Update Entscheidung Schulwechsel

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
sinus
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Re: Update Entscheidung Schulwechsel

Beitrag von sinus »

...ich finde das Hochrechnen auf ein Alter auch nicht so optimal, da es ja nur den kognitiven Aspekt, nicht den emotionalen berücksichtigt und eine Altersangabe beinhaltet ja schon auch die (emotionale) Reife und nicht nur die geistige Leistungsfähigkeit.

Ich finde den Prozentrang eigentlich am Besten, weil der einem schon deutlich vor Augen hält, wie weit entfernt die Hochbegabten oder auch nur weit überdurchschnittlichen Begabten vom Durchschnitt entfernt sind.
Wenn man sich das dann mal in die anderen Richtung vorstellt... sagen wir mal PR 3 für Fähigkeiten in Deutsch/Mathe - da wird eigentlich klar, dass Kinder mit so einer Abweichung "Extrawürste" benötigen, wenn sie in der Altersgruppe unterrichtet werden.
Für die Kinder am anderen Ende des Spektrums gibt es ja dann auch diverse Extraschulen. Mit kleineren Klassen, Extraförderung etc pp.

Ich gehe auch davon aus (ich hoffe es für meine Tochter sehr!), dass mit zunehmendem Alter die Anpassung an das Systems Schule zunehmend leichter wird und die Kinder dann auch selbst Strategien entwickeln, um mit Unterforderung, fehlender der Passung, etc umzugehen.
Aber gerade im Grundschulalter, wo ja angeblich für vieles, was später in der Schule folgt, der Grundstein gelegt wird, u.a. eben auch für die Lernmotivation (sagen die Lehrer zumindest immer so!) und wo die Kinder noch so "verletzlich" und hilflos sind, sich eher selbst in Frage stellen, als das System, oft körperlich und psychisch auf den Misfit reagieren, sollte man sich doch wirklich um die klugen Kinder ebenso kümmern wie um die mit Lernschwächen.
Nur weil kluge Kinder "kognitiv beschenkt" sind, sind sie ja nicht emotional stärker und halten mehr aus. Sie leiden genauso wie andere Kinder auch, die nicht ins System passen. Evtl aufgrund ihrer Fähigkeit zur Metakognition sogar mehr. Da kann mir Rost sonstwas erzählen - zumindest in dem Alter halte ich die weit nach oben herausfallenden Kinder tendentiell sogar für angreifbarer. Angreifbarer für Mobbing, Verhaltensauffälligkeiten/psychische Probleme, Motivationsverlust...
Darum finde ich, geht die Rechnung "wegen der Gerechtigtkeit gegenüber denen, die nicht so reich beschenkt sind", nicht so wirklich auf.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Meine3
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Re: Update Entscheidung Schulwechsel

Beitrag von Meine3 »

alibaba hat geschrieben:
Aber was erwartest Du denn? Kann denn dein 7-jähriger eine Abhandlung über Tell (gelesen im Original) schreiben? Wenn ja, dann würde er sicherlich auch springen.
habe ich hier geschrieben, was ich ganz schön fände. An JEDER Schule, für jedes kluge Kind:

"...Zumindest mein Sohn hat vom Unterricht NUR positives erzählt und war ganz happy. Es war hier kein Problem zu sagen:" das kann ich schon." Die Lehrerin hat es abgenickt und er durfte sich anderweitig beschäftigen (mit Knobelheften, schwereren Aufgaben auf dem IPad, Spielen, die im Zimmer ausliegen). Und das reicht meinem Kind ja auch. Er erwartet ja nicht mal, ständig mit neuem "Futter" versorgt zu werden (was natürlich optimal wäre). Es sind marginale Veränderungen, die nötig wären, um für fitte Kinder ein befriedigenderes Umfeld zu schaffen..."

Muss man eine Abhandlung über Tell verfassen können in der 2. Klasse?
Ich finde das alles wieder sehr unsachlich und am Thema vorbei...

