suche Rat und Erfahrungen

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Meine3
Dauergast
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Re: suche Rat und Erfahrungen

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Dem Kind ist nicht wirklich geholfen, wenn es solche Äußerungen gegen die Oma und Opa von sich geben darf. Da gäbe es bei mir eine klare und feste Ansage, egal im welchen Alter.

Ich finde das auch nicht schön. Wie kam diese Vergleichssituation zustande? Meine Mutter würde sich hüten zu sagen:" das kann der sowieso im Nachbarhaus aber besser." Die ist einfach stolz und selbst wenn der Peter im Nachbarhaus was besser kann, wird sie das nicht gegenüber dem Kind sagen.

Ich sehe hier das Problem, dass die Großeltern eventuell einfach nicht "geblickt" haben, dass die KLeine schon so viel versteht und sich dadurch zurückgesetzt, beleidigt oder verunsichert fühlen könnte. Ich würde das definitiv auch ansprechen.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
sinus
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Re: suche Rat und Erfahrungen

Beitrag von sinus »

@wolke:
Im Alter zwischen 1 und 4 fand Ich meine Tochter am auffälligsten. Sie tippte damals übrigens auf meiner Tatstaur auch irgendwann zwischen 2 und 3 Jahren MAMA und ihren eigenen Namen (ähnlich einfach wie MAMA) und legte OMA mit Magentbuchstaben. (Später verlor sie aber das Interesse an Buchstaben völlig und kam nur auf Wortebene lesend in die Schule)
Als sie mit 3 in den Kindergarten kam, unterschrieb sie ihre gemalten Bilder schon mit ihrem Namen.
Sonst war sehr aufällig:
- sie sprach "wie ne Große", komplex & grammatikalisch richtig
- sie erfand komplexe eigene Geschichten (ich hab viele davon auf Video aufgezeichnet, einige auch abgetippt und sie selbst illustrieren lassen und dann ein Büchlein draus gemacht und staune heute noch manchmal darüber)
- sie stellte interessante Fragen ( "was machen Ameisen eigentlich nachts?", "was passiert mit einem, wenn man tot ist?", "wo wohnt Gott", "wo war ich, bevor ich auf die Welt kam?", "Wozu bin ich auf der Welt")
- sie malte sehr detailliert und hatte offensichtlich eine sehr genau Vorstellung im Kopf von den Dingen (bspw malte sie einen Fuchs nicht einfach orange, sondern korrekt mit schwarzen Beinen, weißem Bauch und dunkler Schwanzspitze)
- sie merkte sich unglaublich viel und das lange (aber Bücher auswendig hersagen konnte sie bspw nicht. Sie hatte eher ein episodische Gedächtnis oder wusste nach Jahren noch genau, wann ich was mal zu ihr gesagt habe)
- sie beobachtete sehr genau (sie hatte bspw durch Beobachtung selbst herausgefunden, dass Krötenlaich und Froschlaich sich unterschieden - klumpig versus perlenkettenförmig angeordnet. Sie entdecket auf Spaziergängen Dinge, die sonst keiner, auch nicht andere Kinder, sahen (Vogelnester, Insekten etc)
- sie sang Kinderlieder mit richtiger Melodie + Text mit knapp unter 2 Jahren

Rund um 2 herum hatte sie eine intensive Buchstabenphase und puzzelte ganz viel. Das hörte auf, als sie in die Krippe kam. Da war sie dann offensichtlich mit dem sozialen Lernen so ausgelastet, dass sie eher damit beschäftigt war.
Ich glaube, ab da merkte sie schon, dass die anderen etwas anders als sie sind.

