Hochbegabt, was nun?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Carrie1
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Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Carrie1 »

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 32 Jahre alt und Mutter von zwei wundervollen Jungen. Maximilian 4,3 Jahre und Felix 2,5 Jahre alt.
Maximilian war irgendwie schon immer anders, im Sinne von schnellem Lernen, er fühlte sich Gleichaltrigen oft überlegen. Er war schon immer irgendwie Ziel- und Rastlos, so schien es zumindestens. Mit neuen Situationen hatte er große Probleme, Situationen die nicht in seinen Tagesablauf passen sind schwierig für ihn z.B. Geburtstage, Spaziergänge im Kindergarten. Obwohl er mit uns wahnsinnig weit geht, 6 km ist seine comfortstrecke 8) , mag er es dort, außer der Reihe, überhaupt nicht.
Auch in seinem Sozialverhalten zeigte er manchmal ein "Anders" sein bzw andere Bedürfnisse als die meisten Kinder seines Alters. In Gruppen mit Gleichaltrigen gestaltet sich das Spielen sehr schwierig, er ärgert, ist laut und er wurde in der Krabbelgruppe langsam zum Außenseiter. Wir besuchen diese nicht mehr. Das tut ihm sehr gut. Im Kindergarten hat er wohl Freunde und spielt auch mit diesen, Privat ist er am Liebsten mit mir, Oma und seinem Bruder zusammen. Er fragt nicht nach anderen Kindern Hobbys oder Ähnlichem. Das erschwert es mir ungemein sein Bedürfnis nach Wissen und Bewegung zu stillen. So hängt alles an mir, bis jetzt schaffe ich das, aber es ist wahnsinnig anstrengend. Mich würde es freuen wenn er in einem Verein Sport treibt o.Ä. Aber ohne mich bleibt er nirgendwo.
Im Kindergarten ist er sonst unauffällig, er geht nicht sehr gerne, aber nimmt es hin. Mir gegenüber äußert er oft, dass es dort langweilig ist. Die Erzieherinnen meinen, dass das nicht sein könne. Ich muss dazu sagen, dass sie nicht wissen das Max hochbegabt ist, das Thema wurde dort sehr geblockt und ich hatte immer das Gefühl, das ich am besten dort nicht darüber sprechen soll.
Sie möchten einem Kind keinen Stempel aufdrücken, was hätten wir davon wenn wir es wüssten, ein Test macht erst ab sechs Jahren Sinn usw, das Thema ist dort nicht sehr willkommen. Mich ärgert das sehr, denn wenn es um ADHS, Sprachstörungen, motorische Entwicklung usw geht, sind sie immer sehr schnell und empfehlen Therapien. Aber bei dem Thema Hochbegabung wollen sie keinen Stempel aufdrücken? Da passt was nicht. Ich denke sie schieben das Thema weiter, ist Schulsache.
Seit Gestern haben wir das Ergebnis von seinem Test.
Gesamt IQ von 134
Logischer Bereich nicht mehr Messbar, d.h über 150 laut Ärztin
Verarbeitungsgeschwindigkeit 113
Er ließ sich sehr schlecht motivieren dort mitzumachen, hat geweint. Aber umso schwieriger die Aufgaben, umso konzentrierter war er.
Was sag ich dem Kindergarten? Ich würde mich freuen wenn sie ihn etwas mehr fördern würden und mehr Verständnis für seine Verhaltensweisen hätten. Aber ich weiß das sie von dem Thema nichts wissen wollen. Deshalb überleg ich besser nichts zu sagen.
Ganz liebe Grüße
Rabaukenmama
Dauergast
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Q

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Carrie!

Erst mal herzlich willkommen hier :) !

Zur Frage "Was sage ich dem Kindergarten?": schätzt du die KindergärtnerInnen dort so ein, dass diese IMSTANDE und BEREIT wären, deinen Sohn mehr zu fördern wenn sie das Testergebnis kennen? Du beschreibst Dein negatives Gefühl in der Hinsicht und es kann durchaus sein dass du mit deiner Vermutung richtig liegst und die KindergärtnerInnen keine Ahnung haben von Hochbegabung und wie man damit umgeht.

Erforsche Deine eigenen Beweggründe, vielleicht "gar nichts" sagen zu wollen: sind es Ängst, die KindergärtnerInnen könnten glauben, du hältst Deinen Sohn für "was Besseres"? Oder befürchtest Du Dein Sohn könne im Kindergarten sogar darunter leiden wenn du ihn "outest"?

