Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Rabaukenmama
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Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

Beitrag von Rabaukenmama »

Angeregt durch Aussagen aus einem anderen Thread eröffne ich mal selbst einen zu diesem Thema.

Mein Sohn hätte schon gerne Taschengeld, ich habe aber beschlossen, ihm vor Schuleintritt noch keines zu geben. Er kann zwar schon recht gut rechnen und kennt die einzelnen Münzen, hat aber noch nicht viel Ahnung wie viel was kostet. Im Spiel verlangt er z.B. für ein Kilo Brot 5 Euro und für eine Taxifahrt zur Oma (140km entfernt) einen Euro. Alleine einkaufen gehen darf er ohnehin noch nicht, von der Warte würde ich es als seltsam empfinden, ihm jetzt schon Taschengeld zu geben. Er hat seine Spardose, wo täglich mein Kleingeld reinkommt, genauso wie Geldgeschenke z.B. von der Oma oder meiner Freundin. Da hat er aber keinen Zugriff, das Geld wird von Zeit zu Zeit von mir auf sein Sparbuch gelegt.

Im Moment darf sich mein Sohn manchmal beim gemeinsamen Einkauf etwas um 1-2 Euro aussuchen - z.B. ein dreh&drink, ein Ü-Ei oder ein billiges Mini-Auto. Größere Wünsche können zu Anlässen (Geburtstag, Weihnachten, Ostern) erfüllt werden. Hin und wieder gibt´s auch mal zwischendurch das eine oder andere mittelgroße Geschenk wie z.B. ein neuer Schnellzug für die Brio-Bahn oder ein Spiel. Eigenes Geld braucht mein Sohn daher mMn einfach noch nicht.

Wenn mein Sohn in die Schule kommt wird er auch Taschengeld bekommen - ich denke mal ich fange mit ca. 2 Euro pro Woche an.

Ebenfalls habe ich hier gelesen dass sich manche Kinder durch Arbeit etwas verdienen können. Da würde mich interessieren, welche Arbeiten das sind und wie sie "bezahlt" werden. Im Moment kann ich mir gar keine Arbeit vorstellen für die ich mein Kind bezahlen würde. Mithilfe im Haushalt ist freiwillig und wenn sie stattfindet keinesfalls so entlastend, dass sie Bezahlung rechtfertigen würde. Noch sind meine Kinder zu jung um fix "eingeteilt" zu werden, aber spätestens ab Schuleintritt erwarte ich auch eine gewisse Mithilfe im Haushalt ohne Geldansprüche. Ich bekomme schließlich für das, was ich für unsere Familie im Haushalt arbeite, auch nichts bezahlt und finde es daher nur gerecht, wenn wir alle - je nach Alter und Fähigkeiten - zusammenhelfen, und nicht alles an mir hängen bleibt.

Ich kann mir aber durchaus vorstellen in 10 Jahren, wenn wir vielleicht mal einen Garten haben, mit einem 5-Euro-Schein zu winken und meinen Buben zu sagen "Wer den Rasen mäht bekommt den Schein" ;) - weil das dann ja eine wirkliche Hilfe ist und die Buben dann mit 12 bzw. 14 Jahren schon durchaus ein Gefühl dafür bekommen sollen, wie viel bzw. hart man arbeiten muss um zu Geld zu kommen.

Wie seht ihr das? Ab wann habt ihr Euren Kindern Taschengeld gegeben und wie viel? Können sich Eure Kinder was dazuverdienen und wie läuft das ab? Bzw. ab welchem Alter wollt ihr Taschengeld geben oder Zuverdienst ermöglichen?
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shaja
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Re: Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

Beitrag von shaja »

Diese Frage ist auch bei uns gerade Thema! Mein Sohn (knapp 7) erhält recht viel Taschengeld, dafür gibt es keine Kleingkeiten mehr von uns. Da ihn 1 ode 2 Euro pro Woche nicht zum sparen anregten, bzw. er sich nur "Kleinkram" davon kaufen konnte, erhöhten wir es auf-nicht erschrecken!!-4 Euro proi Woche. Allerdings erhält er wirklich keine Zwischengeschenke mehr!

