18 Monate und Computer???

[heinerprahm]

Ich vermute eher sie meinte, dass du deine Lebens-und Erfahrungbilder auf deine Tochter projezierst...ihr damit Anerkennung gibst, wenn sie davor hockt...und ihr damit noch den Anreiz bietest, mehr davorzuhocken, eben weil sie dafür Aufmerksamkeit, Lob und Anerkennung bekommt.

Bzw. ist es ja einfach auch der Nachahmungstrieb, wenn die Eltern dementsprechende "Vorbilder" sind.

@ keshali

Aber genau das ist nicht der Fall, die Initiative geht nicht von mir, oder meiner Frau aus, sondern meine Tochter selbst ist die treibende Kraft, sie will an den Computer und sie will ihn vor allem "Allein, Allein, Allein" bedienen. Sie erhält auch keine besondere Aufmerksamkeit oder gar Lob dafür und das will sie auch nicht, wenn z.B. meine Frau oder ich ankommen und Interesse zeigen und z.B. frage 'was sie da denn Schönes macht', dann kommt sofort "nein, Allein!" und als nächstes zeigt sie und dann, wo wir uns hinstellen sollen (dürfen) "Mama da, Papa da !", oder noch besser sie zeigt auf die Tür und sagt "Papa, arbeita" ... was bedeutet ich soll mich an meinen eigenen Computer setzen.

Ihr Interesse am Computer kommt sicherlich davon, dass sie mich stundenlang am Rechner arbeiten gesehen hat, aber ich könnte ja auch Buchhändler sein, im Grunde ist das Medium doch letztlich egal, Kinder sind zur Nachahmung geboren, es ist einer ihrer stärksten Triebe. Und ich/wir geben nicht den Anreiz noch mehr davor zu hocken, sondern bieten ihr genügend andere Anreize, die sie auch wahrnimmt, denn wenn sie nicht mehr am Computer spielen mag, dann schaltet sie ihn einfach aus und quitiert die Nachfrage des Linux-Systems, ob der Computer heruntergefahren werden soll mit einem beherzten ENTER.

Liebe Grüße

Heiner

[alibaba]

Im Urlaub haben wir ein nettes Elternpaar kennengelernt. Die haben sich rührend um ihre Kinder gekümmert. soweit alles gut. Wenn es dann mal langweilig wurde, wurde das iPhone gezogen und die darauf gesammelten Werke dem Kind präsentiert, was sofort ruhig wurde und das Gerät geschickt bediente. Das wusste genau, worauf es zu drücken hatte. Alle anderen Kinder sammelten sich zu einer Traube und umringten die Technik. Spiel und aktiver Spaß waren wie weggeblasen. Das Kind war knappe 2 Jahre und sprach ausser eine paar Worten, bedenklich wenig. Und dabei bot der Vater die neueste Technik mit interaktivem streicheln der Katzte und wiederholen der vorgesprochenen Worte.

Es erstarrte die gesamte stattgefundene Kommunikation im Raum, denn alle Kinder wollten das auch mal machen. Plötzlich nervten die Kinder, das sie Nintendo spielen wollten und es wurde gestattet.

Ich fand es sehr schade. Unser Kartenspiel war blitzartig beendet. Jegliche Auseinandersetzung auch der körperlichen Art beendet. Nur noch still sitzen und starren auf Bildschirme. Klar, wir Eltern konnten Kaffee trinken, die Kinder waren ja ruhig.

Viele nachdenkliche Grüße

[Gast]

mit 2 jahren mit Ipone spielen zu wollen halte ich an sich für kein großes problem. von ipone an sich entsteht ja kein direkter schaden. das eigentliche "Problem" wird ein paar jahre später sichtbar. "die kommunikation" mit ipone ist um vielfaches einfache als Kind-zu-Kind Kommunikation. hinter der technik verstecken sich die kinder vor der realität. die kommunikative fächigkeiten, die sie eben in dem alter hätten entwickeln sollen, werden nicht nachgeholt.

LG
Koschka

[familien]

Hey Leute ich bin neu in diesem Beitrag also bitte helft mir, mehr über diese Idee so kann auch ich meinen Beitrag hier posten zu bekommen.
Vielen Dank im Voraus,
Grüße,
Faschingskostüm Baby

[alibaba]

Hallo loewe,

also Meiner hört wahnsinnig gerne Radio.

