Hochbegabt und keine lust

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Fredericke
Dauergast
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Re: Hochbegabt und keine lust

Beitrag von Fredericke »

Hallo koschka,
sie ist 4 1/2 Jahr alt. Ich dachte immer montessori bietet den meisten Freiraum. In was für ein Schule geht denn dein Sohn? Eine vorzeitige Einschulung ist erstmal grundsätzlich möglich, jedoch ob es so etwas wie probierttage gibt, das weiß ich nicht.
Und das mit den zwei Tagen Kindergarten ist mir auch schon durch den Kopf gegangen, aber ich bin auch etwas skeptisch ob es etwas ändern würde, wenn sie die ganze Woche gehen würde. Und unbedingt herum experimentieren möchte ich auch nicht. Ich meine, was denkt ihr würde sie sich denn dann mit anderen Spielsachen befassen. Ich mein, wenn sie es wollte könnte sie doch auch jetzt ein wenig bei den großen mit machen, das lehnt sie aber völlig ab. Sie geht nicht einmal hin, um zu sehen was sie gerade machen und ob es interessant sein könnte.
Lg
Fredericke
Dauergast
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Re: Hochbegabt und keine lust

Beitrag von Fredericke »

Hallo koschka,
mit wieviel Jahren wurden deine Kinder eingeschult und hattet ihr sie testen lassen und hattet ihr sie eventuell deswegen eher einschulen lassen?
Wir hatten damals den Test machen lassen, um antworten zu finden. Manche Fragen sind auch beantwortet worden, aber dafür sind auch ein Haufen neuer dazu gekommen. Man kann ja auch schlecht damit hausieren gehen, um Fragen beantwortet zu bekommen. So nach dem Motto mein Kind ist hb und darum denke ich ist es so und so, was denkst du? Ich hab mich echt schwer getan es im Kiga zu sagen. Erst die Psychologen hat mir Mut gemacht. Bei manchen die das nicht verstehen, steht man dann gleich als zu ergeizige Eltern da.
Also findest du, das es nicht allzu dramatisch ist, wenn ein Kind nicht unbedingt in den Kiga geht?
Es tut auch einfach mal gut das alles zu schreiben, hat sich ganz schön angestaut. In der Zeit nach dem Test bis zum Auswertungsgespräch, hatte ich kurz den Gedanken, na vielleicht ist es ja doch nicht so. Mein Mann sagte bloß:" du siehst das zu skeptisch". Die Psychologin sagte dann zu uns:"Sie bilden sich das nicht ein, es ist so". Das sind Worte die mich jetzt immer noch bewegen. So ein Zuspruch tut einen schon mal richtig gut.
Lg
sinus
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Re: Hochbegabt und keine lust

Beitrag von sinus »

Koschka hat geschrieben: Zwei Tage der Woche nur bis Mittag ist auch eine sehr ungünstige Position für die Integration. Sie hat dadurch, auch wenn sie es wollen würde, zu wenig Chancen auf die festen Freundschaften.
*unterschreib*

und sie nimmt auch nicht an den wesentlichen dingen teil, die gemeinsam gemacht werden: essen, ausziehen, schlafen, anziehen, vespern... sachen, wo man sich einordnen muss und erst wirklich lernt, sich "gruppenkonform" zu verhalten.

mir ist das z.b. sehr wichtig, darum halte ICH persoenlich es nicht fuer optimal, ein kind bis zur schule nur zu hause zu lassen.
da haette ich angst, dass es zu sehr "traumtaenzer" und einzelgaenger wird.
ich wuerde mein kind nur dann raus nehmen, wenn es sichtlich leidet und kein ausweg/keine verbesserung in sicht ist.

diese 2 tage/2 stunden-regelung find ich ehrlich gesagt nicht so optimal... aber ich kenn ja weder dich, noch die kita noch das kind. kanns also nur aus meiner sicht sagen.