Er kaufte sich nun davon eine Wanduhr für sein Zimmer, die wirklcih gut hineinpast und er auch gut gebrauchen kann. Er kann auch mal einen neuen Fußball kaufen oder ähnliches.

Seit ein , zwei Wochen laufen einige Kinder seiner Klasse nach Schulschluss schnell zum Bäcker und kaufen sich Süßigkeiten. Ich sgte ihm, er könne das von seinem Taschengeld auch machen, es sei ja sein Geld. Er antwortete :" Ich gebe doch mein Taschengeld nicht für solchen Kram aus!" und verzichtete. Fand ich gut.

Vorgestern nahm er mir eine Arbeit ab, auf die ich gar keine Lust und auch keine Zeit hatte: Er scannte ca 25 Seiten ein, speicherte sie auf PC und einen Stick und versendete 3 davon mit Anschreiben per Mail an eine Bekannte. Er benötigte dafür über eine Stunde und ich war darüber sehr dankbar. Da er nachmittags so wenig Freizeit hat(Hausaufgaben, Mittagessen, etc)schlug ich ihm vor, diese Arbeit zu bezahlen (zum ersten Mal, er hatte eaber schon öfter nach verdientem Geld gefragt) und fragte, wieviel er dafür wolle. Er wollte dafür den Preis, den ich auch im Copyshop bezahlt hätte(muss mal nachfragen, wieviel das ist :schwitz: ).

Ich hatte ein gutes Gefühl dabei, und werde mal schauen wie teuer das für mich wird ;)

Ich selbst bekam als Kind immer viel zu wenig Taschengeld und lernte dadurch nie zu sparen-es reichte nie, für etwas zu sparen...Mein Mann erhilt sehr viel Taschengeld, er kann sehr gut mit Geld umgehen. Diese Tatsache bestärkte uns auch in dem Entschluss, ihm recht viel Geld zu geben.

Wir begannen übrigens mit Taschengeld als er gut rechnen konnte und die Preise kannte(ich glaube, er war 4 , weiß nicht mehr so genau)- Ich hatte einfach die ewigen Diskussionen und Betteleien beim Einkaufen satt ;) ;) Wir starteten damasl mit 50 Cent pro Woche-doch das regte ihn nie zum Sparen an-was bekommt man denn heute noch dafür....

LG shaja
Rabaukenmama
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Re: Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

Beitrag von Rabaukenmama »

@shaja: Danke für Deine Einschätzung! Ich finde 4 Euro pro Woche für einen knapp 7-jährigen jetzt nicht so übertrieben viel - vor allem dann nicht, wenn keine Zwischengeschenke dazukommen. Was mir auch auffällt ist, dass sich Dein Sohn sein Geld anscheinend gut selbst einteilen kann und weiß, was er will :) .

Mein knapp 5jähriger Sohn lebt mMn noch viel zu sehr im Moment um eine wöchentliche Geldration zu bekommen - und ein paar Cent täglich sind sicher auch nicht der Ausweg. Die Türchen des Lego-Adventkalenders wurden noch am Kauftag allesamt geöffnet, also sich etwas für einen gewissen Zeitraum einteilen ist (noch) gar nicht die Stärke meines Sohnes.

Daher denke ich eher an 2 Euro pro Woche und weiterhin einmal die Woche beim einkaufen eine Kleinigkeit aussuchen dürfen. Die Tatsache, dass mein Sohn ja noch einen kleinen Bruder hat, macht das auch attraktiver. Denn ich bin mir sicher, dass Konfliktpotential da wäre, wenn sich der Kleine was aussuchen darf und der Große leer ausgeht weil das Taschengeld schon verbraucht ist.

Das mit dem Seiten einscannen sehe ich auch wirklich als Arbeitserleichterung - wobei mir der Betrag, den der Copyshop verlangen würde, eher viel vorkommt. Die müssen dort ja nicht nur die Arbeit des Mitarbeiters mit den Einnahmen finanzieren sondern den gesamten Geschäftsbetrieb (Miete, Heizung, Inventar, Steuer). Einem Menschen (egal ob Kind oder Erwachsenen) für diese Arbeit denselben Betrag zu geben würde für mich dem gleichkommen, einem Pfuscher dasselbe zu zahlen wie einem seriösen Handwerker, der alles offiziell macht und versteuert.
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mamma42
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Re: Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