Mir geht es nicht darum, dem Kind keinen Computer zu geben und/oder ihm den Zugang dazu zu verwehren, sondern mir geht es um das Alter. Und ich finde, mit 18 Monaten, ist das einfach zu früh. Mein Großer ist sehr routiniert im Umgang mit Computern und Dank dem selber alles jetzt lesen können muss ich gar nichst mehr machen. Auch keine Fehlermeldungen mehr schließen. Es kann daher keine Frage des zeitigen Einstiegsalters sein, etwas zu können oder anzuwenden. Dto. mit dem Fernsehen. Selbst mein Großer versteht es mittlerweile, das man sich nicht jeden Dreck ansehen muss, sondern gewählt aussucht. Da kann er schon ganz gut erkennen und aufzählen, wer in der Schule wirklich alles sieht. Spiele werden über Werbung in Verbindung gebracht, diese zu "kennen". Es ist unsere Verantwortung den Kindern den sinnvollen Umgang beizubringen. Ein Computer ist meines Erachtens nach nicht zum spielen da. Sondern man muss Verantwortung lernen, damit gezielt umzugehen. Ein Kind mit 18 Monaten haut auf den Tasten rum ohne zu bgreifen was es da macht. Es "malt" vielleicht und freut sich. Da kann ich es aber auch an den Küchentisch hocken und Wasserfarben hinstellen.

Gegen Nintendo habe ich eine grauenhafte Abneigung. Und Junior hat es schon verstanden, das man dagegen nicht ankämpfen kann. Wenn er 10 ist und reif genug, dann bekommt er einen. Bis dahin wird dieses Thema aber schon ab gehakt sein, hoffe ich. Matheprogramme haben wir hier auch, auch diverse Vorschulprogramme. Die dürfen meine Kinder machen, wenn sie wollen. Eine Sucht 30x 84-23 zu rechnen zu entwickeln, ist relativ gering. Aber dieses doofe Geklotze um ein Männchen mittles Daumen von A nach B zu bewegen, das kann ich nicht unterstützen.
Vielleicht bin ich zu hart - kann sein. LG

[heinerprahm]

Aber dieses doofe Geklotze um ein Männchen mittles Daumen von A nach B zu bewegen, das kann ich nicht unterstützen.
Vielleicht bin ich zu hart - kann sein. LG

@ Alibaba

Zu hart denke ich bist Du nicht, aber eventuell nicht ausreichend informiert...

http://books.google.de/books?id=92otpDI ... ow&f=false

(einfach mal lesen, vorallem was im Allgemeinen die Komplexität der Spiele und solche Dinge wie Hand-Auge Koordination betrifft)

Liebe Grüße
Heiner

[heinerprahm]

"
Rradio läuft bei uns fast nie, weil halt ständig Werbung kommt. Ich muss nicht 6x pro Stunden hören, wo man ein neues Sofa kaufen kann und wo grad Automarkt ist. Interessiert mich nicht.

Wir haben genau deshalb (und nicht wegen unserer Tochter sondern wegen uns) auf allen verfügbaren Speicherplätzen des Autoradios NDR4 programmiert, da gibt es keine Werbung

Liebe Grüße
Heiner

[alibaba]

(einfach mal lesen, vorallem was im Allgemeinen die Komplexität der Spiele und solche Dinge wie Hand-Auge Koordination betrifft)

Ach ich weiß net Heiner. Vielleicht bin ich da ja zu "altmodisch". aber ich könnte jede Menge Beispiele aufzählen, wie man Auge-Hand-Koordination oder diese vielen anderen Dinge, in der Natur schulen kann. Nimm mal ein Mikroskop, lege ein vorher präpariertes Blumenblatt darunter und drehe gleichzeitig am Rädchen und verschiebe das Objektblättchen. Hochspannend, sehr anspruchsvoll und so real.

VLG

[Melpa]

Auf die Maus klicken, ist da schon einfacher möglich und führt schneller zum Erfolg.

Wer sagt denn, dass immer alles gleich zum Erfolg führen muss. Gerade das ist ja das, was unseren Kinder so schwer fällt. Wenn etwas nicht gleich klappt, wirds in die Ecke gehauen, aufgegeben, Wut.
Sie müssen dies aber lernen aushalten zu können. Das ist jedenfalls das woran wir arbeiten.
Ein 18 Monate altes Kind kann das natürlich noch nicht verstehen, das ist klar. Aber m.E. gehört so ein kleines Kind in den Sandkasten und nicht an den PC, wo es sich kein Stück bewegt. Natürlich reden wir hier nicht von Stunden; deswegen wird jede Argumentation gegen PC´s hier wahrscheinlich nicht anerkannt.
Ich finde einfach, im Sandkasten kann es genauso an seiner Auge-Hand-Koordination feilen. Fängt ja schon beim Pinzettengriff an, einen STein aufheben, Stöckchen in den Sand stecken, einen Ball aufheben (später dann auffangen) usw. Da gibts unzählige Möglichkeiten.

