Alleine schlafen/Körperkontakt

Mein Kluges Kind macht was es will
sinus
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Alleine schlafen/Körperkontakt

Beitrag von sinus »

...wie war/ist das bei euren Kindern?
Erzählt mal...

Wir haben dieser Tage das Familienbett (ich, Tochter1 10 Jahre, Tochter2 5 Jahre alt) aufgelöst, jetzt hat jedes Kind endlich ein eigenes Zimmer UND ein eigenes Bett.
Vorher hatten wir aus Platzmangel (3 Personen in einer 3-Raum-Wohnung) alle zusammen in einem Bett geschlafen, nun haben wir etwas umgeräumt, Schränke anders gestellt etc und ich habe mir im Wohnzimmer ein Eckchen für mich eingerichtet und die Kleine hat nun auch ein eigenes Bett im Zimmer, statt nur ein Minisofa wie bisher.
So hat nun jeder einen eigenen Schlafplatz und ein eigenes Zimmer. (Naja wenn man das - dafür wirklich große - Wohnzimmer als mein eigenes betrachtet...)

Am meisten Probleme damit hat die Große. Sie schläft schon immer ungern allein, ein Versuch mit eigenem Bett im eigenen Zimmer als sie so 5/6 Jahre alt war, gestartet wegen und kurz vor Ankunft der kleinen Schwester, wurde nach ca. einem Jahr mit allen möglichen erfolglosen Hilfsmitteln - Totemtier, Nachtlicht, Nachteffektlampe usw usf - erfolglos abgebrochen, weil sie sich zwar wirklich redlich bemüht hat, ich aber am Ende mehrfach nachts aufwachte, weil sie leise vor sich hinweinte. (zu mir kommen wollte sie nicht, um mich nicht zu stören, sie wusste ja, dass sie lernen sollte, allein zu schlafen.)
Damals bekam sie dann kurzerhand eine Matratze im damaligen Schafzimmer und das klappte trotz der Babyschwester sehr gut.
Erleichterung auf allen Seiten!

Das Schlafzimmer wurde später zum 3. Geburtstag der Kleinen zum Kinderzimmer zwei, damit hatte ich nun kein Schlafzimmer mehr und wir schliefen alle zusammen dann im - recht großen - Kinderzimmer eins.
(das vom Großkind)
Die Große und ich im 140cm Bett, die Kleine direkt daneben auf der Extramatratze, auf die die Große inzwischen nicht mehr draufpasste.

Nun, nach der Umräumaktion, ist es so, dass die Kleine - schon immer eine unkomplizierte Schläferin - problemlos allein einschläft und auch durchschläft und mich gar nicht braucht.
Wer abends nicht einschlafen kann (fiel ihr schon immer schwer, sie liegt eigentlich schon immer ca. eine Stunde noch wach, bevor sie einschläft) und mich nachts sehr vermisst, ist die Große.
Neulich früh machte sie mir Vorwürfe, dass sie Albträume gehabt habe und ICH SEI NICHT DA GEWESEN!
Ach so, an zu früher Zeit liegt es nicht. Es ist immer schon ca. 22/23 Uhr, in den Ferien auch gern mal noch später. Und wie gesagt - die Male, wo sie im Jahr mal schneller als 45-60 Minuten einschlief, kann ich an einer Hand abzählen.

Bei Freunden übernachtet sie übrigens auch eher ungern. Nur selten.
Bei der Klassenfahrt, sagt sie, habe sie sehr schlecht geschlafen und die Lehrerin bestätigte mir, sie sei früh immer die erste gewesen, die wach war und dann tw auf dem Flur herumgelungert. Vor den Nächten hatte sie auch am meisten Angst vorher (am Liebsten wollte sie deswegen erst gar nicht mit) und wegen der Nächte sagt sie auch, müsse sie nicht so bald wieder eine Klassenfahrt haben, obwohl es sonst schön gewesen sei.

