Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
bine1977
Dauergast
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Registriert: Mi 12. Okt 2011, 09:19

Re: Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

Beitrag von bine1977 »

Ich wünsche euch, dass der Weg funktioniert. Würde aber bei der KiÄ in Sachen Motorik nochmals nachhaken. . .
Mensch, ihr habt Euch aber auch ein Power-Programm ausgesucht...
Liebe Grüße
Bine
alibaba

Re: Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

Beitrag von alibaba »

Hallo loewe,

ich glaube, bei Euch ist noch mehr im Argen.

Probleme merken auch die Kinder. Unter diesen Umständen denke ich auch, ist es wichtig eine Auszeit zu nehmen um mehr Kraft zu bekommen. Trotzdem geht die Motorik an. Die fehlenden Motorik hat ja erst einmal nichts damit zu tun, das Ihr familiäre Probleme habt. Ich wünsche Dir viel Kraft.

VG
Fischchen
Beiträge: 19
Registriert: Di 27. Sep 2011, 12:40

Re: Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

Beitrag von Fischchen »

Hallo Loewe,

(hier Gast 212 jetzt endlich angemeldet unter Fischchen)

habe mich lange nicht gemeldet, weil ich ziemlich mit mir zu tun hatte (ULH-Problematik usw.). Wir, sprich Töchterchen (was auch so fürchterlich isst wie deine) haben jetzt die Lateralitätsdiagnostik hinter uns (die wahnsinnig spannend und informativ war) und es ist dabei herausgekommen, dass ihre Kopfgelenke blockiert sind. Meine hatte durch die Geburt auch ein Kiss, so wie deine. Wir sind zwar mit ihr bei einer Osteopatin gewesen, haben aber nach 6 Mal aufgehört, weil wir kein gutes Gefühl mehr hatten, irgendwie brachte es die Kleine nicht weiter. Das war wahrscheinlich ein Fehler von uns. Wir hätten ja nicht gedacht, was es für enorme Spätschäden verursachen kann.

"laut Fr. Dr. Pester:
wie Sie schon richtig vermuteten, hat eine Lateralisationsentwicklungsstörung großen Einfluß auf Motorik, Wahrnehmung, Gedächtnis, Konzentration und generelle psychophysische Belastbarkeit.
Eine solche Irritation könnte schon pränatal (z. B. über hormonelle Einflüsse und Stress in der Schwangerschaft) angelegt sein oder durch den Geburtsvorgang ausgelöst und verstärkt worden sein.

Solch massive Probleme in der Fein- und Grobmotorik sowie Auge-Hand-Koordination mit Hör- und Seh- wahrnehmungs- und -verarbeitungsstörungen - oft ohne Organbefund - könnten bei geburtsbedingten Blockaden in den Kopfgelenken sowohl Linkshänder als auch Rechtshänder in ihrer gesamten Seitigkeit (Lateralität) treffen (z. B.: Hand- und Beinmotorik wie auch das führende Auge und Ohr).

Kam es bei der Geburt zu Blockaden in den Kopfgelenken, sind oft im Babyalter Schonhaltungen eingenommen worden, die ein ausreichendes altersgerechtes Robben im Kreuzmuster verhinderten.[/color]Die Folgen sind Reifungsstörungen der Lateralität bei noch bestehenden Restereaktionen frühkindlicher Reflexe, besonders des Moro-Reflexes, des Asymmetrischen Tonischen Nacklenreflexes (ATNR) und des Tonischen Labyrinthreflexes (TLR), die nur für die Geburt wichtig waren und den späteren Entwicklungsprozess stören würden, wenn sie nicht im Säuglingsalter abgebaut wurden. Händigkeitsprobleme sind nur ein Symptom und die" Spitze des Eisberges" . Sie werden schon in der Schwangerschaft geprägt und bei der Geburt verstärkt.

Eine sogenannten "Umschulung der Händigkeit" wirkt sich vor allem bei nicht behandelten Blockaden in den Kopfgelenken ungünstig aus.
Diejenigen Rechts- und Linkshänder, die kein HWS-Trauma hatten , nutzten oft problemlos und gut koordiniert beide Hirnhälften und die darin gesteuerten Hände, Augen, Ohren , Beine.
(z. B. Leonardo da Vinci, Michelangelo, Beethoven, Mozart, Einstein usw. ) )

Weitere Folgen der Blockaden in den Kopfgelenken sind eine labile und endogen verursachte wechselnde Seitigkeit auch in der Augendominanz und Hörlateralität mit nachfolgenden zentralen Hör- und
Sehwahrnehmungs- und audiovisuellen Verarbeitungsstörungen -oft bei gesunden Augen und Ohren (später z.B. mit Zahlen- und Silbendrehern, Problemen im Mengenverständnis sowie Rechtschreibproblemen , Wortfindungs-, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie möglichen motorischen Steuerungsstörungen).

