Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Maca
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Re: Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

Beitrag von Maca »

@alibaba
Ein Klischee ist eine stark reduzierende Kategorisierung, die eine Tendenz aufzeigen kann und im Kontext ihre Sinnhaftigkeit ( die natürlich subjektiv entsteht) erhält.
Ohne Kategorienbildung ist Kommunikation mühseelig bis unmöglich.

Relativierst du jetzt klassische Rollenbilder ( ja, das sind Klischees) anhand von Einzelbeispielen?
Alle gleich?
IQ und Selbstwahrnehmung sind geschlechtsunspezifisch und der Umgang damit gelingt beiden Geschlechtern gleich souverän?

Klassisch weibliche Attribute sind das, was vom männlichen Geschlecht ( ja, wieder ein Klischee aber es gibt trotz individueller Bandbreite eine Tendenz) als attraktiv wahrgenommen wird und Mädchen/ Frauen auf ihre Fortpflanzungschancen hin reduziert.
alibaba

Re: Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

Beitrag von alibaba »

Maca hat geschrieben:
Alle gleich?
IQ und Selbstwahrnehmung sind geschlechtsunspezifisch und der Umgang damit gelingt beiden Geschlechtern gleich souverän?
Hier eine interessantes PDF.

https://www.uni-marburg.de/de/fb04/ther ... schule.pdf

Und daraus: Hochbegabte Kinder und Jugendliche sind auch hinsichtlich ihrer Interessen, Vorlieben
und Hobbys in erster Linie Kinder und Jugendliche wie alle anderen auch.

Es gibt noch keine wissenschaftlich anerkannte Studie, die festgestellt hat, dass Zitat: "es eine eindeutige Korrelation zwischen Intelligenz und dem Bedürfnis nach autonomer Individualität gibt."
Meine3
Dauergast
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Re: Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

Beitrag von Meine3 »

ich bin jetzt mal so dreist zu behaupten, dass es einen Unterschied zwischen Mädchen und Jungs gibt. :fahne:

Und zwar in erste Linie den biologischen. Der begrenzt sich ja nun bekanntermaßen nicht NUR auf äußerliche Geschlechtsmerkmale oder mehr Behaarung oder eine tiefere Stimme. Sondern auch durch Vorgänge im Körper, die nIcht unmittelbar sichtbar sind.

Ich glaube, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass beispielsweise Testosteron ein Hormon ist, dass Männer zu einem höheren Prozentsatz Körper haben als Frauen und dieses auch bekannt ist, aggressives Verhalten zu "begünstigen".

Somit ist es für mich auch nachvollziehbar, dass unser Sohn, obwohl wir bewusste Pazifisten sind, und damit auch so unsere Probleme haben, eigenartig fasziniert vom kämpfen, von Waffen und diesem ganzen Kram ist, wohin gegen unsere Töchter damit überhaupt keinen Spaß haben. Auffällig ist auch, dass unsere Töchter ganz intensiv Rollenspiele nach dem Motto "VaterMutterKind" spielen und unser Sohn das noch nie sonderlich interessant fand. Er spielt das zwar mit, ebenso wie die mittlere Tochter versucht, wacker bei Ninjago-Lego Kampfszenen mitzumachen :lol:, aber die totale Euphorie sieht anders aus... Bevor ich Kinder hatte, war ich überzeugt, dass das von den Eltern kommt und gefördert wird. Aber nun weiß ich: Neeeee :lol: .

Das mit dem Testosteron ist nur 1 Beispiel, wo Männer und Frauen (Mädchen und Jungs) sich signifikant und unleugbar unterscheiden.

Warum gibt es denn spezielle Mädchencamps, wenn es überhaupt keinen Unterschied gibt? :gruebel: Offensichtlich gibt es ihn schon!

Ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, sondern GUT, dass wir alle unterschiedlich sind. NICHT ALLE GLEICH- Jeder individuell und anders, ganz eigen. Und ich finde es auch gut und begrüße es, dass Männer und Frauen unterschiedlich sind, manche Dinge unterschiedlich anpacken und lösen. Ich muss Männer oder "männliche" Attribute nicht ablehnen, ich kann sie gut finden, ohne selbst so zu sein.

Ich selbst halte mich für emanzipiert. So emanzipiert, dass ich kein blödes Gefühl habe, wenn mein Mann mir die Einkauftasche ins Haus trägt (mit mitte 20 hätte ich sie aus purem Stolz selbst getragen) ;). Ich bin nicht schlechter oder "schwächer", weil ich physisch nicht so stark bin wie ein Mann.

