Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
Schreib ich morgen, meine Nummer 4 verlangt ihren Mitternachtsimbiss.
Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
Auch ich sehe hier Schule nicht - oder nur bedingt - als Problem.
Grundschule, ja, obwohl hier in BW (Koschka
), ist für ein begabtes Kind natürlich eine Herausforderung, da einfach sehr langweilig und von vielen Wiederholungen geprägt. Ein Problem ist hier eher, dass es so viele Mathespiele und blablubb gibt, von denen die Lehrer denken, dass ein Kind sie spielen muss, um zu begreifen, viele Vereinfachungen, die das ganze für begabte Kinder nur verkomplizieren. Davon abgesehen ist der Lehrplan aber sehr offen gestaltet und die Kinder machen - alleine oder zusammen - viele tolle Sachen wie Boomerangs oder Lehmbacköfen, gestalten Plakate zu (in einem Rahmen) selbst gewählten Themen, schreiben Musikgeschichten, ...
Meine Tochter geht seit diesem Schuljahr auf's Gymnasium. Zumindest bis jetzt von Stress noch keine Spur, eher im Gegenteil. Sie hat weniger Hausaufgaben auf als in der Grundschule und lernen tut sie weiterhin nix zusätzlich. Die Lehrbücher sind - wie Koschka beschreibt - sehr anregend und auch fächerübergreifend.
Beide Kinder gehen sehr gerne auf die Schule. Das einzige Problem ist tatsächlich das frühe Aufstehen, wenn der Tag abends eben auch noch so spannend ist
Grundschule, ja, obwohl hier in BW (Koschka

Meine Tochter geht seit diesem Schuljahr auf's Gymnasium. Zumindest bis jetzt von Stress noch keine Spur, eher im Gegenteil. Sie hat weniger Hausaufgaben auf als in der Grundschule und lernen tut sie weiterhin nix zusätzlich. Die Lehrbücher sind - wie Koschka beschreibt - sehr anregend und auch fächerübergreifend.
Beide Kinder gehen sehr gerne auf die Schule. Das einzige Problem ist tatsächlich das frühe Aufstehen, wenn der Tag abends eben auch noch so spannend ist

Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
Stimmt, ich wollt mich schon beschweren.Rabaukenmama hat geschrieben: Abgesehen davon bist du auf ein Zitat von mir eingegangen, nicht von Alibaba (habe mir erlaubt, das in meiner Antwort zu korrigieren).

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- Dauergast
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
Mein Sohn hat mir gestern vor dem einschlafen erzählt wie er sich seine Wunschschule vorstellt.
Da gibt es 5 Häuser. Eines für deutsch, eines für Mathematik, eines für Sachunterricht, eines für Verbesserungen und eines für Pause. Man kann sich immer aussuchen in welches Haus man geht, je nachdem, was man gerade machen will.
Auf die Ausstattung der ersten 4 Häuser ist er nicht näher eingegangen. Das Pausen-Haus hat einen Keller mit einem großen Turnsaal. Im ersten Stock des Pausen-Hauses ist eine große Bibliothek.
Bis hierher dachte ich: toll! Doch jetzt geht es weiter: in der Bibliothek sind lauter Donald Duck Bücher. Im Erdgeschoß sind die Waffen für die Kinder untergebracht damit sie in der Pause Krieg spielen können. Das sind verschiedene Wasserpistolen und Wasserbomben und Stinkbomben usw. (naja, zumindest keine scharf geladenen Schusswaffen). Dann kam noch: Mama, in der Schule wäre ich die ganze Zeit im Pausenhaus
!
Diese Einstellung ist einer der Gründe, warum mir das VORHANDENSEIN eines Lehrplanes so wichtig ist. Was drinsteht, darüber kann man diskutieren. Genauso kann man diskutieren wann die Schule beginnen und aufhören soll, ob es auch für Schüler eine Art "Gleitzeit" geben kann, ob die Kinder den ganzen oder nur den halben Tag dort sein sollen, ob und in welcher Form es Hausübungen gibt, ob einzelne Fächer unterrichtet werden oder übergreifend,...
...ich bin für jede Diskussion offen, aber am Vorhandensein von Mindeststandards was das vermittelte Wissen betrifft,vhalte ich fest. Auch, wenn nicht vor allem, für hochbegabte Kinder!
Da gibt es 5 Häuser. Eines für deutsch, eines für Mathematik, eines für Sachunterricht, eines für Verbesserungen und eines für Pause. Man kann sich immer aussuchen in welches Haus man geht, je nachdem, was man gerade machen will.
