Grenzen austesten, brauche Rat

besondere Ansätze für besondere Kinder
calimero
Dauergast
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Grenzen austesten, brauche Rat

Beitrag von calimero »

Hallo!

Ich muss da mal was los werden. Vielleicht habt ihr ja einen passenden Rat für mich. Oder nach dem Ausheulen hier, geht´s mir besser, wer weiß.

Also der Sohn schafft mich! Zurzeit ist es wirklich schlimm. Er hört kein Stück und zum Teil werde ich komplett ignoriert. Das macht mich wahnsinnig!
Ein Beispiel:
Wir wollen raus. Sohn weiß, ich muss warten, bis Mama da ist. Rennt aber trotzdem los. Würd mich nicht weiter stören, wenn wir nicht direkt an der Hauptstraße wohnen würden. Also ich:“ Halt, sofort stehen bleiben!“ Sohn bleibt stehen, dreht sich um, grinst: „Nein Mama, ich laufe weiter!“ Und bewegt sich auf die Straße zu. Könnt ihr euch ja vorstellen, wie ich gerannt bin. Und was macht die Kröte, lachen.
Klar haben wir das Ganze noch mal in Ruhe besprochen. Da war er dann auch ganz einsichtig und hat verstanden, dass ist gefährlich, Mama hat Angst um mich, Mama will mich nicht ärgern und so weiter. Trotzdem haben wir dieses Spiel immer mal wieder.
Und dieses Grenzen testen, bringt mich an meine Grenzen.
Ich bin konsequent in den Dingen die mir wichtig sind. Zum Beispiel Zähne putzen. Und bevor aus einem Nein, ein Jein und dann doch ein Ja wird, gibt´s halt gleich noch nen paar Gummibärchen. Und wenn er sich morgens nicht anziehen mag, na dann fahren wir halt im Schlafanzug in die Krippe. Auch habe ich mich an manche, mir unverständlichen, Wutausbrüche gewöhnt und kann wunderbar mit den mitleidigen Blicken der anderen Menschen umgehen.
Aber ich brauche nen Rezept gegen diese Frechheit und Ignoranz.
Abends, wenn er ins Bett soll. „Nein Mama, ich spiele noch.“ Klar kein Problem, er kann noch spielen. Zehn Minuten später geh ich zu ihm hin, setze mich zu ihm, sage ihm, er soll mich anschauen und erkläre ihm, jetzt ist es Zeit für das Bett, aufräumen, Schlafanzug an, Zähne putzen. „Ja Mama, gleich.“ Nix gleich, sofort. Und dann stellt er auf Durchzug!

Ihr kennt das sicher alle, und werdet jetzt auch denken, ja da mussten wir alle durch. Aber diese Diskusionen nerven einfach. Er weiß, mit was er mich wütend machen kann und hat auch immer noch einen Grund parat, warum dies oder jenes jetzt grad nicht geht. Und wenn ich mich dann durchsetzte, gibt´s Geschrei.

Also her mit guten Ratschlägen und Streicheleinheiten ;)
Lieben Gruß
calimero
sinus
Dauergast
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Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Grenzen austesten, brauche Rat

Beitrag von sinus »

