär ich sehr gespannt
also was genau "die Gehirnentwicklung" so vorgesehen hat, das weiß ich auch nicht
Fakt ist, dass es z.B. in der Montessoripädagogik die Erfahrung gibt, dass viele Kinder im Alter zwischen 4 und 5 Jahren eine sensible Phase haben, in der sie ein großes Interesse für Buchstaben und Zeichen entwickeln und mit den
enstprechenden Angeboten lernen VIELE auch die BASALEN GRUNDLAGEN DES LESENS UND SCHREIBENS.
Das bedeutet, dass sie Buchstaben erlernen, Anlauten bzw. auch Zusammenlauten...
Das bedeutet nicht, dass sie zu Hause sitzen und Bücher lesen.
Ich beobachte und vermute aber auch (und darum ging es ja hier) dass sie dies anders tun als wir Erwachsenen (eher so "als Ganzes") und daher das Lesen von Spiegelschrift mit ihrem noch sehr "flexiblen Gehirn" kein Problem ist.
Ich persönlich war ich unlängst mit 4 ca. 5 Jährigen Kindern unterwegs - ich würde sagen alle aus eher bildungsnahen Familien, in denen Lesen und die Förderung der Kinder einen recht hohen Stellenwert haben (aber welche nicht gezielt dahingehend gefördert werden, bzw. auch keine Montessori o.ä. Einrichtung besuchen):
Kind 1 (5,9 Jahre) kann seit dem Alter von knapp 5 flüssig lesen, liest im Kindergarten den anderen Kindern vor.
Kind 2 (5,5) behauptet, nicht lesen zu können. Schreibt aber Geschichten in langen Buchstabenketten...
Kind 3 (4,11) war die ganze Fahrt damit beschäftigt, die Namen und Schilder der Geschäfte zu entziffern, was erstaunlich gut klappte
Kind 4 (5,9) kann den Namen schreiben und einzelne (bekannte) Wörter/Buchstaben
für mich sind das alles "normale" Kinder, die auch alle ganz normal eingschult werden, und wo es niemand für notwendig errachtet, irgendwelche Maßnahmen oder Testungen durchzuführen.
und natürlich ist trotzdem jedes dieser Kinder ganz besonders und hat ganz individuelle Bagabungen und Talente...
wirklich überrascht war ich unlängst über einen 2,5 jährigen, der alle Buchtaben und Zahlen kennt, auch einfache Wörter erkennen kann, und bei einem Legespiel die Formen mit Buchtaben verglichen hat. Er hat ein extremes Interesse daran (viel mehr z.B. als an anderen Kindern und an deren Tätigkeiten) und auch Lieblingszahlen und Lieblingsbuchtaben...
ich kenne aber auch 7-8 jährige sie sich mit dem Lesen und/oder Schreiben noch schwer tun, aber andere Interessen und Begabungen haben und sicher nicht wirklich "unintelligent" sind....
also vielleicht hat "die Gehirnentwicklung" auch gar nicht vorgesehen, dass Kinder sich synchron nach den Vorstellungen von Lehrplänen entwickeln?
soweit nochmals meine Wahrnehmung/Meinung!