ADHS und Hochbegabung

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Gretchen
Beiträge: 6
Registriert: Fr 21. Jan 2011, 00:17

ADHS und Hochbegabung

Beitrag von Gretchen »

Hallo an Alle,
ich benötige ganz dringend Hilfe! Mein Sohn 7 a hat ADHS und ist zu gleich überbegabt. Wenn die nicht messbare Konzentration und die mangelnde Motorik ausgebessert wird ( mittels Therapie und Ritalin) ist er Hochbegabt. Es waren nur diese Werte nicht messbar, weil er darin so schwach ist. diese Werte ziehen den gesamten Durchschnitt extrem runter.
Mein Anliegen ist nun, dass mein Sohn nur Auffälligkeiten in der Schule zeigt, diese wirklich niemand im Familienkreis wahrnimmt ( außer, dass er kein Sitzfleisch hat) er ist Organisiert und extrem strukturiert. In der Schule genau das Gegenteil - unorganisiert, manchmal laut, unterm, hinterm und auf dem Sessel, aber nicht aggressiv! Einfach unruhig und unkonzentriert. Ab er kann es ja nicht besser. Das zweite Problem ist die Konzentration und eine mangelhafte Motorik. Er verweigert das Schreiben, weil er seit dem Kindergartenalter hört, wie hässlich seine Zeichnungen und seine Schriftstücke sind. Jetzt soll ich Ihm Ritalin verabreichen. Habe mich im Internet über das Medikament schlau gemacht und habe große Zweifel bekommen. Wichtige Anmerkung - zuhause und bei Freunden ist er fast normal, nur ein unruhiger Geist - nicht störend!!! Hat jemand Erfahrung oder kann mir helfen?
Ganz liebe Grüße
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: ADHS und Hochbegabung

Beitrag von heinerprahm »

Hallo Gretchen,

frag doch deinen Sohn, der ist alt genug (und wenn hochbegabt, dann ohnehin weiter als jeder denkt), ob er gerne Drogen von seinen Eltern bekommen möchte, oder es ihm gestattet bleibt, das selbst zu entscheiden.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: ADHS und Hochbegabung

Beitrag von alibaba »

urmelis hat geschrieben:@Heiner
Das ist extremer vereinfacht und pauschalisiert und zeigt, dass du dich nicht intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt hast.
Ich habs als Ironie verstanden :?: :?: :gruebel:

@gretchen

Ich habe keine Ahnung von AD(H)S, aber wie schon im Unterforum gepostet, ich würde das anzweifeln und überprüfen lassen. Aber du müsstest mehr schreiben um es einfach besser zu verstehen.

VG
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: ADHS und Hochbegabung

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben:
urmelis hat geschrieben:@Heiner
Das ist extremer vereinfacht und pauschalisiert und zeigt, dass du dich nicht intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt hast.
Ich habs als Ironie verstanden :?: :?: :gruebel:

VG
... und so war es auch gemeint ;)

Liebe Grüße
Heiner
Gretchen
Beiträge: 6
Registriert: Fr 21. Jan 2011, 00:17

Re: ADHS und Hochbegabung

Beitrag von Gretchen »

Hallo an Alle!
Ich gebe ein wenig mehr Info. Mein Sohn ist in einem psychologischem Zentrum von einem Psychiater und Psychologin ausgetestet worden. Mit 3 Jahren wurde er auch ausgetestet - damals wollte ich es nicht wahr haben. Mit 18 Monaten war Jichbegabung zum ersten Mal Thema. Die letzten Jahre waren keine Auffälligkeiten. Die Hochbegabung - hab mich vorhin verschrieben ist in allen Bereichen nur nicht der Motorik und Konzentration! In der Schule ist es schon ein Problem! Er kann sich gar nicht konzentrieren, und er verweigert das Schreiben! Weil er es nicht kann - Motorik schwach! (oder er langweilt sich)
Er soll Ritalin nehmen wegen der fehlenden Konzentration!