Hier gibts bei solchen Situationen keine Diskussionen mehr sondern direkt die Androhung bzw ggf. Umsetzung von unmittelbar aus der Situation folgerichtigen (und meist unangenehmen) Konsequenzen. Das hilft eigentlich fast immer. Also keine beliebigen Strafen, sondern eben eine Konsequenz, die logisch zum Fehlverhalten passt.
Bei deinem Beispiel würde ich Kind z.B. entweder tragen, an die Hand nehmen oder wieder nach Hause bringen und Schluss mit Ausflug.
Wir hatten das ähnlich auch mal, Kind wollte unbedingt alleine laufen, hörte aber nicht auf mich und rannte vorneweg. Musste sie eben an der Hand gehen, was ihr gar nicht gefiel. Sie hatte schnell ein Einsehen und dann klappte es.
Vorm Einschlafen darf sie Buch angucken und auf Mamas Bett toben, aber nur, wenn es dann klappt, dass sie nach ner Weile alleine in ihr Bett geht. Klappt das nicht, gibts eben kein Buch mehr und kein Hüpfen.
Ich bin an sich immer wieder erstaunt, wie vernünftig Tochter auf solche Anweisungen reagiert, das war schon ganz früh so.
Aber natürlich gibt es immer mal wieder Phasen, wo Grenzen ausgetestet werden.
Neulich hatten wir einen echt schlechten Tag und sie ärgerte mich in einer Tour.
Im Nachhinein weiß ich auch warum, eigentlich wars so, dass ich selbst innerlich nicht ganz ausgeglichen war (ich war in einer Gruppe unterwegs, in der ich mich unwohl fühlte) und sie hat das im Grunde nur erspürt und stellvertretend für mich rausgelassen, was in MIR vorging. So ist das eigentlich meistens... je ausgeglichener und innerlich gefestigter ich bin, desto besser läuft alles.
Neulich - an besagtem schlechten Tag - kippte sie mir mit voller Absicht ihr Wasserglas auf den Teller aus (sie musste sofort den Speiseraum verlassen und wir anderen aßen ohne sie weiter) und zu guter Letzt lief sie dann auch weg, guckte noch frech, ob ich ihr folgen würde. Ich hatte natürlich auch den Impuls, ihr in meiner Wut hinterherzulaufen, aber dann dachte ich mir, dass ich bestimmt dieses Spiel nicht nach Ihren Regeln mitspielen möchte. Also drehte ich mich weg und erledigte meine Sachen. Sie hatte dann bald genug und kam von sich aus wieder an.

Das finde ich persönlich wichtig, dass man sich nicht "auf der Nase herumtanzen" lässt. Hier ist vieles verhandelbar und ich gehe nicht selten auch darauf ein, wenn sie "verhandelt". Ich glaube, es ist wichtig, dem Kind zu zeigen, dass es in seinen Bedürfnissen ernst genommen wird und ihm nicht ständig etwas einfach aufgestülpt wird, aber das ist trotzdem meine ruhig getroffene Entscheidung, auch mal nachzugeben, nicht Reaktion auf Provokation oder Theater.
Ich versuche es unbedingt zu verhindern, dass ich mich von ihr herausfordern und aus der Ruhe bringen lasse.
Also in solchen Situationen unbedingt ruhig bleiben, emotionalen Abstand halten, tief durchatmen und möglichst vernünftig agieren... (ist aber nicht immer leicht, schon klar...)

Wenn Tochter mal wieder ihre Launen hat und dieses und jenes nicht machen möchte (anziehen, ausziehen u.ä.), gehe ich derzeit auch oft einfach weg und kümmere mich um meine Angelegenheiten. So ignoriert zu werden findet sie natürlich gar nicht schön und lenkt dann schnell ein.

Was mir hier immer sehr zu schaffen macht, ist dass Kind, wenn ich mal schimpfe, das scheinbar total an sich abprallen lässt.
Ich bin total auf 180 und sie bester Laune und scheinbar total gelassen.
Sie lenkt dann z.B. ab und reagiert kaum auf mein Geschimpfe. Das macht mich immer wahnsinnig und oft muss ich mich dann bremsen, um nicht noch lauter zu werden oder gar grob, damit sie endlich reagiert/kapiert. Was sie natürlich längst hat.
Aus Erfahrung weiß ich, dass trotzdem immer was ankommt und drum versuche ich, nicht wie ich mitunter den Drang habe, durch noch mehr schimpfen oder gar Strafen meine "Lektionen" zu unterstreichen... Es ist ja an sich mein Job, die Überlegene im Sinne von die Vernünftigere, Gelassenere zu sein - in solchen Situationen scheinen sich die Rollen aber genau umzukehren... Also läuft was schief.
Ich muss dann einfach emotional ruhig bleiben, mich weniger als Mensch und Mutter fühlen, sondern eher wie eine Erzieherin, an der der "Angriff" evtl. mehr abprallt, weil sie sich nicht persönlich betroffen fühlt und möglichst nur die Situation beurteilt, nicht den persönlichen Affront, den man allzu oft dabei empfindet.
D.H. Tadel deutlich vorgebracht, Konsequenz geäußert oder ausgeführt, dann aber erstmal Schluss, nicht weiter provozieren lassen und ewig reden.
Oft werten wir sowas dann noch mal aus, wenn wir beide ruhig sind und ein gute Stimmung herrscht, z.B. abends vorm einschlafen. Dann frage ich direkt, warum Tochter dieses oder jenes denn gemacht hat und erkläre ihr noch mal, warum ich mich drüber ärgere oder warum sie das nicht tun darf.

