Hochbegabt, was nun?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Carrie1
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Carrie1 »

Hallo,
Danke für eure Antworten. Es ist sehr schade dass der Kindergarten sein eigenes Potential nicht ausschöpft. Und wie ich schon sagte, es wäre für alle Kinder förderlich, nicht nur für meinen. Nur er langweilt sich dort, die anderen Kinder wahrscheinlich eher weniger. Deshalb mache ich mir auch Soregn dass der Leidensdruck immer größer wird. Daraus entstand auch die Frage ob man den IQ dort Preis gibt um eine bessere Umgebung zu schaffen von der auch andere Kinder profitieren. Doch missionieren wird wahrscheinlich eher schwer. Deshalb kann ich dann wohl doch nur Anmerkungen und Anregungen bieten. Einen Wechsel sehe ich auch sehr schwierig, aufgrund seiner Probleme die er mit neuen Situationen hat. Es ist irgendwie Verfahren. Ich muss den Nutzen/ Schaden genau abwägen.
elboku
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von elboku »

Carrie1 hat geschrieben:Hallo,
Danke für eure Antworten. Es ist sehr schade dass der Kindergarten sein eigenes Potential nicht ausschöpft. Und wie ich schon sagte, es wäre für alle Kinder förderlich, nicht nur für meinen. Nur er langweilt sich dort, die anderen Kinder wahrscheinlich eher weniger. Deshalb mache ich mir auch Soregn dass der Leidensdruck immer größer wird. Daraus entstand auch die Frage ob man den IQ dort Preis gibt um eine bessere Umgebung zu schaffen von der auch andere Kinder profitieren. Doch missionieren wird wahrscheinlich eher schwer. Deshalb kann ich dann wohl doch nur Anmerkungen und Anregungen bieten. Einen Wechsel sehe ich auch sehr schwierig, aufgrund seiner Probleme die er mit neuen Situationen hat. Es ist irgendwie Verfahren. Ich muss den Nutzen/ Schaden genau abwägen.
Schau mal, ob du einen Kiga in der Nähe findest, der ein Konzept hat, das dir mehr zusagt, und schildere dort dein Problem. Vielleicht kann dein Sohn mal zum Schnuppern kommen.
Du kannst ja dann deinen Sohn sagen, dass der Kiga anders ist, und ob er sich das mal anschauen,

LG, Lisa
Maca
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Maca »

Hallo Carrie!

Ich kann dich zwar sehr gut verstehen,denke aber,daß ein Durchschnittskiga nicht leisten kann,was du dir wünscht.

Was konkret soll denn in der Betreuung anders laufen?

Experimente?
Das ganze Leben sollte doch für ein Kind noch ein einziges Experiment, ein permanentes Fragen sein !

Was passiert,wenn ich zuviel Saft ins Glas schütte,wie verändert sich dabei die Mimik meiner Mutter,wieviele Schritte sind es bis zum Supermarkt,warum schmilzt die Butter nur auf dem frisch gerösteten Toast,warum fiept der Vogel und die Katze miaut,warum schwimmt ein Schiff,warum löst Salz sich auf und wenn ich zuviel nehme nicht mehr,warum mag ich manche Menschen und viele nicht,warum sagst du auch zu dir ich und nicht du,wie kann jeder ich und zugleich du sein,warum müffelt ein Pups :roll: ,warum funktioniert ein Spiegel,warum müssen Menschen schlafen,was passiert wenn ich zuwenig schlafe,was passiert wenn ich ein paar Wassertropfen auf die heiße Herdplatte spritze und warum,wieso brauchen viele Menschen einen Gott,warum lesen manche Menschen nie,warum müssen die Leute im Supermarkt soviel länger arbeiten als Mama und Papa,was passiert mit dem Pegelstand in meinem Glas wenn die Eiswürfel schmelzen,warum gibt es bei uns keine Tiger,warum macht Zucker meine Zähne kaputt,warum bleibt der Kaffee in der Thermoskanne länger warm,warum werden Nudeln nach dem Kochen weich,warum schmeckt warme Milch süßer als kalte..............u.s.w.