Die Betroffenen können dann mit ihren paarigen Organen nicht synchron und koordiniert arbeiten, haben manchmal bei Ermüdung Doppelbilder, hören diffuser, sind leicht ablenkbar und unkonzentriert, werden immer langsamer im Hinschauen und Zuhören, machen im Gehirn kompensatorisch intelligente Umwege, die auch wieder zur schnellen Ermüdbarkeit , fehlerhaftem Hören und Sehen (oft ohne Organbefund) sowie Problemen im Speichern (Gedächtnis) und Schreiben führen.

Das ist jedoch nicht typisch für alle Links- und Rechtshänder, sondern nur für jene, die wegen ihrer geburtsbedingten Blockaden Schonhaltungen im frühkindlichen Bewegungsmuster des Robbens und Krabbelns einnahmen und dadurch noch weiter bestehende frühkindl. Reflexe haben, keine stabile Kreuzung der Mittellinie einüben konnten - z.B. zur Stabilisierung des für den Infoaustausch der beiden Hirnhälften notwendigen Balkens (Corpus callosums ).
Die linke Seite weiß dann nicht, was die rechte Seite sieht , hört, speichert, greift usw.

Deshalb ist eine vollständige Anamneseerhebung als erster Schritt einer Lateralitätsdiagnostik sehr wichtig. (Siehe Abhang!)

Auch Rechtshänder könnten auf Grund von Geburtsproblemen eine wechselnde Lateralität (Seitigkeit) zeigen und dann nicht auf ihrer dominanten rechten Seite ankommen - mit ähnlichen Problemen.
Die Natur hat eine Arbeitsteilung und Spezialisierung der Hirnregionen
angelegt:
Auf dem Schiff muß im Einschulungsalter ein Kapitätn die Führung übernehmen und alle anderen Seitigkeitsbereiche müssen unter seinen dominanten Ansagen koordiniert und abgestimmt in die gleiche Richtung "rudern", sonst geht das Schiff (der lateralitätsgestörte Mensch psychophysisch) unter.

Der Kapitän kann bei dem einen Menschen die linke Seite und bei einem anderen Klienten die rechte Seitendominanz sein.
Wichtig ist, daß beide Hirnhälften über das Corpus callosum (Balken) Informationen austauschen und koordiniert arbeiten können und die linke Seite weiß, was die rechte Seite sieht, hört, greift und fühlt."



Ihr solltet also erstmal diese Problematik klären lassen, bevor ihr zur Ergo geht. Unser Töchterchen hat auch sehr oft Kopfschmerzen und Verspannungen im Nacken. Das gehen wir jetzt auch erstmal an und hoffen, dass unsere Große dann ihre "Reifestörung" mit Hilfe einer Therapie abbauen und endlich mal gelassen und fröhlich durch's Leben gehen kann.


Achso, sie sagte (Fr. Dr. Pester) die Verhaltensauffälligkeiten sind keine Erziehungsfehler oder so, sie kann Aufgrund der Reifestörung das Gelernte (ich meine nicht das Schulische) nicht so umsetzen wie es eigentlich in ihrem Alter möglich wäre. Sie ist sehr reizoffen und kann die Reize aber nicht richtig filtern, deshalb reagiert sie mit Überforderung, sie will einfach nur in Ruhe gelassen werden, wird dadurch aggressiv, launisch, zickig usw. (Die Festplatte ist voll und muss erst sortiert werden)

Es liegt also nicht alles nur an uns Eltern!

