Baby laut anderer „unnormal“

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Roechilieu
Beiträge: 1
Registriert: Fr 13. Aug 2021, 21:20

Baby laut anderer „unnormal“

Beitrag von Roechilieu »

Hallo zusammen,

mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt. Ich habe jetzt schon häufiger zu hören bekommen „das ist aber nicht normal“ und ich würde gerne mal hören, was andere so denken.
Allgemein erst mal. Er war von Anfang an ein schreibaby. Man konnte ihn nicht ablegen, kein Auto fahren, nicht im Kinderwagen und auch nicht alleine schlafen lassen. Das bessert sich seit er sitzen kann und im Kinderwagen nun den Sportaufsatz haben und er auf dem Bauch schläft.
Bis hierhin zwar kein Anfänger Baby, aber wahrscheinlich auch nicht unnormal.
Jetzt mal ein paar Beispiele, die oft irritierte Blicke auf sich ziehen.
Mit 2,5 Monaten hat er angefangen mich zu imitieren. Zunge rausstrecken oder prusten. Immer das was ich gemacht habe, hat er auch gemacht.
Mit 3 Monaten hat er auf die Frage „wie groß ist (Name)?“ mit Arme hochreißen geantwortet.
Mit 4,5 Monaten hat angefangen zu verstehen, wenn ich gefragt habe „hast du Hunger?“
Wie habe ich das gemerkt? Er hat gequengelt, ich habe gefragt und er hat daraufhin an meinem Oberteil gezogen und den Mund aufgemacht und gesucht. Anfangs dachte ich das wäre Zufall gewesen. Nach einer Woche und zig Tests, ob es klappt, war ich mir sicher, dass er „Hunger“ mit stillen verknüpft hat, denn es hat jedes mal funktioniert.
Mit 5 Monaten hat er schließlich auch „bist du müde? Möchtest du heia machen?“ verstanden. Er reibt sich dann die Augen und macht sie bewusst zu, wenn ich sage „dann mach heia“ als ob er denken würde, ach das ist das. Da hilft augen zu machen.
Gleichzeitig konnte er auch der Aufforderung „gib der Mama einen Kuss“ nachkommen. Er drückt dann immer seinen geöffneten Mund auf meine Wange.

Es ist mein erstes Kind. Ich habe mir nichts gedacht. Finde das entspannt, dass er mich zu verstehen scheint und mir quasi mitteilen kann, was er möchte.
Ist das so unnormal wie viele Leute sagen?
Bitte keinen Shitstorm. Ihr könnt einfach sagen, dass es normal ist ohne blöde Kommentare bitte.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Baby laut anderer „unnormal“

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Rolechilieu!

Zumindest ich finde nichts ungewöhnliches an deiner Beschreibung. Manche Kinder verstehen Sprache passiv früher als andere. Mein älterer Sohn hat mich auch sehr früh verstanden und er hatte auch schon früh Humor. Ich erinnere mich daran, dass wir zum Einschlafritual eine Spieluhr hatten, die eine Melodie gespielt hat, nachdem ich an einer Schnur gezogen habe. Einmol zog ich an der Schnur - und es kam nichts - das Spielwerk hatte einen Aussetzer. Mein damals gerade mal 6 Monate alter Sohn hat sich zerkugelt vor Lachen, vor allem weil ich anscheined sehr blöd dreingeschaut habe, als die erwartete Melodie nicht kam.

Später kamen auch oft befremdete Reaktionen. Am krassesten war es, als mein Sohn zwei Jahre alt war, aber wegen Zartheit und Glatze noch jünger wirkte. Da hat er mal in einem Arzt-Wartezimmer laut die Titel der dort liegenden Zeitschriften buchstabiert oder im Möbelhaus beim Anblick eines Preisschildes (korrekt) "Kostet 39 Euro!" gerufen. Da sind manchen Leuten fast die Augen aus dem Kopf gefallen :mrgreen: .

