Schulprobleme durch Unterforderung?

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Mares2425
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Re: Schulprobleme durch Unterforderung?

Beitrag von Mares2425 »

Hallo keksi!
Ich würde nicht an ein SPZ gehen, sondern einen auf Hochbegabung bei Kindern spezialisierten Psychotherapeuten!
LG
Mares2425
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Re: Schulprobleme durch Unterforderung?

Beitrag von Mares2425 »

Außer natürlich Ihr habt dort sehr gute Erfahrungen gemacht und auch gut Tips, ausführliche Beratung.....
keksi
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Re: Schulprobleme durch Unterforderung?

Beitrag von keksi »

@Rabaukenmama: Versteh mich bitte nicht falsch. Mir geht es ganz und garnicht um mein Ego und darum was andere von mir denken. Es geht mir nur um die Konsequenzen die aufgrund des Gedankens ich sei eine Eislaufmutter entstehen könnten. Die wären, dass man unser Problem nicht ernst nehmen könnte und somit evtl. ausbleibende Hilfe. Natürlich finde ich das nur heraus indem ich das Gespräch suche und das habe ich definitiv vor.
@Mares2425: Gibt es evtl. eine Liste mit solchen spezialisierten Psychotherapeuten?
Mares2425
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Re: Schulprobleme durch Unterforderung?

Beitrag von Mares2425 »

Keksi, ich habe Dir eine PN geschickt!
charlotte12
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Re: Schulprobleme durch Unterforderung?

Beitrag von charlotte12 »

Mir geht es ganz und garnicht um mein Ego und darum was andere von mir denken. Es geht mir nur um die Konsequenzen die aufgrund des Gedankens ich sei eine Eislaufmutter entstehen könnten. Die wären, dass man unser Problem nicht ernst nehmen könnte und somit evtl. ausbleibende Hilfe.
Genau diese Erfahrung haben wir gemacht. Die Konsequenz war bei uns nicht nur ausbleibende Hilfe, sondern urplötzlich sackte unsere Tochter massiv notenmäßig ab... Es gibt einfach Lehrer, die Hochbegabung nicht in ihrem Weltbild haben, bei dem jedes Gespräch entweder nichts oder Negatives bewirkt. Ich würde natürlich trotzdem das Gespräch suchen, würde die Probleme wertungsfrei schildern. So dass es die Lehrerin ist, die den Schluss zieht, dass das Kind unterfordert ist, und nicht du als Mutter. Und wenn sie diesen Schluss nicht zieht, dann befürchte ich, dass weiteres Reden keinen Zweck hat.
Rabaukenmama
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Re: Schulprobleme durch Unterforderung?

Beitrag von Rabaukenmama »

keksi hat geschrieben:@Rabaukenmama: Versteh mich bitte nicht falsch. Mir geht es ganz und garnicht um mein Ego und darum was andere von mir denken. Es geht mir nur um die Konsequenzen die aufgrund des Gedankens ich sei eine Eislaufmutter entstehen könnten. Die wären, dass man unser Problem nicht ernst nehmen könnte und somit evtl. ausbleibende Hilfe. Natürlich finde ich das nur heraus indem ich das Gespräch suche und das habe ich definitiv vor.
Sorry, das dürfte falsch rübergekommen sein :fahne: ! Ich formuliere es mal anders: wenn du jetzt, nach all dem, was da immer wieder bei euch vorfällt, immer noch kein Gespräch suchst, aus Angst, dein Problem KÖNNTE nicht ernst genommen werden, dann KANN sich nichts verändern. Wie sollen sie ein Problem ernst nehmen, wenn sie es gar nicht kennen?

Ich habe selbst übrigens sehr wohl mit Schrecken erkennen müssen, dass es mir manchmal mehr um mein Ego gegangen ist als um das Problem meines Sohnes. Das war so, als er mit 5 Jahren im Kindergarten immer wieder eingenässt und eingekotet hat. NATÜRLICH hat mir auch Sorgen gemacht, dass mein Sohn offensichtlich Probleme hat, sonst wäre er ja "sauber". Doch ich wollte das unbedingt abstellen, weil ich mir gedacht habe, die anderen Eltern und Betreuer im Kindergarten KÖNNTEN ja denken wir wären eine assoziale Familie, weil psychosomatisches Einnässen (organisch war ja alles abgeklärt) doch nur bei Kindern vorkommt, wo zu Hause was "nicht stimmt". Da hat mir das Erkennen, dass es eigentlich nur um mein Ego geht (war mir selbst anfangs überhaupt nicht bewusst) sehr geholfen, die Sache lockerer zu sehen ;) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
keksi
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Re: Schulprobleme durch Unterforderung?