Ob das reine Gewohnheit ist, oder braucht sie mich wirklich noch so dringend?
Tagsüber ist sie übrigens wenig anhänglich, insgesamt sucht sie wenig Körperkontakt bzw erträgt den ausschließlich von mir.
Selbst wenn die kleine Schwester sie mal knuddeln mag, ist ihr das sichtlich unangenehm.
Schon immer hat sie aber nachts sehr stark meine Nähe gesucht.
Sie rückt auch immer sehr an mich ran, wohingegen die Kleine mich keine 2 Minuten so kuscheln kann, dann ist es ihr zu warm und zu eng...
Dafür ist sie nicht so wählerisch und sucht auch mal zu einem anderen Familienangehörigen Körperkontakt. Kuschelt die Oma etc (hat die Große nie gemacht)

Wie siehts bei euren aus? Und wann und wie hat sich das ggf verändert?
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Auguste
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Re: Alleine schlafen/Körperkontakt

Beitrag von Auguste »

Beide Kinder haben zunächst im Schlafzimmer genächtigt. Die Große im eigenen Kinderbett, sie schlief nur dort ein und durch. Der Kleine brüllte im Kinderbett und schlief fast ausschließlich in meinem Bett und in meinem Arm :schwitz: (wenn er nachts überhaupt schlief).

Mit ca. 1 Jahr ist die Große in ihr Zimmer umgezogen, hat dann nur noch ab und zu mal bei mir im Bett geschlafen (Doppelbett, 180 m - Papa musste dann ausziehen ;)) und ansonsten in ihrem Zimmer und eigenem Bett. Sie möchte aber auch heute noch (mit 12 Jahren) hin und wieder mal eine Nacht bei mir schlafen. Sie ist eher "Kurzkuschlerin" (mag körperliche Nähe eher selten und nur ganz kurz), aber Händchenhalten beim Einschlafen muss sein, wenn sie bei mir schläft. Meist zieht sie nach 10 Minuten aber die Hand weg und später in der Nacht habe ich dann einen Fuß im Gesicht oder einen Kopf im Bauch :evil: . Das Kind schläft sehr unruhig und streckt am liebsten alle Viere ganz weit von sich.

Der Kleine ist erst mit ca. 18 Monaten aus dem Schlafzimmer ausgezogen - und ich mit Matratze in sein Kinderzimmer ein :roll: Der junge Mann ist bis kurz vor der Einschulung mehrmals nachts wach geworden, hat bitterlich geweint (konnte aber nie einen Grund angeben) und konnte ohne Kuscheln nicht wieder einschlafen. Er ist total verkuschelt :) - auch heute noch mit fast 10 Jahren. Sohnemann schläft meist in Embryonal-Stellung und braucht eigentlich nur ein halbes Bett. Bei mir im Bett will er etwa seit der Einschulung nicht mehr schlafen, außer wenn er krank ist.

Ergänze: Die Große bevorzugt inzwischen unseren Hund als Kuschelpartner zum Einschlafen im Bett :roll: - aber auch der flüchtet meist, wenn er das erste Mal getreten oder geschlagen wurde :lol:
Zuletzt geändert von Auguste am Di 20. Aug 2019, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
Nimoe
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Re: Alleine schlafen/Körperkontakt

Beitrag von Nimoe »

Hier war es verdammt ähnlich mit unserer Großen. Sie schlief schon als Baby nur mit Körperkontakt. Entfernen konnte ich mich frühestens nach einer halben Stunde Schlaf, und dann nur ganz vorsichtig. Beim kleinen Bruder kam ich fast direkt nach Einschlafen problemlos weg.
Schlafen im eigenen Zimmer haben wir paar Mal versucht, mit 2, mit 5 und mit 6,5 Jahren. Immer erfolglos. Teils mit Geweine, weil sie Angst hatte, aber sich nicht aus dem Bett traute.