Ein aufgewecktes Kind möchte meiner Erfahrung nach die Welt doch erstmal nur mit den Menschen,die es liebt gemeinsam entdecken.
Nachdem wir den ganzen Förderwahn hinter uns gelassen haben ,und gelernt haben mit Freude auch vermeintlichen Banalitäten auf den Grund zu gehen,geht es uns allen besser :D

Liebe Grüße
elboku
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von elboku »

Maca hat geschrieben:Hallo Carrie!

Ich kann dich zwar sehr gut verstehen,denke aber,daß ein Durchschnittskiga nicht leisten kann,was du dir wünscht.

Was konkret soll denn in der Betreuung anders laufen?

Experimente?
Das ganze Leben sollte doch für ein Kind noch ein einziges Experiment, ein permanentes Fragen sein !

Was passiert,wenn ich zuviel Saft ins Glas schütte,wie verändert sich dabei die Mimik meiner Mutter,wieviele Schritte sind es bis zum Supermarkt,warum schmilzt die Butter nur auf dem frisch gerösteten Toast,warum fiept der Vogel und die Katze miaut,warum schwimmt ein Schiff,warum löst Salz sich auf und wenn ich zuviel nehme nicht mehr,warum mag ich manche Menschen und viele nicht,warum sagst du auch zu dir ich und nicht du,wie kann jeder ich und zugleich du sein,warum müffelt ein Pups :roll: ,warum funktioniert ein Spiegel,warum müssen Menschen schlafen,was passiert wenn ich zuwenig schlafe,was passiert wenn ich ein paar Wassertropfen auf die heiße Herdplatte spritze und warum,wieso brauchen viele Menschen einen Gott,warum lesen manche Menschen nie,warum müssen die Leute im Supermarkt soviel länger arbeiten als Mama und Papa,was passiert mit dem Pegelstand in meinem Glas wenn die Eiswürfel schmelzen,warum gibt es bei uns keine Tiger,warum macht Zucker meine Zähne kaputt,warum bleibt der Kaffee in der Thermoskanne länger warm,warum werden Nudeln nach dem Kochen weich,warum schmeckt warme Milch süßer als kalte..............u.s.w.

Ein aufgewecktes Kind möchte meiner Erfahrung nach die Welt doch erstmal nur mit den Menschen,die es liebt gemeinsam entdecken.
Nachdem wir den ganzen Förderwahn hinter uns gelassen haben ,und gelernt haben mit Freude auch vermeintlichen Banalitäten auf den Grund zu gehen,geht es uns allen besser :D

Liebe Grüße
Ich weiß, dass du einen sehr schlauen Buben hast, umso weniger verstehe ich dein Posting!

All diese alltäglichen Versuche, die du aufzählst, sind schön und gut, aber wenn ein Kind vielleicht 6h in einer Betreuungseinrichtung sitzen muss, wo nichts in dieser Richtung geboten wird, wo ihm erklärt wird, dass ihn Spiele für die Großen nicht zu interessieren haben, dann kann ich verstehen, dass es unglücklich wird.
Und leider geht es nicht immer, dass Kinder mit den geliebten Menschen den ganzen Tag die Welt entdecken können, da man eben auch arbeiten gehen muss.
Und selbst, wenn man am NM dann Zeit hat, sich mit dem Kind zu beschäftigen, kann es einen eintönigen VM nicht kompensieren.

Meine Tochter ist z.B. hochgradig unzufrieden, grantig und einfach frustriert, wenn sich über längere Zeit nichts Kognitves tut.
Somit sehe ich einen anregenden Kiga, Nachmittagskurse und viel zu Hause lesen und ausprobieren nicht als Förderwahn, sondern als ein Versuch meine Tochter zufriedener zu machen.
Förderwahn wäre es dann, wenn sich die Eltern einbilden, dass das Kind dies oder das machen muss, es aber nicht vom Kind ausgeht....

LG, Lisa
Maca
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Maca »

Hm..

Darum geht MIR es doch gar nicht!
Ein unzufriedenes Kind ist die eine Seite,klar wird man nach Möglichkeiten suchen um für mehr Zufriedenheit zu sorgen.