Vielleicht kann mir jemand Erfahrungsberichte schreiben oder sonstige Ratschläge geben. Ich möchte das beste für mein Kind. Jetzt leidet er unter seinen abwägten, obwohl er soviel Stärken hat.
LG
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: ADHS und Hochbegabung

Beitrag von heinerprahm »

Ich habe noch eine Link:

http://www.ppp-sin.ch/tools/69752/files ... gabung.pdf

Liebe Grüße
Heiner
Coneli
Beiträge: 3
Registriert: Sa 11. Dez 2010, 21:17

Re: ADHS und Hochbegabung

Beitrag von Coneli »

Hallo!
Ich habe ein ganz ähnliches Problem mit meinem Sohn, 6 Jahre alt. Ich habe ihn aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten und Verdacht auf ADHS von einem Kinderpsychologen austesten lassen, und dabei kam heraus, dass er scheinbar hochbegabt ist. Der Kinderpsychologe hat mir Tipps im Umgang mit meinem Sohn gegeben (feste Familienregeln, Belohnungssysteme bei angepasstem Verhalten,....) und die haben uns super geholfen. Er ist oft wie ausgewechselt. Mein Kinderpsychologe hat gemeint Ritalin sollte man nur in den schlimmsten Fällen von ADHS verwenden (das hört sich bei dir nicht so an). Konzentrationsschwierigkeiten hat mein Sohn auch, die "schulen" wir momentan mit Fehlersuchbildern (auch ein Tipp vom Kinderpsychologen). Bei 10 geschafften Fehlersuchbildern darf er sich eine kleine Überraschung aussuchen (mein Sohn liebt die Gutscheine für 1 Stunde Spielen - er darf das Spiel aussuchen). Ausserdem macht es ihm mittlerweile auch sehr großen Spaß die Fehler zu suchen und er schafft es jeden Tag ein bißchen besser sich nur darauf zu konzentrieren. Ein empfehlenswertes Spiel für hochbegabte Kinder mit Konzentrationsschwierigkeiten ist "Rush Hour". Dieses Spiel fesselt total und mein Kleiner sitzt (und er hat definitiv kein Sitzfleisch) oft eine Stunde ruhig und spielt alleine. Es ist toll zum Mitnehmen und das machen wir jetzt immer, wenn wir z.B. Essen gehen - seitdem gibt es kein Geraunze mehr. Hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
Lg S.
Gretchen
Beiträge: 6
Registriert: Fr 21. Jan 2011, 00:17

Re: ADHS und Hochbegabung

Beitrag von Gretchen »

Hallo zusammen,
danke an euch! Ich werde Auszüge von allen Ratschlägen verwenden! Was ich faszinierend finde ist, dass plötzlich alle Stellen wissen (Schule, Hort), dass mein Sohn so toll ist. Er wurde 1 Jahr als Verhaltensauffällig geführt und unterbegabt - eingestuft, jetzt wo endlich eine Diagnose da ist, haben einzelne Personen, doch immer schon sein Potenzial erkannt. Unser Schulsystem ist wirklich schwer zu hinterfragen. Wir werden Ritalin laut ärztlicher Absprache für ein paar Wochen testen. In dieser Zeit kann nichts passieren, wurde mir von mehreren Stellen versichert. Ich hoffe ich entscheide richtig.
Gestern war die Begabung und AdHs ein Schock für mich. Heute hat sich der Fluch als Segen erwiesen. Ich bemerke, dass allein durch eine Diagnose Veränderungen bemerkbar sind. Ich bin sicher, dass jetzt alles in eine positive Richtung laufen wird, da wir gezielt an allem Arbeiten können.
Vielen Dank an die Beiträge
Liebe Grüße
Gretchen
Beiträge: 6
Registriert: Fr 21. Jan 2011, 00:17

Re: ADHS und Hochbegabung

Beitrag von Gretchen »

@ Heiner: danke für den Link
Masirema
Beiträge: 11
Registriert: Sa 7. Nov 2009, 03:03