Dann schreib hier drüher und komm in der Diskussion mit Gleichgesinnten drauf, was DEIN persönlicher Umgang damit ist :) .

Ich bin selbst HB und habe (leider) die Erfahrung gemacht dass ich in der Schule nie irgendwie individuell gefördert wurde, unabhängig davon ob mein IQ bekannt war oder nicht. Dafür wurde ich das im Kindergarten sehr wohl, was rückblickend insofern beachtlich ist weil es damals bei nur 2 Kindergärtnerinnen für 40 Kindern möglich war und ganz einfach und unbürokratisch gemacht wurde. Dabei kannten die Kindergärtnerinnen meinen IQ gar nicht, mein erster Test diesbezüglich war der Einschulungstest.

Was deinen Ärger wegen fehlender Therapien betrifft: An was hast Du da gedacht? Hochbegabung ist ja keine Krankheit und es im Gegensatz zu ADHS oder motorischen Entwicklungsstörungen gibt es auch keine anerkannte Therapie dafür. Wäre auch seltsam, denn bei all den Therapien wird ja eine Annäherung an den "Durchschnitt" angestrebt und bei Hochbegabten würd diese Herangehensweise ja nicht viel Sinn machen, oder ;) .

Individuelle Förderung für Hochbegabte findet daher meistens innerhalb der Familie statt und es ist außerdem Sache der Familie, Förderungsmöglichkeiten "draußen" zu finden. Bei Kindern im Alter deines Sohnes ist es noch relativ einfach: einfach Spiele/Kurse für 1-3 Jahre ältere Kinder aussuchen, die deinen Sohn interessieren :).

Bei Kursen macht es Sinn, das Kind zu Beginn beim Kursleiter vorzustellen und kurz auf sein Interesse an der Sache hinzuweisen, vielleicht noch mit dem Zusatz, dass es "für sein Alter ziemlich weit" ist. Ob du den IQ nennst oder nicht ist dann Ermessenssache. Aber im Normalfall ist es so auch kein Problem an Kursen für ältere Kinder teilzunehmen.

Wenn Deinem Sohn aber im Moment die eigene Familie genügt ist das auch voll ok. Intelligenz geht nicht "verloren" wenn man sie nicht ständig bewusst "fördert". Aber wenn der IQ mal bekannt ist kann man im Fall von Deinem Sohn z.B. mal ein paar Logikspiele "ab 5/6 Jahre" anschaffen und schauen ob ihn das interessiert. Ist ja nicht wichtig ob er mit gleichaltrigen Kindern, älteren Kindern, Dir oder der Oma spielt. Das Sozialverhalten eines Kindes ist unabhängig vom IQ und es kann durchaus sein, dass dein Sohn noch einige Zeit braucht bis er mit gleichaltrigen (oder auch älteren bzw. jüngeren) Kindern was anfangen kann.

Alles Gute und lass lesen wie es weitergeht :) !
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Carrie1
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Carrie1 »

Vielen Dank für die Antwort.
Ja ich denke er würde unter dem outing leiden. Da er Momentan keine großen Schwierigkeiten im Kindergarten hat, muss ich es genau abwägen. Ich denke wir behalten es für u s.
Mit der Therapie habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meine, sie empfehlen wenn Probleme bei Kindern auftreten häufig ergo Logo usw. Aber von Hochbegabung und Förderung wollen sie nichts wissen. :gruebel:
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Rabaukenmama »

Carrie1 hat geschrieben: Mit der Therapie habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meine, sie empfehlen wenn Probleme bei Kindern auftreten häufig ergo Logo usw. Aber von Hochbegabung und Förderung wollen sie nichts wissen. :gruebel:
Irgendwie stehe ich immer noch auf der Leitung und habe keine Ahnung, was du meinst. Wenn ein Kind hochbegabt, aber im großen und ganzen unauffällig ist, was soll dann empfohlen werden :gruebel: ? Förderung ist komplett individuell und um da "das richtige" herauszufinden ist nicht die Kenntnis eines Zahlenwertes wichtig, sondern die Kenntnis der Interessen, Vorlieben und Eigenheiten eines Kindes. Und die wissen halt gerade bei sehr jungen Kindern die nächsten Familienangehörigen am besten.

Abgesehen davon ist alles eine Geldfrage. Solange die Eltern privat dafür zahlen ist viel möglich. Hochbegabtenförderung ist nichts, wofür Staat oder Organisationen viel Geld in die Hand nehmen.