Mein Sohn war natürlich auch im KiGa und natürlich auch absolut unausgefüllt und natürlich bin ich auf die Suche nach DEM optimalen Vormittagsangebot gegangen,da wir in einer Großstadt wohnen,in einem typischen Mittelschichtsstadtteil gab es viel Auswahl ( freie Plätze ist ne andere Sache :mrgreen:

Dabei stellte ich aber schnell fest,viel wichtiger als vermeintliche Konzepte der Frühförderung,ist und bleibt die menschliche Komponente.

Entweder ,du hast Glück Erzieher und Gruppenzusammensetzung passen zu deinem Kind oder nicht!


Falls es zufällig die Traumkita dann doch noch direkt um die Ecke gibt,umso besser ,und wenn nicht?
Soll man sich dann permanent grämen ?

Meiner Meinung nach passiert frühkindliche Förderung im Eltenhaus,alles andere kann ,wenn man Glück hat nichts verderben :?
Hier ist doch bloß ein Raum,um ganz verschiedene Gedankenaspekte zusammenzutragen,oder nicht ? :fahne:
Rabaukenmama
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Rabaukenmama »

Carrie1 hat geschrieben:Meine Schwiegereltern sind Ärzte, meine Schwiegermutter sagte mir, ich soll niemandem davon erzählen denn zur Einschulung könnte sich das Ergebnis noch sehr stark verändern. Sie berichtete von einem Mädchen, getestet mit vier Jahren IQ 137, zur Einschulung Test wiederholt und dann 98. Ist das möglich? So große Schwankungen?
Natürlich sind solche Schwankungen möglich, aber sie sind auch erklärbar. Entweder ganz banal durch Tagesverfassung/Testbednigungen/Motivation (gerade bei jüngeren Kindern ein sehr großer Faktor) oder durch irgenwelche einschneidenden Erlebnisse im Leben des Kindes.

Im Buch "Kinderjahre" von Remo H. Largo ist so ein Fall beschrieben. Ein sehr aktiver und zufriedener Säugling mit überdurschnittlich guter Entwicklung (Sprach-EG/IQ/Handlungs-EQ/IG mit Werten um 130) hat mit 4 Jahren in denselben Bereichen Werte um 70! Was ist geschehen? Nach der Scheidung der Eltern erkrankt die alleinerziehende Mutter an Brustkrebs und ist wochen- und monatelang im Krankenhaus während ihr Sohn nacheinander in mehreren Pflegefamilien und einem Heim untergebracht wird. Er wird zwar immer gut behandelt, ihm fehlt aber Geborgenheit, Zuwendung und echte Bezugspersonen. Als er nach dem Tod der Mutter adoptiert wird bekommt er wieder genug Geborgenheit und Zuwendung und alle Werte bessern sich kontinuierlich. Mit 14 Jahren sind Sprach-EQ/IQ und Handlungs-EQ/IQ wieder bei Werten zwischen 115 und 125.

So viel mal zu deiner Frage ob solche Schwankungen wirklich möglich sind. Ja, sie sind es, aber nicht weil der IQ plötzlich von selbst verschwunden ist. Wenn Du als Erwachsene drei IQ-Tests machst (zeitversetzt, aber gleiches Testschema), wirst du wahrscheinlich auch 3 verschiedene Ergebnisse haben - allein schon wegen der Tagesverfassung. Bei Kindern sind diese Unterschiede noch viel krasser - das ist einer der Gründe warum häufig empfohlen wird, nicht vor dem Alter von 6 Jahren zu testen.

Dem Rat der Schwiegereltern folgen und "nichts sagen" vor lauter Angst, die Intelligenz könnte plötzlich verschwinden, halte ich jedenfalls für sinnlos. JETZT hat dein Sohn diesen Wert und JETZT kannst Du den überall sagen, wo du glaubst, dass es Sinn macht. Wenn du z.B. eine vorzeitige Einschulung mit 5 Jahren anstrebst erkundige Dich im Vorfeld ob der "alte" Test dann noch anerkannt wird oder ob ein neuer gemacht werden muss.

In ein, zwei Jahren ist der jetzt aktuelle Test nämlich maximal noch für den Aktenordner interessant, den du deinem Sohn mal mitgeben wirst, wenn er von zu Hause auszieht :mrgreen: .