Manches wird eben durch unsere Biologie und auch unser Umfeld und die Umwelt bestimmt oder sagen wir mal "gelenkt"....Die Geschichte und frühere (noch gar nicht so lang her praktizierte) Erziehungsmethoden und Geschlechterbilder/-rollen tun ihr übriges. Diese verschwinden nicht von gestern auf heute, nur weil wir nun gleichberechtigt und emanzipiert sind (sein wollen?). Und der biologische Unterschied ist von Natur gegeben.

Meine Mutter war jung in den 60ern/70ern und sehr belesen und politisch, wie soziologisch sehr interessiert. Naturgemäß wurde aus ihr eine "Emanze". Hat sich für die Rechte der Frauen eingesetzt, und den ein oder anderen heftigen Ehekrach ausgefochten, wegen ungewaschenem Geschirr oder dem nicht geputzten Bad oder anderen typischen Rollenverteilungen...Sie kämpfte für Gleichberechtigung und ja, das hat man auch an ihrem Erziehungsstil gemerkt. Ich sollte z.B. nicht mit Barbie spielen ;), das war ihr zu "frauenfeindlich". Blöd nur, dass Oma und Tanten das anders sahen und ich mochte Barbie als kleines Mädchen nunmal gern und habe sehr kreativ damit gespielt (selbst Kleidung genäht, die Haare geschnitten, Zimmer aus Haushaltsgegenständen, Büchern und so weiter gebaut). Gleichzeitig bin ich mit meinem besten Freund (männlich!) und kurzen Haaren durch die Natur gestreunt und habe Höhlen gebaut und bin auf Bäume geklettert...

Irgendwann hat meine Mutter eingesehen, dass ein verbieten von "mädchentypischen" Spielsachen auch dazu beiträgt, die Gleichberechtigung zu verhindern.... Denn wirkliche Gleichberechtigung bedeutet, das gleiche Recht für alle, unabhängig vom Geschlecht, der Rasse, der sozialen Herkunft ("Bürgertum" oder "Arbeiterklasse") und nicht, dass ein Mädchen wie ein Junge sein MUSS.

Sohn spielt zum Beispiel ganz gern auch mal mit den Mädels Barbie. Aber ich weiß, dass er das NIEMALS vor seinen Freunden zugeben würde und ich hüte mich, ihn zu "verpetzen" ;).

Dass Mädchen eine Zeit lang gerne sein wollen, wie Jungs hat sicherlich etwas damit zu tun, dass Jungs in einem bestimmten Alter die schlechte Angewohnheit haben, sich selbst als das bessere Geschlecht darzustellen. Es werden dem Mädchensein dann bestimmte Attribute zugesprochen (Klischees), die garnicht unbedingt zutreffen müssen, sich aber doch immer noch hartnäckig halten. Und wie gesagt: Meiner Meinung nach sind wir in Sachen Geschlechterbilder noch lang nicht so weit, wie wir es manchmal gern hätten. Dass Frauen immer noch oft eher auf ihr Aussehen oder ihre sozialen Stärken und Männer auf ihre physische Stärke und dem Erfolg im Beruf reduziert werden, ist leider immer noch nicht ganz in der Versenkung verschwunden...

Und das Mädchen dann teilweise darauf reagieren, ist nachvollziehbar.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
sinus
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Re: Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

Beitrag von sinus »

Mein Bruder hatte als Kindergartenkind eine Puppe, die er sehr liebte. Als er erfuhr, dass er als Junge mal kein Kinder direkt bekommen konnte, war er sehr traurig und hat wohl deswegen sogar bittere Tränen geweint...
Später war er ein sehr enaggierter Vater, hat anno dunnemals sogar ein ganzes Jahr Elternzeit beim AG eingeklagt, als das noch äußerst unüblich war (das 2 LJ der Kinder jeweils), hat die Kindergarrteneingewöhnung übernommen...

Passend zum Thema noch eine lustige Story vom Wochenende:

Wir suchten zusammen mit unserem Wochenend-Besuch einen Film aus.
"Aber keinen gruseligen Film bitte", wünschte die Kleine.
Schließlich landeten sie beim Stöbern bei Amazon Prime bei einem Film von "My Little Pony" (oder sowas in der Art, irgendwas mit viel rosa und Chichi jedenfalls).
"Das ist ganz bestimmt kein Gruselfilm", argumentierte der Besuch.
Die Kleine: "Sehr wohl - für Jungs schon!"
:lol:
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Rabaukenmama
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Re: Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

Beitrag von Rabaukenmama »

Meine3 hat geschrieben: Ich selbst halte mich für emanzipiert. So emanzipiert, dass ich kein blödes Gefühl habe, wenn mein Mann mir die Einkauftasche ins Haus trägt (mit mitte 20 hätte ich sie aus purem Stolz selbst getragen) ;). Ich bin nicht schlechter oder "schwächer", weil ich physisch nicht so stark bin wie ein Mann.