Liebe Grüße Fischchen
Zefanja
Dauergast
Beiträge: 73
Registriert: Mo 31. Okt 2011, 19:31

Re: Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

Beitrag von Zefanja »

Was das angebliche KISS Syndrom angeht, kann ich nur diesen Artikel empfehlen:

Stellungnahme der Gesellschaft für Neuropädiatrie e.V.
Fischchen
Beiträge: 19
Registriert: Di 27. Sep 2011, 12:40

Re: Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

Beitrag von Fischchen »

Hallo Loewe,

je mehr ich mich mit dem Thema "fortbestehene frühkindliche Reflexe als Ursache von Lern- und Verhaltensproblemen" beschäftige, erkenne ich unsere Töchter wieder.
Ich finde es übrigens sehr unprofessionell vom dem Arzt zu sagen, deine Tochter solle sich vorher überlegen was sie sagt usw.
Wenn sie sagt, sie kann kein Seilspringen, dann kann sie es jetzt eben wirklich nicht. Wenn sich dieser Arzt mal mit den o.g. Reflexen auseinandersetzen würde, würde er sicher nicht so reden.

Eigentlich befindet man sich ja wie der Hamster im Laufrad. Man versucht gegen die Reflexe anzugehen, das wiederum funktioniert aber nicht mit dem Verstand, weil Reflexe vor Verstand gehen. Der Verstand sagt einem aber, ich muss gegen irgendetwas in mir kämpfen, kann aber nicht bestimmen was es ist, daraufhin wird man wütend oder ohnmächtig oder sonstwas und dann kommen die Reflexe wieder zum Tragen. Kinder können damit aber noch schlechter umgehen als Erwachsene und ich denke, je höher der Verstand um so ohnmächtiger wird man doch, weil man weiß, dass irgendetwas nicht mit einem stimmt. Oder? :schwitz: (ich hoffe ich drücke mich nicht zu konfus aus)

hier jedenfalls noch ein paar Links wegen dem o.g. Thema
http://nicole9973.beepworld.de/primitive_reflexe.htm
http://www.inpp.de/theoretischer_hintergrund.php

Hat sich eigentlich schon seit der Entblockierung der Wirbelsäule deiner Tochter etwas gebessert?

Liebe Grüße Fischchen
Fischchen
Beiträge: 19
Registriert: Di 27. Sep 2011, 12:40

Re: Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

Beitrag von Fischchen »

Hallo Loewe,

ich kann dich gut verstehen, wenn du jetzt das Gefühl hast, du hast sie oft ungerecht behandelt. Mir geht es ähnlich.

Wir haben erst am 15.11. bei der Ostepathin einen Termin bekommen zum Lösen der Blockaden. Ich verspreche mir da schon einiges an Erleichterung im Umgang mit meiner Mittleren. Deshalb bin ich auch gespannt auf das was es bei euch bringt. Anscheinend hat es ja bei euch schon was gebracht.
Das sie jetzt konzentrierter und ausdauernder im Lesen ist, ist doch ein riesiger Erfolg. Ich freu mich sehr für euch.

Du wirst sehen, wenn man am Ball bleibt und mit Gymnastik o. ä. die Wirbelsäule stabilisiert, wird sie viel entspannter, der Schulsport leichter und überhaupt entspannt sich eure häusliche Lage auch ein wenig, weil es weniger Probleme gibt. Die Kleine wird fröhlicher du dadurch auch und es strahlt auf die ganze Familie und die noch vorhandenen Probleme lassen sich viel leichter gemeinsam lösen.

ganz liebe Grüße Fischchen
Fischchen
Beiträge: 19
Registriert: Di 27. Sep 2011, 12:40

Re: Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

Beitrag von Fischchen »

Hallo Loewe,

ich glaube nur das Lösen der Blockaden ist nicht die Lösung. Wir sollen nach dem Lösen der Blockaden die Reflex-Therapie (INPP) beginnen und danach noch einmal die Augen untersuchen lassen, inwieweit sie dann sozusagen miteinander kommunizieren.
Mir erscheint diese Herangehensweise an die Problematik sinnvoll, weil ja durch die Blockaden diverse frühkindlichen Reflexe nicht abgebaut werden konnten bzw. nicht ausgelöst wurden. Durch die Entblockierung sind zwar die Verspannungen und Schmerzen weg, aber die Reflexe, sofern nicht abgebaut, bestehen ja weiterhin. Also wird sich grundlegend am Wesen des Kindes nichts ändern. Die Wahrnehmungsstörungen verschwinden ja nicht von allein. Gerade dieser Moro-Reflex ist nicht zu verachten, der ist ja auch an den Wutanfällen unserer Töchter mit beteiligt.

