Kleinkinder

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Willow77
Dauergast
Beiträge: 154
Registriert: Fr 29. Jan 2016, 15:28

Kleinkinder

Beitrag von Willow77 »

Hallo an alle,

Bestimmt gibt es dieses Thema schon mehrfach unter verschiedenen Blickwinkeln in diesem Forum versteckt. Trotzdem, weil ich es so spannend finde, und weil ich eben auch noch ein Kleinkind habe, werfe ich die Frage doch (noch) einmal auf. Es hat wohl auch nichts mit Hochbegabung zu tun, denn dafür ist es doch noch zu früh, bzw. denke ich dass unsere Nummer 3 eher nicht hb ist:

Was können oder konnten eure Kinder in dem Alter? Verglichen mit den Geschwisterkindern in dem Alter?

Also mein 3. Mini wird nächste Woche 2 Jahre alt. Hier mal ein Überblick über sein Können und seine Persönlichkeit, was mir eben so einfällt.

- Laufen konnte er mit 13 Monaten - früher als die beiden anderen.

- Bobbycar fahren geht noch nicht sooo gut. Das konnten die beiden anderen schon lange in dem Alter.

- Dafür macht er erste Versuche auf dem Roller.

- Bücher anschauen, stundenlang. Erstes Interesse an Buchstaben und Zahlen scheint auch geweckt zu sein. Die 0 erkennt er. Und zählen versucht er zu imitieren, klappt aber noch nicht so.

- Reden: deutlich später und komplizierter als die beiden Großen. Wobei jetzt seit einem Monat der Knoten aufgeht und immer mehr Worte kommen, die man auch versteht. Er hat auch endlich eine Bezeichnung für sich selbst gefunden.

- Feinmotorik: er kann ganz sanft mit kleinen Püppchen umgehen, und er puzzelt liebend gern. Auch Puzzle für 3 oder 4 Jährige. Bei den Puzzeln für 4 Jährige, muss man nur ständig wachsam sein, denn wenn wir mal nicht hinschauen, zerreisst er die Teile einfach. :-( Malen und sich selbst an oder ausziehen, macht er nicht, oder nicht sehr oft. Und Essen am Liebsten mit den Fingern. Und wenn er satt ist, schmeißt er den Rest einfach auf den Boden - immer noch! Oder er schüttet seinen Becher Wasser drüber. Wann das wohl aufhört.

- Er hat schon seine fixen Ideen, und wenn er das nicht durchgesetzt bekommt, dann gibt es Wutanfälle, die ich so von den beiden Großen nicht kenne. Scheint aber trotzdem normal für das Alter zu sein. Hier 2 Beispiele: Wenn er Fernsehen will, und nicht darf - das gibt es bei uns nicht à volonté - dann kann so eine Krise mal locker eine Stunde und länger dauern. Es gab letzte Woche eine Feier mit Bühnenauftritt an der Schule der beiden Großen. Ich schaue herum und alle Kleinkinder sitzen schön brav bei den Eltern oder Großeltern auf dem Schoß oder einem Stuhl daneben. Nur meiner nicht! Der will mit aller Gewalt auf die Bühne, die Bastel-Deko der Schulkinder zerstören... Also eine Stunde lang Festhalt-Kampf! Danach haben die größeren Kinder noch Kaffee und Kuchen serviert, um Geld für einen guten Zweck zu sammeln. 2 Stunden lang Mini Nummer 3 festhalten, damit er nicht * abhaut, * auf der Bühne rumturnt, was nicht so gerne gesehen wird, * mit dem Aufzug rauf und runter fährt. Wir sind von diesen 2 Stunden bestimmt eine halbe Stunde lang Aufzug gefahren, damit ich mal verschnaufen konnte!

- Verständnis der Welt: Er weiss, dass die Kuh Milch gibt, und Hühner Eier legen. Eier sind auch noch eine fixe Idee von ihm. Wir können nicht einkaufen gehen, ohne Eier zu kaufen. Die müssen dann auch schnellst möglich hartgekocht werden, damit er mit ihnen spielen kann, sie kaputt machen kann,... Wehe, wenn wir keine Eier kaufen oder sie nicht sofort kochen.