Meine Tochter durfte erst mit 5, vielleicht war sie auch älter, ich weiss nicht mehr genau, an den PC. Und selbst da hatte ich ein schlechtes Gewissen. Es soll nicht zur Normalität werden (mein Kind ist danach meistens müde, kaputt, wird leicht aggressiv-von daher schränke ich das so gut es geht ein-Fernsehen genauso). Doch irgendwann habe ich aber auch eingesehen, dass ich ihr den PC, das Internet nicht verwehren kann. Sie sieht ja uns täglich davor sitzen (wir arbeiten daran), sie wächst damit auf, sie interessiert sich brennend dafür und kann es mit Leichtigkeit bedienen usw. Ich denke mittlerweile, es kann auch sehr förderlich für sie sein. Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind auch wie verrückt nach PC´s war, damals waren die ja gar nicht so verbreitet - da gabs ja noch die Commodore 64 oder Amigas - aber schon da hatte es mich gepackt und ich wollte unbedingt so ein Teil. Mir fällt alles leicht am PC und für mich ist das alles schlüssig. Und meine Tochter ist genauso. Also mag ich diese Leidenschaft auch nicht unterbinden. Aber wie gesagt, gerade sehr kontrolliert, alle paar Tage. Und sie ist 6. Was ich damit sagen will, sie hat rein gar nichts verpasst, in den Jahren wo sie nicht dran durfte. Dafür hat sie sicher andere nützliche Erfahrungen gemacht. Mein Sohn ist jetzt fast 4 und darf noch nicht. Er hat aber auch kein Interesse - ihm reicht es, hin und wieder zuzuschauen.

[Winnie]

Da fällt mir nichts Vernünftiges zu ein, außer vielleicht einfach das Wort "Projektion".

Wenn Du mich meinst, Nein, psychisch krank im Sinne des Freudschen' psychoanalytischen Projektionsbegriff als Abwehrmechanismus, bin ich ganz sicher nicht, ich bin "normal hochbegabt"!

Aber so ist das halt, auch meine Tochter wird mit solchen Meinungen (eigentlich ist es ja ein Stempel) umgehen können, sie hat ja kompetente Eltern

Liebe Grüße
Heiner

Mann Heiner, jetzt bist du schon hochbegabt und hast die Andeutung trotzdem nicht verstanden! Jetzt mal auf gut deutsch nur für dich: Nur, weil du es total toll findest, vor dem Rechner zu sitzen und mit dem Handy zu spielen, heißt das noch lange nicht, dass du dem nachgeben musst, wenn deine Tochter darauf neugierig ist. Deine Tochter ist nicht dein Mini-Me und wenn auch hochbegabt, immer noch ein Kind mit den physischen Anlagen eines Kindes. Es ist schlecht für die Augen und schlecht fürs Gehirn, ein Kind in dem Alter vor einen Bildschirm zu setzen. Es ist sogar schlecht für deine Augen und dein Gehirn.

Im Psychojargon heißt es Projektion, weil du mit dem Verhalten deine Art der Bedürfnisbefriedigung in dein Kind hineinprojezierst. Es ist jedoch nur ein Abbild von dir, nicht das ursprüngliche Bedürfnis deines Kindes. Alle Menschen projezieren von Zeit zu Zeit, aber deshalb ist man nicht gleich psychisch krank.

Kompetenz erwirbt man vor allem durch Handeln und Lernen aus Erfahrungen und nicht nur von Juul Jesper. Und denke ruhig mal drüber nach, welche Stempel euer Kind von euch aufgedrückt bekommen hat. Das ist gar nicht mal die große böse Welt da draußen. Es dürfte eventuell für eure Tochter auch kein allzu unbeschwertes Leben werden, wenn sie mit 18 Monaten schon den Stempel hochbegabt auf der Stirn hat. Der Erwartungsdruck ist ja praktisch to the max. Was ich von ihr halte, kann ihr ja pupsegal sein, aber bei den eigenen Eltern wird das ein ewiges Thema bleiben.

Alleine, dass du jetzt schon erwartest, dass deine Tochter mit dem Gegenwind wird umgehen können... Du verlangst ja von ihr Höchstleistungen nicht nur auf kognitiver und motorischer Ebene, sondern auch noch auf emotionaler Ebene. Dabei hat sie doch den dicksten Brocken des sozialen Lernens noch vor sich. Wie soll sie das bloß zuhause erklären, wenn sie mal im Kindergarten anfängt zu heulen, weil ein anderes Kind sagt, dass sie doof ist?? Kriegt sie dann Computer-Verbot, weil sie nicht kompetent genug war??

Nee echt, bevor ich jetzt in Rage gerate, schiebe ich es mal einfach auf die Unerfahrenheit und warte einfach ab, wie sich die Dinge entwickeln. Für mich klingt das alles durch die Bank weg total weltfremd.