Die Frage nach "normal" oder "nicht normal" stelle ich mir schon lange nicht mehr. Meine Jungs haben beide sowohl Behinderungen (mit sicheren Diagnosen) als auch Ausnehmebegabungen. Mein älterer Sohn hat z.B. eine sprachliche Höchstbegabung (IQ im sprachlichen Bereich mit Standardtests nicht messbar) und er konnte mit 9 Jahren Englisch auf Maturaniveau, aber er ist auch Asperger Autist und hat ADHS. "Normal" im Sinne von "durchschnittlich" ist er sicher nicht. Aber für mich (selbst HB mit ausgeprägter ADHS) ist normal-sein auch nicht besonders erstrebenswert ;) . Ich finde seltsam, für wie viele Leute "normal" mit "durchschnittlich" gleichgesetzt wird, und wie oft jede noch so kleine Abweichung pathologisiert wird.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
sinus
Dauergast
Beiträge: 1318
Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Baby laut anderer „unnormal“

Beitrag von sinus »

...für mich nicht unnormal, was du beschreibst --- wenn ich mit meinen Kindern vergleiche. Eines davon ist aber nachgewiesen hochbegabt, das andere zumindest nicht weit weg davon.
Freu dich an dem fitten Kind und genieße es, dass es schon so verständig ist.

Ich habe mit meinen Mädels eine Weile per "Babyzeichen" kommuniziert, das hat es nochmal erleichtert und mir auch viel Spaß gemacht.
Meine jüngere Tochter hat mit knapp 6 Monaten so ihr erstes Wort "gesagt" - Blume. Die Geste war eindeutig und passte in dem Zusammenhang auch genau.(Ich hatte, um mehr Platz auf dem Tisch zu machen, die sonst dort stehende Pflanze weggestellt. Als ich sie an den Tisch setzte, schaute sie verwundert an die Stelle, wo sonst die Pflanze war und machte dann das Zeichen für Blume. Ich habe ihr die "Frage" dann direkt beantwortet und gezeigt, wohin ich ich sie gestellt habe und Kind war so begeistert, wie gut ich sie verstanden habe, dass sie noch mehrmals das Zeichen machte, dabei fasziniert auf ihr Händchen schaute und danach total begeistert auf den Tisch klopfte. Sie war so glücklich, dass sie offensichtlich mit ihren Händen sprechen konnte und ich sie verstanden hatte - das war ein ganz besonderer Moment. (Ich hab ihn sogar auf Video, weil ich die Kamera gerade zur Hand hatte und nach dem ersten Mal des Zeichens den Rest noch aufnehmen konnte)

Beide haben dann aber so früh gesprochen (meiner Meinung nach "Licht" als "cht" sogar schon mit ca. 5 Monaten, mit 12 Monaten hatte die Große dann schon um die 60, die Kleine über 20 gut verständliche Worte drauf), dass die Babyzeichensprache bei uns wirklich nur ein paar Monate, so im Alter von ca. 3-10 Monaten etwa in Gebrauch waren.(anfangs natürlich nur von mir genutzt)

Vielleicht ist das ja aber auch was für euch... (Es reicht das kleine Heftchen von GU, um die wichtigsten Zeichen zu lernen: https://www.amazon.de/Babys-Zeichenspra ... 73&sr=8-12)

Sehr deutlich gemerkt habe ich bei meiner Großen den deutlichen Entwicklungsvorsprung schon im ersten Lebensjahr übrigens durch das Buch "Ohje, ich wachse". Immer, wenn zu Beginn eines anstehenden Entwicklungssprungs aufgeführt war, was das Kind nach dem Sprung dann alles lernen und können werden würde, konnte meine Tochter das schon am Anfang der Phase, was an sich erst am Ende der Phase "dran" gewesen wäre.
(Bei meiner zweiten Tochter habe ich das dann nicht mehr so genau verfolgt, sie war aber auch ne Schnelle)

Beide meiner Mädchen waren übrigens auch in den ersten Wochen sehr anstrengend - kaum abzulegen, weinten viel.
Aber nach den "üblichen" ersten 3 Monaten und mit Beginn der Mobilität wurden sie ausgeglichene, sich ausdauernd selbst beschäftigende "Anfänger-Babys".
Kinderwagen klappte aber auch erst ab Sitzalter. Davor immer Drama, so dass ich eigentlich nur getragen habe.
Aber mir hat das nichts ausgemacht, ich mochte das Tragen sehr.

