Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Linasina
Dauergast
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Re: Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

Beitrag von Linasina »

Ich hatte beim 2. Kind eine sehr liebe und gute Hebamme die sehr für das Stillen ist und alles tut. Sie sagte deine erste hätte bei mir getrunken wenn du mich als Amme gehabt hättest. Sie stillte selber 5 Jahre lang all ihre Kinder. Alle im Kurs haben gestillt erfolgreich nur nicht so lange. Ich bin in diesem Kurs mit Abstand die längste. Also es kommt auf die Hebamme drauf an.
sogesehen
Dauergast
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Re: Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

Beitrag von sogesehen »

Hallo,
hier sind die Hebammen sehr stillfreundlich, derartiges, was ihr hier teilweise berichtet habe ich in meinem Umfeld nicht gehört und dachte, die Zeiten wären vorbei. Obwohl ich schon sehe, dass der Ruf des Stillens immer wieder schwankt.
Beide Jungs habe ich gestillt, den Großen etwas mehr als zwei Jahre. Als ich im dritten Monat schwanger war wurde mir vom Frauenarzt empfohlen abzustillen, um dem Körper nicht so viel Kraft zu entziehen. Wir sind das abstillen langsam angegangen und es hat ganz gut funktioniert. Zu der Zeit habe ich eigentlich auch nur nachts gestillt. Brustentzündungen hatte ich höchstens drei, auch wenn die Brustwarzen am Anfang sehr schmerzten. Die Entzündungen konnte ich aber immer schnell mit Massage und kühlen in Grenzen halten, sodass ich nicht länger als einen Tag die Schmerzen hatte.
Beim zweiten war alles Anlegen und Stillen völlig problemlos, die Brüste und ich waren geübt, es gab keine Entzündung, der Milcheinschuss hat noch nicht einmal weh getan/gespannt.
Hier war meine Geduld nicht mehr so ausgeprägt wie beim ersten, was sicher auch mit meiner neuen Krabbelgruppe zusammen hing. In der ersten war eine Langzeitstillerin aus Überzeugung, in der zweiten nicht. Mit etwa 20 Monaten habe ich das Stillen in der Öffentlichkeit abgelehnt und vor etwa 3 Wochen (er ist jetzt 28 Monate) habe ich einen hartnäckigen Magen-Darm-Keim bei ihm zum Anlass genommen, abzustillen. Weil er gesehen hat, dass er sich nach dem Milchtrinken (egal ob Muttermilch oder Kuhmilch) übergeben muss, hatte ich ein Argument gegen das trinken. Er fand es zwar nicht schön, dass er auch danach nicht mehr trinken durfte, aber der Protest war nicht so stark wie bei meinen früheren zarten Versuchen abzustillen.
Also letztendlich habe ich den zweiten etwa genauso lang gestillt wie den ersten, aber nicht mit voller Überzeugung, nur mit halber.
Mit dem Beißen hatte ich zum Glück keine Probleme, wenn richtig zugebissen wurde war erstmal Schluss mit trinken und das haben die sich gemerkt. Beim Kleinen hatte ich auch mit "nie mehr Brust, wenn Du mich heute noch einmal beißt" gedroht und daran hat er sich gehalten. (auf der einen Seite leider, auf der anderen Seite finde ich Stillen wirklich eine feine Sache).
Ich kenne so einige, die wegen Krankheit, Medikamenten oder Schicksalsschlägen keine Milch mehr hatten und finde das Flasche geben auch völlig in Ordnung. Diese Pülverchen sind mitlerweile so gut, dass sie eine gute Alternative zur Muttermilch sind. Aber besser sind sie bestimmt nicht, wer so etwas den Müttern einredet, die eigentlich stillen wollen finde ich echt daneben.
LG
ElenisMama
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Re: Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

Beitrag von ElenisMama »

Ich glaube es hätte mir geholfen, wenn eine Schwester oder Hebamme da gewesen wäre, die sich Zeit nimmt, mir zu zeigen wie ich überhaupt das Baby anlegen muss, damit es klappt.
Hätte ich so eine Hebamme wie meine zuhause gehabt, wäre das sicher ganz anders gekommen.
Mittlerweile denke ich aber auch, dass ich villeicht forscher hätte sein müssen. Aber wenn man das erste Kind bekommen hat, dann ist alles neu und man weiß eigentlich überhaupt nicht, was man machen soll. Ich hatte einfach das Gefühl: Wenn eine Schwester, die schon 20 Jahre ihren Beruf macht, sagt, dass das so ist, dann muss das so sein.
Rabaukenmama
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Re: Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