Beitrag von keksi »

@Rabaukenmama: Ja, da hast du völlig recht. Und es ist ja nur menschlich, wenn man sich Gedanken darüber macht, was andere von einem denken könnten. Davon kann sich wohl niemand komplett freisprechen. Wir haben mittlerweile schon einiges durch mit unserer Tochter und sind schon oft angeeckt, vor allem im Kindergarten. Damit hatte ich auch anfangs große Schwierigkeiten. Man wächst irgendwie hinein.
Gestern war unser Termin beim Kinderarzt. Es war wirklich angenehm und wir fühlten uns ernst genommen. Auch hat er unser Problem sofort sehr gut erkannt. Er hat uns Rückendeckung zugesichert bei der Suche nach einem Termin bei einem geeigneten Psychologen. D.h., wenn wir nicht einen zeitnahen Termin bekommen will er sich dahinter klemmen und mit einem Brief die Dringlickeit ausdrücken und auch selbst telefonisch Kontakt zu einem Therapeuten aufnehmen. Ich werde also Montag das Telefon heiß laufen lassen und sehen, wie schnell ich was erreichen kann. Wenn es längere Wartezeit als 3 Monate sind, klemmt er sich dahinter. Das find ich bis hierhin schonmal sehr gut.
Das Gespräch mit der Lehrerin fragen wir heute per e-mail an. Sie hat sicherlich in der kommenden Woche mal Zeit für uns.
keksi
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Re: Schulprobleme durch Unterforderung?

Beitrag von keksi »

Dienstag ist nun unser Gespräch mit der Schule. Ich bin wirklich sehr gespannt und auch nervös.
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Schulprobleme durch Unterforderung?

Beitrag von Rabaukenmama »

keksi hat geschrieben:Dienstag ist nun unser Gespräch mit der Schule. Ich bin wirklich sehr gespannt und auch nervös.
Alles Gute für das Gespräch! Bei Nervosität hilft (zumindest bei mir), ein "Schummelzettel", wo alles draufsteht, was mir wichtig ist zu sagen.
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keksi
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Re: Schulprobleme durch Unterforderung?

Beitrag von keksi »

