wieder mal Einschlaf-Drama

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Karen
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Re: wieder mal Einschlaf-Drama

Beitrag von Karen »

Hallo Laurina,
Nur noch ein kurzes Kommentar zu deine Satz: "Andererseits hat mein Mann mit den Kindern nie große Probleme. Er unternimmt öfter etwas mit ihnen, und da benehmen sie sich immer besser und verursachen weniger peinlichen Ärger als mit mir. Sie betteln ihn auch nicht ständig an, ihnen etwas zu kaufen oder so, weil er das einfach niemals tut. Ich möchte aber nicht so streng sein, also muss ich die Folgen tragen.". Wir haben das gleich auch, auch bei Grosseltern, obwohl mein man oder Grosseltern nicht anderes verhalten als ich. ich glaube es liegt eher daran, dass deine Kinder bessere Beziehung zu dir haben und wirklich wissen dass egal was sie anstellen, du immer sie akzeptieren würdest und so annehmen wie sie sind. Bei deinem Mann haben sie diese Sicherheit nicht und getrauen sich nicht mal Seich zu machen oder etwas zu verlangen. Es ist wieder eine Theorie, aber mir passt diese Erklärung besser als streng oder nicht streng sein.
Und noch wegen schlafen und essen: mein Kind darf bestimmen wenn sie ins Bett geht (jetzt sind wir bei 23.00-7.00) und was sie isst (wenn sie überhaupt isst). Weil es anderes einfach nicht geht. Das einziges weg es zu ändern ist ihre Wille zu brechen mit schreien lassen und co., und das möchten wir nicht. Jedes Kind hat wirklich eigenes "Maken"...
Rabaukenmama
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Re: wieder mal Einschlaf-Drama

Beitrag von Rabaukenmama »

Karen hat geschrieben: Ich habe mit dieser Artikel link eher das Problem von der Mann von Laurina ansprechen wollen wegen "es fällt ihm schwer, Kinder, vor allem kleine, als gleichwertige Partner zu sehen ("Ich diskutiere doch nicht mit einem Zweijährigen, ob er jetzt Schuhe anzieht!")". Da ich diskutiere wirklich nicht mit meine zweijährigen ob sie Schuhe anzieht: sie darf immer und überall barfuss laufen, was sie auch macht :-)
Ich habe auch schon einige Mal von "großen Problemen" mit kleinen Kindern gehört, die für mich gar keine wären. Zum Beispiel der 2jährige, der jeden Abend ein Riesentheater gemacht hat weil er die Pyjamahose nicht anziehen sondern in seinen Jeans schlafen wollte. Als ich die Geschichte zum ersten Mal gehört habe rutschte mir spontan an "Na und, schläft er hat in seinen Jeans! Entweder es wird ihm unbequem und dann ist er doch bereit, den Pyjama anzuziehen oder er schläft halt immer in Jeans. Wo ist das Problem?". Die Reaktion war ein verwundertes "So habe ich das noch nie gesehen!" :lol: .

Aber auch bei solchen Dingen gibt´s welche, mit denen ICH nicht zurechtkomme. Allein die Tatsache, dass mein Sohn gerne "unten ohne" in der Wohnung rumläuft stört mich nicht besonders, dafür aber einige Nebenerscheinungen. Eine davon ist, dass er immer sofort zur Tür rennt und öffnet, wenn es geläutet hat. Und ich habe eine sehr ungutes Gefühl wenn fremde Leute (Briefträger, Nachbar, Gaswerk, Zeugen Jehovas,...) meinen Sohn unten nackt sehen. Zweiter, noch schlimmerer Aspekt für mich war, als mein Sohn noch dazu eine Zeitlang ständig das Bedürfnis hatte, an seinem After rumzufummeln (und danach mich, seinen Bruder, gemeinsames Essen, Spielzeug usw. anzugreifen), da hätte ich ihn durch Sonne und Mond schießen können :twisted: . Ich habe dann zumindest auf einer Unterhose bestanden und zwar nicht wegen des nackt-laufens an sich sondern eben wegen dieser beiden Nebenerscheinungen.