Auf die Ausstattung der ersten 4 Häuser ist er nicht näher eingegangen. Das Pausen-Haus hat einen Keller mit einem großen Turnsaal. Im ersten Stock des Pausen-Hauses ist eine große Bibliothek.

Bis hierher dachte ich: toll! Doch jetzt geht es weiter: in der Bibliothek sind lauter Donald Duck Bücher. Im Erdgeschoß sind die Waffen für die Kinder untergebracht damit sie in der Pause Krieg spielen können. Das sind verschiedene Wasserpistolen und Wasserbomben und Stinkbomben usw. (naja, zumindest keine scharf geladenen Schusswaffen). Dann kam noch: Mama, in der Schule wäre ich die ganze Zeit im Pausenhaus

Diese Einstellung ist einer der Gründe, warum mir das VORHANDENSEIN eines Lehrplanes so wichtig ist. Was drinsteht, darüber kann man diskutieren. Genauso kann man diskutieren wann die Schule beginnen und aufhören soll, ob es auch für Schüler eine Art "Gleitzeit" geben kann, ob die Kinder den ganzen oder nur den halben Tag dort sein sollen, ob und in welcher Form es Hausübungen gibt, ob einzelne Fächer unterrichtet werden oder übergreifend,...
...ich bin für jede Diskussion offen, aber am Vorhandensein von Mindeststandards was das vermittelte Wissen betrifft,vhalte ich fest. Auch, wenn nicht vor allem, für hochbegabte Kinder!
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
Meine Erfahrung ist, das es gar nicht auf den Schultyp in so großem Maße ankommt, sondern immer auf den Lehrer der da vorne steht und Unterricht gestalten soll. Und dann natürlich auch auf das Konzept.
Ich kann der freien Schule von Momo durchaus etwas abgewinnen. Ich glaube, das meine Zwei, da durchaus gerne hingehen würden. Und ich glaube auch, das ich so zufrieden argumentieren würde, denn diese Art der Schulform entstresst schon gut. Keine Noten, kein Druck, Kinder bestimmen sich selbst. Also auf den ersten Blick sehr schön. Es wird sich zeigen, was, eben auf den zweiten Blick, ein paar Jahre später, raus kommen wird. Ganz schlecht wäre es, wenn einem dann auffällt, uppsss, ach diese schulische Voraussetzung hätte mein Kind benötigt. An einer Regelschule weiß ich ganz klar, was am Ende raus kommt. Nämlich das, was die wirtschaftliche Umwelt hier erwartet.
Ich muss über das örtliche Gymnasium hier sagen, es geht nicht ohne lernen. Vor allem spreche ich da über Vokabeln und wenn nur 1x pro Halbjahr eine Arbeit geschrieben wird, muss ich auch da lernen, was vor einem halben Jahr im Unterricht passierte. In Bio wurden bis dahin zwanzig Themen durchgenommen, das sollte ich also lernen. Nur anschauen reicht hier definitiv nicht. Aber! keines meiner Kinder musste bisher mit einem Hobby aufhören. Im Gegenteil, da kamen jede Menge hinzu. Ok, ich hab jetzt auch keine guten Schüler-Kinder.
VG
Ich kann der freien Schule von Momo durchaus etwas abgewinnen. Ich glaube, das meine Zwei, da durchaus gerne hingehen würden. Und ich glaube auch, das ich so zufrieden argumentieren würde, denn diese Art der Schulform entstresst schon gut. Keine Noten, kein Druck, Kinder bestimmen sich selbst. Also auf den ersten Blick sehr schön. Es wird sich zeigen, was, eben auf den zweiten Blick, ein paar Jahre später, raus kommen wird. Ganz schlecht wäre es, wenn einem dann auffällt, uppsss, ach diese schulische Voraussetzung hätte mein Kind benötigt. An einer Regelschule weiß ich ganz klar, was am Ende raus kommt. Nämlich das, was die wirtschaftliche Umwelt hier erwartet.
Ich muss über das örtliche Gymnasium hier sagen, es geht nicht ohne lernen. Vor allem spreche ich da über Vokabeln und wenn nur 1x pro Halbjahr eine Arbeit geschrieben wird, muss ich auch da lernen, was vor einem halben Jahr im Unterricht passierte. In Bio wurden bis dahin zwanzig Themen durchgenommen, das sollte ich also lernen. Nur anschauen reicht hier definitiv nicht. Aber! keines meiner Kinder musste bisher mit einem Hobby aufhören. Im Gegenteil, da kamen jede Menge hinzu. Ok, ich hab jetzt auch keine guten Schüler-Kinder.