Manches wird eben durch unsere Biologie und auch unser Umfeld und die Umwelt bestimmt oder sagen wir mal "gelenkt"....Die Geschichte und frühere (noch gar nicht so lang her praktizierte) Erziehungsmethoden und Geschlechterbilder/-rollen tun ihr übriges. Diese verschwinden nicht von gestern auf heute, nur weil wir nun gleichberechtigt und emanzipiert sind (sein wollen?). Und der biologische Unterschied ist von Natur gegeben.
Da bin ich mit dir 100%ig einer Meinung.

ECHTE Emanzipation haben wir dann, wenn die frisch geschiedene Mittvierzigerin ihrem 80jährigen Vater ihre Schmutzwäsche zum waschen bringt und der 75jährige Opa seine 25jährige Enkelin bittet, ihm seine Gardinenstangen aufzuhängen :mrgreen: .

Meine3 hat geschrieben: Dass Mädchen eine Zeit lang gerne sein wollen, wie Jungs hat sicherlich etwas damit zu tun, dass Jungs in einem bestimmten Alter die schlechte Angewohnheit haben, sich selbst als das bessere Geschlecht darzustellen. Es werden dem Mädchensein dann bestimmte Attribute zugesprochen (Klischees), die garnicht unbedingt zutreffen müssen, sich aber doch immer noch hartnäckig halten. Und wie gesagt: Meiner Meinung nach sind wir in Sachen Geschlechterbilder noch lang nicht so weit, wie wir es manchmal gern hätten. Dass Frauen immer noch oft eher auf ihr Aussehen oder ihre sozialen Stärken und Männer auf ihre physische Stärke und dem Erfolg im Beruf reduziert werden, ist leider immer noch nicht ganz in der Versenkung verschwunden...

Und das Mädchen dann teilweise darauf reagieren, ist nachvollziehbar.
Meine Erfahrung ist einerseits, dass Frauen IM SCHNITT weniger Selbstvertrauen haben als Männer (ich meine wirklich SelbstVERTRAUEN, nicht SelbstWERTgefühl!) und andererseits, dass sie weniger für sich einstehen. Das ist mMn ein Hauptgrund, dass die schon Jahrzehnte alten Forderung "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" noch nicht umgesetzt ist. Frauen gehen viel seltener um eine Gehaltserhöhung, schlagen bei Bewerbungen für einen neuen Arbeitsplatz ein niedrigeres Einstiegsgehalt vor, und sind sich oft nicht sicher, ob sie überhaupt "gut genug" sind, mehr fordern zu "dürfen". Oder sie wissen zwar, dass ihre Arbeitsleistung ein höheres Gehalt rechtfertigen würde, trauen sich aber nicht, das auch einzufordern. Und wenn, dass formulieren sich es nicht ordentlich. Sie sagen zum Beispiel zu ihrem Chef "Ich würde gern ein bißchen mehr verdienen!" anstatt "Ich weiß, dass meine Arbeit mindestens 2.400 Euro wert ist, und nicht 2.000, wie ich sie jetzt bekomme. Daher gehe ich davon aus, dass Sie mein Gehalt dementsprechend erhöhen.". Hört sich erst mal unverschämt und schnoddrig an, aber so ähnlich agieren Männer, wenn sie um eine Gehaltserhöhung fragen - und es funktioniert!

Wie gesagt - ich rede vom Durchschnitt, nicht von Einzelpersonen. Diese Beobachtung von mir ist so zu betrachten wie die Aussage, dass Frauen im Durchschnitt kleiner als Männer sind.

Ich arbeite als Frau in einer Männerdomäne (im technischen Verkauf) mit 95% männlichen Kunden. Meine Erfahrung ist, dass der Großteil der Männer, die bei mir einkaufen, mich im Vergleich mit meinen männlichen Kollegen gleichwertig empfindet. ABER das musste ich mir erst erarbeiten. Während die Kunden bei einem "neuen" Mann, also einem frisch aufgenommenen Kollegen, davon ausgehen, dass sich dieser mit den Dingen, die wir verkaufen, auskennt, musste ich als Frau das erst unter Beweis stellen.

