Einschulung als sanfter Loslösungsprozeß
Verfasst: Mo 7. Sep 2015, 09:29
Hallo ihr Lieben,
ich wollte mich auch mal wieder melden und etwas zum Thema Einschulung schreiben.
Unseren Tochter wurde ja als eines der wenigen Kinder hier in der Umgebung als Kleinkind und Vorschulkind nicht in Fremdbetreuung gegeben und komplett von uns beiden Eltern bis heute betreut; um das zu präzisieren sie war bisher nicht eine Minute ohne unsere Aufsicht.
Jetzt ist sie am Samstag mit dem üblichen Schulfest regulär eingeschult worden und hatte soeben den Beginn ihres ersten Schultags. Ich habe sie (wie von der Schulleitung gewünscht) draußen vor der Schule mit einer Umarmung und einem Kuss verabschiedet und sie ist freudig hüpfend die Treppen hoch in ihren Klassenraum, wo ich dann von Außen noch sehen konnte, dass sie mit ihrer Klassenlehrerin sprach und diese gemeinsam ihre mitgebrachten Sachen verstauten. Sie ist also sozusagen gut angekommen.
In ihrer Klasse und der Parallelklasse sind, sie eingerechnet, 15 Schüler/innen, was im Vergleich zu allen anderen Schulen der Stadt 8-10 Schüler/innen weniger pro Klasse sind, also auch der Verzicht auf einen Umzug aus Platzgründen war eine gute Entscheidung, denn eine Betreuung ist in solche einer überschaubaren Gruppe doch besser möglich als mit weit über 20 Kindern.
Bei den beiden bisherigen Elternabenden haben meine Frau und ich auch die Klassenlehrerin kennengelernt, eine engagierte Frau, die Mathematik, Sachunterricht, Sport und Musik unterrichtet und uns aufklärte, dass und wie sie die Inhalte der unterschiedlichen Fachbereiche spielerisch miteinander verbindet, also z.B. Mathematik im Sport und in der Musik einbringt, aber auch Sport und Geschicklichkeitstraining in den Mathematik Unterricht, was unsere Tochter sofort begeistert aufgenommen hat, da sie das zu Hause ja ohnehin macht.
Wir hatten vor den Sommerferien einen Schnuppertag an dieser Schule, der leider nicht so locker verlief, es gab zwar keine Tränen, aber die Begeisterung hielt sich in Grenzen, als eines von zwei Kindern wurde damals die Frage der Rektorin, wer sich denn alles auf die Einschulung freut, nicht mit einem erhobenen Arm bekundet. Wir haben daraufhin zu Hause lange mit unserer Tochter gesprochen und uns ihre Sicht der DInge angehört, intensiv über ihre Befürchtungen und Ängste gesprochen und gemeinsam einen Plan geschmiedet.
Das von ihr damals geäußerte Problem hatte weniger etwas mit den Menschen zutun, sondern mit der Örtlichkeit und den Gepflogenheiten, also dem 'Was mache ich, wenn ich mich nicht zu Recht finde'. Das Problem haben wir aufgenommen und ich bin dann mit meiner Tochter die 6 Wochen vor den Sommerferien, in Absprache mit der Schule, täglich mit ihr zur großen Pause gefahren und sie hat dann mit den anderen Kindern auf dem Spielplatz der Schule gespielt und dabei auch gleich Freundinnen gefunden (leider alle aus den 4.Klassen, die jetzt auf weiterführenden Schulen sind), aber diese Zeit und diese Begegnungen haben ihr vollständig die Ängste genommen und zwar soweit, dass es am Ende der Sommerferien hieß, 'Papa, wann geht es endlich los?' und die Frage der Rektorin bei der Einschulungsfeier, 'wer sich denn alles freut' mit einem begeisterten ja und Hand hoch beantwortet wurde. Der Tag der Einschulung war ein sehr schöner Tag.
Als Anmerkung noch, wir haben uns alle drei zusammen auch bewusst dazu entschlossen, das ich diesen Prozess vollständig mit meiner Tochter mache und nicht meine Frau, dadurch hatten wir sanft praktisch auch gleich zwei Loslösungsprozesse in einem Rutsch.
Auf jeden Fall bin ich froh, dass alles so prima geklappt hat und ich gerade eben ein glückliches und vor Eigenmotivation platzendes Kind an ihre Schule gebracht habe und ich hoffe sie wird dort vier(?) oder zumindest ein paar schöne Jahre verbringen.