VG
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- Dauergast
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
An der Antwort sehe ich, dass du noch nie mit wirklich schwierigen Kindern zu tun hattest und die Gruppendynamik, wenn ein paar sich zusammentun, nicht kennst. Es für die anderen Kinder UNMITTELBAR frustrierend ist, nichts mehr zu bekommen. Und glaub mir, es gibt genug Kinder denen egal ist wenn Lehrer oder Mitschüler ihr Verhalten "nicht in Ordnung" finden und die sich gegenseitig den Rücken stärken. Bei EINEM oder ZWEI Kindern könnte deine Methode wirklich was bringen, je mehr es sind desto unwahrscheinlicher ist es.Momo hat geschrieben:Hups- bin schon janz durcheinander- sorry Rabaukenmama![]()
Also, wenn es nicht funktioniert hätte, wäre dies wahrscheinlich auf der nächsten Schülerversammlung besprochen worden, die ein Mal wöchentlich stattfindet (wenn diese Ungerechtigkeit nicht sofort von den Kindern oder auch in Begleitung der Erwachsenen geklärt worden wäre). Denn die Schüler, die nichts abbekommen hätten, wären sicherlich enttäuscht und vielleicht sogar wütend gewesen und hätten dies dort zum Ausdruck gebracht. Somit hätten die anderen Kinder gelernt, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung war und könnten sich beim nächsten Mal anders verhalten. Ähnlich wie es wohl auch in einer Familie sein würde. Im Grunde möchte doch jeder Mensch zu einer Gemeinschaft dazugehören und schon aus diesem Grund ist er daran interessiert, sich fair und "sozial" zu verhalten. Und wenn einmal Fehler passieren, wird genau daraus gelernt. Genau darum geht es doch!
Momo
Wie schon öfter beschrieben wurde ich in der Hauptschulzeit von 3 Mitschülern gemobbt und gequält. Zwei davon sind WEGEN GENAU DIESER DINGE schon vorher von einer anderen Schule "geflogen". Und vor mir gab es da noch ein anderes Mädchen in meiner Klasse, welches die Schule WEGEN DIESERS KINDER gewechselt hat. Glaubst du echt, denen hat keiner gesagt dass ihr Verhalten "nicht in Ordnung" ist? Hat jedenfalls niemand von Morddrohungen gegen mich angehalten!
Es mag Familien geben, wo Morddrohungen an der Tagesordnung sind und unbedacht ausgesprochen werden, wenn sich der eine über den andere ärgert. Für ein Kind aus so einer Familie ist das eine Kleinigkeit. Bei mir, die ich so was nicht kannte, hat es einen Nervenzusammenbruch und die Weigerung, jemals wieder diese Schule zu betreten, ausgelöst.
Bitte versteh so provokante Fragen nicht falsch, ich habe auch keine Lösung! Aber zu glauben, es reicht, wenn man einfach nur SAGT dass das Verhalten "nicht in Ordnung ist" ist gefährlich naiv. Der Sohn einer Bekannten geht jetzt in die zweite Klasse der Schule meines Sohnes 8nicht mit ihm gemeinsam). Der wurde als Erstklässler von mehreren älteren Schülern gemobbt und auch körperlich angegriffen. Kam einmal mit einem ausgeschlagenen Zahn und dann wieder mit einem blauen Auge nach Hause. Alles reden mit den Verursachern hat NICHTS gebracht, es musste ganz autoritär mit schweren Strafen gedroht werden, dann erst wurde es besser. Dass es nicht unbedingt eine Dauerlösung ist weiß die Mutter. Aber sie ist froh dass ihr Sohn jetzt nicht mehr geschlagen wird.
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
Das bestreite ich! Ganz provokant! Ich sage Dir was passiert, wenn die Kinder merken, 3 stützen sich auf die Süßigkeit und mampfen alles weg. Beim nächsten Event stürzen sich alle auf die Süßigkeit.Momo hat geschrieben: Im Grunde möchte doch jeder Mensch zu einer Gemeinschaft dazugehören und schon aus diesem Grund ist er daran interessiert, sich fair und "sozial" zu verhalten. Und wenn einmal Fehler passieren, wird genau daraus gelernt. Genau darum geht es doch!