- Musik: Er summt seit er 13 Monate alt ist Melodien von vielen Liedern nach. Er versucht mittlerweile auch die Lieder nachzusingen, was aber nicht klappt, weil seine Sprachentwicklung noch nicht so weit ist, also erfindet er einfach Text, damit es mit der Melodie halbwegs klappt. Oder er ersetzt die Personen die üblicherweise in einem Lied besungen werden, einfach durch andere Personen. Er kann sich auch stundenlang Musik anhören. Und auf der oben erwähnten Schulfeier, während des Bühnenauftritts, gab es nur Pause für mich, wenn die Kinder gesungen haben, oder die Musikschule mit ihren Instrumenten Musik gemacht hat. Dann machte er das Babysignal für "noch". So bald die Musik/das Singen vorbei war, ging das Kämpfen und Nachrennen und Festhalten wieder weiter!

- Er spielt gerne mit seinen älteren Geschwistern und auch mit deren Freunden. Er kann durchaus auch schon ein bisschen bei deren Rollenspielen mitmachen. Verstecken mit mir und den beiden Großen spielt er auch gerne.

Ich freue mich schon auf eure Beschreibungen,
ganz liebe Grüße,
Willow77
alibaba

Re: Kleinkinder

Beitrag von alibaba »

Hallöchen,

was meine Kinder im Alter von 2 Jahren konnten, ganz ehrlich - ich weiß es nicht mehr in diesem Detail. Auf jeden Fall weiß ich aber eins, sie waren gut unterwegs.

Was ich Dir aber schreiben wollte Willow ist, das Du dein Jüngstes an der Musikschule anmelden solltest. Bei uns gibt es da für jedes Alter "Kurse". Ab 18 Monate geht man hier in den Musikgarten, 1xWoche 45 Minuten, singen, tanzen, malen, von allem etwas. Das würde ich Dir ans Herz legen wollen. :)

VG
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Kleinkinder

Beitrag von Rabaukenmama »

Willow77 hat geschrieben: - Er hat schon seine fixen Ideen, und wenn er das nicht durchgesetzt bekommt, dann gibt es Wutanfälle, die ich so von den beiden Großen nicht kenne. Scheint aber trotzdem normal für das Alter zu sein. Hier 2 Beispiele: Wenn er Fernsehen will, und nicht darf - das gibt es bei uns nicht à volonté - dann kann so eine Krise mal locker eine Stunde und länger dauern. Es gab letzte Woche eine Feier mit Bühnenauftritt an der Schule der beiden Großen. Ich schaue herum und alle Kleinkinder sitzen schön brav bei den Eltern oder Großeltern auf dem Schoß oder einem Stuhl daneben. Nur meiner nicht! Der will mit aller Gewalt auf die Bühne, die Bastel-Deko der Schulkinder zerstören... Also eine Stunde lang Festhalt-Kampf! Danach haben die größeren Kinder noch Kaffee und Kuchen serviert, um Geld für einen guten Zweck zu sammeln. 2 Stunden lang Mini Nummer 3 festhalten, damit er nicht * abhaut, * auf der Bühne rumturnt, was nicht so gerne gesehen wird, * mit dem Aufzug rauf und runter fährt. Wir sind von diesen 2 Stunden bestimmt eine halbe Stunde lang Aufzug gefahren, damit ich mal verschnaufen konnte!
Vor allem dieser Absatz erinnert mich ganz extrem an meinen "Kleinen" im Alter von ca. 2 Jahren. Der war (und ist) auch ein Entdecker und kein still-auf-dem-Schoß-Sitzer :mrgreen: .

