alibaba hat geschrieben:Hallo Heiner,
deine theoretischen Ausführungen sind ja immer sehr interessant, jedoch kann ich praktisch andere Daten vorweisen. OK, wir sind keine Studie, aber immerhin hat mein Sohn mal 3 IQ-Test vorzuweisen.

Da gibt es Werte die waren im IQ-Bereich unterdurchschnittlich um dann später im HB-Bereich zu liegen, oder umgedreht. Es gibt eigentlich keinen Wert der immer gleich blieb und teilweise sind da richtig große Sprünge drin.
Würde ich (nach deiner Angabe misst ja kein IQ-Test zu hoch) alle hohen Werte aus den einzelnen IQ-Test nehmen hätte ich ein, in der Tat, sehr hochbegabtes Kind.
Um es vorweg zu nehmen, Lerneffekt kann man auschließen.
VG
Hallo Alibaba,
es geht irgendwann in der Psychologie schlicht nur um Mathematik und Wahrscheinlichkeitsrechnung (deshalb gegen übrigens die meisten Psychologiestudenten/innen irgendwann auf). Im Falle von Intelligenztest kommt hierbei besonders das Konfidenzintervall zum tragen, damit ist gemeint das es eben, auch bei mehrfach Testungen, selten ist, dass ein identischer IQ Wert herauskommt, sondern dieser ist eben Abhängig von den Rahmenbedingungen und der Tagesform und den wahren Wert (egal bei welchem Testverfahren) kann man eben nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit ableiten.
... dazu zwei Links, damit könntest Du (im ersten PDF auf Seite 14) aus den verschiedenen Werten Deine Sohnes unter Berücksichtigung der intraindividuellen und interindividuelle Differenzen einen Wert berechnen:
http://home.page.ch/pub/hsch@vtx.ch/TT_BUCH3_4KTT.pdf
http://www.uni-siegen.de/phil/sozialwis ... rvalle.pdf
... letztlich bleibt aber bei all dem ganzen Rechnen die Erkenntnis, dass (wie ich zuvor geschrieben habe) es immer auch erhebliche Ausreißer geben kann (es gibt ja auch Totalverweigerung), aber dort geht es beim normierten Intelligenztest immer um Werte die im Ergebnis geringer ausfallen, als es das eigentlich Potential des Probanden entspricht, es ist jedoch so gut wie ausgeschlossen, dass ein Kind, oder Erwachsener (vorausgesetzt die Test wurden ordnungsgemäß durchgeführt) zufällig einen zu hohen Wert erreicht, der ein nicht vorhandenes Potential aufzeigen würde. Also bedeutet dies für z.B. Deinen Sohn, das er grundsätzlich über ein intellektuelles Vermögen verfügt, welches im Bereich Hochbegabung liegt, er es jedoch aus bestimmten Gründen bei einem oder mehreren Test nicht abrufen konnte, oder wollte.
Ob es nun in eurem Falle Sinn macht dort Ursachenforschung in Bezug auf diese Gründe zu betreiben, hängt davon ab, ob es dafür überhaupt Bedarf gibt, aber das ist ja letztlich der Grund warum es Intelligenztest überhaupt gibt, denn diese sind letztlich nur ein diagnostisches Instrument, welches solche Entscheidungen überhaupt erst ermöglichen soll.
Liebe Grüße
Heiner
Ps.: ... und ich wiederhole es gerne, Intelligenz ist mit Abstand das am gründlichsten erforschte, am besten messbare und stabilste Persönlichkeitsmerkmal von der Geburt bis zum Tode:
http://dms-schule.bildung.hessen.de/all ... h_Rost.pdf
... und es zeigt sich dabei eine hohe Kontinuität der Intelligenz ab dem Säuglingsalter:
http://www.hogrefe.de/programm/media/ca ... 8_lese.pdf