Ich erinnere an das berühmte Reißverschlussverfahren an den Autobahnen. Na, dämmert es? Alle die, die es anwenden, werden dumm beäugt, werden nicht rein gelassen, es wird provokant eng gefahren, die Liste könnte ich lang werden lassen. Und nun frage ich euch, lernt der, der den Fehler macht, daraus? Und was lernt der daraus der es ordentlich anwendet? Ich sag es euch. Die, die es eigentlich ordentlich anwenden würden, stellen sich dann auch auf die andere Spur, rücken dich eng an eng und lassen keinen rein. Warum geht das nicht anders herum?
Jeder ist sich selbst am nächsten. Das ist eine ganz banale Weisheit.

Wenn der Weltuntergang drohen würde und ich ein Schiff hätte mit noch 2 Plätzen, dann würde ich unter drängeln, schieben und stoßen, meinen zwei Kindern den Zugang gewähren und mich nicht hinstellen und laut rufen: Ich fordere Platz für alle!
VG
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
Es kommt immer auf die gesamte Gesellschaft an. Wenn sich alle fair und sozial verhalten werden einzelne Personen mit anderen Tendenzen von denen positiv "mitgerissen". Umgekehrt geht es genauso. In einer anarchischen Gesellschaft ist jeder, der sich nicht selbst der Nächste ist, zum Untergang verurteilt.alibaba hat geschrieben: Das bestreite ich! Ganz provokant! Ich sage Dir was passiert, wenn die Kinder merken, 3 stützen sich auf die Süßigkeit und mampfen alles weg. Beim nächsten Event stürzen sich alle auf die Süßigkeit.Fair und sozial geht nur unter gewissen Vorraussetzungen. Erst einmal kämpfe ich nämlich für mich.
Es ist nicht wichtig ob "Gymnasium" oder "freie Schule" draufsteht. Es ist wichtig wie die Personen (Schüler wie Lehrer) agieren. Setz die Lehrer von Momos freier Schule in eine Brennpunktschule und sie werden spätestens 1 Monat später entweder ihre Methoden geändert oder ihren Arbeitsplatz verlassen haben. So was geht nur, wenn wirklich der Großteil der Kinder aus Familien kommt, wo soziales Verhalten, Fairness und Gleichwürdigkeit VORGELEBT wurde. So eine Umgebung kann man "künstlich" schaffen. Allein dadurch, dass Regelschule nichts kostet, andere Schulformen aber sehr wohl, wird schon vor gesiebt,. Ob diese Umgebung mit dem echten Leben vergleichbar ist, wage ich zu bezweifeln.
Daher finde ich die im Moment praktizierte Version dass Eltern, die sich für ihre Kinder eine freie Schule wünschen, diese auch wählen können - sofern sie es sich finanziell leisten können. Bei uns in der Nähe gibt es eine tolle "Astrid Lindgren Schule". Für eine Familie mit 2 Kindern, wovon eines behindert ist, mit 1 1/2 fixen Einkommen leider nicht leistbar! Klar könnte ich vor versammelter Elterngemeinschaft meine Armut eingestehen und um ein vermindertes Schulgeld ansuchen. Dann würde abgestimmt und sehr wahrscheinlich wäre es dann leistbar. Wäre ich vom Konzept wirklich überzeugt könnte ich mich vielleicht sogar dazu überwinden.
"Freie Schule für alle" würde der vorgesiebten Kinderschar und dem funktionieren von alle-auf-Augenhöhe-behandeln ein jähes Ende setzen. Da greift dann koschkas Vergleich mit dem Kommunismus, der IN KLEINEN KOMMUNEN mit motivierten Menschen sehr wohl funktioniert, aber nicht auf die ganze Menschheit übertragbar ist weil es immer wen gibt, der das System schamlos ausnutzt. Und je mehr das sind desto mehr werden es leider.
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Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
Leider habe ich gerade sehr wenig Zeit zu antworten und bin morgen erstmal für ein paar Tage im Urlaub- bewusst ohne Internet...
Doch ganz kurz noch ein Kommentar von mir. Mir fällt auf, dass keiner von Euch darauf vertraut, dass Kinder lernen WOLLEN. Selbst wenn sie erstmal spielen, spielen, spielen so wie meine begeisterte Tochter, dann lernt sie dabei doch trotzdem und sie wird weiter lernen. Doch neben dem ganzen Schulwissen lernt sie so viel weiteres, was in keiner Schule gelehrt wird- Kreativität, Begeisterung, eigenmotiviertes Handeln, soziale Kompetenz, Verantwortungsgefühl, Organisation etc. etc.