Wir versprechen uns von alledem, dass unser Kindchen nicht weiter in der frühkindlichen Verhaltensweise hängen bleibt (Wutanfälle, Kritikunfähigkeit, Wut auf sich selbst!, Unsicherheit gepaart mit Aggression, unangepasste Lautstärke, ruhig sitzen bleiben usw.)
Sie sieht aus wie 1. o. 2. Klasse (Größe) benimmt sich manchmal aber wie ihre 2jährige Schwester.
In Bezug Einschulung 2012 erhoffen wir uns eine bessere Feinmotorik (schreiben lernen) und mehr Konzentration und die Einsicht, dass man auch Sachen machen muss, die nicht immer nur Spaß bereiten.
Es wird ein langer Weg, aber das Ergebniss wird sich hoffentlich lohnen.

Ach ja, die Maus erhofft sich übrigens vom Lösen der Blockaden, dass sie dann endlich wieder in ihre Akrobatikgruppe gehen kann, aus der wir sie rausgenommen hatten, weil sie ständig nach dem Sport über Nacken- und Rückenschmerzen klagte. Dort war sie seit sie 3 Jahre alt war.
Na, schaun wir mal was noch kommt.

Liebe Grüße Fischchen
alibaba

Re: Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

Beitrag von alibaba »

loewe03 hat geschrieben:Gestern gab es wieder einen Wutausbruch. Und in der Deutschhausaufgabe waren 18 von 20 Wörtern falsch geschrieben. Mir ist das völlig schleierhaft. Mal hat sie im Diktat 0 Fehler und dann wieder so etwas!?
Wer hatte denn den Wutausbruch, Du ? ;) Was sagt denn deine Tochter zu solchen Ergebnissen?

VLG
Fischchen
Beiträge: 19
Registriert: Di 27. Sep 2011, 12:40

Re: Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

Beitrag von Fischchen »

Hallo Loewe,

hat deine Tochter diese Rechtschreibprobleme in der Schule oder auch zu Hause. Zu Hause hat sie mehr Ruhe und kann sich besser konzentrieren, der Schulalltag ist laut und anstrengend. Mein Kindchen hat nämlich nicht nur mit den Augen die Probleme (bei 100% guter Sehfähigkeit) sondern auch auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen. Bei der INPP soll auch ein Hörtraining nach Johansen durchgeführt werden. Sie hört zwar die Worte (laut Ohrenärztin ist alles i.O.), kann aber einzelne Buchstaben nicht richtig verstehen und spricht sie auch dementsprechend falsch aus (sie diskutiert mit mir sogar manchmal, wenn ich ihr sage, das Wort wird so ausgesprochen, nein Mamma, es heißt so.....). (Laut Kita ist sie sprachlich aber schon sehr weit.)
Da sie ja noch nicht in der Schule ist, ist es so nicht das Problem, noch nicht!
Vielleicht solltet ihr auch abklären lassen, ob deine Maus auch eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung hat. Wäre vielleicht ein Ansatzpunkt zur Lösung ihrer Rechtschreibfehler.

Hier ein Link dazu:
http://www.hoertraining-ias.de/das_hoertraining.php
unter dem Reiter "Forschung" ist auch noch Interessantes zu lesen.

Liebe Grüße Fischchen
Fischchen
Beiträge: 19
Registriert: Di 27. Sep 2011, 12:40

Re: Lehrerin und Horterzieher empfehlen Psycho-Therapie

Beitrag von Fischchen »

Hallo Loewe,

meine Maus singt so grausam daneben, aber sie singt für ihr Leben gern. Wir wurden aufgrund ihrer Sangesfreude schon von Nachbarn angesprochen. Kaum das sie reden konnte, sang sie auch schon (zumindest was sie unter singen versteht!). Sie erkennt eine Geschichte oder ein Lied sofort an den ersten Tönen, aber selber singen, ein Graus. Ich selbst singe nicht so gern, (hab das selbe Problem wie die Kleine) aber mein Mann kennt alle Texte noch aus seiner Kindheit und singt sie genauso grausam nach, der traut sich wenigstens ;) . Also zuhören mag ich uns manchmal als Außenstehender nicht. :schwitz: Aber das Wichtigste ist ja, man hat Spaß daran. :D
Sie lernt übrigens auch rasend schnell die Texte der Lieder, aber die Wiedergabe ....naja....

Liebe Grüße Fischchen
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