Manchmal frage ich mich, wie sie sich entwickelt hätte, wenn sie nicht mit 20 Monaten in eine Einrichtung gekommen wäre. Ich glaube fast, für sie wäre es besser gewesen, noch länger zu Hause zu bleiben, aber das weiß man natürlich nie.
Wir hatten auch nicht so viel Glück mit der Kita, die Gruppen waren sehr groß und der Betreuungsschlüssel unter aller Sau. (Krippe 8-9 Kinder pro eine Erzieherin, ab 3 Jahren dann Kita mit Gruppen von 19 Kindern mit nur einer Erzieherin)
Meiner Großen war es auch immer zu laut und zu chaotisch.
Scheinbar machte sie jedenfalls auch kognitive Rückschritte, als sie in die Einrichtung ging.
Bis ins Grundschulalter hinein hatte ich dann sogar immer wieder Zweifel, ob sich ihre von mir früh (das fing schon im Babyalter an, wo sie alles einfach unglaublich früh konnte) vermutete hohe Begabung nicht doch verwachsen hat.
Es waren dann eher subtilere Sachen, mit denen sie damals noch auffiel. Die bei Weitem nicht jedem auffielen.
(Eigentlich war es dann vor allem noch das Malen, ab und zu ungewöhnliche Äußerungen/kurz aufflackernde Fähigkeiten (wie bspw multiplizieren im Bereich bis 20 mit 4) und ihr eigenbrötlerisches Verhalten. Und seltsame Hobbys wie ihre "tote Tiere Sammlung" - inkl. eingelegte Vogelbabys, Eidechsen etc. Naja und vielleicht noch die Art zu sprechen, aber das ist auch in der Kindergruppe nicht mehr so krass auffällig mit 6 wie mit 2...wo andere ja fast noch gar nicht sprechen)

Also was ich sagen wollte:
am deutlichsten auffällig sind diese Kinder für die Allegmeinheit oft in der sehr frühen Kindheit, später unterscheiden sich Fähigkeiten und Interessen innerhalb der Kindergruppe eh deutlich und es lässt sich auch das Alter oft schlechter schätzen. (Da sind 4jährige, die man für 6 halten könnte und 8jährige, die aussehen, als seien sie 6)
Und sie passen sich halt auch an, weil sie nicht auffallen wollen.

Und als zweites: wenn ihr eine Kita sucht, schaut euch den Betreuungsschlüssel an und wie dort mit den Kindern umgegangen wird. Ob es Programm und viele verschiedene Angebote gibt oder es ein rein offenes Konzept ist.
Unsere Kita hatte offenes Konzept und das hieß, die Erzieher kümmerten sich de facto kaum um die einzelnen Kinder und es gab wenig Anregungen. Da konnte eines wie meines total untergehen. (sie fiel da niemandem als besonders auf, außer dass sie so ungewöhnlich ernst/ernsthaft war, toll malte und viel allein spielte bekam ich von da nie ungewöhnliche Rückmeldungen)
Bei meiner Kleinen gab es zuletzt in der Kita immerhin sowas wie Kochurs, Nähkurs u.ä. - das war das einzige, wofür sie ab 5 Jahren dann noch einigermaßen gern in die Kita ging.
Sie markierte und zählte gar die Tage am Kalender, wann sowas das nächste Mal stattfindet...
Ansonsten waren beide Mädchen nie gern in der Kita.
(naja, vielleicht ja auch weil bei uns daheim auch so besonders schön ist ;-) Wir haben bspw Oma und Opa im Haus und profitieren auch sehr von deren wunderschönen, wilden, sehr kinderfreundlichem Garten. Und unser Fundus an (Spiel-)materialien, Büchern/Sachbüchern, Hörspielen etc ist auch sehr groß. Vieles auch geerbt, ansonsten habe ich auf Interessen der Kinder immer prompt reagiert, also auch mit passenden Anschaffungen, was bei meine Kindern auch sinnvoll war und ist, da sie wirklich intensive Phasen haben und ihre Interessen eher wenig flüchtig sind.)