Übrigens sind Kinder angeblich immer besonders aufmerksam/sensibel, wenn man Dritten etwas über sie erzählt. Das gilt für Lob und für Tadel. Tochters Missetaten und Leistungen werden hier also auch regelmäßig der Oma erzählt, so dass Kind es auch mitkriegt...
Tadel aber nicht in Form von "petzen" oder bloß stellen - "Tochter hat das-und-das gemacht!" - sondern dann eher von mir ausgehend, also z.B. "Ach, ich habe mich heute mal wieder über Tochter geärgert. Hat sie doch blablabla, das hat mir ja gar nicht gefallen."
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
mamma42
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Re: Grenzen austesten, brauche Rat

Beitrag von mamma42 »

Hallo Calimero,

wir versuchen erstens klare Ansagen zu machen, d.h. noch einmal Autorennen spielen, noch einmal x-y machen und dann gehts ins Bad etc.
WEnn er dann nochmals etwas anfängt, dann entweder: ein Wettrennen ins Bad anbieten oder er darf ein Spielzeug mitnehmen, wenn ernicht weiterreagiert (manchmal ohne scheinbar zuzuhören und erst recht, wenn er nein sagt), dann droh ich ihm an, dass er alleine ins Bett gehen muss (hilft meistens), wenn das nicht hilft, dann sag ich gute Nacht, geh raus und mach die Tür zu- kurzes GEschrei, und er kommt wieder lammfromm raus!
Wesentlich schwieriger ist es morgends ANziehen, vor allem Wickeln (leider) ,und erste Garnitur. SChuhe und Jacke hilft meistens mit Wettbewerb (er kann sich allerdings schon alleine anziehen). Allerdings müssen wir ihn immer gewinnen lassen, sonst macht er Theater.
Gast

Re: Grenzen austesten, brauche Rat

Beitrag von Gast »

Hallo Calimero,

ich kenne diese Probleme auch. Mein Jüngerer testet sich da grade auch mächtig aus. Wir hatten es letztens mit dem Laufrad, zwar im Wald, aber er hat auf StOP nicht gehört. Meine Konsequenz: absteigen und schieben 8als ich ihn dann hatte und mit der Ansage beim nächsten mal ist das Laufrad weg für den Rest des Tages. Seitdem klappt es, wird aber sicher nochmal ausgetestet werden. Es war in der Situation zwar nicht unmittelbar gefährlich, aber mir ist es wichtig, dass sie hören. (Hab es ihm natürlich auch erklärt). Mein Lieblingssatz ist: Ich bin der Bestimmer!

Fertig machen, regle ich so
morgens: aufstehen, anziehen, frühstücken, Zähne putzen --> bleibt Zeit über, spielen wir halt noch etwas oder gehen schon mal raus. So funktioniert es gut.

abends: Abendbrot, Bett fein machen --> bleibt Zeit über, spielen wir gemeinsam, lesen ein Buch vor ... Funktioniert auch gut. Beim Kleinen noch nicht ganz so gut, aber es wird. Wichtig ist sie dann auch wirklich mal direkt hinzulegen, wenn es gar nicht gut geklappt hat. Das kapieren sie dann sehr schnell, dass es sich nicht lohnt zu trotzen oder zu trödeln.