In allen grobmotorischen Bereichen war er 4-6 Monate später dran als der große Bruder. Das mag aber auch daran liegen dass der Gleichgewichtssinn bei hörgeschädigten Kindern etwas länger braucht um sich zu entwickeln (angeblich weil sie weniger oft den Kopf nach Geräuschquellen drehen). Aber ab einem Alter von ca. 18 Monaten konnte er gehen und dann hat er alles rasch aufgeholt.

Manche Dinge kann er aber immer noch nicht oder sie interessieren ihn einfach nicht. Radfahren ist so eine Sache. Kleinsohn mag es einfach nicht, auch nicht am Laufrad oder mit Stützrädern. Dreirad dagegen fährt er gerne und gut, Roller ebenso :gruebel: . Und Bobbycar mochte er auch ab ca. einem Jahr, wobei er aber lange brauchte um Lenkung und Geschwindigkeit aufeinander abzustimmen. Und bis ca. 2 Jahre war die Bobby-Car-Fahrt vorbei wenn er wo angestoßen ist, dann wusste er nämlich nicht wie man weiterfahren kann.

Interesse an Buchstaben und Zahlen begann bei meinem älteren Sohn mit 18 Monaten, beim jüngeren mit 2 Jahren und 3 Monaten. Kleinsohn erkannte bereits an seinem 2. Geburtstag alle Buchstaben (groß und klein) und Zahlen korrekt, Kleinsohn erst ein Jahr später. Mein älterer Sohn konnte mit 3 Jahren etliche Wörter "als Ganzes" erkennen und begann mit 3 Jahren und 9 Monaten, frei "nach Gehör" zu schreiben. Auch mein jüngerer Sohn erkannte mit ca. 3 Jahren etliche Wörter "als Ganzes" und schrieb mit 3 Jahren und 3 Monaten korrekt etliche Wörter, darunter auch seinen Namen. Mein älterer Sohn zählte mit 3 Jahren bis 100, der jüngere bis 1000.

Puzzles haben meinen älteren Sohn nie sonderlich interessiert, die für sein Alter konnte er aber immer lösen. Mein jüngerer Sohn konnte die Puzzles seines Bruders übrigens auch lösen. Er hat jetzt, mit 4,5 Jahren, vom Nikolaus ein 96teiliges, rundes Puzzle "ab 6 Jahre bekommen, welches er alleine lösen könnte. Er bevorzugt aber wenn ich dabei bin und ein bisschen unterstütze bzw. bespreche was wo passen könnte :).

Sprachlich ist mein jüngerer Sohn deutlich hinten (auch in Gebärdensprache). Er kommuniziert erst seit kurzer Zeit TEILWEISE in Sätzen, oft aber auch in 2-Wort oder Einzelgebärden. Laut Entwicklungsdiagnostik war sein aktiver Wortschatz mit 4 Jahren etwa auf dem Stand eines 2,6 jährigen Kindes. Im krassen Gegensatz dazu ist mein älterer Sohn sehr sprachgewandt und plappert praktisch pausenlos mit erstaunlichem Wortschatz und Satzbau.

Bei den "praktischen" motorischen Dingen hat wiederum der jüngere Sohn die Nase vorn. Der konnte mit 7 Monaten seine Milchfalsche selbst halten, der Bruder schaffte das nicht mal mit 2 Jahren :mrgreen: . Auch essen mit Besteck konnte mein jüngerer Sohn deutlich früher und besser. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass Essen für meinen jüngeren Sohn einen deutlich höheren Stellenwert hat als für seinen Bruder.

Bücher haben meinen älteren Sohn immer interessiert (ab Babyalter), meinen jüngeren Sohn interessieren sie kaum. Ich habe immer noch nicht geschafft, ein noch so kurzes Buch (in Gebärdensprache) vorzulesen.

Mein älterer Sohn hat ein Lieblings-Kuscheltier seit er 20 Monate alt ist und dieser uralte Eisbär muss immer noch jede Nacht mit ihm ins Bett. Kleinsohn interessiert sich NULL für Kuscheltiere, wenn er mal was ins Bett mitnimmt dann ist es der 5 Meter lange Rollmaßstab (natürlich eingerollt ;) )und in der Früh hat er davon Kratzer im Gesicht :roll: .