zusaetzlich zum "aussenseiterdasein" durch zu wenig anwesenheit kann es uebrigens durchaus sein, dass deine tochter auch bewusst eine art verweigerungshaltung einnimmt, um gar nicht mehr hin zu muessen. vor allem wenn sie weiss, dass du eigentlich zu hause bist.
wenns nur wenige tage gibt mit und so viele tage auch ohne kita, wuerde meine tochter z.b. anfangen zu diskutieren, dass sie nicht mehr hin muss.
also vielleicht ist ihr verhalten auch eine art deiner tochter, dir zu zeigen, dass sie ja dort eh nichts sinnvolles macht und sich nicht wohlfuehlt, nur um zu erreichen, dass sie evtl. ueberhaupt gar nicht mehr hin geht...?!

irgendwie ist das so nichts halbes und nichts ganzes.
womoeglich spuert deine tochter auch, dass du selbst gar nicht ueberzeugt bist von der fremdbetreuung und will dir mit ihrem verhalten "helfen", eine entscheidung zu treffen.

ich habe das bei der krippeneingewoehnung sehr schoen beobachtet. eltern, die ueberzeugt davon waren, ihren kinder gehts in der krippe und tut die krippe gut - oft auch die, wo es schon das zweite oder dritte kind war, die insgesamt entspannter waren, die betreuung betreffend - hatten ihre kinder ratz-fatz und ohne stress eingewoehnt. die eher klammernden mamas, die kind eigentlich im herzen selbst lieber nicht hergeben wollten, hatten alle probleme, weil dann auch das kind sehr klammerte, weinte etc und die eingewoehnung war dann viel langwieriger!

mein kind - einzelkind und ich alleinerziehend und noch stillend, also eine an sich sehr enge, exklusive bindung an mich, hatte z.b. mit ihren 20 monaten gar keine probleme. (das hatten die erzieherinnen ganz anders prophezeiht, wegen der "besonderen" familiensituation.)
ich bin sicher, das haengt damit zusammen, dass ich wirklich ueberzeugt war, dass es ihr dort gut gehen wird und sie dahin gehoert.


also irgendwie solltest du dir das noch mal durch den kopf gehen lassen und dann eine eindeutige postion einnehmen udnd ie deiner tochter gegenueber auch vertreten, denk ich.
Zuletzt geändert von sinus am Do 12. Jan 2012, 22:17, insgesamt 4-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
sinus
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Re: Hochbegabt und keine lust

Beitrag von sinus »

Fredericke hat geschrieben:Hallo koschka,
sie ist 4 1/2 Jahr alt. Ich dachte immer montessori bietet den meisten Freiraum. In was für ein Schule geht denn dein Sohn? Eine vorzeitige Einschulung ist erstmal grundsätzlich möglich, jedoch ob es so etwas wie probierttage gibt, das weiß ich nicht.
Und das mit den zwei Tagen Kindergarten ist mir auch schon durch den Kopf gegangen, aber ich bin auch etwas skeptisch ob es etwas ändern würde, wenn sie die ganze Woche gehen würde. Und unbedingt herum experimentieren möchte ich auch nicht. Ich meine, was denkt ihr würde sie sich denn dann mit anderen Spielsachen befassen. Ich mein, wenn sie es wollte könnte sie doch auch jetzt ein wenig bei den großen mit machen, das lehnt sie aber völlig ab. Sie geht nicht einmal hin, um zu sehen was sie gerade machen und ob es interessant sein könnte.
Lg
wenn sie etwas mehr zeit am stueck dort verbringt ist der druck aus ihr selbst heraus evtl. groesser, sich irgendwann doch eine sinnvolle beschaeftigung zu suchen?!
zweieinhalb stunden langeweile mag noch ertraeglich sein, aber dass sie den ganzen tag "null bock" schiebt und das an 5 tagen die woche halte ich eigentlich fuer weniger wahrscheinlich, wenn sie die moeglichkeiten ja doch hat, was fordernderes zu machen.
(oft ist in solchen faellen ja das problem, dass der kiga nichts anbietet oder gar verweigert... aber das ist hier ja nicht der fall.)
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Fredericke
Dauergast
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Re: Hochbegabt und keine lust