Für mich ging es letzten Endes immer um den Preis den - vor allem - das Kind zahlt. Ich bin mit dem Ergebnis nicht zu den Lehrern. Was soll ich denen denn erzählen? Was genau fordern? Das mein 10.Klässler bitte bereits jetzt zum Abitur zugelassen werden soll - denn theoretisch gäbe es der IQ ja her?
Ich bin, wie schon mehrfach geschrieben, auch mt dem Ergebnis nicht zu den Lehrern. Sie kennen keine Zahlenwerte. Das liest sich alles wieder recht provokant, grade wenn man berücksichtigt, dass ich den Sprung garnicht wollte, sondern lediglich, dass er vielleicht anstatt 10 x mal H schreiben, WÖRTER mit H schreiben kann. Das bedeutet NULL Mehraufwand für die Lehrerin und für das Kind weniger Langweile und eine besser Konzentratrionsfähigkeit.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Update Entscheidung Schulwechsel

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Aber wo denkst du hin? Wenn dein Kind nicht listenweise Hs schreibt, dann wird er doch nicht auf das richtige Leben vorbereitet, in dem man auch langweilige Sachen erledigen muss! :lol:
Meine3
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Re: Update Entscheidung Schulwechsel

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Aber wo denkst du hin? Wenn dein Kind nicht listenweise Hs schreibt, dann wird er doch nicht auf das richtige Leben vorbereitet, in dem man auch langweilige Sachen erledigen muss! :lol:

Oh ja. Äh. DARAN hab ich jetzt garnicht gedacht. Na dann... :mrgreen:
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: Update Entscheidung Schulwechsel

Beitrag von Meine3 »

sinus hat geschrieben:...ich finde das Hochrechnen auf ein Alter auch nicht so optimal, da es ja nur den kognitiven Aspekt, nicht den emotionalen berücksichtigt und eine Altersangabe beinhaltet ja schon auch die (emotionale) Reife und nicht nur die geistige Leistungsfähigkeit.

Ich finde den Prozentrang eigentlich am Besten, weil der einem schon deutlich vor Augen hält, wie weit entfernt die Hochbegabten oder auch nur weit überdurchschnittlichen Begabten vom Durchschnitt entfernt sind.
Wenn man sich das dann mal in die anderen Richtung vorstellt... sagen wir mal PR 3 für Fähigkeiten in Deutsch/Mathe - da wird eigentlich klar, dass Kinder mit so einer Abweichung "Extrawürste" benötigen, wenn sie in der Altersgruppe unterrichtet werden.
Für die Kinder am anderen Ende des Spektrums gibt es ja dann auch diverse Extraschulen. Mit kleineren Klassen, Extraförderung etc pp.

Ich gehe auch davon aus (ich hoffe es für meine Tochter sehr!), dass mit zunehmendem Alter die Anpassung an das Systems Schule zunehmend leichter wird und die Kinder dann auch selbst Strategien entwickeln, um mit Unterforderung, fehlender der Passung, etc umzugehen.
Aber gerade im Grundschulalter, wo ja angeblich für vieles, was später in der Schule folgt, der Grundstein gelegt wird, u.a. eben auch für die Lernmotivation (sagen die Lehrer zumindest immer so!) und wo die Kinder noch so "verletzlich" und hilflos sind, sich eher selbst in Frage stellen, als das System, oft körperlich und psychisch auf den Misfit reagieren, sollte man sich doch wirklich um die klugen Kinder ebenso kümmern wie um die mit Lernschwächen.
Nur weil kluge Kinder "kognitiv beschenkt" sind, sind sie ja nicht emotional stärker und halten mehr aus. Sie leiden genauso wie andere Kinder auch, die nicht ins System passen. Evtl aufgrund ihrer Fähigkeit zur Metakognition sogar mehr. Da kann mir Rost sonstwas erzählen - zumindest in dem Alter halte ich die weit nach oben herausfallenden Kinder tendentiell sogar für angreifbarer. Angreifbarer für Mobbing, Verhaltensauffälligkeiten/psychische Probleme, Motivationsverlust...
Darum finde ich, geht die Rechnung "wegen der Gerechtigtkeit gegenüber denen, die nicht so reich beschenkt sind", nicht so wirklich auf.
Ich habe wie gesagt überhaupt keine Zahlenwerte genannt, sondern nur - auf Nachfrage der Lehrerin - mitgeteilt, dass der Test ergeben hat, dass mein Sohn weit über dem Durchschnitt liegt und sehr begabt ist.