Ja, es ist wirklich interessant, wie verschieden sich Kinder entwickeln!
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Meersalz
Dauergast
Beiträge: 118
Registriert: Di 9. Apr 2013, 01:04

Re: Kleinkinder

Beitrag von Meersalz »

Unsere Kleine ist derzeit 2 1/2. Sie ist von der generellen Entwicklungsgeschwindigkeit der Großen (kürzlich 5 geworden) recht ähnlich. Beide haben sich ziemlich schnell entwickelt, sowohl sprachlich als auch motorisch. Die Grosse ist mittlerweile getestet hoechstbegabt, also sind die Angaben hier als Vergleichswerte mit Vorsicht zu geniessen, aber hoffentlich trotzdem interessant.

- Die Große lief frei mit 8 Monaten, die Kleine war dann sogar nochmal einen Monat schneller.
- Beide haben so mit ca. 6 Monaten angefangen zu sprechen, mit 1 Jahr dann sprachen sie schon ziemlich gut, konnten ihre Wünsche und Ansichten auch rüberbringen.
- Puzzles werden hin und wieder gemacht, je nach Motivation, auch die Kleine macht schon welche mit 40+ Teilen
- Derzeit ist Lego-Friends angesagt, da erstaunt die Kleine mit Ihrer Feinmotorik, da sie zwar noch nicht nach Plan bauen kann, aber eben die winzigen Dinger doch zusammengesteckt bekommt und von der Schwester "ferngesteuert" wird (mach das da hin, das dort hin...)
- Die Große hatte sich etwas früher für Buchstaben und Zahlen interessiert und diese dann auch sehr zielgerichtet gelernt, so mit 15-18 Monaten konnte sie alle, die Kleine hat das eher nebenbei aufgeschnappt. So um den 2. Geburtstag konnte sie diese dann aber auch fast alle.
- Beide haben so um den 2. Geburtstag angefangen, Tretroller zu fahren (genauer, Kickboard :D )
- Die Große hat sehr früh angefangen, Buchstaben zusammenzusziehen, glaube auch so um den 2. Geburtstag
- Da die Große sehr viel und gerne liest, hat die Kleine öfter mal die Bücher der Großen in der Hand, zum "Fantasielesen"
-Wir haben Ihr deshalb die alte Lesefiebel der Grossen (Silbenfiebel der Tiere, sehr schönes Buch zum Lesen-Lernen für entsprechend interessierte Kleinstleser) in die Hand gedrückt, das mit dem Buchstaben-zusammenziehen und auch den Sinn des gelesenen zu verstehen scheint auch der Kleinen sehr, sehr leicht zu fallen ( :shock: wir waren sehr überrascht, da sie Woerter aus einfachen Silben scheinbar problemlos lesen und verstehen kann...)

Unterschiedlich sind sie im sozialen.

Die Grosse wollte immer raus, unter andere Kinder ( also in Gruppenfremdbetreuung), deshalb haben wir sie auch so frueh und auf eigenen Wunsch eingeschult. Grundschule funktioniert bei ihr bisher uebrigens super stress- und reibungsfrei, seit mittlerweile fast 1 1/2 Jahren geht sie sehr gerne hin, hat viele Freunde, mag ihre Lehrer.