Da gab es schon einige seltsame Dialoge, die mit Männern sicher anders verlaufen wären. Zum Beispiel "Ich brauche einen Schiebetürbeschlag!". Meine Rückfrage "Was genau brauchen Sie?". Das frage ich, weil wir ca. 500 Katalogseiten mit Schiebetürbeschlägen haben: von der kleinen Glasvitrine über Durchgangstüren bis hin zu verschiebbaren Trennwänden, von 10kg bis 300kg Türblattgewicht, für Türen aus Holz, Metall, Glas, Plexiglas,mit oder ohne Alurahmen, vorlaufend oder einlaufend, außen oder innen...

Und dann kommt eine Antwort wie "Na, einen Schiebetürbeschlag halt! So mit oben einer Schiene und Rollen drin und was zum Anschrauben der Tür! Wissen Sie nicht, was ein Schiebetürbeschlag ist???"". Und ich verwette einen Monatsgehalt, dass ein männlicher Kollege NICHT diese Antwort bekommen hätte :P .

Mit meinen männlichen Kollegen (großteils deutlich jünger als ich, einige könnten meine Kinder sein) komme ich im übrigen sehr gut aus und von ihnen zweifelt auch keiner an meinen fachlichen Fähigkeiten. Und auch wenn ich mit dieser Aussagen anecke: ich genieße die lockeren Unterhaltungen ohne "Zickenterror", wie er in MANCHEN frauendominierten Abteilungen üblich ist ;) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

Beitrag von alibaba »

-gelöscht-
Rabaukenmama
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Re: Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

Beitrag von Rabaukenmama »

Tja, bin wieder in diesem Thread gelandet, weil der Titel für mich in die andere Richtung passt. Gestern kam nämlich mein jüngerer Sohn von der Schule und vom Internat heim (Mittwoch nachmittags ist er zu Hause und schläft dann auch zu Hause) und erklärte mir, wenn er mal groß sei, wolle er eine Frau werden :P . Zuerst dachte ich noch, ich hätte ihn falsch verstanden (Gebärdensprache hat viele ähnliche Begriffe und Sohnemann gebärdet schnell und schlampig).

Aber mein Sohn hatte es tatsächlich so gemeint. Er meinte, sein Bruder würde mal ein Mann werden, wie der Papa und er wolle mal eine Frau werden, wie ich. Und er wolle keine kurzen Haare (hat eine echte Bubenfrisur, die ihm sehr gut steht), sondern lange Locken haben. Natürlich habe ich versucht, ihm zu erklären, dass das nicht geht, aber das wovon wollte er überhaupt nichts wissen...

Und da ich am Abend auch noch ein Dirndl angzogen habe kam er auf die Idee, auch nach einem Kleid zu verlangen.Tja, ich habe ihm dann ein kurzes Sommerkleid von mir gegeben (ich besitze gerade mal 4 Kleider, davon 2 Dirndl), das von ihm halt lang getragen wurde, und er lief damit gestern den ganzen Abend stolz in der Wohnung rum.

Immerhin ist er heute wieder mit Hosen in die Schule gefahren :mrgreen: - bin schon gespannt, wie sich das weiter entwickelt!
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Meine3
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Re: Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

Beitrag von Meine3 »

Rabaukenmama hat geschrieben:Tja, bin wieder in diesem Thread gelandet, weil der Titel für mich in die andere Richtung passt. Gestern kam nämlich mein jüngerer Sohn von der Schule und vom Internat heim (Mittwoch nachmittags ist er zu Hause und schläft dann auch zu Hause) und erklärte mir, wenn er mal groß sei, wolle er eine Frau werden :P . Zuerst dachte ich noch, ich hätte ihn falsch verstanden (Gebärdensprache hat viele ähnliche Begriffe und Sohnemann gebärdet schnell und schlampig).

Aber mein Sohn hatte es tatsächlich so gemeint. Er meinte, sein Bruder würde mal ein Mann werden, wie der Papa und er wolle mal eine Frau werden, wie ich. Und er wolle keine kurzen Haare (hat eine echte Bubenfrisur, die ihm sehr gut steht), sondern lange Locken haben. Natürlich habe ich versucht, ihm zu erklären, dass das nicht geht, aber das wovon wollte er überhaupt nichts wissen...