Im Moment läuft er wieder gerne "unten ohne" rum, läußt aber die Finger von seinem Hintern (zumindest wenn ich hinsehe :mrgreen: ) und ich komme besser damit zurecht.

Karen hat geschrieben: Und noch wegen schlafen und essen: mein Kind darf bestimmen wenn sie ins Bett geht (jetzt sind wir bei 23.00-7.00) und was sie isst (wenn sie überhaupt isst). Weil es anderes einfach nicht geht. Das einziges weg es zu ändern ist ihre Wille zu brechen mit schreien lassen und co., und das möchten wir nicht. Jedes Kind hat wirklich eigenes "Maken"...
Bei EINEM Kind ist es ja noch einfach, es bestimmen zu lassen, wann es ins Bett geht und was es ißt. Damit, dass Großsohn zwischen 22h und 22h30 schlafen geht und gegen 7h aufsteht, kann ich jedenfalls leben. Aber als Kleinsohn um 17h schlafen ging und zwischen 3 und 4h morgens aufstand hatten wir das gewaltige Problem dass WIR einfach täglich zu wenig Schlaf bekommen haben. Schlaf wird mMn ohnehin überbewertet, aber ein permanentes Schlafdefizit wirkt sich auf alle negativ aus und vor allem wenn man die Verantwortung für zwei Kleinkinder hat, rate ich absolut davon ab.

Bis zu einem gewissen Grad dürfen meine Kinder auch bestimmen, was sie essen (und wann sowieso), aber ich koche jetzt bestimmt nicht täglich Nudeln mit Sosse für den Großen und Fischstäbchen mit Reis für den Kleinen (und vielleicht noch was drittes für mich und meinen Mann). Wegen Süßigkeiten gibt es zwar kein Limit, ich habe aber die Beobachtung gemacht dass diese seltener verlangt werden wenn täglich frisches Obst vorbereitet ist. So umgehe ich Konflikte oft ohne Kampf.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
laurina
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Re: wieder mal Einschlaf-Drama

Beitrag von laurina »

Hallo Karen, hallo Rabaukenmama,

ich denke, bei der Frage der Selbstbestimmung gibt es zwei wichtige Aspekte, die ich für Entscheidungen immer zugrunde lege:

1. Schadet sich das Kind selbst, wenn es macht, wie es will.
2. Schadet das Kind anderen. (Darunter fällt auch: Stört das Kind andere.)

Die Frage beim Schlafen mit Jeans wäre für mich, ob es gesund ist, diese gefärbten Hosen nachts zu tragen. Bei vielen Sommerkleidern steht im Etikett "no nightwear", und ich meine gelesen zu haben, dass das an den oft giftigen Farben liegt, die sich bei nächtlichem Schwitzen noch mehr aus dem Stoff lösen und in die Haut übergehen. Man mag mich jetzt als zu "öko" betrachten, aber das wäre für mich der Grund, dies nicht zu erlauben. Ansonsten sehe ich das ähnlich - manche Dinge sind zwar ungewöhnlich, aber solange sie keinem schaden, muss man sie nicht verbieten.
Beim Thema unten ohne bin ich wohl sehr streng ;) - ich mag das gar nicht und finde, wenigstens eine kurze Hose kann man auch bei großer Hitze tragen. Ich persönlich möchte es mir nicht bei Leuten auf dem Sofa oder Esstisch-Stuhl gemütlich machen, wo die ganze Kinderschar unten ohne draufsaß :fahne:

Wenn ein Kind bei minus 10 Grad mit Sandalen rauswill, soll es gern die Erfahrung machen, dass das zu kalt ist - sofern es die Möglichkeit hat, dann sofort zu reagieren und die Schuhe zu wechseln.
Wenn wir aber zu einer fünfstündigen Winterwanderung aufbrechen und ich diejenige bin, die dann die Wechselschuhe mitnehmen muss oder gar die daraus resultierende Erkältung samt schlafloser Nächte ausbaden muss, dann lasse ich das nicht zu.
Wenn meine Neunjährige meint, sie muss bei 12 Grad im Röckchen rausgehen, sage ich ihr vorher, dass sie ihre Erkältung ggf. selbst therapieren muss. Meist zieht sie dann augenrollend eine Leggings drunter.