Die Kleine ist da ganz anders, hat ueberhaupt kein Interesse an anderen Kindern ausser ihrer Schwester. Sie ist am liebsten zu Hause, geht in keine Fremdbetreuung, spielt auch gerne mal laenger alleine. Andere Kinder sind fuer sie nur interessant, wenn sie Freunde der grossen Schwester sind. Dann spielt sie allerdings erstaunlich reibungsfrei in der Gruppe mit, faellt quasi nicht auf (die Freunde der Grossen sind 7-9).
Geniesse den Augenblick, denn der Augenblick ist Dein Leben!
Willow77
Dauergast
Beiträge: 154
Registriert: Fr 29. Jan 2016, 15:28

Re: Kleinkinder

Beitrag von Willow77 »

alibaba hat geschrieben:Hallöchen,

Was ich Dir aber schreiben wollte Willow ist, das Du dein Jüngstes an der Musikschule anmelden solltest. Bei uns gibt es da für jedes Alter "Kurse". Ab 18 Monate geht man hier in den Musikgarten, 1xWoche 45 Minuten, singen, tanzen, malen, von allem etwas. Das würde ich Dir ans Herz legen wollen. :)

VG
Hallo alibaba,

Ja, wir gehen auch zum Musikgarten, 1xWoche 50 Minuten. Es ist super, der Kleine liebt den Musikkurs. Er weiss genau, welches Lied mit welchen Bewegungen wann kommen, bei dem Teil der immer gleich wiederholt wird. Er singt und summt die Lieder auch zu Hause nach, und wir singen sie auch mit ihm zusammen, genau wie so viele andere Lieder die er kennt/wir kennen.

Ich frage mich nur, wie wir sein Interesse an Musik in Zukunft "behandeln" sollen. Mit 3 wird er in die Schule kommen, dann, oder kurz danach wird dann auch der Musikgarten für ihn vorbei sein.

Und dann? Wir könnten privat Musikunterricht für ihn organisieren, was kostspielig und zeitaufwendig wird. Wir könnten warten, bis er 5 ist, dann kann er hier mit der klassischen Musikschule, die es in fast jedem Dorf gibt, anfangen.

Nur machen mir folgende Vorerfahrungen mit dem großen Bruder Angst: Er war in dieser Musikschule, und er hat es gehasst. In den ersten 2 Jahren, die wir ihn noch gezwungen haben teilzunehmen, sollten verschiedene Musikinstrumente vorgestellt und ausprobiert werden, ein spielerischer erster Kontakt mit Noten hergestellt werden, gesungen werden, usw.... Nach 2 Jahren wollte er nicht mehr. Und nun, da meine Tochter ebenfalls in diese Musikschule geht - auf eigenen Wunsch, aber eine andere Lehrerin hat, verstehe ich auch warum Sohnemann da nicht mehr hinwollte: Meine Tochter singt, tanzt, klatscht, experimentiert mit einfachen Instrumenten, alles ohne Druck und Zwang, wie eine Fortsetzung eines Musikgartens, nur für größere Kinder und ohne Eltern. Während bei meinem Sohn, die Lehrerin hat nur mit den Kindern gesungen, und ihnen auch klar gesagt - besonders den Jungs - dass sie nicht singen können. Ich persönlich finde singen aber nicht das Wichtigste in der Musik. Mein Bruder beispielsweise spielt wunderbar elektrische Gitarre, Schlagzeug, schreibt manchmal sogar Lieder, er könnte aber nie Sänger einer Band werden, weil er beim Singen den Ton einfach nicht trifft.

Was, also, wenn Mini 3 die gleichen Erfahrungen macht wie Nummer 1 und damit alle Lust an Musik im Keim erstickt wird.
Zusätzlich: Nach diesen 2 Jahren Einführung hätte man dann je nach Instrument-Wahl entweder eine Stunde Noten lernen plus eine Stunde Instrument üben pro Woche, oder aber ein ganzes Jahr lang sozusagen auf dem Trockenen nur Noten lernen, ohne auf dem Instrument üben zu dürfen (für Klavier zum Beispiel der Fall). Und genau das erstickt meiner Meinung nach auch schon bei vielen Kindern die Lust an Musik. Das will ich keinem meiner Kinder antun.

Was wäre die Alternative? Privatunterricht, wie gesagt, kostspielig und zeitraubend. Und: Was, wenn das dann auch wieder zu viel Druck macht? Und welches Instrument wählen, wenn Kind noch nicht so viele Alternativen kennt?

