Wir haben hier auch nicht Lesen und Rechnen geübt, vor allem aber deshalb, weil das Kind es verweigerte und dazu noch heftige Wutanfälle bekam, wenn es ihr nicht so gut gelang. Ich hab dann die Lehrerin gefragt, wie sie sich so macht, und ob sie z.B. das Lesenüben daheim für zwingend nötig hält. (Es gab an sich jede Woche einen Lesezettel mit heim, der abgearbeitet und von den Eltern danach abgehakt werden sollte.)Belana hat geschrieben: Wenn ich mir das Jammern befreundeter Eltern anhöre, dass ihre Kinder das Buchstabenzusammenziehen oder den Zehnerübergang noch immer nicht schaffen (für ersteres ist jetzt gerade wieder die Zeit, letzteres kommt dann im Frühling) dann bin ich wirklich froh, dass wir uns diese Probleme erspart haben.
Dafür verweigert meine Tochter leider die richtige Stifthaltung und schreibt nicht schön genug. Man kann eben nicht alles haben.
Sie ist jetzt in der 3. Klasse, liest lieber Sachbücher als Geschichten für ihre Altersstufe und langweilt sich beim Rechnen (hat aber auf fast jeder Seite mindestens einen Schlampigkeitsfehler) . Da wir bisher noch keine Noten hatten bin ich schon gespannt inwieweit ihr die Schrift Probleme bereiten wird und ob sie es schafft, ihr Wissen trotz Lärmbelästigung ("die sind so laut, da kann ich mich nicht konzentrieren....") bei den Tests auf Papier zu bringen.
Es kann also durchaus von Vorteil sein, wenn Kinder einen kognitiven Vorsprung mitbringen. Und an Langeweile leiden auch Kinder ohne Vorkenntnisse sehr bald, wenn sie neuen Stoff rasch kapieren. Da würde ich mir wirklich mehr Differenzierung wünschen.
Da die Lehrerin meinte, sie mache sich gut und wäre sogar eine der Besten beim Lesen, hab ich es dann dem Kind überlassen und die Lesezettel immer einfach so abhakt, ohne es mir vorlesen zu lassen.
Sie kam trotzdem gut klar und es entspannte den Alltag ungemein, dass es keinen Zoff mehr darum gab.
Allerdings hatte sie dann halt wenig Vorleseerfahrung und bekam in Klasse 2 dann ab und zu beim Vorlesen nur eine 2, weil sie zu leise oder stockend vorlas.
(Still las sie aber sehr schnell und das Leseverständis war sehr gut)
In Mathe beim 1x1 auswendig Lernen klappte es dann später mit dem Abfragen dann auch wieder so gar nicht, weil das Kid so wütig wurde. Da hab ich sie dann kurzerhand an den Laptop gesetzt und nach einem Spiel/Programm dafür gesucht. Allerdings wurde sie da immernoch schnell wütend (ich habe sogar ein Video davon gemacht für sie später mal, wie sie dabei auf dem Sofa tobt und flucht und zetert), aber immerhin bekam ich das dann nicht unmittelbar ab.
Vorteil des sich Hilfe widersetzenden Kindes war und ist, dass ich mich schon ab Klasse 1 um nichts was Schule betrifft groß kümmern musste. HA, Ranzen packen - hat das Kind alles allein gemacht. Das war meine Bedingung, dass ich mich nur dann nicht mehr einmische, abfrage, überprüfe, wenn sie es allein hinbekommt.
Schriftbild ist hier aber auch immermal in der Kritik und sie hat auch eigensinnig so manche Zahl "falsch" geschrieben. (die 2 beim Schreiben unten angefangen, statt von oben nach unten z.B.)
Auf die weiterführende Schule bin ich schon gespannt - ich denke mal spätestens dann muss sie auch mal zu Hause noch was zusätzlich machen, was bisher ja nie der Fall war.
Ich werde dann wohl besser immer gleich gaaaaanz weit weg gehen.