Mein Mann würde auch die Großen regelmäßig "auflaufen" lassen, wenn sie nicht selbst dran denken, sich eine warme Jacke oder etwas zu Trinken auf einen Ausflug mitzunehmen. Ich bin (wie auch meine Eltern und sogar Schwiegereltern) der Meinung, dass sie dafür noch zu jung sind bzw. mein Sohn einfach zu zerstreut - und nehme dann immer die Sachen für sie mit, weil ich mir sonst die ganze Zeit das Gejammer anhören muss ... Mein Mann (und der Typ von der LMU-Beratung ...) sagen, dass die Kinder es so niemals lernen, weil ich dann für sie denke ... Keine Ahnung, wer nun recht hat - Ärger habe ich in jedem Fall, entweder mit meinen Kids oder mit meinem Mann, aber das ist wohl mein Schicksal :schwitz:

Auch das hier schon mehrfach erwähnte Familienbett ist übrigens so ein Thema.
Eigentlich ist das ja die optimale Schlafsituation und in der überwiegenden Zahl der menschlichen Kulturen vermutlich gang und gäbe. Für mich ist es aber absolut nichts, da ich kein Auge zu tue, wenn sich in meinem Bett jemand bewegt oder mich anstößt. Ich schlafe deshalb nicht mal mit meinem Mann in nebeneinanderliegenden Betten ... Deswegen gab und gibt es bei uns zwar für die Kinder morgendliches gemeinsames Kuscheln, aber alle Kinder schlafen, seit sie etwa acht Monate alt sind, im eigenen Bett, und seit sie ein Jahr alt sind, im eigenen Zimmer. Bei uns gab es damit keinerlei Probleme - mein ältester Sohn wollte sogar ab zwei Jahren nicht mal dann bei mir schlafen, wenn er krank war und ich ihn zu mir ins Bett geholt habe.
Wenn eine Familie mit dem Familienbett glücklich ist und alle damit gut leben können, finde ich das aber absolut in Ordnung.
Meine Erfahrung ist allerdings, dass die überwiegende Zahl der Mütter, die mit Kleinkindern diese Familienbettsituation haben, das gern ändern würden und nicht wissen, wie. Bei vielen schlafen die Kinder zwar im eigenen Bett ein, kommen dann aber nachts ab 1 Uhr oder so zu den Eltern. Dann können die Mütter nicht mehr schlafen und die Väter, die morgens aufstehen müssen, ziehen ihrerseits ins Kinderzimmer um ... Viele fragen mich als "erfahrene" Mama dann um Rat, wie sie das möglichst komplikationslos ändern können - aber ohne massiven Protest der Kinder wird das, denke ich, selten gehen. Ich glaube auch, dass es diese Situationen sind, die wohlmeinende Schwiegermütter vor Augen haben, wenn sie sagen "lasst die Kinder nicht ins Elternbett - ihr bekommt sie nicht wieder raus". Allerdings denke ich, wenn die Kinder im Elternbett sind, und die Eltern sind glücklich damit, dann braucht man daran nichts zu ändern. Wenn die Kinder im Elternbett sind, weil es anders mit dem Schlafen nicht klappt, dann muss man sich wohl entscheiden, ob und wann man das eben mit Nachdruck ändert.
Und ohne Konflikte geht es in der Erziehung eben nicht. Ich denke, wenn man bei jedem Widerstand der Kinder gleich nachgibt und sie alles selbst entscheiden lässt, entspricht das kaum der Realität, mit der sie später im Leben konfrontiert sind.