Ich persönlich finde auch die Prozentrang-Angaben am sinnigsten. Ich bezog mich in diesem Beitrag ja nur darauf, dass die jetzige Schule einen Sprung erst angedacht und dann gleich wieder verworfen hat und dann wieder vorgeschlagen hat, als ich mit dem Antrag bezüglich des Schnupperns in der anderen Schule kam, dieses Mal vom Rektor mit dem Kommentar, dass dies aber in 10 Jahren nur ein Kind "geschafft" hätte, welches "ECHT" hochbegabt gewesen wäre 8-).

Das Problem ist, dass die Lehrer Hochbegabung mit HochLEISTUNG verwechseln. Immer und immer wieder. Und nicht verstehen, dass ein hochBEGABTES Kind einfach anspruchsvollere Aufgaben BRAUCHT, um bei der Stange bleiben zu KÖNNEN. Zumindest ein Großteil der HBchen. Allein wegen des Energielevels des Gehirns, das ja auf "Sparflamme" schaltet, wenn es zu einfach ist und DANN die Flüchtigkeitsfehler und das langsame Arbeiten und das schludrige Schreiben automatisch erfolgt, welches DANN wiederum von den Lehrern bemängelt und als Argument vorgebracht wird, warum nicht differenziert wird...

Es ist ein Teufelskreis. Ein kämpfen gegen Windmühlen, ein "und jeden Morgen grüßt das Murmeltier" oder wie Katze_keine_Ahnung es beschreibt, wie als wenn man in der Matrix festhängt...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
sinus
Dauergast
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Re: Update Entscheidung Schulwechsel

Beitrag von sinus »

Meine3 hat geschrieben:

Das Problem ist, dass die Lehrer Hochbegabung mit HochLEISTUNG verwechseln. Immer und immer wieder. Und nicht verstehen, dass ein hochBEGABTES Kind einfach anspruchsvollere Aufgaben BRAUCHT, um bei der Stange bleiben zu KÖNNEN. Zumindest ein Großteil der HBchen. Allein wegen des Energielevels des Gehirns, das ja auf "Sparflamme" schaltet, wenn es zu einfach ist und DANN die Flüchtigkeitsfehler und das langsame Arbeiten und das schludrige Schreiben automatisch erfolgt, welches DANN wiederum von den Lehrern bemängelt und als Argument vorgebracht wird, warum nicht differenziert wird...

Es ist ein Teufelskreis. Ein kämpfen gegen Windmühlen, ein "und jeden Morgen grüßt das Murmeltier" oder wie Katze_keine_Ahnung es beschreibt, wie als wenn man in der Matrix festhängt...
Ja, genau. Nicht nur die Lehrer übrigens, eigentlich jeder, der sich nicht intensiver damit beschäftigt hat.
Aber bei den Lehrern ist es am ärgerlichsten, ja sogar fahrlässig, denn eigentlich gehört es zu ihrem Beruf, sich mit sowas auszukennen. Ihr Job ist ja eigentlich genau das - den Kindern dass Lernen beizubringen und sie kognitiv zu fördern und zu fordern. Eigentlich sollte das Wissen darum absolutes Basiswissen sein.
(Und sobald erkannt wurde, dass das Lücken sind - für die die Lehre ja nichtmal unbedingt was können - erwarte ICH, dass man da an Weiterbildung interessiert ist! Das wird in jedem anderen Beruf doch auch erwartet, dass man sich da flexibel zeigt und auf auftretende Probleme reagieren kann. Stattdessen wird abgeblockt, abgebügelt, an andere delegiert ("das muss das Elternhaus übernehmen!" oder noch schlimmer: "das Kind muss lernen das auszuhalten") und Rat/Hinweise seitens der Eltern als Angriff auf die eigene Kompetenz gesehen. :( )
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Meine3
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Re: Update Entscheidung Schulwechsel

Beitrag von Meine3 »

sinus hat geschrieben:
Meine3 hat geschrieben:

Das Problem ist, dass die Lehrer Hochbegabung mit HochLEISTUNG verwechseln. Immer und immer wieder. Und nicht verstehen, dass ein hochBEGABTES Kind einfach anspruchsvollere Aufgaben BRAUCHT, um bei der Stange bleiben zu KÖNNEN. Zumindest ein Großteil der HBchen. Allein wegen des Energielevels des Gehirns, das ja auf "Sparflamme" schaltet, wenn es zu einfach ist und DANN die Flüchtigkeitsfehler und das langsame Arbeiten und das schludrige Schreiben automatisch erfolgt, welches DANN wiederum von den Lehrern bemängelt und als Argument vorgebracht wird, warum nicht differenziert wird...