Carrie1 hat geschrieben:Wir sind uns einig,erstmal niemandem von dem Test zu erzählen. Aber wir haben nun den Grund für sein Anderssein, damit geht es uns gut und wir unterstützen ihn wo wir können. Was meinst du denn mit Hochbegabtenförderung? Ich weiß nur von gewissen Kursen die Angeboten werden, wofür möchten die denn noch alles Geld?
Es gibt niemand speziellen, der Geld von Euch möchte. Aber wenn dein Sohn z.B. an einem internationalen Mathewettbewerb teilnehmen will wird es Deine Entscheidung sein ob du sagst "Nein, können/wollen wir uns nicht leisten" oder ob du es ihm ermöglichst. Damit meine ich nicht die (vermutlich kostenlose oder sehr preiswerte) Teilnahme, sondern das drumherum wie Reise, Unterkunft, Betreuung (durch euch oder sonst wen), Verpflegung, Taschengeld usw.

Kinder kosten generell viel Geld, auch durchschnittlich begabte Kinder brauchen immer wieder was für Schikurse, Sprachferien, Nachhilfeunterricht, Sport- oder Musikkurse usw. Bei manchen Hochbegabten geht es da halt noch um eine Ebene höher bzw. fangen die wirklich teuren Dinge schon in jüngerem Alter an.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Momo
Dauergast
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Momo »

Maca hat geschrieben:
Was passiert,wenn ich zuviel Saft ins Glas schütte,wie verändert sich dabei die Mimik meiner Mutter,wieviele Schritte sind es bis zum Supermarkt,warum schmilzt die Butter nur auf dem frisch gerösteten Toast,warum fiept der Vogel und die Katze miaut,warum schwimmt ein Schiff,warum löst Salz sich auf und wenn ich zuviel nehme nicht mehr,warum mag ich manche Menschen und viele nicht,warum sagst du auch zu dir ich und nicht du,wie kann jeder ich und zugleich du sein,warum müffelt ein Pups :roll: ,warum funktioniert ein Spiegel,warum müssen Menschen schlafen,was passiert wenn ich zuwenig schlafe,was passiert wenn ich ein paar Wassertropfen auf die heiße Herdplatte spritze und warum,wieso brauchen viele Menschen einen Gott,warum lesen manche Menschen nie,warum müssen die Leute im Supermarkt soviel länger arbeiten als Mama und Papa,was passiert mit dem Pegelstand in meinem Glas wenn die Eiswürfel schmelzen,warum gibt es bei uns keine Tiger,warum macht Zucker meine Zähne kaputt,warum bleibt der Kaffee in der Thermoskanne länger warm,warum werden Nudeln nach dem Kochen weich,warum schmeckt warme Milch süßer als kalte..............u.s.w.
Ich finde es sehr schön, was Du geschrieben hast, denn es öffnet uns die Augen dafür, wie Kinder die Welt entdecken. Doch wenn Dein Kind nicht mit Dir zusammen ist sondern in einer Einrichtung "fremdbetreut" wird (ein schreckliches Wort, doch letztendlich ist es so), ist automatisch für das Kind eine ganz andere Situation. Es muss sich anpassen, muss mit Menschen zusammensein, die es sich nicht ausgesucht hat, Fragen werden vielleicht nicht gehört bzw. nicht beantwortet. Es muss sich an die Gruppe anpassen, was in Ordnung ist, wenn trotzdem auf seine individuellen Bedürfnisse eingegangen wird. Und wenn dieses Kind dann Fragen stellt oder sich für Spiele interessiert, die laut Erziehern nicht altersentsprechend sind und ihm aus diesem Grund verwehrt werden, dann finde ich das nicht ok. Ich würde gar nicht unbedingt von "Förderung" sprechen, sondern davon, dem Kind Materialien bereitzustellen und Situationen zu ermöglichen und zu erlauben, die es selbst experimentieren lassen. Wenn dies geschieht, sucht sich das Kind ganz alleine seine Aufgaben und Interessengebiete. Stellt Euch vor, eine wunderbare Holzwerkstatt in der nach Herzenslust gewerkelt werden kann. Toll!! Oder Ausflüge in den Wald, wo das Kind Dinge erfahren und erforschen kann. Natürlich muss es auch begleitet werden und seine Fragen müssen gehört und bestenfalls beantwortete werden. Aus diesem Grund finde ich es auch wichtig, dass die Erzieher sich über die kognitive Reife des Kindes im Klaren sind. Kinder müssen nicht "erwachsen" gefördert werden. doch ihnen muss etwas zugetraut werden. Das gilt natürlich für alle Kinder!!! Doch wenn ein Kind ausgebremst wird und nicht auf die Interessen eingegangen wird oder diese sogar nicht erlaubt sind, dann halte ich das für kontraproduktiv!