Beitrag von Fredericke »

Hallo
und vielen dank für die Antworten. Also ich muss noch mal etwas richtig stellen. Sie geht schon eine ganze ganze Weile in den Kiga und nicht erst seit kurzem und dann auch immer für 5-6 Stunden an einem Tag. Also wenn ich sie hinschaffe, dann schon früh bei Zeiten.
Lg
alibaba

Re: Hochbegabt und keine lust

Beitrag von alibaba »

Hallo Fredericke,

ich denke, es wird schwierig werden für dein Kind sich zu intergrieren, wenn man nur zwei mal die Woche in einem Kiga ist. Ihr habt einen Montekiga ;) , hier kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, das dein Kind gebremst wird. so ein Kiga sollte doch eigentlich toll sein.

Der ständig kurze Beusch im Kiga und der vielleicht auch damit verbundene häufigere Kindergärtnerinnenwechselbezug zieht durchaus "Folgen" nachsich. eine wäre, keine stabile Verbindung möglich, keine stabilen Kontaktmöglichkeiten, keine stabile Orientierung. Bei uns werden z.b. neu edinge mitden kinderne besprochen, aber nicht jeden Tag neu. Kinder die mal so und mal so kommen, die wissen das nicht. Gertrauen sich jetzt nicht zu fragen und schon hat man ein Problem. Ich kann Dir nur raten, mach es richtig oder lass es, im Interesse des Kindes. Gib eine stabile Zeit vor, z.B. 8-12 Uhr, dafür jeden Tag. Halte diese Zeiten ein. Gibt dein Kind zu Zeiten in den Kiga wo Stuhlkreis ist, so lernt man das andere Kind beser kennen.

Frage: was macht denn dein Kind wenn es (den ganzen Tag) zu Hause ist? Was macht ihr mit ihm, was bietet ihr an? Schulsachen? Sorry liebe Fredericke, ich bin skeptisch, ob Euch eine frühzeitige Einschulung und/oder ein Test helfen wird. Ein Kind was nicht regelmäßig zu etwas geht, hat keine Chance. Das ist aus meiner Sicht hausgemacht.

VLG
alibaba

Re: Hochbegabt und keine lust

Beitrag von alibaba »

Hallo koschka,

es müssen erst einmal Grundlagen geschaffen werden. Wenn ein Kind aber sich gar keine Grundlagen schaffen kann, dann wird das auch nie was werden. Insofern meine "düstere" Prognose. Kinder die z.b. sehr oft krank sind im Kiga müssen sich immer wieder neu im Kiga orientieren, wenn sie kommen. Ich kann mich selber ja nur am besten orientieren wenn ich drin bin, im Prozess und nicht daneben stehe.

Und in diesem Fall finde ich es, muss man erst einmal eine klare Grundlage bieten um, wenn es dann immer noch Probleme geben sollte, zumindest mal das eine dann ausschließen kann.

Ich kann nicht damit "jammern" das mein Kind keine älteren Spielpartner zur Verfügung stehen, wenn es die 2 Tage lang erste einmal beschäftigt ist, sich überhaupt zu orientieren, wer denn jetzt mit mir spielen will, wer am besten zu mir passt, wer das mag, was ich gerne spiele.........das macht auch kein Kind von heute auf morgen. Ich kann natürlich viele und viel "verdächtigen", das ist durchaus möglich, nur man sollte das naheliegenste nicht vergessen.

Das nächste Problem was ich sehe, ist, der andere Kontakt zu Hause. klein, fein, individuell. So soll es sein, Mama geht auf meine Bedürfnisse ein. Das ist ja auch ok so. Nur sollte man sich dann nicht wundern, wenn Kind im Kiga so anders ist als zu Hause.

Im Übrigen wäre ich überzeugt davon, das es in Schule anders liefe. Dann da muss man täglich hin, ob man will oder nicht. Nur wie es dann in Schule läuft, steht wiederrum auf einem anderen Blatt. Aber hier kann man dann anders ansetzen. ;)

VLG
alibaba

Re: Hochbegabt und keine lust

Beitrag von alibaba »

Hallo Koschka,

das mag alles so sein, wie Du schreibst, aber ich würde immer erst einmal vor der eigenen Haustür anfangen zu kehren.