Gerade beim Essen würde das mit der Selbstbestimmung bei meinen Kindern niemals funktionieren. Der Große würde in seiner Verträumtheit zwei Tagesmahlzeiten verpassen und dann vor Unterzuckerung aggressiv werden. Meine Tochter würde den ganzen Tag vor sich hin naschen und sehr schnell übergewichtig werden, und der jüngste würde sich derzeit ausschließlich von Obst, Keksen und Joghurt ernähren ... wobei ich Letzteres noch am ehesten tolerieren könnte. Allerdings finde ich, man kann den richtigen Mittelweg zwischen ausgewogener Ernährung und kindlicher Selbstbestimmung durchaus gemeinsam mit den Kindern finden.
patchanka
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Re: wieder mal Einschlaf-Drama

Beitrag von patchanka »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Aber auch bei solchen Dingen gibt´s welche, mit denen ICH nicht zurechtkomme. Allein die Tatsache, dass mein Sohn gerne "unten ohne" in der Wohnung rumläuft stört mich nicht besonders, dafür aber einige Nebenerscheinungen. Eine davon ist, dass er immer sofort zur Tür rennt und öffnet, wenn es geläutet hat. Und ich habe eine sehr ungutes Gefühl wenn fremde Leute (Briefträger, Nachbar, Gaswerk, Zeugen Jehovas,...) meinen Sohn unten nackt sehen. Zweiter, noch schlimmerer Aspekt für mich war, als mein Sohn noch dazu eine Zeitlang ständig das Bedürfnis hatte, an seinem After rumzufummeln (und danach mich, seinen Bruder, gemeinsames Essen, Spielzeug usw. anzugreifen), da hätte ich ihn durch Sonne und Mond schießen können :twisted: . Ich habe dann zumindest auf einer Unterhose bestanden und zwar nicht wegen des nackt-laufens an sich sondern eben wegen dieser beiden Nebenerscheinungen.

Im Moment läuft er wieder gerne "unten ohne" rum, läußt aber die Finger von seinem Hintern (zumindest wenn ich hinsehe :mrgreen: ) und ich komme besser damit zurecht.
Liebe Rabaukenmama!
Den fremden Leuten ist meiner Meinung nach ein (halb)nacktes Kind durchaus zuzumuten. Das Bedürfnis nackt herumzulaufen hat sich zumindestens bei uns ganz von selbst gelöst bzw. ist mein Großer mittlerweile sogar sehr "gschamig" geworden.
Wenn er ständig am After rumfummelt, könnte es auch sein, dass es ihn juckt (gereizte Haut, vielleicht Würmer :schwitz: ????)

Zu deiner Grundfrage/Grundproblem...
ich denke bei zwei Kindern muss man halt immer wieder mal Abstriche machen und von den eigenen Prinzipien runtergehen. Aufgrund der einfacheren Organisation hab ich immer beide Kinder gleichzeitig niedergelegt (Altersabstand 2,4). Wenn eines weniger müde war hab ich halt länger einschlafbegleitet oder noch länger vorgelesen, während das müdere schon eingschlafen ist,.,,

aber natürlich kenn ich auch diese Übergangsphasen so zwischen 2-3, wenn die Kleinen durch den Mittagsschlaf (bei uns mussten sie in der Krippe ausnahmslos schlafen) der Nachtschlafbedarf sinkt...
Ab und zu hab ich ein Kind dann auch wieder aufstehen lassen, wenn es klar war, dass es nicht einschlafen kann und mit mir ins wohnzimmer genommen und ohne übermäßige aufmerksamkeit spielen lassen, während ich hausarbeiten wie wäschezusammenlegen erledigt habe oder duschen geganngen bin und es dann mit mir gemeinsam schlafen gehen lassen...das war dann meist entspannter als dieser einschlafkampf....


Liebe Laurina!