Beitrag von mamma42 »

Hallo Rabaukenmamma,

ich habe meinem Sohn ab seinem 5. Geb. Taschengeld gegeben, 1€ zur freien Verfügung.
rechnen konnte er ein bisschen, Gefühl für Geld hatte er noch keines,
aber was hat er dazugelernt! Anfangs hat er natürlich alles für Süssigkeiten ausgegeben,
dann hat er ein bisschen für Spielzeug gespart, hat aber feststellen müssen, dass es oft nicht reicht.
Mittlerweile spart er ordentlich an (1,50 pro Woche), versucht gezielt einzukaufen (Spielzeug),
kann abschätzen ob etwas günstig oder unverhältnismässig teuer ist und verkraftet es auch, wenn er sich mal nicht entscheiden kann oder nichts findet.
Ich finde es angenehm, wenn man hin und wieder darauf hinweisen kann, dass ich etwas nicht kaufe, er es aber gerne von seinem Taschengeld tun kann.
Nervig ist noch, dass ich meistens mit muss (da mit Bus/U-Bahn zu einem Einkaufszentrum) da der Spielzeugladen im Ort nur "altes" Spielzeug hat und unregelmässig offen ist. Er freut ich schon drauf, dass er ab Februar2€ bekommt! (dann wird er 7).
Ich find es durchaus beser, schon vor dem Schuleintritt Taschengeld zu geben.

Grus
Mamma42
Edainwen
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Re: Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

Beitrag von Edainwen »

Unsere Kinder bekommen seit einiger Zeit Taschengeld ... hm, ich glaube, die Große ab der 2. Klasse, der Kleine dementsprechend seit er 4 ist. Sie bekommen beide gleich viel (1,50 €/Woche) und sie können beide gleich gut mit Geld umgehen, d.h. manchmal hauen sie das Geld gleich für irgendwelchen Süßkram u.ä. auf den Kopf, manchmal sehen sie was tolles (z.: ein Stofftier) und rechnen dann aus, wie lange sie dafür sparen müssen. Letztens hat der Kleine sich zwei Nico-Stofftiere und zwei Leuchtbleistifte für insgesamt 15 € gekauft - dafür hat er also 10 Wochen gespart (er ist jetzt 5,5 Jahre alt). Das klappt also durchaus.

Die Große bekam erst recht spät Taschengeld, da sie eigentlich gar keinen Bezug zu Geld hatte. Also z.B. und er 1. Klasse war damals Bücherflohmarkt, da mussten wir ihr vorher erstmal erklären, was Euro und Cent sind, wieviel Cent einen Euro geben etc. Aber richtig damit rechnen konnte sie dann immer noch nicht. Der Kleine hatte bei den Erklärungen aber fleissig aufgepasst ... dementsprechend hatte er viel früher einen Bezug zum Geld, er erkennt gleich, was die Dinge kosten, wieviel Geld er hat, ob es ausreicht, und ob ihm eise Dinge das Geld wert sind. Seine Bücher für den Bücherflohmarkt hat er dieses Jahr selbständig beschriftet, wobei er nach Originalpreis des Buches, nach Attraktivität und nach Zustand des Buches bewertet hat und so Bücher mit Preisen zwischen 0,50 € bis 3,50 € beschriftet hat.

Ich denke also, dass es sehr auf's Kind ankommt, wann der richtige Zeitpunkt für's Taschengeld gekommen ist.
unwissende
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Re: Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

Beitrag von unwissende »