Bevor ich an einen Kindergartenwechsel denken würde, würde ich das Gespräch mit den Erziehern suchen- vielleicht sind sie ja doch offen für Anregungen und auch für die Situation Eures Sohnes- wenn nicht, dann wisst Ihr auch woran Ihr seid und könnt Eure Konsequenz daraus ziehen.

Liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Rabaukenmama »

Carrie1 hat geschrieben:Hallo,
Danke für eure Antworten. Es ist sehr schade dass der Kindergarten sein eigenes Potential nicht ausschöpft. Und wie ich schon sagte, es wäre für alle Kinder förderlich, nicht nur für meinen. Nur er langweilt sich dort, die anderen Kinder wahrscheinlich eher weniger. Deshalb mache ich mir auch Soregn dass der Leidensdruck immer größer wird. Daraus entstand auch die Frage ob man den IQ dort Preis gibt um eine bessere Umgebung zu schaffen von der auch andere Kinder profitieren. Doch missionieren wird wahrscheinlich eher schwer. Deshalb kann ich dann wohl doch nur Anmerkungen und Anregungen bieten. Einen Wechsel sehe ich auch sehr schwierig, aufgrund seiner Probleme die er mit neuen Situationen hat. Es ist irgendwie Verfahren. Ich muss den Nutzen/ Schaden genau abwägen.
Ach Carrie, ich glaube das Ergebnis des Tests ist noch sehr "frisch" und vielleicht bist du daher in so einem Kreisdenken gefangen.
Du schreibst, dein Sohn sei nur 3 Stunden am Tag im Kindergarten, befürchtest aber dass durch die Langeweile dort so großer Leidensdruck entstehen könnte. Andererseits siehst du auch einen Kiga-Wechsel sehr schwierig weil es für deinen Sohn eine "neue" Situation wäre und du fürchtest, dass er damit nicht klarkommt. Mir kommt einfach nur vor du hast das Gefühl, jetzt, mit dem Testergebnis schwarz auf weiß "etwas tun" zu müssen.

Dabei ist dein Sohn bis auf etwas klagen über Langeweile bisher ja ganz gut im Kindergarten zurechtegkommen, oder? Und falls du tatsächlich merken solltest dass er aufgrund der Langeweile im Kindergarten großen Leidensdruck aufbaut (warum sollte er auf einmal?) wirst du sicher nicht sagen "Sorry, Sohnemann, da mußt du irgendwie durch" sondern wirst Lösungen suchen und finden :).

Wenn Du glaubst dein Sohn leidet jetzt schon unerträglich ist natürlich sofort handeln angesagt, ansonsten kannst du auch mal mit kleinen Änderungsversuchen beginnen, indem du z.B. ausdrücklich darum ersuchst dass dein Sohn auch Spiele spielen darf, wenn die Altersangaben nicht "passen". Solange solche Dinge nicht oder nur sehr selten angesprochen werden wird niemand von den KindergärtnerInnen Bedarf sehen an der momentanen Handhabe etwas zu ändern. Vielleicht gibt es auch andere Eltern, die mit manchen Dingen unzufrieden sind und gemeinsam ist man stärker wenn man was anspricht. Das sehe ich ähnlich wie Momo.