Mein Kleiner (3 Jahre) ist übrigens gehörlos und bitte glaub nicht dass die staatlichen Stellen in Österreich der Ansicht sind, dass ein Kind mit Erstsprache Gebärdensprache auch Anspruch auf eine Logopädin hat, welche diese Sprache beherrscht. Soll heißen wir tragen einen großen Teil der Kosten für die Logopädie selbst. Nicht mal die Batterien für die Horchis werden bezahlt, geschweige denn Horchi-Versicherung (Euro 480,-/Jahr) oder Verschleißteile wie Kabel.

Wenn nicht mal für Kinder mit 80% Behinderung die Dinge bezahlt werden, die mMn unter "Grundbedürfnisse" fallen, dann ist naheliegend, dass für Hochbegabtenförderung im Kleinkindalter erst recht kein Geld ausgegeben wird. Traurig, aber wahr!
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Carrie1
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Carrie1 »

:oops: oh ne, ich weiß nicht wie ich es sonst erklären soll. Ich versuche es nochmal. Ich verstehe halt nicht, warum man die Kinder nicht da abholt wo sie stehen, egal ob ADHS, Probleme in der Sprachentwicklung oder HB. Bei den ersten Diagnosen wird Therapiert was das Zeug hält, da sind sie immer ganz schnell. Beim Thema HB möchten sich am liebsten die Erzieher die Ohren zu halten und nichts davon wissen. Man bekommt sofort vermittelt das man darüber hier nicht sprechen möchte, bei den andren Problematikem würde man sofort eine Liste mit Therapeuten bekommen. Ich bin einfach enttäuscht wie sie reagiert haben. Sie haben das Thema sofort abgeschmettert. Wir haben auch unsere Probleme mit ihm, sie sind aber nicht schwerwiegend und er geht auch nur 3 std am Tag in die Kita. Ist mir schon unangenehm dass ich mich nicht anders erklären kann :lol: von mir hat er die HB offensichtlich nicht :lol:

Meine Güte, das tut mir total leid! Dabei haben es gerade solche Kinder verdient. Ich arbeite mit Menschen mit Behinderung, es ist einfach leider oft so, dass in der Gesellschaft nur der Durchschnitt angesprochen und gefördert wird. Das macht mich echt traurig.

Meine Schwiegereltern sind Ärzte, meine Schwiegermutter sagte mir, ich soll niemandem davon erzählen denn zur Einschulung könnte sich das Ergebnis noch sehr stark verändern. Sie berichtete von einem Mädchen, getestet mit vier Jahren IQ 137, zur Einschulung Test wiederholt und dann 98. Ist das möglich? So große Schwankungen?
Wir sind uns einig,erstmal niemandem von dem Test zu erzählen. Aber wir haben nun den Grund für sein Anderssein, damit geht es uns gut und wir unterstützen ihn wo wir können. Was meinst du denn mit Hochbegabtenförderung? Ich weiß nur von gewissen Kursen die Angeboten werden, wofür möchten die denn noch alles Geld?
LG
Momo
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Momo »

Hallo, willkommen hier im Forum!
Ich kann sehr gut verstehen, dass Ihr Euch fragt, warum das Thema Hochbegabung so verschwiegen wird und man nicht ganz klar und ehrlich darüber sprechen kann und somit auch Fördermöglichkeiten erörten kann. Das frage ich mich auch!!! Ich sehe es genauso- Förderbedarf der Kinder mit Entwicklungsverzögerung wird sehr ernst genommen (ist ja meistens auch gut so), es wird gefördert und therapiert, manchmal vielleicht sogar zu schnell. Die Kinder, die jedoch in ihrer Entwicklung weiter sind und somit aus dem Rahmen fallen, müssen ihre Andersartigkeit am besten verstecken. Außerdem überlegt man mindestens zwei mal, ob man den Lehrern, Erziehern etc. von einer Hochbegabung erzählt. Das würde ich auch tun. Aber ist es nicht total paradox und verrückt? Warum wird diesem Thema so wenig Beachtung geschenkt bzw. man hat sogar das Gefühl, ein Tabuthema anzusprechen? Die Folge davon ist, dass die Kinder denken, sie sind anders, vielleicht "verkehrt", sie fühlen sich unverstanden, sind unterfordert und werden unglücklich. Welch ein großes Potential wird da verschenkt!!! Hochbegabte Menschen, deren Begabungen sich nicht entfalten können, da sie nicht gesehen und unterstützt werden! Ich finde, da muss sich gewaltig etwas ändern. Es gibt Unterschiede, denen man individuell begegnen muss, dazu gehört auch ein hoher IQ, der ebenso ernst genommen werden muss wie ein niedriger IQ oder Entwicklungsverzögerung!!

