Das ist genau die Einstellung, die die Mathelehrer meiner Tochter in der Grundschule auch hatten. Drum haben sie dem Kind auch nicht geholfen, sondern es immer wieder auflaufen lassen, wenn es ein Verständnisproblem oder eine Frage hatte.alibaba hat geschrieben:Ganz ehrlich ..... ich finde das ein Luxusproblem über Nachhilfe nachzudenken, um von einer 3 auf eine 2 zu kommen.
Dieses vermeintliche "Luxusproblem" ist auch nichts Neues bei intelligenten Kindern. Denjenigen, die versetzungsgefährdet sind, LRS, Dyskalkulie oder irgend eine andere Diagnose haben, wird selbstverständlich geholfen und alles getan, damit sie irgendwie in der Schule mitkommen. Darüber regt sich niemand auf oder meint, dass das unnötig wäre. Die intelligenten Kinder müssen alleine zusehen, wie sie klar kommen. Die haben ja schließlich nur ein "Luxusproblem", wenn sie mal eine schlechte Note schreiben. Dann sind sie halt faul und müssen sich einfach nur zusammenreißen - schließlich sind sie ja intelligent genug, um ihre Probleme selbst zu lösen.
Das "Luxusproblem" meiner Tochter stellt sich allerdings mittlerweile so dar, dass sie vor dem Matheunterricht Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Übelkeit bekommt (und schon vom Lehrer nach Hause geschickt wurde, weil sie so elend aussah), wenn sie weiß, dass ein Test oder eine Klassenarbeit ansteht. Wenn sie dann zu Hause ist, geht es ihr blendend - bis zur nächsten Mathestunde.
Bei meinem Kind geht es nicht darum, aus einer 3 auf dem Zeugnis eine 2 zu machen. Es geht darum, dem Kind "Mathe-Sicherheit" zu vermitteln, Lücken zu schließen und da hin zu kommen, dass sie Mathe genauso unbeschwert und "easy" lernen kann wie alle anderen Fächer. Das Potential ist da, um auch in Mathe gut zu sein. Das sehen nicht nur wir Eltern so. Das hilft aber alles nichts, wenn das Kind total unsicher und blockiert ist und unsere Hilfe jedes Mal in Familienstress ausartet - was auch nur bei Mathe der Fall ist. In allen anderen Fächern lässt sich unsere Tochter ohne Stress helfen - in den seltenen Fällen, wo sie (außer in Mathe) mal Hilfe braucht.
Unsere Tochter ist jetzt bereit, sich helfen zu lassen. Sie möchte jetzt etwas tun. Sollen wir da warten, bis sie wegen Mathe versetzungsgefährdet ist und der Rausschmiss vom Gymnasium droht, weil Nachhilfe mit einer derzeitigen 3 auf dem Zeugnis ein "Luxusproblem" ist?
Ich kenne ein begabtes Kind, das in Kl. 9 Nachhilfeunterricht brauchte, um überhaupt in die 10. Klasse versetzt zu werden. Da hat die Probleme auch jahrelang niemand ernst genommen und alle dachten, dass das Kind intelligent genug wäre und der "Knoten schon noch platzen würde". Mancher Knoten platzt aber nicht von allein - auch nicht wenn das Kind intelligent ist. Wir wollen halt nicht warten, bis das Problem kein "Luxusproblem" mehr ist, sondern dem Kind jetzt helfen, wo es bereit ist, die Hilfe auch anzunehmen.
Das verstehe ich nicht.alibaba hat geschrieben:
Mein Fazit mit einem 10.-Klässler: Schule macht keine Lust auf mehr.
Koschka würde wohl schreiben, wäre sie noch hier, wird wohl am niedrigen IQ liegen. Mag sein.