Die Kleine war auch motorisch sehr fit - sie setzte sich allein hin und begann zu krabbeln noch bevor sie 6 Monate alt war.
Gelaufen sind beide mit 10/11 Monaten.
Da sie sich viel frei und eigenständig in der Wohnung bewegen konnten (ich hab tw sogar nebenbei etwas gearbeitet), waren sie wirklich viel allein "forschend" in der Wohnung unterwegs und haben sich echt beide sehr gut beschäftigt.
Und auch sehr wenig kaputt gemacht, weil sie beide sehr vorsichtig und bedächtig waren. Aber das ist vielleicht eher Charaktersache.

Beim Schlafen waren sie sehr verschieden: die Große konnte (und kann bis beute, inzwischen 12 Jahre alt) sehr schlecht einschlafen, es dauert ewig. Die Kleine schlief/schläft (bis heute, inzwischen 7 Jahre alt) immer innerhalb weniger Minuten ein.

Alles Gute euch und viel Spaß bei der wunderbaren "Reise", auf der ihr gerade seid. Die Baby- und Kleinkindzeit fand ich soooo aufregend und spannend!
(ich habe auch recht viele Videos gemacht und staune heute manchmal mehr als damals, was meine Kinder trotz des jungen Alters schon alles verstanden haben... ich denke, man unterschätzt das oft, was die Kinder (egal ob besonders begabt oder nicht) schon alles mitkriegen und verstehen. Manchmal schauen Eltern vielleicht schlicht auch einfach nicht so genau hin.
Aber wenn man bspw mit Babyzeichen kommuniziert, ist man mehr oder weniger gezwungen, noch genauer hinzugucken...)
Zuletzt geändert von sinus am Sa 14. Aug 2021, 01:08, insgesamt 10-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
sinus
Dauergast
Beiträge: 1318
Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Baby laut anderer „unnormal“

Beitrag von sinus »

Rabaukenmama hat geschrieben: Fr 13. Aug 2021, 22:00 Hallo Rolechilieu!
und er hatte auch schon früh Humor.
Meine Große alberte mal mit uns am Tisch herum. Da war sie so ca. 2 Jahre alt.
Ich zu ihr: "Du veralberst mich doch!"
Sie: "Nein, ich albere dich nicht, ich äppel dich nur!"
(sie meinte natürliche veräppeln)

Und eine Buchhändlerin hat sie mal verblüfft:
Sie saß noch in der Manducatrage - war also irgendwas zwischen 1,5 und 2,5 - als ich mit ihr in der örtlichen Buchhandlung war. Sie zeigt auf die an der Decke hängende Deko und kräht begeistert: „Harry Potter oben!“
(Ich las damals grad die Bücher und sie erkannte die Illustration von dem besenfliegenden Harry wieder)
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Baby laut anderer „unnormal“

Beitrag von Rabaukenmama »

sinus hat geschrieben: Fr 13. Aug 2021, 22:53
Rabaukenmama hat geschrieben: Fr 13. Aug 2021, 22:00 Hallo Rolechilieu!
und er hatte auch schon früh Humor.
Meine Große alberte mal mit uns am Tisch herum. Da war sie so ca. 2 Jahre alt.
Ich zu ihr: "Du veralberst mich doch!"
Sie: "Nein, ich albere dich nicht, ich äppel dich nur!"
(sie meinte natürliche veräppeln)

Und eine Buchhändlerin hat sie mal verblüfft:
Sie saß noch in der Manducatrage - war also irgendwas zwischen 1,5 und 2,5 - als ich mit ihr in der örtlichen Buchhandlung war. Sie zeigt auf die an der Decke hängende Deko und kräht begeistert: „Harry Potter oben!“
(Ich las damals grad die Bücher und sie erkannte die Illustration von dem besenfliegenden Harry wieder)
Ja, genau! Mein älterer Sohn hat auch mal, als er in der Badner Bahn eine Gratiszeitung durchgeblättert hat, ein Firmenlogo erkannt (lief manchmal in der in der Fernsehwerbung) und begeistert "Da AMA Gütesiegel!" gerufen.