Aber dieses Jahr hat es nun geklappt. :D In den Weihnachtsferien zog sie in ihr Bett in ihrem Zimmer um. Der kleine Bruder schlief quer zu ihr in seinem kleinen Bett und ich am anderen Ende des (kleinen) Zimmers auf einer Matratze. Anfangs brauchte sie noch ziemliche Kuscheleinheiten. Dann bin ich immer mal wieder kurz gegangen, nachdem ich gefragt hatte, wann ich wieder nach ihr schauen soll. Nach 20 Minuten schlief sie meist. Im Mai hat sie uns dann aus dem Zimmer geschmissen und wollte alleine schlafen. Jetzt bring ich sie ins Bett, wir reden etwas, eine Umarmung, dann lösche ich das Licht, sie kuschelt sich an ihren großen Teddy und schläft alleine ein. Früher hatte sie kein Lieblingskuscheltier. Aber nun hilft es ihr.

Ihre Klassenfahrt im Mai fand sie übrigens toll und wäre gerne länger als die 2 Nächte geblieben. Vor einem Jahr sah das noch anders aus.
sinus
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Re: Alleine schlafen/Körperkontakt

Beitrag von sinus »

Ach, Sorgen eigentlich eher nicht. Ich wollte nur wissen, ob es bei anderen ähnlich ist, dass ihre "klugen Köpfe" nachts noch so lange so viel an Nähe/Sicherheit brauchen.
Sie wird sich schon dran gewöhnen, ich hätte schon ganz gern langsam mal wieder ein Bett für mich allein. Und ich kann vor allem auch nicht regelmäßig weiter bei der Großen schlafen (obwohl sie das gemütlichste Bett hat ;)), denn das wäre für die Kleine unfair.
Wir werden ab und zu wieder Familienbettnächte machen und bei Bedarf schlafe ich gern auch mal beim Kind. (So wie ich jetzt die ersten Abende/Nächte nach Start der neuen Schule bei ihr war. Da hatte sie einfach auch noch Redebedarf)
Aber ansonsten kann sie das Alleinschlafen durchaus langsam mal lernen...

@NImoe: wie alt ist denn dein Kind jetzt?
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Rabaukenmama
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Re: Alleine schlafen/Körperkontakt

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Sinus!

Wir haben mit unseren Jungs (7 und 9) auch eine vertrackte Schlaf-Situation. Aktuell ist es so, dass mein jüngerer Sohn mit meinem Mann im Ehebett schläft und ich schlafe im Kinderzimmer mit dem älteren Sohn. Dort ist ein Stockbett und eine Matratze am Boden. Bis vor kurzem habe ich im unteren Teil des Stockbettes geschlafen und mein älterer Sohn auf der Matratze am Boden. Jetzt schläft mein älterer Sohn meistens oben im Stockbett und ich unten. Die Matratze am Boden soll dann demnächst rausfliegen (das Kinderzimmer ist auch so klein genug) und unser jüngerer Sohn soll das untere Bett benutzen.

Aber genau da liegt das Problem: unser jüngerer Sohn benötigt viel Körperkontakt beim schlafen und "wandert" in der Nacht von Bett zu Bett: also zu mir, zu seinem Bruder, ev. auch zurück zu meinem Mann - was uns allen den Schlaf kostet.

Interessanter Aspekt: unser jüngerer Sohn hatte ja im Juni seinen "Probemonat" im Internat, wo er ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bett hat. Uns siehe da: Sohnemann schläft dort OHNE WINDEL (zu Hause braucht er die Tag und Nacht!) im EIGENEN Bett und geht sogar nachts aufs Klo. Er geht zwar jede Nach 1x zur Betreuerin (die daneben ein eigenes Zimmer hat), lässt sich aber von ihr problemlos ins eigene Bett zurück bringen, wo er dann weiter schläft. Ach ja, im Internat schläft er bei eingeschaltetem Licht. Das geht zu Hause nicht, weil weder ich noch mein Mann schlafen können, wenn das Licht eingeschaltet ist (also nicht nur so ein winziges Orientierungslichtlein, sondern die Nachttischlampe).