Beitrag von Rabaukenmama »

ElenisMama hat geschrieben:Ich glaube es hätte mir geholfen, wenn eine Schwester oder Hebamme da gewesen wäre, die sich Zeit nimmt, mir zu zeigen wie ich überhaupt das Baby anlegen muss, damit es klappt.
Hätte ich so eine Hebamme wie meine zuhause gehabt, wäre das sicher ganz anders gekommen.
Mittlerweile denke ich aber auch, dass ich villeicht forscher hätte sein müssen. Aber wenn man das erste Kind bekommen hat, dann ist alles neu und man weiß eigentlich überhaupt nicht, was man machen soll. Ich hatte einfach das Gefühl: Wenn eine Schwester, die schon 20 Jahre ihren Beruf macht, sagt, dass das so ist, dann muss das so sein.
DAs kann ich gut verstehen. Ich hatte mich ja schon vor der Geburt intensiv mit der Frage "Stillen. nein oder ja und wie lange?" befasst. Mir war voll bewusst dass ich die Meinung der (stillfeindlichen) Kinderkrankenschwester nicht teile - und trotzdem war es sehr schwer, mich durchzusetzen. Sie warsehr von sich überzeugt und hatte praktisch bei jeder Mutter Gründe, die gegen das stillen sprachen. Bei mir war es eben, weil mein Sohn so klein und zart war ("da braucht das arme Kind doch was anständiges!", aber ich habe auch gehört wie dieselbe Schwester zu einer Mutter eines 4-Kilo-Babys meinte "Na, so ein Brocken hat mit dem bisserl (Muttermilch) sowieso nicht genug, der braucht mehr (=Flaschennahrung)". Wäre interessant zu wissen was für sie bei einem mittelschweren Baby gegen das stillen gesprochen hätte...

Was mir bei der ganzen Still-Diskussion auffällt sind die häufig verhärteten Fronten der Stillgegner und Stillbefürworter. Als ich meinen Grossen wegen beissens mit 9 Monaten abgestillt habe meinte tatsächlich eine Langzeitstillmama zu mir, das wären alles Ausreden (vor wem eigentlich?) und wenn man sein Kind wirklich liebt dann hat man das auszuhalten. Keine Ahnung ob sie selbst jemals so heftig gebissen wurde wie ich - aber diese Art von Bevormundung finde ich schlichtweg unmöglich. Schliesslich hatte ich ja auch vor gehabt, länger zu stillen und ich habe mich selbst ohnehin immer wieder gefragt ob es nicht doch Wege gibt, weiter zu stillen. Da noch unterschwellig zu hören, ich würde mein Kind nicht lieben weil ich nicht bereit bin, mir die Brustwarzen blutig beissen zu lassen, war echt das letzte was ich brauchen konnte.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Linasina
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Re: Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

Beitrag von Linasina »

Ich bin sowieso der Meinung Stillen ist etwas privates, sehr intimes zwischen Mutter und Kimd. Wenn einer von beiden nicht mehr will sollte auf gehört werden ob es nun kurz oder lange war. Wenn ich ständig von meinem Kind gebissen worden wäre dann hätte ich auch aufgehört. Du hast deine Kinder doch trotzdem länger als der Durchschnitt gestillt und alleine dass du gestillt hast zählt, finde ich. Auch wenn man nicht stillen will es hat alles seine guten Gründe warum man sich dagegen entschieden hat.
Rabaukenmama
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Re: Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

Beitrag von Rabaukenmama »

Linasina hat geschrieben:Ich bin sowieso der Meinung Stillen ist etwas privates, sehr intimes zwischen Mutter und Kimd. Wenn einer von beiden nicht mehr will sollte auf gehört werden ob es nun kurz oder lange war. Wenn ich ständig von meinem Kind gebissen worden wäre dann hätte ich auch aufgehört. Du hast deine Kinder doch trotzdem länger als der Durchschnitt gestillt und alleine dass du gestillt hast zählt, finde ich. Auch wenn man nicht stillen will es hat alles seine guten Gründe warum man sich dagegen entschieden hat.
Danke! Heute ist es eh längst gegessen und verdaut, aber damals war ich ohnehin ziemlich schwermütig, wenn ich Mütter sah, die grössere Kinder stillten. Obwohl ich stillen (auch NLangzeit) aus ganzem Herzen befürworte käme ich NIE auf die Idee, einer Mutter, die sich (aus welchen Gründen auch immer) für Flascherl entschieden hat, Vorwürfe zu machen.