LG und starke Nerven

Bine
calimero
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Re: Grenzen austesten, brauche Rat

Beitrag von calimero »

Moin Moin!

Ganz lieben Dank euch allen! Und was soll ich sagen, gestern war alles super.

Und das lag, genau wie sinus es beschrieben hat, an meiner inneren Einstellung. Klar, wenn ich entspannt bin, ist auch der Sohn entspannt und es läuft.

Es ist aber nicht immer entspannt, und da dann cool zu bleiben, ist wirklich eine Kunst. Und diese Kunst muss ich echt noch erlernen. Weil es eben überhaupt nix bringt, noch lauter und noch wütender zu werden.

Mein Plan ist jetzt, wenn wir noch mal so ne Situation mit der Straße haben, geht es eben wieder rein. Ist ja ne logische Konsequenz, allerdings, hab ich die so noch nicht in Betracht gezogen. Dabei bin ich doch so nen Freund von solchen Konsequenzen. Manchmal ist eben doch gut, drüber zu reden!

@ sinus: Das Ignorieren versuch ich auch und es ruft auch ähnliche Reaktionen wie bei euch hervor. Und ich versuch auch durch zu schnaufen, aber manchmal platzt mir echt der Kragen. Schlimm ist nur, auch das bringt rein gar nichts. Es geht nicht schneller, das Kind hört nicht besser und auch Mama geht es nur schlechter. Vielleicht sollte ich in den Momenten auch eher Erzieherin sein (oder mal den Sozialarbeitermodus anschalten, hab ich schließlich studiert ;) )
Und das "über Dritte vom Kind erzählen", ist auch ne prima Idee. Danke!

Lieben Gruß
calimero, die hofft, dass heute Schuhe kaufen, ganz einfach wird
bine1977

Re: Grenzen austesten, brauche Rat

Beitrag von bine1977 »

mir fällt grade noch ein Anziehtrick ein; der hat bei uns gut funktioniert (aber wohl eher für Jungs). Du willst/ bist doch Feuerwehrmann werden und die müssen sich sause brause schnell anziehen, sonst kommen sie nicht zum LöschTrupp sondern TrödelTrupp.
Super wie schnell der Große sich auf einmal anziehen konnte ;-)

LG Bine
Julia1985
Dauergast
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Re: Grenzen austesten, brauche Rat

Beitrag von Julia1985 »

bei uns funktioniert ein anderer trick ganz gut. mein kleiner steht auf wettbewerbe. also einfach wer ist als erster angezogen. da trödel ich dann immer mal damit er auch gewinnt aber er ist zuper schnell angezogen. :D
alibaba

Re: Grenzen austesten, brauche Rat

Beitrag von alibaba »

Calimero, wie alt war dein Sohn noch mal?

Ich möchte jetzt keine Erziehungstipps geben....von der Ferne ist das immer schwierig zu beurteilen. aber was uns immer hilft, sind klare Ansagen mit klaren Wünschen meinerseits und vorher festgelegte Konsequenzen, zusammen mit unseren Kindern.

Meine haben manchmal Macken, machen die Toitür nicht zu, popeln ständig in der Nase, knallen die Türen ...viele viele Dinge, die dann mal nerven. Nachdem es mich nervt, meinem Kind ständig die Finger aus der Nase zu holen, erzähle ich meinem Kind, Warum, weshalb, Wieso ich das nicht möchte und wir legen eine Konsequenz fest. Hilft immer!
Stehen bleiben am Bordstein. Kennst du die Käpt'n Blaubär Fiebel -die gibt es bei uns auch im Kiga. Ist kostenlos und meine stehen drauf. Die würde ich mir mal besorgen und rauf und runter lesen. Von Rolf Zukowski, "Gib Acht im Verkehr" die CD sollte man haben! Sind super tolle Ohrwürmer.......