Was deine Schlafsituation betrifft: dein Hauptproblem dürfte sein, dass DU es deiner jüngeren Tochter gegenüber als unfair empfindest, wenn die ältere Tochter bei dir schlafen "darf", sie aber nicht. Wie empfindet es deine jüngere Tochter selbst? Stört es sie auch? Ich denke mal dass Kinder unabhängig vom Alter unterschiedliche Bedürfnisse haben und man sich mehr nach diesen richten sollte als nach einer subjektiv empfundenen (und oft gesellschaftlich "erwarteten") Gerechtigkeit. Manche Kinder brauchen nun mal Dinge, die andere, gleichaltrige Kinder nicht brauchen. Seien es Hilfsmittel wegen (großen oder kleinen) Behinderungen wie Brillen, Zahnspange, Hörgerät, Rollstuhl, orthopädische Schuheinlagen, etc. Andere brauchen eben was anderes: mehr Betreuung bei den Hausaufgaben, mehr Trost bei (körperlichen oder seelischen) Verletzungen, mehr Nähe im Bett,...

Ich würde das Ganze mal von der Warte betrachten und einbeziehen, was DU SELBST willst, unabhängig von "Gerechtigkeit" und den Erwartungshaltungen von Verwandten und der Gesellschaft ;) .

Eine Lösung könnte auch sein, dass deine ältere Tochter im eigenen Zimmer einschläft, aber ausdrücklich zu dir kommen darf und auch soll, wenn es ihr in der Nacht nicht gut gehen sollte. Wie oft das dann tatsächlich ist wird sich herausstellen. Mein an sich beim schlafen eher selbstständiger älterer Sohn kommt 1-3x im Monat nachts auch zu mir, und zwar dann, wenn er schlecht geträumt hat oder es ihm sonst irgendwie nicht gut geht. Aber das ist - wie gesagt - nur EIN möglicher Vorschlag.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Karen
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Re: Alleine schlafen/Körperkontakt

Beitrag von Karen »

Meine Tochter ist ähnlich wie deine Grosse. Sie braucht mindestens 1 stunde zum einschlafen und entweder ich oder mein mann sollen neben ihr liegen. Aber in ihrem Zimmer. Sie kommt regelmässig zu uns ins Bett in der Nacht oder manchmal zügle ich zu ihr. Wir haben bei ihr in zimmer ein halbhochbett mit noch zwei matrazen unten. Sie schläft meistens unten. Früher hatten wir schon alles - sie und ich auf gästebett, matrazenlager am boden in ihrem zimmer, schicht schlafen mit meinem Mann weil sie bis 3 katastrophal geschlafen hat - erstes lebensjahr war sie jede 30-90 min wach, ohne ausnamen.
Sie hat gerne körperkontakt bei schlafen aber nur mit mir/meinen Mann, sonst darf niemand sie berühren. Wenn ich im Ausland bin, schläft sie dann neben meinem Mann da sie dann mehr Ängste hat.
Nimoe
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Re: Alleine schlafen/Körperkontakt

Beitrag von Nimoe »

Nur kurz:
9,5 Jahre
alibaba

Re: Alleine schlafen/Körperkontakt

Beitrag von alibaba »

Ich würde das "schlafen" eindeutig trennen wollen von "klugen Kindern". Vielmehr finde ich, dass es individuelle Eigenarten sind, die man eben hat oder nicht, ob begünstigt durch individuelle Muster oder nicht.