Wegen Babyzeichen: mein jüngerer Sohn wurde ja komplett gehörlos geboren. Daher haben war schon früh (als er 4 Monate alt war) mit Gebärdensprache begonnen. Aber er hat selten hingeschaut (heute weiß ich: autismusbedingt), und konnte mit 18 Monaten gerade mal EINE Gebärde. Ich habe wirklich lange geglaubt, er sei geistig behindert. Dazu kam der Vergleich mit dem kognitiv sehr fitten, 2 1/2 Jahre älteren Bruder.

Als mein jüngerer Sohn ca. 3 Jahre alt war, waren wir auf einem Gehörlosentreffen für Familien. Mein Sohn konnte damals aktiv gerade mal 20-30 Einzelgebärden. Und dort war ein gerade mal 9 Monate altes hörendes Baby (mit gehörlosen Eltern) mit wesentlich größerem Wortschatz als mein 3jähriger, welches schon in 2-Wort-Sätzen gebärdet hat!

Aber durch das frühe Verwenden der Gebärdensprache kamen wir mit 3-4 Jahren auch auf die mathematische Hochbegabung meines jüngeren Sohnes. Plötzlich merkter ich eher zufällig, dass er alle Zahlen bis 1000 gebärden konnte. Kurz nach dem 3 Geburtstag waren es auch alle Buchstaben. Er konnte das Alphabet sowohl vorwärts als auch rückwärts korrekt gebärden und erkannte viele Wörter am Wortbild. In dem Alter begann er auch zu schreiben (ohne vorher gezeichnet zu haben). Mit 4 Jahren konnte er die Namen aller Kinder seiner Kindergartengruppe aufschreiben und dazu auch das Geburtsdatum (damit hing mal ein Plakat im Kindergarten). Nach und nach kam ich auch drauf, dass er schon damals im Kopf ausgerechnet hat, wie viele Tage, Wochen und Monate es dauert, bis jedes einzelne Kind Geburtstag hat. Und er konnte mit 4 Jahren die Digitaluhr korrekt lesen und hatte einen echten Begriff von Sekunden, Minuten und Stunden.

Wenn die anderen Kinder im Kindergarten mit Straßenmalkreiden malten, schrieb er die Zahlen von 1-500 auf die Straße. Er konnte Zahlenreihen logisch fortsetzen und numerierte Aufkleber korrekt in ein Sammelalbum einkleben, ohne falsch zu blättern.

Beim ersten IQ-Test mit 4 Jahren war das Intelligenzprofil eine Berg- und Talbahn mit Werten zwischen 70 und 140 und einem Gesamt-IQ von 101 (nicht wertbar, wegen der großen Diskrepanz der Unterergebnisse). Somit war die geistige Behinderung mal vom Tisch!

Das war übrigens alles noch BEVOR mein Sohn seinen ersten kompletten Satz gebärdet hat. Bei der Entwicklungsdiagnostik kam dann raus, dass damals geschriebenes Deutsch der "wichtigste Kommunikationskanal" meines Sohnes war. Mittlerweile ist er 9 Jahre alt und kommuniziert hauptsächlich in Gebärdensprache. Immer noch verwendet er am liebsten Einzelgebärden, obwohl er längst in Sätzen gebärden kann.