Also Konsequenz für das festlegen was nervt. Raus rennen ohne Mama - legt eine Konsequenz vorher fest. Halte sie ein. Es kann ein paar Mal dauern bis Ihr Euch eingespielt habt.

Viel Erfolg und VG
calimero
Dauergast
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Re: Grenzen austesten, brauche Rat

Beitrag von calimero »

@ alibaba
Der kleine Mann ist grade oder schon, kommt wohl auf den Blickwinkel an, 2,6 Jahre alt.
Ich darf ja entscheiden, ob ich die Tipps annehme ;)

Es ist halt noch nicht ganz in Fleisch und Blut übergegangen, auch mal Konsequenzen "auszuhandeln". Wie gesagt, ich übe noch. Ist ja noch nen Einzelkind.

Was mich einfach so nervt und ärgert ist, plötzlich, aus heiterem Himmel steckt man in so einer gefährlichen Situation. Und dann muss man schnell handeln. Er versteht ja schon was ich von ihm will, nämlich nicht auf die Straße rennen. Aber etwas Abstraktes wie Gefahr oder auch große Schmerzen zu verdeutlichen fällt mir nicht so leicht.
Aber eine Absprache zu treffen: "Wir gehen gemeinsam auf die Straße, du bleibst an meiner Hand. Klappt das nicht, gehen wir wieder rein und das wars mit dem Ausflug". Ich glaub, das ist ne gute Sache.
Ach ja der Rolf, auch ein Held meiner Kindheit!

@ bine
Ja Feuerwehrmann, gute Idee. Mal schaun, ob das klappt. Obwohl ich klaub, Sohn ist erster Mann im TrödelTrupp :D

Lieben Gruß
calimero
sinus
Dauergast
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Re: Grenzen austesten, brauche Rat

Beitrag von sinus »

Haha, trödeln und träumen und was vom Pferd erzählen - sich über Gott und die Welt auszulassen, statt nötige Dinge zu erledigen - das kennen wir hier auch!
Da hilft oft ein Ziel, idealerweise mit dem Wecken von Vorfreude verbunden, also z.B. nachmittags im Kiga: "Komm, zu Hause machen wir das-und-das". Oder: "Komm, mal schaun, ob die Oma (wohnt mit im Haus) wartet, dann erzählen wir ihr gleich mal das-und-das!"
Oder beim Laufradfahren - hier wird oft das Laternenpfähle an- oder Pfützen durchfahren zum Ziel (und Spiel) gemacht.

Und was auch prima hilft, ist der Kommandoton: "He-hopp! Abbi Galoppi! Uuuund ein-zwei-drei..."
Klingt schräg, aber wirkt. Tochter lacht sich scheckig und beeilt sich geflissentlich. Sogar beim zu Bett gehen!
(Angefangen hat sie übrigens letztes Jahr selbst damit, nachdem sie im Biene Maja Buch immer den Ameisensoldaten Paul zitiert hat, der seine Ameisentruppe kommandiert.)

Meine zweieinhalbjährige Tochter ist sich übrigens der Gefahren von Autos z.B. nur zu gut bewusst, spätestens seitdem neulich unsere Katze überfahren wurde. Eigentlich neigt sie, obwohl insgesamt bzw spontan eher wenig ängstlich, sogar dazu, übertrieben ängstlich zu sein, wenn man ihr etwas von möglichen Gefahren erzählt. So hat sie z.B., seit wir die Geschichte von Paulinchen aus dem Struwwelpeter gelesen haben, großen Respekt vor Feuer - wir müssen Kerzen immer sehr weit weg von ihr stellen.
Und als ich neulich im Spaß auf einen Haselnussbaum im Garten schimpfte, da dieser mir als Allergie geplagte mitunter Ärger bereitet, wollte sie nicht mehr in diesen Bereich des Gartens gehen. :?
Ich glaube, bei ihr ist das vor allem ihrer sehr ausgeprägten Phantasie zuzuschreiben, sie stellt sich geschilderte Gefahren ebenso wie jedwede Geschichte sehr lebhaft vor...
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
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