Am allerallermeisten profitieren meine Kinder wirklich von ähnlich tickenden Spielkontakten.
Kita war für meine Kinder einfach nötig, damit ich arbeiten kann. Wirklich profitiert haben sie davon eher wenig und sie waren auch wie gesagt nie gern dort. Beide nicht.
(Wobei das sicher auch dem wirklich miesen Betreuungsschlüssel geschuldet ist - der ist in unsrem Bundesland einfach unmöglich.)
Aber aufblühen taten und tun sie bei Spielverabredungen mit passenden Kindern. Mehr noch, als bei jedem Programm wie Musikurs, Malkurs, Sport, Museumsbesuche u.ä. (Wobei solche Aktivitäten gut sind, um Gleichgesinnte zu finden!!! Einige enge Freunde haben wir bspw aus dem "Musikgarten für Babys" "mitgenommen"...)
Meine entsprechen da irgendwie auch nicht dem Klischee der unersättlichen Hochbegabten, denen man ständig aktiv was anbieten muss. Sie bevorzugen beide das Spielen daheim mit ihren engen Freunden - noch vor Einladungen, Festen, Kursen...

Wenn sie ihre speziellen Freunde da haben, brauchen sie auch gar keine Aufmerksamkeit von mir, das verselbstständigt sich und ich habe Freizeit. Das war auch schon mit 2/3 Jahren so.
Die Kinder spielen und spielen und spielen, die Ideen gehen nie aus und sie finden kein Ende. Am Abend sind sie glücklich und zufrieden.
Ich glaube, das ist eigentlich das Beste, was man für so ein Kind tun kann.

Zumindest bei meinen reicht Material und Gelegenheiten schaffen, dass sie so forschen und frei spielen können.
Hier die Hits:
- Gartenteich/Garten mit Pflanzen & Tieren
- Lego bauen
- "Labor" im Bad (viele Schüsselchen und verschiedene Materialen. Meine Kleine hat bspw diverse Dinge in Wasser eingelegt um herauszufinden, ob sich so Farben herstellen lassen und entdeckt, dass man mit Kastanien orangefarbenes Wasser herstellen kann. Oder sie malt mit Filzstiften auf Klopapier und lässt dann das Wasser verlaufen, was tolle Farbeffekt macht. Die Möglichkeiten sind endlos und die Kinder - vor allem wenn sie zu zweit oder dritt sind - kommen von selbst auf Ideen, da muss man gar nicht selbst aktiv werden - nur Material sollte es geben und bisschen Toleranz braucht man für diese Matschereien. )
- verschiedenes Bastelmaterial

Die Kleine bastelt viel. Wo die Große gemalt gemalt und gemalt hat, ist sie eher der 3dimensionale Typ und bastelt eher. Dazu brauchts auch nur Papier, Schere, Pappe, Tesaband, Stifte, Bänder/Schnüre, Knete. Und vielleicht Bücher mit anregenden Abbildungen. (meist werden die dann weiterentwickelt)

Also ich würde euch auch raten, jetzt gezielt nach passenden Spielpartnern zu suchen (gern auch 2,3,4 Jahrer älter) und diese einzuladen und geschilderte Möglichkeiten zu schaffen.
Meine Kleine ist eventuell charakterlich von vornherein einfacher als meine Große.
Aber ich denke nicht zuletzt durch all die sozialen und geistigen Anregungen, die sie durch die Schwester und deren Freunde bekommen hat, hat sie sehr profitiert und ist evtl aus darum viel ausgeglichener, selbstbewusster und mehr mit sich im Reinen...
Zuletzt geändert von sinus am So 20. Sep 2020, 14:26, insgesamt 7-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Wolke
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Re: suche Rat und Erfahrungen

Beitrag von Wolke »

Meine3 hat geschrieben:
Wolke hat geschrieben:Vielen Dank für eure Erfahrungen und die netten Worte :)
Wir haben doch sehr oft an uns gezweifelt das tut sehr gut hier mal positive Rückmeldungen zu bekommen :)

Dann ist ein Waldorfkindergarten übrrhaupt nichts für uns.
Da würde unsere Tochter vermutlich komplett eingehen.
Ich arbeite in einem Heim für schwerst-mehrfachbehinderte und Verhaltenskreative Kinder, von ihnen gehen sehr viele auf Waldorfschulen. Ich muss aber zugeben so viel habe ich mich nicht damit befasst, es waren nur oft Waldorf oder Montessori Schulen welche die letzte Möglichkeit für viele unserer Kinder waren. Vermutlich dachte ich deswegen es muss ähnlich sein