Ich merke schon jetzt, wie gut ihr diese Schule tut und ich vertraue ihr, dass sie die Dinge lernen wird, die sie in ihrem Leben braucht und letztendlich auch für Prüfungen, wenn sie diese dann machen möchte.
Übrigens, liebe Rabaukenmama, die "Villa Kunterbunt" meiner Tochter sieht der Wunschschule Deines Sohnes recht ähnlich- jedenfalls befindet sich im Keller ein großer Raum mit dicken Matten und vielen Dingen zum Spielen und Toben und drei Mal darfst Du raten, wo sie sich am Liebsten aufgehalten hat, seitdem es kein "Gartenwetter" mehr ist? Genau- im Toberaum!!! Und was hat sie dort gelernt? Sie hat wahnsinnig viele Freunde gefunden, sie hat die Lernbegleiter wirklich persönlich kennengelernt und auch viele Praktikanten. Sie ist erstmal in der Schule angekommen (das, was Dein Sohn laut Lehrerin auch erstmal tut, nur dass er sich nicht voll darauf konzentrieren kann). Das ist es jetzt, was sie braucht und das ist gut so.
Koschka, noch eine Frage an Dich. Du hast beschrieben, dass Deine Kinder in der kurzen Freilernzeit wieder einiges an Wissen verloren haben. Hast Du Dich schon Mal gefragt, ob es vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass das Wissen nicht wirklich nachhaltig gelernt worden ist? Das ist es doch gerade, was beim freien Lernen stattfindet- es wird nachhaltig gelernt, da die Kinder sich mit Begeisterung mit den Themen beschäftigen dürfen, die sie gerade interessieren. Kein Kind wird gebremst, keines unter Druck gesetzt. Und ich verstehe, dass Ihr Euch schwer vorstellen könnt, dass Kinder wirklich ohne Druck und selbstständig lernen können. Doch es gibt sie, diese Schulabgänger, die ihre Prüfungen gleichwertig gut im Vergleich zu den Regelschülern meistern und die zusätzlich ganz nebenbei aus ihrer Schulzeit einen Reichtum an persönlicher Entwicklung mitgenommen haben! Und genau bedingt durch diese große Persönlichkeitsentwicklung dieser jungen Menschen werden diese Schulabgänger z.B. in den USA (wo das Konzept der freien Schulen, der sogenannten "Sudbury Schools" entstanden ist) mit Kusshand in den Universitäten genommen!! Ach ja, übrigens gab es laut Herrn Greenberg, dem Gründer der Sudbury Schools, keinen einzigen Fall von Legasthenie.
Hier ein Auszug aus seinem Buch "Endlich frei!"
Zitat von Daniel Greenberg:
Liebe Grüße und bis bald,
Momo
Doch ganz kurz noch ein Kommentar von mir. Mir fällt auf, dass keiner von Euch darauf vertraut, dass Kinder lernen WOLLEN. Selbst wenn sie erstmal spielen, spielen, spielen so wie meine begeisterte Tochter, dann lernt sie dabei doch trotzdem und sie wird weiter lernen. Doch neben dem ganzen Schulwissen lernt sie so viel weiteres, was in keiner Schule gelehrt wird- Kreativität, Begeisterung, eigenmotiviertes Handeln, soziale Kompetenz, Verantwortungsgefühl, Organisation etc. etc.
Ich merke schon jetzt, wie gut ihr diese Schule tut und ich vertraue ihr, dass sie die Dinge lernen wird, die sie in ihrem Leben braucht und letztendlich auch für Prüfungen, wenn sie diese dann machen möchte.
Übrigens, liebe Rabaukenmama, die "Villa Kunterbunt" meiner Tochter sieht der Wunschschule Deines Sohnes recht ähnlich- jedenfalls befindet sich im Keller ein großer Raum mit dicken Matten und vielen Dingen zum Spielen und Toben und drei Mal darfst Du raten, wo sie sich am Liebsten aufgehalten hat, seitdem es kein "Gartenwetter" mehr ist? Genau- im Toberaum!!! Und was hat sie dort gelernt? Sie hat wahnsinnig viele Freunde gefunden, sie hat die Lernbegleiter wirklich persönlich kennengelernt und auch viele Praktikanten. Sie ist erstmal in der Schule angekommen (das, was Dein Sohn laut Lehrerin auch erstmal tut, nur dass er sich nicht voll darauf konzentrieren kann). Das ist es jetzt, was sie braucht und das ist gut so.