Mein Großer war und ist ein Kurzschläfer. Das er darüber hinaus nächtlichen Körperkontakt wollte oder benötigte war nie so. Im eigenen Bett schlief Kind seit Geburt. Noch heute macht er seine Tür zu. Er schläft nie gleich ein, aber hört CD oder liest ein Buch, schaut Tablet ……. Grundsätzlich mache ich mich nicht zum Sklaven meiner Kinder. Die hab ich am Tag so ausgepowert, dass dann am Abend zur Schlafenszeit kein großartiges "aufwachen" zu erwarten war. Meine Kleine ist dagegen eher der Kuschelbedürfnistyp, auch des Nächtens. Noch heute kommt sie an und nutzt freie Betten. Im Urlaub belegt sie oft zuerst das Doppelbett und besteht auf Mama als Schlafpartner. Zuhause wird sie aus dem Bett geworfen, wenn der Papa schlafen kommt und Trulla in seinem Bett liegt. Es gibt Grenzen - allerdings bleiben die Türen hier alle offen. Ab und zu schläft Trulla früh am Morgen auf meinem Bettvorleger. Wenn sie meint.

Also Sinus, Du siehst mit klug sein oder nicht klug sein, hat das nichts zu tun.

Ich finde ja, macht wie Ihr es wollt bzw. wo eben eure Grenzen sind, damit jeder seinen Ruheschlaf bekommt den er benötigt um fit durch den Tag zu kommen.
sinus
Dauergast
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Re: Alleine schlafen/Körperkontakt

Beitrag von sinus »

Haha, Alibaba, meine Kleine ist hier auch "Trulla".
Vielleicht hat es mit klug Sein nicht so viel zu tun, aber vielleicht mit "hochsensibel". Sowohl das nicht gern berühren lassen von anderen, als auch die besonders enge Bindung an die Mutter wird da jedenfalls oft in dem Zusammenhang genannt. Auch das Sorgen machen, Ängste, schlecht zur Ruhe kommen...
Sie schläft im Übrigens eigentlich sehr ruhig, aber das halt neben mir. Wie sie schläft ohne mich, wissen wir ja kaum.

Sie zu mir kommen ist nicht optimal, ich hab nur ein 90cm-Bett jetzt.
Aber sie darf mich gern rufen, die Türen sind natürlich hier auch immer als offen.
Und Koschka, die Kleine protestiert schon, wenn ich öfter bei der Großen schlafe, als bei ihr. So musste ich ihr gegenüber die letzen drei Nächte bei der Schwester durchaus "rechtfertigen".

Zur neuen Schule:
Die Große kam am ersten Tag total euphorisch heim bzw rief mich an (ich war arbeiten), wie nett die anderen, die älteren Schüler alle gewesen seien. Man habe in den Pausen die Kleinen begrüßt und ihnen viel Freude in der Schule gewünscht und ihnen im Scherz gesagt, wenn sie nicht sagen, dass dies die beste Schule überhaupt sei, würde man sie aber hauen.
Sie hat sich jedenfalls ganz offensichtlich wohl da gefühlt. Die Lehrerin sei auch nett, die anderen drei Mädels in der Klasse scheinbar auch.
Ein Junge in der Klasse ist mit Schulbegleitung da. Das ist an der Schule aber nicht ungewöhnlich, sie haben immermal ASS-Kinder und sonstige in der Grundschule auffällig gewordenen Schüler. (Bei so Einigen soll sich das "auffällig" dann aber mit den höheren Anforderungen schnell geben...)

Sie hat ja eine Freund aus ihrer Klasse "mitgenommen", mit dem sie sich sehr gut versteht (so ein "kleiner Professor" und ein sehr sensibler Junge).
So treffen sie sich an der S-Bahn morgens und können zusammen zur Schule.
Sie fährt mit dem Rad 10 Minuten zur Bahn, da treffen sie sich, dann müssen sie zusammen 3 Haltestellen fahren, dann noch 20 Minuten laufen.
Zu zweit ist das alles kein Problem, denke ich.
Am ersten Tag hab ich sie hin noch begleitet (ich sollte aber außer Sichtweite der Schule dann verschwinden ;)), zurück sind sie dann selbst gekommen.