"no nightwear" -- Echt das gibts bei Kleidern? aber sollte man diese dann nicht besser untertags auch meiden???? Ich würde nicht wollen, dass meine Kinder sowas anziehen. Hast du eine Ahnung, wie die auch untertags schwitzen können....(wie verwenden in der Regel schon sehr oft weitergegebenes und sehr oft gewaschenes Gewand..da sehe ich diese Gefahr nicht).

meine Kinder wollten nie in Jeans schlafen, dürfen aber auch in der Nacht anziehen, was sie wollen, solange es nicht schmutzig ist, weil dass haben sie schon recht früh verstanden, dass der Dreck von draußen nicht ins saubere Bett gehört. Nackt rumrennen ist kein Problem, dass machen sie eh nur solange, solange man als Erwachsener auch bei der Körperhygiene behilflich ist und auch die Kinderpopos sauber hält :)

Ansonsten gebe ich meinen Kindern nur mehr "Bekleidungstipps" ...entscheiden tuns sie schon lange selber.
Aber wenns witterungsmäßig gar nicht passt uns sie sich z.B. weigern bei großer Kälte eine Jacke anzuziehen, sage ich ihnen mittlwerweile schon, dass ich drauf bestehe, und das dass meine Aufgabe als Elternteil ist. (ich hatte auch schon Diskussionen, wo ich darauf hingewiesen hab, dass ich als Elternteil auch juristisch verpflichtet bin, dass die Kinder sich vernünftig ernähren und vor Krankheiten und Verletzungen geschützt werden...ich denke so eine Ebene ist bei "klugen Kindern" woll gar nicht so selten ;) )
Wenn sie krank sind, müssen sie sich aber nie selbst therapieren...das anzudrohen ist ein bisschen zynisch - oder?

lg patchanka
laurina
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Re: wieder mal Einschlaf-Drama

Beitrag von laurina »

Hallo Patchanka,

ja, das mit dem "no nightwear" habe ich tatsächlich gelesen ... und natürlich tendiere ich dazu, so was auch tagsüber zu meiden ... Eigentlich wollte ich früher auch noch viel "gesünder" mit allem leben und auch in unserer Familie gibt es viel Gebrauchtes vom Flohmarkt etc... Aber manchmal sieht Töchterlein halt doch bei "bonprix" oder so irgendein süßes Shirt, das sie haben möchte, und so kommen die Sachen mit "no nightwear" dann doch in unseren Haushalt. Und bei drei Kids kaufe ich z. B. auch die ewig zu klein werdenden Jeans mal beim Discounter, und die würde ich nachts eben nicht erlauben.

Die Diskussion mit der juristischen Verpflichtung zur Gesunderhaltung etc. hatten wir tatsächlich schon öfters - vor allem mit meiner Tochter. Das begann, als sie so etwa vier war und vom Trotzalter direkt in die Vorpubertät kam, wie meine Kinderärztin es schmunzelnd ausdrückte ;) Herrlich zu lesen, dass es das bei euch auch gibt!

Das mit dem Selbst-Therapieren sage ich nicht wörtlich so. Meine Tochter darf sich schon seit Jahren selbst aussuchen, was sie anzieht, und hat eigentlich einen ganz guten Geschmack und ein gutes Gefühl für Temperaturen.
Ich protestiere nur, wenn sie sich zu oft umzieht, weil dann meine Wäscheberge zu groß werden, oder wenn sie aus Gründen des Stylishseins das Wetter in seltenen Fällen mal komplett ignoriert. Wenn sie da auf stur schaltet, mache ich aber deutlich, dass ich nicht bereit bin, nachts aufzustehen und Nasentropfen, Hustensaft etc. zu verabreichen (das kann sie selbst) oder Händchen zu halten, wenn sie vorher ganz bewusst in Kauf nimmt, sich zu erkälten. Ist ja irgendwie die einzige logische Konsequenz, die ich aus meiner Sicht ankündigen kann, wenn sie sagt, dass es doch ihre Angelegenheit sei, wenn sie krank wird. Die Leidtragende bin da nämlich auch ich, insbesondere, wenn sich der Kleine ansteckt oder letzten Endes ich selbst ... Aber zum Glück passiert es in der Realität ja ohnehin recht selten, dass sich Kinder durch zu dünne Kleidung tatsächlich erkälten.
Rabaukenmama
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Re: wieder mal Einschlaf-Drama

Beitrag von Rabaukenmama »

@Laurina: Abgesehen davon, dass ich "no nightware" Produkte nicht kenne, kapiere ich nicht, warum ein Kind eine Jeans, die es am Tag 13 Stunden getragen hat, nicht 11 Stunden in der Nacht tragen soll :gruebel:.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
laurina
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Re: wieder mal Einschlaf-Drama