Koschka, noch eine Frage an Dich. Du hast beschrieben, dass Deine Kinder in der kurzen Freilernzeit wieder einiges an Wissen verloren haben. Hast Du Dich schon Mal gefragt, ob es vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass das Wissen nicht wirklich nachhaltig gelernt worden ist? Das ist es doch gerade, was beim freien Lernen stattfindet- es wird nachhaltig gelernt, da die Kinder sich mit Begeisterung mit den Themen beschäftigen dürfen, die sie gerade interessieren. Kein Kind wird gebremst, keines unter Druck gesetzt. Und ich verstehe, dass Ihr Euch schwer vorstellen könnt, dass Kinder wirklich ohne Druck und selbstständig lernen können. Doch es gibt sie, diese Schulabgänger, die ihre Prüfungen gleichwertig gut im Vergleich zu den Regelschülern meistern und die zusätzlich ganz nebenbei aus ihrer Schulzeit einen Reichtum an persönlicher Entwicklung mitgenommen haben! Und genau bedingt durch diese große Persönlichkeitsentwicklung dieser jungen Menschen werden diese Schulabgänger z.B. in den USA (wo das Konzept der freien Schulen, der sogenannten "Sudbury Schools" entstanden ist) mit Kusshand in den Universitäten genommen!! Ach ja, übrigens gab es laut Herrn Greenberg, dem Gründer der Sudbury Schools, keinen einzigen Fall von Legasthenie.
Hier ein Auszug aus seinem Buch "Endlich frei!"
Zitat von Daniel Greenberg:
Das sollte uns zu denken geben, oder???In beinahe zwei Jahrzehnten hat es an Sudbury Valley nie einen Fall von Legasthenie gegeben. Niemand weiß genau warum. (...) Einige Fachleute gehen davon aus, dass bis zu 20% an dieser mutmaßlichen Störung leiden. Die Tatsache ist, dass sie in Sudbury Valley nie vorkam. Was einfach daran liegen könnte, dass wir nie jemanden gezwungen haben, lesen zu lernen(...) Keiner unserer Abgänger ist wirklicher oder funktionaler Analphabet. Einige Achtjährige sind es, einige Zehnjährige und sogar gelegentlich ein Zwölfjähriger. Aber zu dem Zeitpunkt, zu dem sie die Schule verlassen, kann man sie nicht unterscheiden. Niemand, der unseren älteren Schülern begegnet, könnte je das Alter erraten, in dem sie lesen oder schreiben gelernt haben.
Liebe Grüße und bis bald,
Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Re: Lagebericht 2 Wochen Freie Schule
Liebe Koschka,
wenn man eine Sprache lernen will, dann muss man doch vor allem eins tun- diese Sprache sprechen!!! Oder wie lernen Kinder die Muttersprache? Indem sie sie hören und sprechen! Das ist nachhaltig, das geht in Fleisch und Blut über. In unserer freien Schule bewegt sich der englische Lernbegleiter mitten zwischen den Kindern. Sie sprechen zum Beispiel beim Mittagessen miteinander, oder in der Leseecke, oder im Garten. Natürlich alles auf Englisch. Es gibt auch eine tolle Yogalehrerin in dieser Schule, die aus England kommt und kaum Deutsch spricht. Sie spricht also beim Yoga mit den Kindern auf englisch, die größeren Kinder übersetzen den Kleineren, wenn diese es nicht verstehen. Doch die Kinder verstehen erstaunlich gut und sind begeistert- vom Yoga und von der englischen Sprache!
Momo
wenn man eine Sprache lernen will, dann muss man doch vor allem eins tun- diese Sprache sprechen!!! Oder wie lernen Kinder die Muttersprache? Indem sie sie hören und sprechen! Das ist nachhaltig, das geht in Fleisch und Blut über. In unserer freien Schule bewegt sich der englische Lernbegleiter mitten zwischen den Kindern. Sie sprechen zum Beispiel beim Mittagessen miteinander, oder in der Leseecke, oder im Garten. Natürlich alles auf Englisch. Es gibt auch eine tolle Yogalehrerin in dieser Schule, die aus England kommt und kaum Deutsch spricht. Sie spricht also beim Yoga mit den Kindern auf englisch, die größeren Kinder übersetzen den Kleineren, wenn diese es nicht verstehen. Doch die Kinder verstehen erstaunlich gut und sind begeistert- vom Yoga und von der englischen Sprache!
Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)