Re: ADHS und Hochbegabung

Beitrag von Masirema »

Hallo Gretchen,

unser Sohn ist 8 Jahre alt und seit 4 Jahren wissen wir das er ADHS hat.
Er war 13 Wochen in einer Psychologischen Kinderklinik und dort wurde es bestätigt.
Medi`s haben wir allerdings bis zur Einschulung hinausgezögert.
Seine extremen Wutanfälle haben wir mit Konsequenz und Pünktchenplan super in den Griff bekommen, sein letzter war im Dezember 2008.
Trotzdem haben wir uns 2009 vor der Einschulung für Medi`s entschieden, er sollte die gleichen Möglichkeiten wie andere Kids haben/bekommen.
Und siehe da............. alles super!!
Es gibt in der Schule kaum Props, manchmal wegen seiner ärgerei und bevormundung anderer Kinder, aber er kann sich toll konzentrieren, bringt alle Aufgaben/Arbeiten in einem enormen Arbeitstempo hinter sich, erledigt Zusatzaufgaben und gehört in allen Fächern zu den besten und schnellsten.
Seine Gelegndlichen Aussetzter schreibt seine Klassenlehrerin allerdings nicht dem ADHS zu sondern sie vermutet das er trotz der vielen Zusätzlichen Aufgaben noch immer Unterfordert ist.
Einen Test fordert sie nicht ein, wir brauchen auch keinen und der Kidsdoc meinte ebenfalls das dies erst Notwendig wird wenn er Schulische Leistung verweigert oder ein Sprung anstehen sollte.
Was uns in unserer Entscheidung der Medi`s betreffend ebenfalls bestärkt hat war, das ich eine Studie über die Kinder vom Bahnhof Zoo gefunden habe(wenn ich die Seite wiederfinde, dann verlinke ich sie mal, ist aber schon so lange her :oops: ) . Dort steht, das mehr als die hälfte der Drogensüchtigen Kids Hochbegabt sind und/oder ADHS haben. ADHS-Kids, die nie Ritalin und co bekommen haben neigen stark dazu irgendwann Drogen zu versuchen, da die Drogen zu Anfang erst einmal helfen sich zu Konzentrieren und die motorische Unruhe in den Griff zu bekommen.
Im Gegensatz dazu werden die Kinder NICHT, wie oft behauptet, von den Medikamenten abhängig, im Gegenteil.
Sollten sie diese irgendwann nicht mehr brauchen, dann merken sie es selber und reduzieren selbst die Menge, bzw. nehmen sie irgendwann gar nicht mehr.
Das ist der Punkt, an denen wir Eltern diese Entscheidung akzeptieren müssen.
Ich will Dir damit einfach nur die Angst nehmen, entscheiden müßt ihr Euch, das nimmt Euch niemand ab.
Und egal was ihr macht, laßt Euch nicht rein reden, ihr lebt mit dem Kind und ihr wollt sein bestes.
Es ist natürlich auch kein Wundermittel welches sämtliche Probleme einfach verschwinden läßt, Sohni versucht trotzdem noch alles auszudiskutieren, aber da sind wir nun mal konsequent, kommt er nicht weit mit!
Es gibt immer noch Reibungspunkte, gar keine Frage, aber unser aller Leben ist wesendlich einfacher und angenehmer geworden.
Allerdings hatten und haben wir auch viel Unterstützung bekommen, zb von seiner Lehrerin.
Sie hat sich von Anfang an nicht gescheut ein ADHS-Kind in ihre Klasse zu nehmen und als sie merkte das er viel Stoff einfordert hat sie ihm sofort mehr Futter verabreicht.
Das scheint ja wohl, wie ich es hier schon oft gelesen habe, nicht so der Regel zu entsprechen.

So, das war jetzt doch ein wenig lang, aber ich hoffe das ich Dir ein wenig weiterhelfen konnte.
Lg
Masirema
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