Alles nicht so einfach,... aber halt noch Zukunftsmusik. Im Augenblick genießen wir mal den Musikgarten.

Liebe Grüße,
Willow77
Willow77
Dauergast
Beiträge: 154
Registriert: Fr 29. Jan 2016, 15:28

Re: Kleinkinder

Beitrag von Willow77 »

@ Rabaukenmama:
Sehr interessant auch bei dir, wie unterschiedlich sich deine Jungs entwickeln.

Ja, bei meinen beiden Älteren kann ich auch sagen, die jüngere ist feinmotorisch und praktisch schneller und besser entwickelt als der große Bruder. Sie kann Schuhe jetzt mit 5 zu binden, er kann das mit fast 9 immer noch nicht. Sie malt deutlich besser als er in dem Alter. Wobei er aber jetzt mit fast 9 auch anfängt wirklich gut zu zeichnen.

Meine Tochter nimmt auch gerne ihre Elsa-Puppen und Kuscheltiere mit ins Bett. Beim großen Bruder liegen dafür dann die neuesten selbst erfundenen Legoraumschiffe, Bücher, Autos, Experimente,... mit im Bett. Naja, wenn er dann noch Platz hat und bequem schlafen kann... :roll:

@ Meersalz:
Wow, deine beiden sind ja auch ganz schön fit muss ich sagen. Es ist doch wunderbar, wie unterschiedlich alle Kinder sind. Im Musikgarten-Kurs meines Jüngsten ist auch ein Junge der jetzt mit seinen 2 Jahren eine perfekte Sprache spricht, die man eher von einem 4-Jährigen erwarten würde, während ein anderes Kind erst seit kurzem laufen kann. Die Kleine meiner Schwester konnte auch schon vieles früher als meine Kinder. ... Schön wäre es doch, wenn es dieses Forum auch noch in 20-30 Jahren gäbe, und wir uns gegenseitig erzählen könnten, was nun aus unseren Kindern geworden ist...

LG,
Willow77
Vesajo
Beiträge: 13
Registriert: Mi 7. Dez 2016, 11:56

Re: Kleinkinder

Beitrag von Vesajo »

Mein jüngeres Kind (Sohn) ist zwar erst 1 Jahr alt, aber dieses Jahr lief ganz anders als das erste Jahr seiner großen Schwester (4,4)!

Motorisch ist er ihr um Monate voraus. Angefangen beim Ersten drehen bis hin zum freu Laufen. Er drehte sich mit 4 Monaten, sie mit 6. Er krabbelte mit 7 und stand mit 7,5 Monaten. Sie mit 9 und 10.

Sprachlich lässt sich noch nicht viel vergleichen, wobei ich denke, dass sie da die Nase vorne hat.

Auch charakterlich sind sie sehr verschieden. Meine Tochter war immer stolz auf alles, was sie konnte und wollte das immer gerne zeigen. Wie groß bist du? Klatsch mal! Wink mal! Wie macht das Tier? Etc.
Meinem Sohn genügt es zu wissen, dass er es kann. Er muss damit nicht "angeben". Wenn es ihm passt, macht er es auf Aufforderung. Wenn er keine Lust hat, dann eben nicht.

Sie ließ sich immer schnell beruhigen. Er kriegt bereits regelrechte Wutanfälle. Gib das der Mama. Er mag nicht, daher schmeißt er es zornig auf den Biden. Ich heb es auf und räum es weg, er gilft und tobt. :roll:

Kuscheltiere waren für meine Tochter ganz nett, eine emotionale Bindung kam da aber nie zustande. Mein Sohn liebt seine Schnuffis. Sie schläft heute noch am liebsten bei uns, er liebt sein eigenes Bett.