Beitrag von laurina »

Ok ... wenn es die Jeans tagsüber eh so lang trägt, dann ist das wohl wirklich egal. Meine Kinder tragen daheim meist keine Jeans, insofern haben die vielleicht einen anderen Status bei uns. Ich hätte halt bei den engen, meist dunkel gefärbten und womöglich noch mit giftigem Zeugs sandgestrahlten Teilen meiner Tochter kein gutes Gefühl, wenn sie die auch noch nachts trägt. Möglicherweise sind ihre Snoopy-Nachthemden aber genauso giftig ;)
War vielleicht auch ein ungünstiges Beispiel von mir :fahne:
patchanka
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Re: wieder mal Einschlaf-Drama

Beitrag von patchanka »

laurina hat geschrieben:
Das mit dem Selbst-Therapieren sage ich nicht wörtlich so. Meine Tochter darf sich schon seit Jahren selbst aussuchen, was sie anzieht, und hat eigentlich einen ganz guten Geschmack und ein gutes Gefühl für Temperaturen.
Ich protestiere nur, wenn sie sich zu oft umzieht, weil dann meine Wäscheberge zu groß werden, oder wenn sie aus Gründen des Stylishseins das Wetter in seltenen Fällen mal komplett ignoriert. Wenn sie da auf stur schaltet, mache ich aber deutlich, dass ich nicht bereit bin, nachts aufzustehen und Nasentropfen, Hustensaft etc. zu verabreichen (das kann sie selbst) oder Händchen zu halten, wenn sie vorher ganz bewusst in Kauf nimmt, sich zu erkälten. Ist ja irgendwie die einzige logische Konsequenz, die ich aus meiner Sicht ankündigen kann, wenn sie sagt, dass es doch ihre Angelegenheit sei, wenn sie krank wird. Die Leidtragende bin da nämlich auch ich, insbesondere, wenn sich der Kleine ansteckt oder letzten Endes ich selbst ... Aber zum Glück passiert es in der Realität ja ohnehin recht selten, dass sich Kinder durch zu dünne Kleidung tatsächlich erkälten.
ich glaube ich weiß wie du es gemeint. hast..und befürchte ich sag sowas auch manchmal...wenn man es reflektiert betrachtet ist es aber etwas zynisch, weil ich, wenn die Kinder krank sind, alles tu, damit es ihnen wieder besser geht (auch im eigenen Interesse...).
und ja, das häufige Umziehen kenn ich auch von Juniordiva...ich hab ihr auch schon oft angedroht, sie muss ihre Wäsche bald selbt waschen (was wohl auch etwas zynisch ist....)
laurina
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Re: wieder mal Einschlaf-Drama

Beitrag von laurina »

Das mit dem Zynismus ist eh ein eigenes Thema ...

Meine Kinder - vor allem meine Tochter - bringen mich immer wieder mal dazu, Dinge zu sagen, die definitiv nicht förderlich sind für eine gute Mutter-Tochter-Beziehung :schwitz:

Das sage ich ihr dann aber auch und entschuldige mich bei ihr. Das endet dann immer damit, dass sie sich auch bei mir entschuldigt und wir uns wieder in den Armen liegen ...

Und damit kann ich eigentlich gut leben, denn Streit darf / muss es in jeder Beziehung geben. Kritisch wird es m. E. dann, wenn man sich nur noch angiftet oder gar anschweigt ...
Rabaukenmama
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Re: wieder mal Einschlaf-Drama

Beitrag von Rabaukenmama »

laurina hat geschrieben: Beim Thema unten ohne bin ich wohl sehr streng ;) - ich mag das gar nicht und finde, wenigstens eine kurze Hose kann man auch bei großer Hitze tragen. Ich persönlich möchte es mir nicht bei Leuten auf dem Sofa oder Esstisch-Stuhl gemütlich machen, wo die ganze Kinderschar unten ohne draufsaß :fahne: .
Da lebe ich eher nach dem Motto "Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß" ;) . Keine Ahnung was andere Leute auf ihren Sofas und Stühlen so treiben, solange man es den Möbelstücken nicht ansieht und ich nur bekleidet draufsitze ist es mir egal.