Wie schon mehrmals erwähnt findet Förderung hauptsächlich zu Hause statt. Ich habe hier zwei Kinder mit teils sehr verschiedenen Begabungen und beide "brauchen" was anderes, was wir ihnen zeitweise bieten können. Aber wir (mein Mann und ich) sind keine rund-um-die-Uhr-Programm-Macher und zeitweise wird es auch zu Hause für unsere Kinder langweilig.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Carrie1
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Carrie1 »

Rabaukenmama, ich glaub du hast mich erwischt :oops: warscheinlich drehe ich mich Momentan im Kreis. Es sind tausend Gedanken die mich beschäftigen. Dabei möchte ich einfach nur eine gute Mutter sein und nicht irgendwann sagen müssen, "hätte ich mal" . Bis jetzt war es nie wirklich einfach und ich wünsche mir ein Stück Normalität. Es ist soooo schade dass man das Gefühl hat man darf bloß nicht dasThema Hb ansprechen. Das verunsichert mich und macht mich echt traurig. Erstmal fühlt man sich damit sehr alleine. Durch den Entwicklungsvorsprung unseres Sohnes haben wir schon so viele fiese Sachen erlebt,Aussagen anderer Mütter. Mir wurde z.B unterstellt ich hätte die Gesichter auf der Laterne meines Sohnes mit Absicht so krakelig gemalt, damit es so aussieht als ob er es könnte. Dabei hat er sie gemalt. Ständig kamen solche Sprüche, jetzt mit dem Egebnis hab ich wahrscheinlich Angst das er zum Aussenseiter wird wenn das rauskommt. Angst vor größeren Verhaltensauffälligkeiten wenn nicht genau geschaut wird. Angst vor zu wenig Förderung und die daraus entstehenden Folgen. Ihr als "Profis" denkt bestimmt ich spinne :fahne: Aber es sind tausend Gedanken in meinem Kopf. Aber es hilft mir sehr dass ich mich hier austauschen kann, andere Sichtweisen kennenlerne! Vielen Dank dafür
Rabaukenmama
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Re: Hochbegabt, was nun?

Beitrag von Rabaukenmama »

Carrie1 hat geschrieben:Durch den Entwicklungsvorsprung unseres Sohnes haben wir schon so viele fiese Sachen erlebt,Aussagen anderer Mütter. Mir wurde z.B unterstellt ich hätte die Gesichter auf der Laterne meines Sohnes mit Absicht so krakelig gemalt, damit es so aussieht als ob er es könnte. Dabei hat er sie gemalt. Ständig kamen solche Sprüche, jetzt mit dem Egebnis hab ich wahrscheinlich Angst das er zum Aussenseiter wird wenn das rauskommt.
Fiese Sachen erlebt man als Mutter immer wieder. Ich fand es z.B. fies dass etliche der anderen Mütter, mit denen ich als mein Großer klein war intensiven Kontakt hatte (über Internet, Telefon, gegenseitiges besuchen,...) plötzlich nichts mehr von mir wissen wollten als herauskam, dass mein Kleiner gehörlos ist. Ich habe versucht, den Kontakt weiter zu erhalten, aber plötzlich kamen nur noch Ausreden wegen "keine Zeit" obwohl sie genug Zeit hatten, mit anderen Kontakt zu halten und diese zu treffen.

Damals fand ich es - wie gesagt - fies, heute weiß ich das es hauptsächlich die Unfähigkeit dieser Mütter war, mit etwas umzugehen, was nicht "normal" ist. Hatte weder mit mir noch mit meinem kleinen Sohn was zu tun. Der war damals ohnehin erst ein paar Monate alt und es war noch keinerlei Unterschied zu hörenden, gleichaltrigen Kindern bemerkbar.

Und ja, ein paar Neider gibt es natürlich auch. Aber nicht so viele und vor allem sind das (zumindest bei mir) nicht die Menschen, die ich mir als Freunde wünsche bzw. deren Kinder ich gerne als Freunde für meinen Sohn hätte. Neulich bemerkte eine andere Mutter im Kindergarten dass mein Sohn schon lesen kann. Sofort fragte sie ihn "Hat Dir das die Mama beigebracht?" (Dann kommt sie gleich in die Schulade der Eislaufmütter ;) ) und mein Sohn antwortete ganz cool "Nein, das hat sich mein Kopf selbst beigebracht" :mrgreen:.
Carrie1 hat geschrieben:Angst vor größeren Verhaltensauffälligkeiten wenn nicht genau geschaut wird. Angst vor zu wenig Förderung und die daraus entstehenden Folgen.
Warum glaubst du wird ein Kind verhaltensauffällig? Allein deshalb, weil es Erwachsene gibt, die nicht erkennen oder wahrhaben wollen dass es dieses oder jenes schon kann/weiß? Nein, Gott sei Dank sind unsere Kinder viel, viel stärker und resilienter als wir es für möglich halten. Auch durchschnittlich begabte Kinder werden immer wieder unterschätzt oder vorschnell in irgendwelche Schubladen gesteckt - und können damit recht gut leben. Und allein auf Grund von Hochbegabung ist niemand verhaltensauffällig. Das ist eine ganz andere "Baustelle".