Ja, es wäre toll, sich in 10-20 Jahren immer noch hier austauschen zu können! Dafür!
Momo
Dauergast
Beiträge: 976
Registriert: Mo 13. Jan 2014, 22:49

Re: Kleinkinder

Beitrag von Momo »

Willow hat geschrieben:
Nur machen mir folgende Vorerfahrungen mit dem großen Bruder Angst: Er war in dieser Musikschule, und er hat es gehasst. In den ersten 2 Jahren, die wir ihn noch gezwungen haben teilzunehmen, sollten verschiedene Musikinstrumente vorgestellt und ausprobiert werden, ein spielerischer erster Kontakt mit Noten hergestellt werden, gesungen werden, usw.... Nach 2 Jahren wollte er nicht mehr. Und nun, da meine Tochter ebenfalls in diese Musikschule geht - auf eigenen Wunsch, aber eine andere Lehrerin hat, verstehe ich auch warum Sohnemann da nicht mehr hinwollte: Meine Tochter singt, tanzt, klatscht, experimentiert mit einfachen Instrumenten, alles ohne Druck und Zwang, wie eine Fortsetzung eines Musikgartens, nur für größere Kinder und ohne Eltern. Während bei meinem Sohn, die Lehrerin hat nur mit den Kindern gesungen, und ihnen auch klar gesagt - besonders den Jungs - dass sie nicht singen können. Ich persönlich finde singen aber nicht das Wichtigste in der Musik. Mein Bruder beispielsweise spielt wunderbar elektrische Gitarre, Schlagzeug, schreibt manchmal sogar Lieder, er könnte aber nie Sänger einer Band werden, weil er beim Singen den Ton einfach nicht trifft.

Was, also, wenn Mini 3 die gleichen Erfahrungen macht wie Nummer 1 und damit alle Lust an Musik im Keim erstickt wird.
Zusätzlich: Nach diesen 2 Jahren Einführung hätte man dann je nach Instrument-Wahl entweder eine Stunde Noten lernen plus eine Stunde Instrument üben pro Woche, oder aber ein ganzes Jahr lang sozusagen auf dem Trockenen nur Noten lernen, ohne auf dem Instrument üben zu dürfen (für Klavier zum Beispiel der Fall). Und genau das erstickt meiner Meinung nach auch schon bei vielen Kindern die Lust an Musik. Das will ich keinem meiner Kinder antun.

Was wäre die Alternative? Privatunterricht, wie gesagt, kostspielig und zeitraubend. Und: Was, wenn das dann auch wieder zu viel Druck macht? Und welches Instrument wählen, wenn Kind noch nicht so viele Alternativen kennt?

Alles nicht so einfach,... aber halt noch Zukunftsmusik. Im Augenblick genießen wir mal den Musikgarten.
Auf solche Typen von Lehrern reagiere ich mittlerweile absolut allergisch :schwitz: Ich wundere mich immer wieder, dass es diese Kandidaten überhaupt noch gibt. Ja, Lehrer können sehr viel kaputt machen, ich habe es selbst bei meiner Tochter beim Klavierunterricht erlebt. Doch zum Glück habe ich dies sehr schnell verstanden und reagiert. Sie MUSS kein Instrument lernen, wenn sie nicht möchte oder auf eine Art, die ihr nicht liegt. Wenn ein Lehrer sagt, dass Jungs zum Beispiel nicht gut singen können, ist das meiner Meinung nach wirklich sträflich- Kinder verlieren dadurch ihre Motivation, Selbstvertrauen und die Begeisterung daran, schlimmstenfalls für immer!

Also Willow, vieles hängt vom Lehrer ab und solange Du kritisch bleibst und Dich hinter Deine Kinder stellst und nicht selbst "Lehrerhörig" bist, kann im Grunde nichts passieren. Du kannst Dein Kind doch abmelden wenn Du merkst, dass etwas nicht stimmt und Dir einen neuen Kurs suchen, oder?
Solange Dein Kind Spaß hat und Du ein gutes Gefühl hast, musst Du Dir also auch keine Sorgen machen.