Und da ich am Abend auch noch ein Dirndl angzogen habe kam er auf die Idee, auch nach einem Kleid zu verlangen.Tja, ich habe ihm dann ein kurzes Sommerkleid von mir gegeben (ich besitze gerade mal 4 Kleider, davon 2 Dirndl), das von ihm halt lang getragen wurde, und er lief damit gestern den ganzen Abend stolz in der Wohnung rum.

Immerhin ist er heute wieder mit Hosen in die Schule gefahren :mrgreen: - bin schon gespannt, wie sich das weiter entwickelt!

Ja, das finde ich doch mal "herr"lich :D . Schön, dass du das nicht unterbindest.
Jüngst traf ich im Kindergarten einen Kindergartengenossen meiner Kinder im rosa Prinzessinnenkleidchen an und lobte ihn für sein schönes Outfit was er freudig strahlend zur Kenntnis nahm.

Meine Mittlere flüsterte mir dann zu:" das ist der Robin, Mama. Das ist ein Junge! Aber das ist doch eigentlich was für Mädchen..." Und schon war ich wieder mittendrin in der Geschlechterdiskussion. Meine Tochter hat, nach dem Einwand meinerseits, dass sie ja auch ein Jahr wie ein Junge aussehen wollte und nur Jungssachen getragen hat, auch schnell eingesehen, dass es voll okay ist, wenn ein Junge ein Kleid trägt :P ...

Gruß, Meine3
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

Beitrag von Meine3 »

Rabaukenmama hat geschrieben:Tja, bin wieder in diesem Thread gelandet, weil der Titel für mich in die andere Richtung passt. Gestern kam nämlich mein jüngerer Sohn von der Schule und vom Internat heim (Mittwoch nachmittags ist er zu Hause und schläft dann auch zu Hause) und erklärte mir, wenn er mal groß sei, wolle er eine Frau werden :P . Zuerst dachte ich noch, ich hätte ihn falsch verstanden (Gebärdensprache hat viele ähnliche Begriffe und Sohnemann gebärdet schnell und schlampig).

Aber mein Sohn hatte es tatsächlich so gemeint. Er meinte, sein Bruder würde mal ein Mann werden, wie der Papa und er wolle mal eine Frau werden, wie ich. Und er wolle keine kurzen Haare (hat eine echte Bubenfrisur, die ihm sehr gut steht), sondern lange Locken haben. Natürlich habe ich versucht, ihm zu erklären, dass das nicht geht, aber das wovon wollte er überhaupt nichts wissen...

Und da ich am Abend auch noch ein Dirndl angzogen habe kam er auf die Idee, auch nach einem Kleid zu verlangen.Tja, ich habe ihm dann ein kurzes Sommerkleid von mir gegeben (ich besitze gerade mal 4 Kleider, davon 2 Dirndl), das von ihm halt lang getragen wurde, und er lief damit gestern den ganzen Abend stolz in der Wohnung rum.

Immerhin ist er heute wieder mit Hosen in die Schule gefahren :mrgreen: - bin schon gespannt, wie sich das weiter entwickelt!

Ja, das finde ich doch mal "herr"lich :D . Schön, dass du das nicht unterbindest.
Jüngst traf ich im Kindergarten einen Kindergartengenossen meiner Kinder im rosa Prinzessinnenkleidchen an und lobte ihn für sein schönes Outfit, was er vor Stolz strahlend zur Kenntnis nahm.

Meine Mittlere flüsterte mir dann zu:" das ist der Robin, Mama. Das ist ein Junge! Aber das ist doch eigentlich was für Mädchen..." Und schon war ich wieder mittendrin in der Geschlechterdiskussion. Meine Tochter hat, nach dem Einwand meinerseits, dass sie ja auch ein Jahr wie ein Junge aussehen wollte und nur Jungssachen getragen hat, auch schnell eingesehen, dass es voll okay ist, wenn ein Junge ein Kleid trägt :P ...

Gruß, Meine3
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
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Re: Noch so eine - Junge, Mädchen oder was dazwischen

Beitrag von sinus »

Koschka hat geschrieben:Ich habe vor kurzem einen guten Film gesehen, in dem ein Junge in einem Prinzessinenkleid auch vorkam. "Der Junge muss an die frische Luft", über die Kindheit von Hanspeter Kerkeling.
Das war die Faschingsszene, oder?
Ich habe das Buch gelesen und fand das sehr gut. Der Film steht schon lange ganz oben auf meiner "watchlist". (Ich warte sehnsüchtig, bis er bei Ama.prime kostengünstiger wird)

In Kleinkinds Kindergarten der eine Junge ist zwischen 3 und 4 täglich im Kleid gekommen. Fand ich super von den Eltern.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
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