Wir fallen tatsächlich fast immer auf und hatten dadurch schon sehr oft Situationen in denen ich einfach nicht wusste was ich sagen soll. (Ist sie wirklich so krass weiter als andere? Also selbst unter hochbegabten?)
Heute hatten wir wieder ein Erlebnis, leider mit meinen Eltern, bei der die motorischen Fähigkeiten eines anderen Kindes als besser und lobenswerter angesehen wurden, als die Tatsache das ihre Enkeltochter mit Magnetbuchstaben Oqj (opi) geschrieben hat (das p war ein q das sich einfach nicht anders herum befestigen ließ und das j als i) allein die Tatsache das sie das einfach so aus dem nichts einfach so gemacht hat, hat mich so stolz gemacht und ich war soooo beeindruckt und baff, ich hätte vor stolz weinen können.
Unsere Tochter lag daraufhin (und vermutlich durch noch mehr) vorhin auf dem Wickeltisch und sagte: "ich bin sauer und wütend auf Omi und Opi"...ja was soll ich da nur zu ihr sagen...
ich habe das Problem das ich ein sehr starkes Temperament habe (vor allem wenn es um Menschen geht die mir wichtig sind) das sich oft verbal bemerkbar macht....leider kann ich da echt bösartig bzw. deutlich werden...

Ich kann oft einfach mit Ungerechtigkeit nicht umgehen und mir fällt ständig auf wie ungerecht das doch alles ist.
Durch meine Arbeit sehe ich wie "gut" die meisten Menschen mit Behinderung in unsere Gesellschaft integriert werden und habe allein jetzt wo ich mich doch nur kurz mit dem Thema Hochbegabung befassen habe gemerkt das es hier wohl kaum stattfindet.

Ich denke wir werden wohl mit der Zeit ziemlich alleine da stehen. Aber haben dafür dann hoffentlich eine Selbstbewusste und weiterhin so wundervolle Tochter.

Die Montessorischule bei uns hat leider keinen Kindergarten und auch so gibt es wohl keinen beibuns. Ich habe jetzt aber mal bei allen möglichen freien Trägern nachgefragt. Dem Montessori Dachverband habe ich auch geschriebe und die haben tatsächlichdirekt mit einer tollen Mail geantwortet. Mein Mann hat mich schon für bekloppt erklärt nachdem ich heute bestimmt 20 Mails verschickt habe.
Ich danke für eure Ratschläge hierzu

Ich kann nur immer wieder schreiben das ich unendlich dankbar für eure Erfahrungen und Ratschläge bin!
Es ist sehr schön und hilft mir si sehr allein eure ganzen Antworten zu lesen. Allein durch euch hab ich schon viel dazu gelernt!
Na ja. um mal bei dem Beispiel mit dem schreiben zu bleiben. Der Großteil der Kinder schreibt vor Schulbeginn den eigenen Namen. Das wars. Und das wird auch erfragt ;). Und das ist nicht besorgniserregend oder so sondern der Normalzustand und entspricht einer normalen Entwicklung.

Wenn ein Kind von SICH aus mit 2 schreibt, dann ist das sehr auffällig. Meine Kleine ist 3,5 die fängt damit grade an und ist auch noch sehr früh dran und fällt damit sehr auf. Ich denke einige Kinder fangen eventuell mit 5 an sich vermehrt für Buchstaben zu interessieren, aber eben nicht die Mehrheit, nicht der Durchschnitt. Und gemessen wird am Durchschnitt...