Liebe Grüße von Momo

Meine Tochter spielt übrigens zum Glück weiterhin zu Hause gerne auf dem Klavier und ich lasse sie einfach machen. Sollte ich irgendwann eine wirklich sympatische und fähige Lehrerin finden, möchte sie gerne wieder Unterrricht nehmen. Doch bei einem NETTEN Lehrer (O- Ton meiner Tochter).
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
alibaba

Re: Kleinkinder

Beitrag von alibaba »

Hallo Willow,

ich frage mich gerade wo du wohnst? In D oder Ö? Aber kommt man da mit 3 in die Schule? Hä.....? Oder hab ich da etwas falsch gelesen.

Die Musikkarrieren deiner Kinder missfallen mir. Ich kenne keine Schule wo man 1 stunde lang nur Noten lernen muss. Hä.....? Da teile ich deine Vermutungen, dass das keinem Kind gefallen wird.

Also hier ist, übrigens folgt jetzt ein weiteres Hä....? :schwitz: , eine private musikalische Ausbildung nicht teurer als eine in der Musikschule. Meine Kinder bekomme ja sowohl als auch Unterricht.

Schreib mal, nur für mich, ein bisschen mehr. :shock:

Übrigens: die Liebe für Musik hat man oder man hat sie nicht. Dein Mini erinnert mich ganz stark an meinen Großen. Mit dem habe ich immer in meinem Bett gesungen und schwupp konnte der den Text und die Musik. Und noch heute machen wir zusammen Musik. Wir sitzen auf seinem Bett, er spielt Gitarre, ich Flöte oder er Flöte 1.Stimme ich 2.Stimme....ohhhhh ich liiiiiebe das. Ich singe im Schulchor mit seiner Klassenlehrerin zusammen. Ohhh das liebe ich auch. und ich habe mit ihm geschumpfen das er gefälligst in Latein besser Noten bringen soll, damit das alles so bleibt wie es ist. :mrgreen: Was will ich damit sagen, es bleibt die Liebe zur Musik. Vielleicht verändert sie sich etwas, aber sie bleibt. Selbst mein Kindklein greift immer wieder zur Gitarre und spielt - von sich aus. Ich bin überzeugt, das diese innere Motivation kein strenger Lehrer beschädigen kann.

VG
mamma42
Dauergast
Beiträge: 154
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 23:56

Re: Kleinkinder

Beitrag von mamma42 »

Hallo Willow77,

mein grosser ist auch früh durch hohe Musikalität aufgefallen. Ich habe dann auch nach Kursen in der Umgebung gesucht.
Kurs 1, ab 3,5 Jahren, er war knapp 3:
Lehrerin war super begeistert, wie gut er singt,aber ich musste ihn beim 2. Mal schon wieder mitnhmen, weil er nicht mehr wollte., aus den paar Minuten, die ich mit drin war und dem vorheigen Gespräch mit der Lehrerin war klar: Sie hat ihr Konzept stur durchgezogen (Musikschule Fröhlich), Kinder mussten auf den Stühlen sitzenbleiben (3 jährige!!).
Halbes jahr später, an einem anderen Ort, Kurs ab 4 er war erst 3,5, d.h. mit halben Jahr Abstand der jüngste, alle anderen 1-2 Jahre älter, für die Lehrerin war kein Problem, dass er mit mir zusammen eine h mitschnuppert. Sie ist super auf die Kinder eingegangen, hat die Anregungen der Kinder aufgenommen. Das Konzpept hinter der Musikschule war auch prinzipiell viel besser (freies singen, bewegen, viele Instrumente ausprobieren, selber instrumente basteln). Junior ging furchtbar gern hin und hat es schwer bedauert, dass es nach 2 Jahren nicht mehr weiterging.
Leider haben wir seitdem auch keine Person gefunden, die ihn so begeistern kann, so dass er jetzt leider kein Instrument spielt und Vorsingen ist ihm leider auch total peinlich, obwohl er toll singen kann!
Also: bitte schau Dich um, und es kommt schwer auf die Lehrer/in an.
Antworten