Bei uns hat sich das mit dem Taschengeld eher so entwickelt.
Meine Große fand es mit 3 1/2 sehr spannend mir alle Preis von den Angebotsblättern vorzulesen dann auch im Supermarkt. Also hat sie dann irgendwann Einkaufszettel gemalt/geschrieben und selbst alles in den Einkaufswagen gepackt. Dann wollte sie auch selbst bezahlen. Ständiges "ich brauch dies und das" Mama hast du Geld fürs Pferd....
Also bekam sie wöchentlich 10 Cent fürs Pferd. - Das war dann Taschengeld. - Die Kleine ist dann so damit aufgewachsen.
Für das " ich brauch unbedingt das neue Lillifee-Heft oder was auch immer" gab es immer Diskussionen wieviel Geld wir besitzen, man könne doch einfach zur Bank gehen, neues holen,... Also musste ich ihr das komplette System erklären. Daraufhin hat sie dann beschlossen Arbeiten zu gehen, damit sie auch Geld hat, dann es sei unfair, dass Erwachsene das machen können und Kinder nicht und Erwachsene haben ja schon alles und Kinder haben nix : :fahne:
Also mach ich Wöchentlich eine Liste mit Aufgaben und Lohn. z.B. 10 Cent pro Laubkorb, 5 Cent fürs Zimmer aufräumen, 2 Cent Tisch decken, 2 Cent Betten machen, 10 Cent Fußleisten abwischen... - ich weiß, es ist Ausbeutung :lol:

Also seit meine Große 3 1/2 ist bekommt sie 10 Cent pro Woche Fix und in der Woche halt die Provisionen ( wenn man so will). Die Kleine schloss sich dem dann einfach an. Wo sie 6 Stunden Tapeten abgerissen hat gab es dann auch mal 1-2 Euro pro Kind.
Ich muss aber dazu sagen, dass es keine (!) Spielzeuge, Süßigkeiten etc. zwischendurch gekauft wird. Dafür haben sie ja ihr Geld. Süßigkeiten, die ich im Wocheneinkauf eingekauft hab und im Haus habe, werden aber selbstverständlich durch uns 4 geteilt.

Sparen sollen die Kids davon nix. Dafür haben sie ein Sparkonto, wo immer was drauf geht und sie noch keinen Zugriff drauf haben.
Ob sie in der Lage sind mit ihrem Geld hauszuhalten liegt vermutlich etwas im Charakter. Meine Große lebt in den Tag hinein und so auch ihr Kaufverhalten. Geld muss sofort weg. Meine Kleine ( 3-Jahre) überlegt gezielter was sie haben will und fragt wie lange sie warten muss, oder was sie tun muss um das Geld zusammen zu bekommen. - Da helf ich dann mit "Tätigkeitsfindungen" auch gern mal aus ;) Ihr Größtes Projekt war tatsächlich über 4 Wochen ihr Geld zusammeln für ein bestimmtes Playmobil-Teil.
shaja
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Re: Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

Beitrag von shaja »

@rabaukenmama: gepfuscht hat mein Sohn zwar nicht :D aber er ist naturlich kein Profi..kennt sich allerdings am PC super aus und arbeitete erstau lich korrekt und strukturiert..
Eigentlich dachte er der Copyshop wuerde nicht so viel dafuer verlangen und er bot mir diesen Preis quasi an um eben nicht zu viel von mir zu nehmen...ich muss da endlich anrufen und es abklaeren ;)

Wenn i h die Antworten lese komme ich mal wieder zu dem Schluss, dass es au h hier wie so oft keine allgemeingueltige Regel gibt. Jedes Kind ist anders, jede Familie ist anders und eine individuelle Loesung gewiss immer die beste...
De noch finde ich die vielen Antworten spannend und inspirierend...
Rabaukenmama
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Re: Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

Beitrag von Rabaukenmama »

shaja hat geschrieben:@rabaukenmama: gepfuscht hat mein Sohn zwar nicht :D aber er ist naturlich kein Profi..kennt sich allerdings am PC super aus und arbeitete erstau lich korrekt und strukturiert..
Eigentlich dachte er der Copyshop wuerde nicht so viel dafuer verlangen und er bot mir diesen Preis quasi an um eben nicht zu viel von mir zu nehmen...ich muss da endlich anrufen und es abklaeren ;)
Na, bin mal gespannt was der Copyshop wirklich verlangen würde. Eine ältere Freundin ohne PC ist Buchautorin und die lässt ihre mit der Schreibmaschine geschriebenen Manuskripte im Copyshop vervielfältigen - meiner Einschätzung nach ist das ziemlich teuer. Wenn man aber bedenkt, was alles dranhängt (eben Mitarbeiter, Inventar, Miete, Heizung, Steuern,...) durchaus gerechtfertigt.