In meinem Bekanntenkreis sind viele ältere Frauen (50-90), die haben grossteils nicht gestillt. Grund war hauptsächlich, dass sie von Ärzten und Krankenschwestern falsche Informationen bekommen haben. Man kann sich gar nicht vorstellen was für Unsinn da dabei war: die Brustwarzen sind nicht zum stillen geeignet, die Milch ist nicht nahrhaft genug, nach einem Kaiserschnitt darf nicht gestillt werden, nach einer Zangen- oder Saugglockengeburt genauso wenig und Zwillinge dürfen erst recht nicht gestillt werden,...)

Ein Teil dieser Frauen ist dadurch auch stillfeindlich geworden (schliesslich sind die eigen Kinder ja mit Flaschi prächtig gediehen), aber die meisten von ihnen ahnen zumindest, dass sie schlichtweg falsch informiert und bevormundet worden sind. Mit solchen Frauen habe ich viel Verständnis. Eine davon, die ich immer noch gerne besuche (84 Jahre alt) meinte mal zu mir, ich solle meinem Baby Bröselmilch-Flaschi machen und noch 2 Löfferl Maizena dazumischen, das sei ganz toll! Ihre Söhne haben seinerzeit damit jede Woche 40 dag zugenommen. Unter normalen Umständen hätte ich gesagt dass ich mein Kind ERNÄHREN will, nicht MÄSTEN, aber nachdem ich gehört hatte, welchen himmelschreienden Unsinn Ärzte dieser Frau verzapft hatten, habe ich einfach den Mund gehalten. Unter anderem durfte sie ihrem ersten Sohn nachts KEIN Flaschi geben weil das angeblich dem Magen schadet. Das letzte Flaschi gab´s um 8h abends und ab 2h morgens hat das Kind bis 6h durchgebrüllt weil es Hunger hatte. Dass unter diesen Umständen ein Maizena-Flaschi wie die Rettung erschienen ist kann ich dann wieder irgendwie nachvollziehen...
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BiHa
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Re: Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

Beitrag von BiHa »

Rabaukenmama: Natürlich kann man verstehen, dass man den Frauen damals allerlei Unsinn eingeimpft hat. Aber sie haben doch damals selbst bemerkt, wie das Kind litt (und was anderes ist durchschreien von 2-6Uhr morgens ja nicht). Warum wollen sie dann, dass es anderen Kindern genauso geht?
Ich habe damals als der Wicht frisch geboren war, auch allerlei Unsinn gehört von Mutter und SchwiMu. Solche Sachen wie "Du musst das Kind schreien lassen, sonst trampelt es Dir auf dem Kopf herum". "Nimm es doch nicht immer hoch, wenn es schreit", das Stillen ist nicht gesund oder (und das fand ich total daneben) "Du bringst Dein Kind noch um, wenn Du mit ihm zusammen in einem Bett schläfst".

Ich habe einmal gehört, dass Mütter ihre Meinung zur Erziehung so oft kundtun, weil sie gewürdigt werden wollen für ihre erzieherischen Leistungen, die sie an ihren Kindern vollbracht haben. Was haltet ihr davon?
Mondbär
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Re: Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

Beitrag von Mondbär »

Wie ich schon vor ein paar Tagen mal erwähnte habe ich auf beiden Seiten Erfahrungen:

Bei Felix konnte ich mir gar nicht vorstellen zu Stillen. Begleitet war dieser Gedanke von den typischen Vorurteilen bzw. oft naiven Gedanken. Mama und Tante konnten nicht stillen. Brustwarzenentzündungen. Du bist so angehängt. Niemand anderes kann das Kind nehmen. 4-Stunden-Takt usw.
Gut, er ist deshalb auch gut herangewachsen und hat auch bisher keine Allergien. Aber im Nachhinein denke ich schon darüber nach, ob es mir auch nach einem KS im Wochenbett - mental - besser gegangen wäre. Keine Ahnung.