Wir haben schon vom Kiga zurück gemeldet bekommen, was für eine hohe Auffassungsgabe sie hat und sie deswegen grade viel verarbeiten muss, wodurch sie dann schnell ermüdet (sie hat so um 10 immer ein "Loch").Sie hat noch einige phonetische Fehler beim sprechen (das SCH ist ein S, g und d verwechselt sie oft beim sprechen, aber als Buchstaben nicht :lol: ), sie erkennt überall Buchstaben und Zahlen, puzzelt sehr gut, hat einen sehr großen Wortschatz benutzt Füllwörter oder Fremdwörter, Schachtelsätze, korrekte Grammatik (Zeiten, Pronomen), etc. Für uns "normal", im Vergleich zu anderen Kindern in ihrem Alter fällt unserer Tochter auf. Deine Tochter ist ja noch früher mit allem dran, daher schon SEHR auffällig ;) .
Vielen Dank für deine Antwort
Ich hoffe die Frage wirkt nicht "doof"...
Wolke
Beiträge: 15
Registriert: Di 15. Sep 2020, 15:19

Re: suche Rat und Erfahrungen

Beitrag von Wolke »

Ich denke die Situation das sie sauer war wurde durch viel beeinflusst. Und ja vielleicht war sie auch eifersüchtig. Sie hat voller stolz mehrfach gesagt "schau Opa ich hab Opi geschrieben" und er ignorierte sie. Als ich ihn angesprichrn habe sagte er ja ich habe es gehört. Aber es war im allgemeinen etwas anders als sonst, vielleicht war ihr die gesamte Stimmung gestern zu viel.
Vielleicht bin ich gerade auch etwas "empfindlicher" und interpretiere da zu viel rein. Das kann auch sehr gut möglich sein.

Wir haben das Thema das unsere Tochter weiter ist schon oft mit meinen Eltern thematisiert aber ich hab das Gefühl davon wollen sie nichts hören. Also nach der U Untersuchung haben wir ihnen erzählt was der Kinderarzt sagte und dann kam ein Ohje als Antwort.

Ich persönlich finde das sie mir das immer alles offen sagen darf. Als sie mir das sagte waren wir gerade dabei sie bettfertig zu machen und da sprechen wir meistens über unseren Tag.
Ich muss zugeben das ich ihr auch meistens offen sage wenn ich mal sauer bin oder traurig oder glücklich oder oder..Ich weiss nicht ob das richtig ist...
Katze_keine_Ahnung
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Re: suche Rat und Erfahrungen

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Man kann nur Menschen überzeugen, die offene Ohren haben. Wenn die Großeltern nicht zuhören wollen, dann gehe dem Thema lieber aus dem Weg. Dein Kind ist spontan und lebendig, es wird gerne mit Oma und Opa Radfahren, Baden und Eisessen gehen. Sie müssen sie nicht für Buchstaben loben, sie können auf ihre Art und Weise die Zeit mit dem Kind genießen. Wenn sie die Zeit mit der Enkelin schätzen, werden sie ihren Weg zu ihr finden.
Meine3
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Re: suche Rat und Erfahrungen

Beitrag von Meine3 »

nein, die Frsge warnlicht doof. Für mich gibts keine doofen Fragen. Egal wie klug du bist, es wird immer Rhemen geben, in denen du unwissend bist und mit „du“ meine ich jeden, nicht dich.

Zu den Großeltern: der Opi scheint zweifach nicht aufmerksam gewesen zu sein, er antwortet mit“ja, ich hab’s gehört“ wenn das kind will, dass er schaut....

Ich habe jetzt schon den Einsruck (auch wegen des „oh je...“), dass leider ein offener Austausch über hohe Begabung nicht möglich sein wird. Sie sehen das Kind garnicht wie es ist, bzw. die Teile, die ihnen „unheimlich„ sind, nicht.

Viele Menschen haben eine total falsche Vorstellung von Hochbegabten. Das sind die „Wunderkinder“, die mit 2 klavier spielen wie ein Erwachsener oder mit 12 das Abi machen. Das sind die, die Streber, Nerds und unsoziale Einzelgänger. Außerdem kommen Hochbegsbte im Fernsehen fast immer unsympathisch rüber, bzw. werden so dargestellt. Grade ältere Menschen haben auch einfach das Wissen nicht, um
zu „verstehen“.