Alles Gute wünscht Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Bliss
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Bliss »

Carrie1 hat geschrieben::oops: oh ne, ich weiß nicht wie ich es sonst erklären soll. Ich versuche es nochmal. Ich verstehe halt nicht, warum man die Kinder nicht da abholt wo sie stehen, egal ob ADHS, Probleme in der Sprachentwicklung oder HB. Bei den ersten Diagnosen wird Therapiert was das Zeug hält, da sind sie immer ganz schnell. Beim Thema HB möchten sich am liebsten die Erzieher die Ohren zu halten und nichts davon wissen. Man bekommt sofort vermittelt das man darüber hier nicht sprechen möchte, bei den andren Problematikem würde man sofort eine Liste mit Therapeuten bekommen. Ich bin einfach enttäuscht wie sie reagiert haben. Sie haben das Thema sofort abgeschmettert
LG
Naja, aber die Erzieherinnen führen ja auch bei den Entwicklungsverzögerten keinerlei Therapien durch, sondern berichten nur über ihre Beobachtungen. Und das haben sie bei meinen Kindern zumindest auch bei außergewöhnlichen Begabungen gemacht. Uns wurde z.B bei meinem jüngeren Sohn empfohlen sein musikalisches Talent weiterhin zu fördern. Aber halt außerhalb und auf eigene Kosten. Im KiGa gabs für ihn wie für alle anderen auch die gleichen Angebote. Eine wirkliche individuelle Förderung ist doch ebensowenig wie eine individuelle Therapie möglich, weder vom Betreuungsschlüssel noch von der Ausbildung der Erzieher her.

Unser großer Sohn wurde ja erst im Schulalter getestet, von daher gab es jetzt nichts, was wir verschweigen mußten. Aber hätte ich es gewußt, hätte ich jetzt auch nicht gewußt, warum ich es hätte ansprechen sollen? Doch nur wenn ich mir davon etwas verspreche, etwa besondere Förderung. Aber da ist man im KiGa meiner Meinung nach an der falschen Adresse. Ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen besondere sportliche oder musikalische Talente anzusprechen.
Carrie1
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Carrie1 »

Hallo, vielen lieben Dank!

@momo Danke, du hast es auf den Punkt gebracht!
Ich bin nicht der Meinung dass mein Kind eine Sonderstellung im Kiga bekommt, aber ich denke dass auch andere Kinder davon profitieren könnten. Bei uns im Kiga wird viel Wert auf freies Spiel gelegt, das sagt ja schon alles. Ich würde mir einfach wünschen das z.B mal Waldtage eingeführt werden, der wunderschöne Werkraum den sie haben auch genutzt wird. Mein Sohn geht seit über zwei Jahren in den Kiga, er war nicht einmal dort. Evtl Experimente Angebote werden usw. Einmal habe ich mitbekommen, dass er aufgefordert wurde ein Spiel welches für ältere Kinder ist, zurück zu stellen, mit der Begündung es sei für Größere. Kein Wunder dass er nicht gerne dort hin geht! Aber es ist doch auch Aufgabe der Erzieher daran etwas zu ändern!
Ich dachte einfach wenn ich die Hb meines Sohnes dort erwähne, könnte man einfacher, gemeinsam und gezielter an seinen Verhaltensauffälligkeiten arbeiten. Was uns als Eltern auch sehr helfen würde, denn wie oft wussten wir nicht warum er so ist und wie wir mit bestimmten Dingen umgehen sollen. Jetzt wissen wir es, wir stehen noch am Anfang, es verändert sich auch für ihn überhaupt nichts, aber wir als Eltern haben ein Erklärung und können gezielt Hilfe in Anspruch nehmen.
Außerdem ist der Kiga längst nicht mehr nur eine Betreuungs- sondern auch eine Bildungseinrichtung. Deshalb finde ich es umso wichtiger dass sie auch in diese Richtung schauen und entsprechend fördern.
Momo
Dauergast
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Momo »