Ich schreibe das alles, um zu zeigen, dass Begabung und späte sprachliche Entwicklung sich nicht ausschließen. Gerade sprachlich sehr begabte Kinder (wie Marius von der TE oder mein älterer Sohn oder die Töchter von Sinus) fallen nach außen schon als Babys und Kleinkinder oft als (hoch-)begabt auf. Bei Kindern wie meinem jüngeren Sohn hingegen fällt die Begabung nach außen meistens gar nicht auf.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
kleiner_gremlin
Beiträge: 36
Registriert: Sa 19. Dez 2020, 00:49

Re: Baby laut anderer „unnormal“

Beitrag von kleiner_gremlin »

Hallo und willkommen!

Ich glaube, wenn es das erste Baby ist, mit dem man es zu tun hat, dann ist es wirklich schwer, die Entwicklung einzuschätzen. Ich hatte dasselbe Problem! Für mich war mein Baby eigentlich immer begriffsstutzig :D :D :D ....Nur laut anderer war sie sehr vif, sehr aufgeweckt. Vor allem das extreme Spiegeln der Handlungen fiel einer befreundeten Pädagogin auf....Kinder lernen durch Beobachten und Imitieren, also ist das sicher ein gutes Zeichen!
Jetzt ist sie vier, liest fließend, schreibt und fällt in vieler Hinsicht auf...aber trotzdem weiß ich nicht, ob meine Tochter hb ist oder nicht (und je mehr ich mich in den letzten Monaten mit HB beschäftigt habe, um so mehr wünsche ich mir, dass sie unter der 130 liegt, ich schätze ihre Chancen im Schulsystem dann viel besser ein)...Also, mit sieben Monaten ist das wirklich früh, aber ich würde sagen, vertraue deinem Gefühl! Du hast ja eine sehr gute Beziehung zu deinem Zwerg, dann wirst du ihm auch das richtige Futter geben.
Du kannst, wenn du einen Vergleich brauchst, das oben empfohlene Buch Ohje, ich wachse verwenden! Das wurde mir auch empfohlen, hatte nur während der stressigen ersten Jahre nie Zeit, es zu lesen :roll:
lg
nosupermum
Dauergast
Beiträge: 160
Registriert: Fr 8. Nov 2013, 12:54

Re: Baby laut anderer „unnormal“

Beitrag von nosupermum »

Du hast sicherlich ein sehr fittes Kind. Beobachte es einfach und hör auf dein Bauchgefühl, wenn du meinst, ihm Futter anbieten zu müssen. Egal was andere sagen…
Wenn dein Kind es mag, ist es richtig.

Zur babysprache: das haben wir auch gemacht und selbst mein doch sehr argwöhnischer Mann war restlos begeistert. Unsere Tochter „sprach“ mit 10/11 Monaten ihr erstes „Wort“ bis hin zu 30 Gebärden bis sie anfing zu sprechen. Mit 18 Monaten sprach sie Sätze in ich-Form. Nur falls dir auch jemand weiß machen will, das Kind lerne dadurch nicht so schnell sprechen.

Und es zeigt: Kinder lernen nur das, was ihnen wichtig ist. Wenn es „Blume“ ist, dann Blume und nicht Auto
Auguste
Dauergast
Beiträge: 287
Registriert: Do 4. Jul 2019, 22:34

Re: Baby laut anderer „unnormal“

Beitrag von Auguste »

Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen!

Lasse Dich nicht irre machen von Leuten, die meinen zu wissen, was "normal" ist. Babys und Kinder sind doch keine Roboter. Die funktionieren auch nicht nach Gebrauchsanleitung und machen Sachen ganz genau dann, wann sie sie machen müssen. Jedes Baby hat sein eigenes Tempo. Manche sind schneller, andere langsamer. Manche machen einzelne Sachen schneller und andere langsamer.

Meine Kinder sind beide nicht "normal". Aber wer ist das schon? 8-)

Meine Tochter hat die ersten 7 Lebensmonate quasi nur geschlafen und dann den Turbo eingelegt (Krabbeln ausgelassen, mit 10,5 Monaten frei gelaufen), mein Sohn hat als Baby gefühlt gar nicht geschlafen, wurde nur herumgetragen (Kinderwagen ging gar nicht) und hat überhaupt nur in meinem Bett geschlafen - am liebsten in meinem Arm.