Liebe Grüße
Heiner
ich wollte mich auch mal wieder melden und etwas zum Thema Einschulung schreiben.
Unseren Tochter wurde ja als eines der wenigen Kinder hier in der Umgebung als Kleinkind und Vorschulkind nicht in Fremdbetreuung gegeben und komplett von uns beiden Eltern bis heute betreut; um das zu präzisieren sie war bisher nicht eine Minute ohne unsere Aufsicht.
Jetzt ist sie am Samstag mit dem üblichen Schulfest regulär eingeschult worden und hatte soeben den Beginn ihres ersten Schultags. Ich habe sie (wie von der Schulleitung gewünscht) draußen vor der Schule mit einer Umarmung und einem Kuss verabschiedet und sie ist freudig hüpfend die Treppen hoch in ihren Klassenraum, wo ich dann von Außen noch sehen konnte, dass sie mit ihrer Klassenlehrerin sprach und diese gemeinsam ihre mitgebrachten Sachen verstauten. Sie ist also sozusagen gut angekommen.
In ihrer Klasse und der Parallelklasse sind, sie eingerechnet, 15 Schüler/innen, was im Vergleich zu allen anderen Schulen der Stadt 8-10 Schüler/innen weniger pro Klasse sind, also auch der Verzicht auf einen Umzug aus Platzgründen war eine gute Entscheidung, denn eine Betreuung ist in solche einer überschaubaren Gruppe doch besser möglich als mit weit über 20 Kindern.
Bei den beiden bisherigen Elternabenden haben meine Frau und ich auch die Klassenlehrerin kennengelernt, eine engagierte Frau, die Mathematik, Sachunterricht, Sport und Musik unterrichtet und uns aufklärte, dass und wie sie die Inhalte der unterschiedlichen Fachbereiche spielerisch miteinander verbindet, also z.B. Mathematik im Sport und in der Musik einbringt, aber auch Sport und Geschicklichkeitstraining in den Mathematik Unterricht, was unsere Tochter sofort begeistert aufgenommen hat, da sie das zu Hause ja ohnehin macht.
Wir hatten vor den Sommerferien einen Schnuppertag an dieser Schule, der leider nicht so locker verlief, es gab zwar keine Tränen, aber die Begeisterung hielt sich in Grenzen, als eines von zwei Kindern wurde damals die Frage der Rektorin, wer sich denn alles auf die Einschulung freut, nicht mit einem erhobenen Arm bekundet. Wir haben daraufhin zu Hause lange mit unserer Tochter gesprochen und uns ihre Sicht der DInge angehört, intensiv über ihre Befürchtungen und Ängste gesprochen und gemeinsam einen Plan geschmiedet.
Das von ihr damals geäußerte Problem hatte weniger etwas mit den Menschen zutun, sondern mit der Örtlichkeit und den Gepflogenheiten, also dem 'Was mache ich, wenn ich mich nicht zu Recht finde'. Das Problem haben wir aufgenommen und ich bin dann mit meiner Tochter die 6 Wochen vor den Sommerferien, in Absprache mit der Schule, täglich mit ihr zur großen Pause gefahren und sie hat dann mit den anderen Kindern auf dem Spielplatz der Schule gespielt und dabei auch gleich Freundinnen gefunden (leider alle aus den 4.Klassen, die jetzt auf weiterführenden Schulen sind), aber diese Zeit und diese Begegnungen haben ihr vollständig die Ängste genommen und zwar soweit, dass es am Ende der Sommerferien hieß, 'Papa, wann geht es endlich los?' und die Frage der Rektorin bei der Einschulungsfeier, 'wer sich denn alles freut' mit einem begeisterten ja und Hand hoch beantwortet wurde. Der Tag der Einschulung war ein sehr schöner Tag.
Als Anmerkung noch, wir haben uns alle drei zusammen auch bewusst dazu entschlossen, das ich diesen Prozess vollständig mit meiner Tochter mache und nicht meine Frau, dadurch hatten wir sanft praktisch auch gleich zwei Loslösungsprozesse in einem Rutsch.
Auf jeden Fall bin ich froh, dass alles so prima geklappt hat und ich gerade eben ein glückliches und vor Eigenmotivation platzendes Kind an ihre Schule gebracht habe und ich hoffe sie wird dort vier(?) oder zumindest ein paar schöne Jahre verbringen.
Liebe Grüße
Heiner