Wenn ein Raucher hustet, gibt es viele Möglichkeiten warum. Als Erstes würde ich ihm aber empfehlen erst einmal mit rauchen aufzuhören um dann, wenn er es getan hat, zu schauen ob Besserung eintritt. Ich würde einen Teufel tun, ihm das nicht zu empfehlen, sondern gleich ihn die Röhre zu schieben, in Therapie zu geben, Medikamente zu verschreiben, eine Kur für Asthmatiker zu beantragen, seine Last der Sucht zu bejammern........machen kann man das natürlich alles. ;) Ich bin aber dafür erst mal die naheliegenste Lösung als Erstes zu prüfen. Für mich wäre das keine Zigaretten mehr zu rauchen. ;)

Ein schönes WE. VLG
Fredericke
Dauergast
Beiträge: 142
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Re: Hochbegabt und keine lust

Beitrag von Fredericke »

Hallo alibaba,
ohne dir auf den Schlips treten zu wollen, aber manchmal glaube ich, das du überhaupt keine Ahnung von diesen Kindern hast. Und ich denke auch manchmal, das es dir nicht möglich ist, dich in manche Situationen hinein zu versetzen. Ich will nicht sagen, das alles Quatsch ist was du schreibst. Mitunter sind es echt gute Beiträge, aber ab und zu fehlt dir etwas Feingefühl.
Was man auf alle Fälle mit solchen Kindern nicht machen kann, ist sie nach Schema F abzufertigen. Und was denkst du machen den lieben langen Tag eltern solcher Kinder mit ihren kindern, einschließlich meiner selbst. Denkst du etwa wir sitzen den ganzen Tag zu Hause und machen Vorschulhefte. Da würde sowohl ich als auch mein Kind am Rad drehen. Meine Kinder spielen im großen und ganzen allein. Ab und zu lese ich ihnen etwas vor, abends vorm schlafen oder einfach mal zwischen drin, wenn sie halt Lust haben. Sie basteln und malen viel. Die Bastel- und Malsachen sind immer frei zugänglich, außer wenn sie mit Farbe und Pinsel malen möchten, müssen sie Bescheid sagen.
Ansonsten läuft so das lernen nebenbei und bis jetzt lag da auch noch keine andere Notwendigkeit vor. Mein Kind kommt und fragt mich z.B. wie alt ist die Oma, ich 59, denn geht sie an ihren spieltisch nimmt sich ein Blatt und einen Stift und schreibt 59. Die einzige Frage meiner Tochter dazu, mama wie schreibe ich das und, ich antworte darauf man schreibt nur die zahlen, das und lässt man weg, das wird nur gesprochen. Und dann ginge weiter wie alt ist Opa. Ich sag es ihr sie schreibt es auf. Das ging vielleicht 10 Minuten lang, dann war die Übung zu Ende und alle zahlen richtig aufs Papier geschrieben. Nichts mit Vorschulhefte. So sah unsere tägliche Übung aus, was morgen ist kann ich noch nicht sagen.
Lg
sinus
Dauergast
Beiträge: 1320
Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Hochbegabt und keine lust

Beitrag von sinus »

...ich schliesse mich ehrlich gesagt im großen und ganzen alibabas meinung an... wohl wissend, dass das alles nur theoretische ideen und konstrukte sind. keiner hier kennt den kiga, dein zuhause und das kind.
aber vielleicht - ganz sicher - sind die anmerkungen trotzdem anregungen, ueber die es sich lohnt nachzudenken. (was du ja wolltest)
was du daraus mitnimmst, haengt ja von dir und eben von der realen situation ab, die nur du einschaetzen kannst.

(eine etwas harte formulierung sollte einen nicht vom inhalt des gesagten ablenken... wer hier schreibt hat sicherlich nicht vor, jemanden zu beleidigen, sondern zu helfen!)
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
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