Hallo Carrie,
das Konzept oder die Möglichkeiten Eures Kindergartens klingen toll, es steht und fällt leider immer mit den Menschen, die dort sind und die Dinge umsetzen. Gerade bei so vielen Möglichkeiten ist es doch schade, wenn die ErzieherInnen vielleicht das Anderssein Deines Sohnes nicht richtig einschätzen oder wenn er missverstanden wird. Was hast Du denn für ein Gefühl bei den Erziehern? Vielleicht gibt es doch eine Person, mit der Du offen sprechen kannst? Oder dass Du zumindest erwähnst, dass Dein Sohn sich auch sehr für nicht altersentsprechende Spiele interessiert und dass es für ihn sehr schön wäre, wenn er diese auch spielen dürfte. Doch ganz unabhängig vom Thema der Hochbegabung würde ich trotzdem anregen, Waldtage einzuführen und auch den Wunsch äußern, dass auch der Werkraum "bespielt" wird. Darüber könntest Du doch in jedem Fall mit den Zuständigen sprechen. Manchmal sind die Menschen vielleicht wirklich so im Alltagstrott, dass sie all die schönen Möglichkeiten außer Acht lassen. Ich glaube es kann nicht schaden, eigene Ideen zu äußern und damit auch zu zeigen, dass die Eltern wach und konstruktiv dabei sind ;)

Alles Gute wünscht Momo
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elboku
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von elboku »

Carrie1 hat geschrieben:Hallo, vielen lieben Dank!

@momo Danke, du hast es auf den Punkt gebracht!
Ich bin nicht der Meinung dass mein Kind eine Sonderstellung im Kiga bekommt, aber ich denke dass auch andere Kinder davon profitieren könnten. Bei uns im Kiga wird viel Wert auf freies Spiel gelegt, das sagt ja schon alles. Ich würde mir einfach wünschen das z.B mal Waldtage eingeführt werden, der wunderschöne Werkraum den sie haben auch genutzt wird. Mein Sohn geht seit über zwei Jahren in den Kiga, er war nicht einmal dort. Evtl Experimente Angebote werden usw. Einmal habe ich mitbekommen, dass er aufgefordert wurde ein Spiel welches für ältere Kinder ist, zurück zu stellen, mit der Begündung es sei für Größere. Kein Wunder dass er nicht gerne dort hin geht! Aber es ist doch auch Aufgabe der Erzieher daran etwas zu ändern!
Ich dachte einfach wenn ich die Hb meines Sohnes dort erwähne, könnte man einfacher, gemeinsam und gezielter an seinen Verhaltensauffälligkeiten arbeiten. Was uns als Eltern auch sehr helfen würde, denn wie oft wussten wir nicht warum er so ist und wie wir mit bestimmten Dingen umgehen sollen. Jetzt wissen wir es, wir stehen noch am Anfang, es verändert sich auch für ihn überhaupt nichts, aber wir als Eltern haben ein Erklärung und können gezielt Hilfe in Anspruch nehmen.
Außerdem ist der Kiga längst nicht mehr nur eine Betreuungs- sondern auch eine Bildungseinrichtung. Deshalb finde ich es umso wichtiger dass sie auch in diese Richtung schauen und entsprechend fördern.
Hallo und herzlich willkommen!

Das was du hier ansprichst, ist doch völlig unabhängig vom IQ der Kinder.

Anregende Spiele, Projektarbeiten, Werken, Experimente usw. sind Dinge, die in unserm Kiga gemacht werden, und die mir auch wichtig sind.
WIe du selber schreibst, ist das auch für normalbegabte Kinder wichtig!
Für ein Kind mit intensivem Wissensdurst ist es dann natürlich doppelt hart, wenn keine positiven Anregungen erfolgen.

Somit würde ich, wurscht wie hoch der IQ ist, den Kiga wechseln.

@ Förderungen:
In unsern Kiga kommt 1x im Jahr eine Sonderpädagogin, um den Entwicklungsstand der Kinder zu beurteilen. Sie hat eine Checkliste, was die Kinder in welchem Alter können müssen. Eine 4 Jährige soll z.B. die Menge 4 auf einem Blick erfassen können - meine Tochter konnte das doppelte. Die Abschließende Beurteilung von der Pädagogin war dann nur " Ihr Kind ist super entwickelt, und sie wird in 2 Jahren mit dem Schulstart sicher keine Probleme haben."
Diese ganzen Untersuchungen in den öffentlichen Einrichtungen sind halt nur defizitorientiert.
Das heißt, wir müssen uns auch selbst drum kümmern, dass Tochter genug "geboten" bekommt.

@ IQ angeben:
Es kommt drauf an, ob es bei euch gewisse Clever Clubs oder Programme gibt, wo man nur mit einem gewissen IQ rein kommt. Oder ob für deinen Sohn eine vorzeitige Einschulung in Frage kommt.
Sonst spielt es mMn keine Rolle.

LG, Lisa
Antworten