Du hast 2 Möglichkeiten: klammer das Thema komplett aus.

Oder versuch es mit Aufklärung. Aber hierzu würde ich erst einmal selbst richtig einlesen...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
charlotte12
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Re: suche Rat und Erfahrungen

Beitrag von charlotte12 »

Dass andere Kinder demonstrativ für motorische Leistungen über den grünen Klee gelobt wurden, sobald mein Kind nicht altersentsprechende Dinge tat (v.a. Lesen im Kleinkind-/Kindergarten-Alter...) und dass die kognitiven Leistungen von meinem Kind dabei nicht nur komplett ignoriert wurden sondern es noch dazu dafür herabgesetzt wurde, dass es etwas motorisch noch nicht konnte, das kenne ich auch zur Genüge. Nicht von den Großeltern, aber von "Freunden" gab es da immer wieder entsprechende Situationen, sicher auch weil mein Kind im Kindergartenalter nicht nur kognitiv auffällig fit sondern auch im Gegensatz dazu motorisch nicht besonders fit war.
koala27
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Re: suche Rat und Erfahrungen

Beitrag von koala27 »

Hallo Wolke,

für mich dürfen Kinder das auch sagen, dass sie sauer sind wenn Erwachsene ihnen nicht zuhören/zusehen. Und gerade Hb Kinder sehen auch sehr schnell die Ungerechtigkeit darin, wenn alle Anderen gelobt werden und sie eben nicht.
Leider kommt das sehr häufig vor- da kann man als Eltern hinterher nur zuhören und auffangen- wenn man in der Situation nicht dabei war.
Wenn ich dabei bin, werde ich mittlerweile auch sehr direkt bspw.:" Oma hört dir nicht zu , warte eben und erzähle es nochmal" und spreche damit beide an. Es klappt oft, aber nicht immer, dass dadurch zumindest die Person aufmerksam wird und zuhört/zusieht.
Bei uns neigen beide Opas dazu sich schnell ablenken zu lassen/ über was anderes zu reden, wenn ihnen was einfällt. Sind beide schon über 75 -- von daher sicher auchmit altersbedingt.

Ungerechtigkeit erleben gerade HB Kinder sehr intensiv und machen sich auch mehr Gedanken darüber und auch länger.... die Große ist heute noch sauer über eine Situation in Klasse 4- obwohl es 3 Jahre her ist--- als alle Kinder die ins Ziel kamen einzeln gelobt wurden ( XXX toll gemacht usw.)sie aber eben nicht namemtlich angesprochen wurde. Dazu kam dann noch, das alle anderen Kids aus ihrer Klasse eine Urkunde bekamen- sie aber nicht, weil ein Übermittlungsfehler vorlag und 10 Plätze eben nicht übermittelt wurden- blöd war dass sie genau in diese Plätze reinfiel. Und die Lehrerin auf Nachfrage meinet " dann warst du nicht gut genug" obwohl sie besser war als andere mit Urkunde-- dass wurmt sie heute noch. Elefantengedächtnis halt.

Will sagen, es kann gut sein, dass deine Tochter die Großeltern auch selber nochmal drauf anspricht- würde mich nicht wundern....
aber damit müssen dann die Erwachsenen auch leben können.

Ich finde die Leistung deiner Tochter echt beeindruckend-- die Große konnt mit ca. 3,5 alle Buchstaben-- aber Wörter legen oder lesen lernte sie von selber nicht- das kam erst in der Schule... und selbst das sie die Buchstaben mit 3,5 Jahren schon kannte wurde auch von außen immer neidisch aufgenommen--
da kamen dann bspw. im Musikgarten oder unter ehemaligen Freunden auch so Kommentare wie " meiner kann keine Buchtsaben, dass ist auch viel zu früh- aber er kann radfahren ..."
die Große war da grobmotorisch später dran was auch ihrer Augenproblematik geschuldet war- fiel ihr dadurch halt schwerer.