Mit "Pfuscher" meine ich - als Österreicherin - "Schwarzarbeiter" und beurteile damit nicht die Qualität der Arbeit.
Beispiel: Wenn ich das Service meiner Kombitherme von einem Fachbetrieb durchführen lasse zahle ich pro Arbeitsstunde zwischen Euro 60,- und Euro 90,- plus Wegkosten und Material. Dafür ist es offiziell und ich bekomme ein Pickerl drauf wann das nächste Service fällig ist. Im Normalfall kostet so ein Thermenservice beim Fachbetrieb um die 100 Euro.

Da ich jedoch in einer Eigentumswohnung lebe ist niemand da, der das Pickerl kontrollieren würde und ich kann auch mit dem Service theoretisch auch einen "Pfuscher" beauftragen. Kann sogar sein dass der besser arbeitet als der Fachbetrieb, nur habe ich niemanden, den ich verantwortlich machen kann, wenn am heiligen Abend die Dusche plötzlich kalt ist ;) . Ergo zahle ich dem Pfuscher für etwa eine Stunde Arbeit NICHT 60 bis 90 Euro plus Wegkosten! Der Facharbeiter bekommt ja auch nicht diesen Betrag 1:1 als Nettolohn (sonst würde ein Installateur in Österreich monatlich über 10.000 Euro verdienen!) sondern seinen fixen Stundensatz und vielleich noch etwas Trinkgeld.

DAS meinte ich mit "ich würde dafür privat nicht das bezahlen was der Copyshop verlangt" :fahne: .

shaja hat geschrieben: Wenn i h die Antworten lese komme ich mal wieder zu dem Schluss, dass es au h hier wie so oft keine allgemeingueltige Regel gibt. Jedes Kind ist anders, jede Familie ist anders und eine individuelle Loesung gewiss immer die beste...
De noch finde ich die vielen Antworten spannend und inspirierend...
Sehe ich genauso!
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Rabaukenmama
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Re: Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

Beitrag von Rabaukenmama »

unwissende hat geschrieben: Also mach ich Wöchentlich eine Liste mit Aufgaben und Lohn. z.B. 10 Cent pro Laubkorb, 5 Cent fürs Zimmer aufräumen, 2 Cent Tisch decken, 2 Cent Betten machen, 10 Cent Fußleisten abwischen... - ich weiß, es ist Ausbeutung :lol:
Ich empfinde es nicht als Ausbeutung ;) . Selbst will ich es aber nicht so handhaben, denn auch wenn die Beträge sehr gering sind will ich nicht, dass meine Kinder den Eindruck bekommen, für jede Kleinigkeit Anspruch auf Bezahlung zu haben. Und so Sachen wie nach dem spielen die Spielsachen wegräumen gehören mMn zu den fixen Aufgaben, die ein Kind ohnehin nach und nach selbst übernehmen sollte.

Ich frag mich dann, wo führt es hin wenn ein Kind Geld dafür bekommt, dass es sein Zimmer aufräumt oder im Haushalt mithilft? Ich mache das täglich und bekomme nichts dafür! Aber wie viel muss ich dafür bezahlen dass das Kind sein Zimmer aufräumt wenn es 14 ist? Mit 10 Cent wird es sich dann nicht mehr zufrieden geben. Und wenn es auszieht gibt´s gar kein Geld mehr dafür... Wird mein Kind als Teenie überhaupt bereit sein, angemessen (also nicht etliche Stunden täglich) im gemeinsamen Haushalt mitzuhelfen, wenn es schon als Kleinkind für jeden Handgriff bezahlt wurde?

Das sind meine Kriterien, nicht so sehr die Ausbeutung.