Es ist ein Teufelskreis. Ein kämpfen gegen Windmühlen, ein "und jeden Morgen grüßt das Murmeltier" oder wie Katze_keine_Ahnung es beschreibt, wie als wenn man in der Matrix festhängt...
Ja, genau. Nicht nur die Lehrer übrigens, eigentlich jeder, der sich nicht intensiver damit beschäftigt hat.
Aber bei den Lehrern ist es am ärgerlichsten, ja sogar fahrlässig, denn eigentlich gehört es zu ihrem Beruf, sich mit sowas auszukennen. Ihr Job ist ja eigentlich genau das - den Kindern dass Lernen beizubringen und sie kognitiv zu fördern und zu fordern. Eigentlich sollte das Wissen darum absolutes Basiswissen sein.
(Und sobald erkannt wurde, dass das Lücken sind - für die die Lehre ja nichtmal unbedingt was können - erwarte ICH, dass man da an Weiterbildung interessiert ist! Das wird in jedem anderen Beruf doch auch erwartet, dass man sich da flexibel zeigt und auf auftretende Probleme reagieren kann. Stattdessen wird abgeblockt, abgebügelt, an andere delegiert ("das muss das Elternhaus übernehmen!" oder noch schlimmer: "das Kind muss lernen das auszuhalten") und Rat/Hinweise seitens der Eltern als Angriff auf die eigene Kompetenz gesehen. :( )
...Und nicht nur die, die sich NICHT intensiv mit der Materie beschäftigen, sind der Meinung, dass Hochbegabte die Langeweile auszuhalten haben. Mein Bruder und meine Schwägerin, die ihres Zeichens ein höchstbegabtes Kind (na ja, jetzt eher "einen jungen Erwachsenen") zu Hause sitzen haben, waren und sind der selben Ansicht. Das Kind hat sich auch viel gelangweilt in der Schule (logischerweise), hat aber NIE eine Klasse übersprungen oder ähnliches. Zum Glück für die Familie hat der Neffe ein sehr geduldiges, ausgeglichenes Naturell und hat das deswegen mit sich machen lassen. Zudem war er immer sozial ausgesprochen gut integriert, was wohl einiges aufgefangen hat. Er hat sich wohl oft auch einfach zurück genommen, um seine Freunde nicht zu diffamieren und um sich nicht zu sehr von ihnen abzuheben.

Es fehlt also auch innerhalb der Familie teilweise das Verständnis, dass nicht alle (begabten) Kinder mit dem Schulsystem klar kommen. Bezüglich meines Kindes meinten sie auch, dass er halt lernen muss, die Langeweile auszuhalten. Dass mein Sohn einfach charakterlich komplett anders gestrickt ist als ihr "Vorzeige-Genie", das stößt auch hier auf Unverständnis :cry:.

Ich gebe ihnen allen ja auch bis zu einem gewissen Maße recht. Natürlich muss man lernen mit Leerlauf und Langeweile klar zu kommen, GRADE als begabter Mensch. Da dies immer und immer wieder passieren wird. Nicht nur in der Schule, auch im Berufsleben und im Alltag, muss ein begabter Mensch lernen, dass er oft schneller ist als der Rest und "warten" muss oder geduldig sein muss mit den Mitmenschen. Und das übe ich mit meinem Kind auch, spreche immer wieder mit ihm darüber, dass eben nicht alle gleich groß, gleich empfindlich, gleich mutig oder eben gleich SCHNELL sind und dass das in Ordnung ist und dass man aufeinander Rücksicht nehmen muss. ABER: chronische Langeweile täglich 5-6 Stunden auszuhalten ist was anderes, als das MAL aushalten zu müssen... :?

Und was ich wirklich schade daran finde ist, dass wegen dieser Einstellung einige begabte Kinder ihr Potential nie entfalten können in der Schule und somit dauerhaft unter ihren eigentlichen Möglichkeiten bleiben, sondern nur die begabten Kinder eine Chance haben, die auch charakterlich in der Lage sind sich extrem anzupassen und TROTZDEM Hochleistung bringen. Wie es sich anfühlt, immer zu spüren, dass man unter seinem eigenen Leistungspotenzial bleibt, weiß ich ja leider aus eigener Erfahrung und mein Bruder sollte es ebenso wissen, da er der klassische Underachiever war. Dennoch: kein Verständnis.