In den Ferien hatte Tochter ein zweitägiges Ferienprogramm besucht von einer freien Einrichtung, Arbeit mit einem CAD-Programm.
Dort hatte sie ein (2 Jahre älteres) Mädchen kennengelernt, was ebenfalls auf die Schule geht. Das war schonmal auch ein schönes Erlebnis, und nährt die Hoffnung, dass sie dort jetzt Mädchen findet, die ähnliche Interessen wie sie haben. (bei 500 000 Einwohnern und nur 5 Kursteilnehmern, eine eher kleinen Schule mit weniger als 1/4 Mädchen und wir sogar von außerhalb kommend war das schon ein toller Zufall! Bzw eben hoffentlich nicht NUR Zufall.)
Das Mädel kam in der Pause dann wohl auch kurz zu meiner Tochter, um Hallo zu sagen.

Klingt erstmal schon nach einem guten Schulklima.

Montag und Dienstag war an der Schule Spiel und Spaß und Einführung etc, heute besuchen sie eine Chemievorlesung, die immer extra für die Neulinge in einem externen Fachlabor gehalten wird.
Ich bin schon gespannt, was da so passiert...

Ab morgen gehst weiter nach Stundenplan. es gibt A und B Wochen, die eine Woche sind es immer 3 Blöcke (8 bis 13:30 Uhr), die andere Woche ist länger - bis zu 4 Blöcke die dann bis 15:30 Uhr gehen.
Leider wurden hier wegen Lehrermangel ja Kunst- und Musikstunden gekürzt, so haben sie jetzt ein halbes Jahr keine Musik, dafür Kunst. Im zweiten Halbjahr keine Kunst, dafür Musik.
Kunst wird sie sehr vermissen, eigentlich ist das ihr Lieblingsfach.
Auf Biologie freut sie sich, da haben sie jetzt recht viele Stunden. Auch "Technik und Computer" findet sie spannend.

Obwohl sie wie gesagt am ersten Tag erstmal richtig euphorisch war, hatte sie dann abends plötzlich ein Tief. (vermutlich auch der plötzliche Abfall der Stresshormone... sie war schon ziemlich aufgeregt gewesen)
Auf jeden Fall verkroch sie sich 2 Stunden unter der Bettdecke und meinte, sie käme nie wieder raus und weinte, dass sie ihre alte Klasse wiederhaben möchte, wo sie sich grad alle so gut verstanden hätten und warum sich jetzt alles ändern müsse, es solle alles so bleiben, wie es war...
Sie hat aber schon immer Probleme mit Umbrüchen gehabt, also das ist jetzt alles nicht ungewöhnlich.
Am nächsten Morgen war wieder alles gut, aber ich sollte dann trotzdem nochmal bei ihr schlafen.

Alles in allem würde ich sagen, war es ein vielversprechender Start. :)
Zuletzt geändert von sinus am Mi 21. Aug 2019, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Keksle
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Registriert: Di 9. Jul 2019, 18:40

Re: Alleine schlafen/Körperkontakt

Beitrag von Keksle »

Lange Zeit hatten wir ein Familienbett, nicht weil das von Anfang an so geplant war, sondern weil es die einzige Möglichkeit war, bei der alle möglichst viel Schlaf bekamen. Die Große ist vor einem halben Jahr ins eigene Zimmer zum schlafen gegangen, weil sie "normal" sein wollte. Da war sie 7,5 Jahre alt. Manchmal kommt sie nachts bei Albträumen, kommt aber selten vor. Sie braucht keine Einschlafbegleitung, ist aber meist noch lange wach im Bett bis sie einschlafen kann.

Die Kleine (5) braucht zum Einschlafen Körperkontakt und sucht auch nachts oft die Nähe. Daher schläft sie noch mit im Familienbett. Ich bin mir sicher, dass sie eines Tages auch einfach in ihrem Zimmer schlafen wird. Ein Bett steht schon bereit. Sie ist übrigens tagsüber sehr freiheitsliebend und forsch, sie holt sich eindeutig nachts die Nähe.
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