Bei Pia wollte ich es zumindenst versuchen. Mittlerweile hatte ich mich ganz anders mit dem Thema befasst und war offen. Wenigstens versuchen wollte ich es. Hatte das Gefühl es sonst später mal zu bereuen. Und dann wurde eine 1,5jährige Stillbeziehung daraus.

Gebe Euch Recht! Viele Stillerfolge fallen und stehen mit den Erfahrungen und Unterstützungen im Krankenhaus durch Kinderschwestern und Hebammen. In meiner Entbindungsklinik ist es schon so, dass Frauen zum Stillen ermutigt werden. Es wird auch gezeigt wie man anlegt und notfalls sitzt jemand dabei. Ich und viele Frauen hatten auch im Stillzimmer - direkt dem dem Säuglingszimmer gestillt. Da waren die Schwestern dann griffbereit und sehr hilfreich und die notwendigen Milchpumpen zur Unterstützung um die Milchbildung anzuregen waren auch da. War auch irgendwie immer lustig - um 3 Uhr morgen- auch immer die gleichen Mütter mit verschlafenen Blick und einem leisen "Hallo" zu treffen. Zu der Zeit waren viele Entbindungen. An unserem ET waren es 7 auf einmal . Trotzdem waren die Säuglingszimmer fast immer leer. Die meisten Mama`s einschließlich mir hatten das Kind Tag und Nacht bei sich und konnten so "anders" auf ihre Babys reagieren. Glaube das hat auch was mit einer Stillbeziehung zu tun. Leider kam ich auch kurzzeitig an eine Kinderschwester, welche mich total verrückt machte und unter Druck setzte. Wir haben aber ja zum Glück noch die Kurve bekommen. Bei einer Bekannten musste das Kind für 1-2 Tage ins Kinderkrankenhaus. Sie sagt: "Dort haben sie mir die Kleine mit der Flasche versaut". Nun, ob es nicht doch mit viel Unterstützung mit dem Stillen geklappt hätte, möchte ich nicht beurteilen. Jedenfalls wurde ihr sehr schnell die Abstill-Tablette angeboten.

Habe aber auch die Erfahrung gemacht das Nachsorgehebammen - daheim - ganz anders mit dem Thema umgehen. Bei uns ist es leider so, dass die Hebammen überwiegend nur die Vorbereitungskurse und die Nachsorge inkl. Rückbildung machen. In der Klinik sind dann "angestellte" bzw. Belegehebammen und wg. Stillen im KH hat man meistens Kontakt zu den Kinderschwestern. Mehr Stillberaterinnen im KH wären wünschenswert. Aber es wird besser.
Es grüsst Mondbär
Edainwen
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Re: Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

Beitrag von Edainwen »

Mir war immer klar, dass ich stillen werde, da das von der Natur ja schließlich so vorgesehen und normal ist. Dass es dabei zu Problemen kommen könnte, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen - und hatte auch nie Probleme. Die Große habe ich bis zum 4. Geburtstag gestillt - den hatte ich ihr schon lange vorher als deadline angegeben und sie hat das dann auch akzeptiert (obwohl sie ohne deadline wohl heute noch stillen würde), der Kleine hat sich mit ca. 2,5 Jahren von selber abgestillt. Da ich während der Schwangerschaft m,it dem Kleinen durchgestillt habe, ließ der Milcheinschuss nach der Geburt des Kleinen natürlich nicht lange auf sich warten: innerhalb der ersten 4 Lebenstage hatte er 500g zugenommen (von 3360 auf 3900g) :o - Heute sieht man es ihm aber nicht mehr an: auf ca. 111 cm wiegt er nur 16,5 kg :lol:
sogesehen
Dauergast
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Re: Wie lange habt ihr gestillt? Eure Erfahrungen?

Beitrag von sogesehen »

Hallo Edainwen,
Du hast während Deiner Schwangerschaft durchgestillt? Mir wurde es vom Frauenarzt empfohlen (zur Einteilung der Kräfte), das nicht zu machen, mir war es auch ganz recht. Aber vor allem hatte ich daran gedacht, dass die Milchzusammensetzung mit dem Alter des Säuglings sich ändert und da war ich mir unsicher, wie sich dann ein Weiterstillen ohne Unterbrechung auswirkt. Du sagst aber, Du hattest nach der Geburt einen neuerlichen Milcheinschuss?

Interessierte Grüße,
sogesehen
Antworten