Ich komme nun gerade von besagtem Gespräch. Es dauerte 1,25 Stunden und war teilweise anstrengend und zeitweise frustrierend, weil ich gemerkt habe, dass unsere Botschaft erst nicht richtig ankam und ich Zweifel habe, dass die Dinge richtig gedeutet werden. Ich habe mich Schritt für Schritt vorgetastet, hatte ich doch erst die Hoffnung, dass die Klassenlehrerin alleine ihre Schlüsse zieht, aber dem war nicht so. Später kam noch eine zweite Lehrerin zum Gespräch hinzu, die unsere Tochter auch gut kennt und als Sonderpädagogin in der Klasse tätig ist. Da erreichten wir dann doch deutlich mehr Verständnis. Aber ich erzähle kurz von vor, da ich zu manchen Dingen Fragen habe und hoffe, dass ihr mir aus euren Erfahrungen dazu berichten könnt.
Ich begann das Gepräch damit zu erzählen, welche Veränderungen bei meiner Tochter sichtbar werden, nämlich dass sie Schulunlust und -frust äußert und im Zusammenhang dessen über Übelkeit klagt. Ich erwähnte die Wutausbrüche bei den Hausaufgaben und ihre Frustration über die Wiederholungen des bereits Verstandenen und ihre Wesensveränderungen und Stimmungsschwankungen der letzten Zeit. Auch erzählte ich aus den vorangegangenen Gesprächen mit unserer Tochter. Sie konnte erstaunlich gut in Worte fassen, was ihr zur Zeit in der Schule fehlt und was sie sich wünscht. Sie wünschte sich, dass es im Stoff schneller vorwärts geht und Zusatzaufgaben im Sachunterricht für zu Hause. Außerdem würde sie der Klasse gerne etwas über Pferderassen und deren Eigenschaften erzählen. Damit kennt sie sich nämlich prima aus. Das wurde alles angenommen. Aber auf die Idee, unsere Tochter könnte unterfordert sein, kam die Lehrerin erstmal nicht. Sie beharrte auf noch vorhandene Baustellen, die erstmal beseitigt werden müssten, bevor es weiterginge. ich fragte sie welche Baustellen das konkret wären. Da bemängelte sie die sehr unleserliche Handschrift meiner Tochter und die Rechtschreibung. Sie schreibt tatsächlich viele Wörter falsch, was mich sehr überrascht im Hinblick auf die anderen Leistungen. Wenn ich sie berichtige gibt sie mir immer nur ein "ach ist doch egal" zur Antwort. Beobachtet ihr sowas bei euren Kindern auch? Die zweite Lehrerin, die inzwischen dazugestoßen war, sagte mir, dass sie das erstaunlich findet, weil es nicht zu unserem Kind passen würde. Werder die unleserliche Schrift, noch die komische Rechtschreibung, da sie sonst so gute Leistungen bringen würde und wirklich redegewandt wäre und eine so schnelle Auffassungsgabe hätte. Sie erzählte dann von einem Lesetest, den meine Tochter als einzige mit 0 Fehlern geschafft hätte. Noch dazu wäre sie als einzige in der vorgegebenen Zeit überhaupt fertig geworden und hätte sogar noch Zeit übrig gehabt. Die Kinder mussten dort Wörter durchstreichen, die nicht zum Satz passten. Schnell lesen kann sie also und auch das Gelesene gut Verstehen. Sie liest auch unheimlich viel. Da macht mich die mangelnde Rechtschreibung sehr stutzig. Es ist, als wäre es ihr einfach völlig egal. Kennt ihr sowas?
Die zweite Baustelle war das Einmaleins. Sie weigert sich dieses auswendigzulernen. Also klagte die Lehrerin, dass Mathe gerade ein Kampf wäre, weil ihr dadurch die halbschriftliche Divison schwerfallen würde, einfach weil sie diese Zahlen nicht im Kopf hat. Verständnisprobleme gibt es garnicht. Sie weiß, wie es funktioniert. Ihr fehlen halt nur die auswendig gelernten Zahlen im Kopf. Dabei hat sie sonst ein sehr gutes Gedächtnis, kann z.B. Lieder sofort auswendig oder merkt sich jeden Reim innerhalb kürzester Zeit. Auch an Ereignisse erinnert sie sich bis in kleine Details hinein, sogar an die, die wirklich weit in der Vergangenheit liegen. Wieso bleibt dieses verdammte Einmaleins nicht in ihrem Kopf?
Die Lehrerin meinte, dass diese Dingen nunmal so lange bearbeitet werden müssten, bis sie sitzen und dass es erst dann im Stoff weitergehen würde. Beide Lehrer waren aber auch verwundert darüber, dass es in diesen beiden Dingen so hängt, weil sie sonst immer überdurschnittliche Leistungen erbringt und ihr immer alles zugeflogen ist. Wieso merkt sie sich nicht, wie die Wörter geschrieben werden und wieso bleiben ihr diese Zahlen nicht im Kopf? Das ist doch paradox.
Wir haben dann, weil wir merkten dass es kein richtiges Fortkommen im Gespräch gab, doch noch erwähnt, dass sie damals mit 4 getestet wurde und der Wert überdurschnittlich hoch war. Auch dass wir aufgrund der Symptomatiken zum Kinderpsychologen gehen werden und dort evtl. eine weitere Testung gemacht wird hielten wir sinnvoll zu erzählen. Die Zweite Lehrerin nickte dann nur und meinte, dass sie über diese Tatsache nicht verwundert ist. Sie ist ja, wie oben erwähnt, Sonderpädagogin und kennt sich mit Intelligenztests aus, allerdings eher im Bereich Intelligenzminderung. Sie bat uns an sie könne einen Test mit unserer Tochter durchführen, falls es mit einem Termin bei einem Psychologen zu lange dauert. Ich bin da allerdings skeptisch. Was haltet ihr davon? Ich denke ein Psychologe mit entsprechender Erfahrung wäre sicher sinnvoller.
Sorry, für den langen Text und danke fürs Lesen.
Liebe Grüße
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