Was sind die Folgen von zu wenig Förderung und vor allem: wie schaut zu wenig Förderung aus? Wenn ein kluges Kind nicht täglich stundenlang ohne jegliche Anregung allein in einen engen Raum eingesperrt ist (Schule mal ausgenommen ;) ) dann wird es selbst Möglichkeiten finden, sich zu beschäftigen. Und zwar nicht "irgendwie" sondern genau die Dinge, die es gerade "braucht".

Ich habe als Kind etliche Stunden damit verbracht, meine Briefmarkensammlung zu sortieren und habe nebenbei alle Anlässe, aus denen österreichische Briefmarken herausgebracht wurden, die Werte, das Erscheinungsjahr und die Motive auswendig gelernt. Nicht gerade etwas, was Prestige bei Lehrern oder Anerkennung bei Mitschülern einbringt, aber "Futter" für mein Hirn :mrgreen: . Und so wird jedes hochbegabte Kind, das man einfach nur "machen lässt" sich anregende Beschäftigungen finden.

Das soll natürlich nicht heißen dass es keine andere Förderung als das, was sich das Kind selbst aussucht, geben soll oder darf. Aber es ist mMn wichtig, den Tagesplan des Kindes nicht so mit Förderungsmaßnahmen zuzupflastern, dass es keine Zeit mehr für Dinge hat, die es aus eigenem Antrieb tun möchte. Jetzt, im Kleinkindalter, ist das noch leicht, aber wenn ich das lese, was die Eltern von (klugen) Schulkindern hier schreiben, fürchte ich, dass es nicht so bleiben wird.

Aber da mache ich mir dann Gedanken, wenn es so weit ist. Ich habe das Glück dass im Kindergarten meines Großen viele Kurse angeboten werden und dass wir nicht ständig rumtingeln müssen damit er etwas Abwechslung hat. Bin ohnehin genug mit dem Kleinen unterwegs, wo es nicht so einfach ist :( .
Carrie1 hat geschrieben:Ihr als "Profis" denkt bestimmt ich spinne :fahne: Aber es sind tausend Gedanken in meinem Kopf. Aber es hilft mir sehr dass ich mich hier austauschen kann, andere Sichtweisen kennenlerne! Vielen Dank dafür
Niemand hier ist mehr oder weniger Profi als du :) . Ich kam auch mal hierher weil die IKEA-Kinderbetreuerin ganz aus dem Häuschen war was mein damals 3jähriger Sohn schon alles kann und weiß und ich zum x-ten Mal hörte, dass müsse man "unbedingt" fördern. Und dann haben mich die anderen hier langsam aber sicher und großteils liebevoll wieder "runtergeholt" :mrgreen: .

Immer wieder kommen Ängste hoch, vor allem was die Schule für den Kleinen betrifft. Was jetzt? Sonderschullehrplan in Gebärdensprache und totale Unterforderung oder normaler Lehrplan in Lautsprache und er bekommt null mit? Beides keine von mir gewünschten Optionen. Da komme ich dann immer wieder an den Punkt dass bis zu Einschulung des Kleinen noch knappe 3 Jahre vergehen werden und ich gar nicht wissen kann, wie er sich persönlich und wie sich unser Schulsystem in der Zeit weiterentwickelt. Dann, wenn es soweit ist, werde ich die bestmögliche Lösung finden. Und bis dahin lasse ich mich in den Stunden, wo ich am grübeln bin, von den netten Menschen hier wieder "aufbauen" :D !
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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