Dagegen habe ich so meine Bedenken wenn mein Sohn unten ohne jedem die Tür aufmacht. Nicht, dass für mich alle potentielle Triebtäter sind, aber ich kenne leider einige erwachsene Männer, die in ihrer Kindheit sexuellen Übergriffen ausgesetzt waren. Und da habe ich irgendwie Bedenken mein Sohn könnte Leute, die zu solchen kranken Phantasien neigen, auf dumme Ideen bringen, wenn er nackt vor ihnen rumläuft. Diese Gedanken kann sicher nicht jeder nachvollziehen, aber sie sind einer der Gründe warum mir das unten-ohne-laufen nicht recht ist.
laurina hat geschrieben: Mein Mann würde auch die Großen regelmäßig "auflaufen" lassen, wenn sie nicht selbst dran denken, sich eine warme Jacke oder etwas zu Trinken auf einen Ausflug mitzunehmen. Ich bin (wie auch meine Eltern und sogar Schwiegereltern) der Meinung, dass sie dafür noch zu jung sind bzw. mein Sohn einfach zu zerstreut - und nehme dann immer die Sachen für sie mit, weil ich mir sonst die ganze Zeit das Gejammer anhören muss ... Mein Mann (und der Typ von der LMU-Beratung ...) sagen, dass die Kinder es so niemals lernen, weil ich dann für sie denke ... Keine Ahnung, wer nun recht hat - Ärger habe ich in jedem Fall, entweder mit meinen Kids oder mit meinem Mann, aber das ist wohl mein Schicksal :schwitz: .
Da kann ich Dich beruhigen :) : deine Kinder werden auch lernen, selbst an ihre Sachen zu denken. Spätestens wenn sie alleine fortgehen (also mit 14, 15, 16 oder 17) werden sie eine oder mehrere Erfarhungen mit frieren bzw. falsch-angezogen-sein machen und dann klappt es plötzlich von selbst. Warum ich das weiß? Weil meine Mutter auch so eine war, die geglaubt hat, immer für mich mitdenken zu müssen :mrgreen: . Rückblickend hat es mir aber nicht geschadet, ich habe die Erfahrungen welche Kinder, die man früber "anrennen" gelassen hat, mit 10 oder 12 gemacht haben, eben einfach später nachgeholt. Der Mensch ist ja sein Leben lang lernfähig :) .
laurina hat geschrieben: Und ohne Konflikte geht es in der Erziehung eben nicht. Ich denke, wenn man bei jedem Widerstand der Kinder gleich nachgibt und sie alles selbst entscheiden lässt, entspricht das kaum der Realität, mit der sie später im Leben konfrontiert sind.
Sehe ich sehr ähnlich. Es gibt etliche Dinge, die Kinder selbst entscheiden dürfen und ich bin da - zumindest meiner subjektiven Boabachtung nach - offener als viele andere Eltern. Aber es sind immer wieder Situationen wo ein bestimmtes "NEIN" die einzige Antwort ist.

Gestern z.B. wollte mein Sohn mit einem scharfen, chemischen Reiniger selbst das WC putzen. Nachdem ich ihm freundlich erklärt warum ich das nicht will und dass ich z.B. Bedenken habe, er könne sich - trotz viel zu großer Handschuhe - ohne viel nachzudenken mit dem Finger ins Auge fahren, und dass das Mittel auch Lösemitteldämpfe verbreitet, die gerade für Kinder sehr ungesund einzuatmen sind, erklärte mir mein Sohn ganz authentisch dass er schon aufpassen würde und dass ich mich auf ihn verlassen könne. Tja, aber das probiere ich lieber doch nicht aus :? .

Auch dein Beispiel dass du nicht mit Kindern diskutierst ob im Auto angeschnallt wird oder nicht, trifft es mMn sehr gut.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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