Freu dich einfach, wenn Dein Baby sich mitteilen kann und Du nicht raten musst, was es möchte. Ob das nun "normal" ist oder nicht, ist doch egal. Wahrscheinlich hast du ein fittes Kind. Dann solltest du Dir jetzt schon ein dickes Fell zulegen und "die anderen" reden lassen. Denn leider haben nicht viele Leute wirklich Verständnis für kognitiv fitte Kinder. Da wirst du schnell als "Eislaufmutti" abgestempelt, die ihr Kind "drillt", weil Eltern von "normalen" Kindern, nicht glauben wollen, dass die fitten Zwerge "ungewöhnliche" Sachen von sich aus machen wollen. Wichtig ist, dass Du für Dein Kind da bist, es unterstützt und immer zu ihm hältst und dass Du Dein Kind nicht ausbremst. Ausbremsen schadet dem Kind viel mehr als wenn "die anderen" Dein Kind für "nicht normal" halten ;)
nosupermum
Dauergast
Beiträge: 160
Registriert: Fr 8. Nov 2013, 12:54

Re: Baby laut anderer „unnormal“

Beitrag von nosupermum »

Hallo Auguste,
weise Wirte von dir, das mit den Eislaufmuttis. Aber ich habe mit der Zeit auch gemerkt, dass es überall Kinder mit dazugehören Eltern gibt, die Ähnliches erleben, auch im eigenen Umfeld. Nur die sind sehr leise, aus schon erläutertem Grund. Irgendwann fällt ein Schlüsselwort und man stellt fest, dass das andere Kind auch sehr clever ist oder übersprungen hat oder ausgefallenere Interessen hat. Aber das dauert…

Und im Babyalter sind andere Mütter zwar immer sehr vergleichend, aber selten offen wenn ein Kind flotter ist als das eigene. Als ob ein frühes krabbeln aussagt, wie ein Kind in sechs Jahren kognitiv drauf ist.

Ich hatte ein kognitiv fittes Kleinkind, das kann ich heute mit Sicherheit sagen, aber damals fehlte mir der Mut das so anzunehmen, weil ich mich schämte(!), dass ich von meinem Kind annahm, dass es was früher/besser konnte.
Ich hab mich nicht getraut, das Interesse zu fördern, weil ich Angst vor meinem Umfeld hatte. Ich bin Einzelkind und hatte vor meiner Tochter nie Kontakt mit Familien mit Babys/Kindern. Alles was sie flotter oder früher gemacht hat habe ich angezweifelt.

Wobei… intuitiv hab ich ihr auch viel spielmaterial für ältere Kinder gegeben, weil ich einfach nicht wusste, dass Kinder in ihrem Alter eigentlich noch nicht damit umgehen können.

Ich habe irgendwann mal meinen ersten Post hier im Forum gelesen und rückblickend war es eigentlich klar, dass sie kognitiv sehr flott ist, früher an oder sagen wir, von ihren Interessen breiter aufgestellt.
Karen
Dauergast
Beiträge: 317
Registriert: Mo 27. Jul 2015, 22:46

Re: Baby laut anderer „unnormal“

Beitrag von Karen »

Meine Tochter wurde schon in Spital als "nicht ganz normal" abgestempelt. Sie konnte direkt nach Geburt in Bauchlage Kopf hochhalten und hat interessiert um sich herum geschaut. Sie hat auch gezielt nach Gegenständen gegriffen. Der Kinderarzt der sie untersucht hat, hat gemeint dass Baby das ich da gerade geboren habe ich mindestens 2 Monate alt...
Genauso wie du hatte ich keinen Vergleich. Ich habe den Fehler gemacht ihre Fähigkeiten eher runterzureden oder gar nicht gross ansprechen um nicht aufzufallen. Das war ein riesigen Fehler der ich nie machen würde, da ihr Selbstwertgefühl darunter sehr gelitten hat.
Antworten