Dagegen empfnde ich es durchaus als angemessen einem Kind eine kleine Belohnung (auch in Form von Geld) in Aussicht zu stellen, wenn es etwas tut, was NICHT zum normalen Haushalts-Ablauf dazugehört (wie das einscannen und speichern von shajas Sohn).
unwissende hat geschrieben: Ob sie in der Lage sind mit ihrem Geld hauszuhalten liegt vermutlich etwas im Charakter. Meine Große lebt in den Tag hinein und so auch ihr Kaufverhalten. Geld muss sofort weg. Meine Kleine ( 3-Jahre) überlegt gezielter was sie haben will und fragt wie lange sie warten muss, oder was sie tun muss um das Geld zusammen zu bekommen. - Da helf ich dann mit "Tätigkeitsfindungen" auch gern mal aus ;) Ihr Größtes Projekt war tatsächlich über 4 Wochen ihr Geld zusammeln für ein bestimmtes Playmobil-Teil.
Das bewundere ich sehr - wenn schon kleine Kinder genau wissen, was sie wollen, und sich auch was "ansparen" können. Davon ist mein knapp 5jähriger noch weit entfernt. Ich sehe es auch als charakterabhängig wie gut wer mit Geld haushalten kann. Aber man ist ja sein Leben lang lernfähig ;) . Mein älterer Sohn dürfte so verschwenderisch sein wie ich es als Kind war (so, wie du es von deiner älteren Tochter beschreibt: Geld muss sofort weg!). Lichtblick ist, dass ich selbst im Erwachsenenalter gelernt habe, mit Geld umzugehen, und heute durchaus sparsam bin, mir aber trotzdem manchmal was leiste. Also gibt´s auch noch Hoffnung für die Kinder, die noch nicht gut mit Geld haushalten können :lol: .
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Anja1972
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Re: Ab welchem Alter Taschengeld und dazuverdienen?

Beitrag von Anja1972 »

Mein Sohn ist vier ein halb Jahre alt und fragt wann er Taschengeld bekommt. Es war lange so, dass wir immer unser Kleingeld bei ihm in seine Spardose gesteckt haben und ab und zu das Geld in der Bank eingezahlt haben. Nun hat er sich von der Spardose schon zwei Bücher (die er schon vorher ganz bestimmt ausgesucht hat) gekauft. Seine Spardose ist nun leider leer. Mein Mann gibt meinem Sohn jeden Samstag nach dem Einkaufen das Geld vom Einkaufswagen, wenn keine Parkgebühren bezahlt werden müssen. Dies setzt voraus, dass mein Sohn schnell genug mit meinem Mann zur Bank läuft und wieder zurück. Jetzt möchte er eine bestimmte CD kaufen und weiß, dass er noch viel sparen muss. Heute habe ich ihm erklärt, warum er auf keinen Fall mehr bekommt derzeit, und wir nicht mehr unser Kleingeld in seine Spardose tun. Er bekommt nämlich einmal in der Woche das Heft "Dein Körper" mit dem er sich ein Skelett mit allen Organen und Muskeln aufbauen kann. Das hat er sich selbst gewünscht und er geht es auch immer selbst kaufen. Es ist halt nur nicht billig. Aber dafür verzichtet er auch freiwillig auf alle anderen Dinge. Mein Sohn lernt gerade die Münzen zu unterscheiden und zu begreifen, dass cent wenig Wert ist und Euro mehr. Dass Scheine viel mehr Wert sind als Münzen hat er allerdings schon lange raus. Beim Bäcker geht er allein rein und bestellt und bezahlt. Allerdings kann er zwar zählen, aber nicht rechnen und mit den Kommastellen ist dies sowieso schwer. Ich dachte, offiziell Taschengeld gebe ich ihm, wenn er weiß wieviel Wert die Münzen haben und was man sich davon kaufen kann. Aber irgendwie ist das, was wir jetzt machen ja auch schon Taschengeld. Und ich bin begeistert, er gibt es extrem selten für Süßigkeiten aus. Er bekommt aber auch kleine Süßigkeiten von uns, allerdings kaum noch Bücher und keine Spielsachen mehr zwischendurch.

Viele Grüße
Anja

Vielleicht noch hinzugefügt: Ansgar hat schon sehr viele Bücher und wir gehen auch in die Bibliothek. Nur langsam werden diese zu teuer, da wir bald die ganze Was ist Was reihe für vier Jährige haben, schon die ersten für die größeren und noch viele TipToi. Natürlich Bücher mit Geschichten nicht zu vergessen, die mag er aber nicht so besonders. Das fängt erst langsam an. Also lesen kann er unbegrenzt und von uns erhält er noch unbegrenzt viele Informationen. Zu dem haben wir schon alte Wissenslexika hingestellt und er hat alte Asterix-Hefte bekommen. Lesen kommt niemals zu kurz, dafür liebt er es zu sehr.
Zuletzt geändert von Anja1972 am Sa 10. Jan 2015, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
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