Das ging sogar auch hier soweit, dass sie meinten "richtige" Hochbegabung fange doch erst ab 140 an (dann wären mein Bruder und ich aber auch nicht hochbegabt 8-) und er sagt von sich selbst, er sei hochbegabt ). Sie kennen das neue Testergebnis meines Sohnes nicht. Dieses Gespräch fand nach der ersten Testung statt, nachdem mein Sohn ja im Gesamtergebnis (das nicht ausgerechnet wurde), "nur" bei 120 IQ-Punkten lag und da hab ich mir auch schon gedacht, dass es zwar auf meinen Sohn zutrifft, dass er "offiziell" nicht hochbegabt ist, aber ändert das was an seinem Wesen, daran, dass er sich einfach im Alltag bez. seiner kognitiven Fähigkeiten im Vergleich zu Gleichaltrigen deutlich abhebt und Probleme damit hat, sich als anders zu erleben und Probleme hat sich anzupassen? Nein. Mein Sohn hatte ja im Vorschuljahr schon enorme Schwierigkeiten mit der Langeweile und dem Leerlauf in der Kita klar zu kommen. Ich fragte mich hier nur:" na und?" Ist es deswegen für das Individuum leichter, mit Unterforderung klar zu kommen, nur weil es andere vielleicht auch "schwer" haben oder damit eventuell besser klar kommen?

Jeder Mensch ist doch anders. Jeder Mensch sollte die Chance haben, das beste aus sich heraus zu holen und SPAß am Lernen zu haben. Oft muss man an sich arbeiten, um das zu erreichen. Und das muss mein Sohn sicherlich auch. Nichts desto trotz hilft es ungemein, wenn das System, in dem man sich bewegt flexibel und offen ist für jegliche Abweichungen von der Norm. Und DAS ist im Schulsystem eben nicht der Fall.

Und das kam von einer Kinder- und Jugendpsychologin. Dabei ist der IQ-Wert lediglich ein statistisches Kriterium, dass das kognitive Potenzial ja auch nicht voll umfänglich widerspiegeln kann und es ja auch darauf ankommt, ob das Kind unter Druck gut performed (was mein Sohn nicht zuverlässig kann). Mein Sohn baut auch in Tests in der Schule IMMER 1-2 Flüchtigkeitsfehler ein, egal wie sehr er den Stoff durchdrungen hat. Das wird sicher auch so bleiben, einfach weil er keiner von der gründlichen und bedachten Sorte ist und eben dazu tendiert bei einfachen Aufgaben zu schludern.

Oft wünschte ich, er wäre einfach "normal". Und das ist schade, dass man sich das wünscht. Denn es ist eigentlich ein Geschenk. Eine Gabe eben.

Gruß

Meine3
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Re: Update Entscheidung Schulwechsel

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Meine3!

Habe ich es hier überlesen oder hast du dich noch nicht entschieden was den Schulwechsel betrifft?
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Meine3
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Re: Update Entscheidung Schulwechsel

Beitrag von Meine3 »

Hallo Rabaukenmama,

Das Abschlussgespräch hat nicht statt gefunden, da die Rektorin erkrankt ist. Wir sind hier also noch im recht unangenehmen Schwebezustand.

Ich gebe Bescheid, wenn wir eine Entscheidung haben.

Gruß Meine3
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Meine3
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Re: Update Entscheidung Schulwechsel

Beitrag von Meine3 »

Hallo,

es gibt news zum Thema Schulwechsel. Da ich von der Rektorin über die Ferien und heute nichts gehört habe, mein Sohn mich aber heute morgen nochmal fragte, wann denn nun klar sei, ob er wechseln "darf" oder nicht, habe ich die "neue" Schule nochmal angeschrieben und auch eine Antwort erhalten.

"Wir haben uns nun besprochen und raten von einem Schulwechsel ab." Morgen habe ich ein persönliches Gespräch dazu.

Ich hatte ja vorher schon "prophezeit", dass die KL nicht so begeistert von Sohnemann schien und wahrscheinlich eher dagegen stimmen wird. Somit bleiben wir in der alten "Misere".

Ich berichte morgen nochmal, welche Gründe genannt wurden, aber im Endeffekt ist es egal. Unser Kind ist dort nicht erwünscht, also werden wir den Wechsel, EGAL mit welcher Begründung nicht machen.

Gruß

Meine3
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