Kinder die kognitiv weiter sind bekommen öfter blöde Sprüche ab, als Kinder die motorisch weiter sind und super Fußball etc. spielen oder toll Musik machen können--- denn DAS sehen viele als Talent an, was bewundernswert ist-- kognitive Leistungen sind "antrainiert/ anerzogen/ gepsucht etc," aber die kommen in der Vorstelleung von Anderen NIE von sich selbst heraus, die sind auch kein Talent auf das man stolz sein kann.... es ist traurig, aber in der Mehrheit ist es so.... das müssen HB Kids leider oft erfahren..
Die Große hat dmals vor der Schule Bronze im Schwimmen gemacht--- das fanden die meisten anderen Eltern super und sinnvoll-- dass sie eine Hauptrolle in Abschlußstück im Kiag hatte- weil sie sehr gut auswendig lernen konnte und die anderen Kids es sich- bis auf ein Kind- nicht zutrauten--- das rief fast nur Neid hervor....
Karen
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Registriert: Mo 27. Jul 2015, 22:46

Re: suche Rat und Erfahrungen

Beitrag von Karen »

Darf ich noch fragen - war das Kind dass gelobt wurde auch ein Enkelkind oder Verwandt? Beide unsere Grosseltern Paare hatte wirklich Mühe die Enkelkinder nicht zu vergleichen und Angst dass jemand merkt dass Sie irgendeinen Enkelkind bevorzugen. Das hat dazu geführt dass sie (vermutlich unbewusst) auf jeden Erfolg oder neue Fähigkeit meiner Tochter immer, wirklich immer der Satz bereit hatte - ja aber XY Fähr ja super Fahrrad oder sonst was, auch wenn XY oder seine Eltern gar nicht dabei waren. Das meine Tochter auch super Fahrrad gefahren ist, war dann nicht so wichtig. Ich habe damals das Spiel mitgemacht in dem ich es ignoriert habe. Jetzt sage ich immer mal wieder was, wenn die Tochter dabei ist. Meine Versuche es unseren Eltern zu erklären dass wir kein Vergleich möchten haben nur kurzfristig geholfen und bei nächsten Besuch war alles wieder gleich. Aber nicht nur in diesem Fall (sie haben immer noch nicht gelernt nach 7 Jahren dass das Kind ab 21.00 kein Zucker haben darf weil sie nachher nicht schlafen kann, also es liegt vermutlich am Alter).
Katze_keine_Ahnung
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Re: suche Rat und Erfahrungen

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Man kann die Großeltern nicht umformen. Sie geben dem Kind Zucker nicht weil sich nicht an die Anweisungen erinnern können. In ihren Augen hat die Theorie der Zuckerbeschränkung keinen Halt, und keine Kraft der Welt kann sie umstimmen. Sie geben was Süßes nicht um die Mutter zu ärgern, sondern um das Kind auf ihre Art und Weise zu verwöhnen. Es hat nicht unbedingt nur mit dem Alter was zu tun. Wenn meine Kinder in den Ferien ihre Cousinen besuchen, dann gibt es auch Tablett ohne Ende, schlafen erst ab Mitternacht und viel Quatsch zwischendurch. Auch wenn das alles meinen Erziehungssätzen wiederspricht, bin ich der Tante dankbar, dass sie einlädt, dass sie mit der ganzen Kinderschaar was unternimmt, und einfach dafür dass die Kinder Familie im großen Sinne haben. Was und wann sie dort essen, frage ich gar nicht :-)

In der modernen Welt sind erreichbare Großeltern ein Luxus. Wenn sie das Kind gerne haben, wenn das Kind gerne die Zeit bei ihnen verbringt, würde ich jeder Diskussion über Erziehung, Entwicklung, etc. aus dem Weg gehen und keinesfalls meine negative Gefühle aufs Kind projezieren. Denn nicht das Kind war sauer, dass seine Leistung nicht beachtet wurde, sondern die Mutter. Der Opa hat Recht, er kann loben was er möchte. Dem Kind konnte man erklären, dass für Opa schreiben nicht so wichtig ist, daher hat er das übersehen.
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