Schulöffnung

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
charlotte12
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Re: Schulöffnung

Beitrag von charlotte12 »

Es gibt bereits Studien. Z.B wurden im italienischen Dorf Vò im Abstand von 2 Wochen praktisch alle Bewohner getestet, da hatten Kinder sogar eine höhere Ansteckungsrate (ich glaube 10 statt 7%)
@Bliss: Wurde mittlerweile auch schon herausgefunden, wie infektiös angesteckte Kinder für erwachsene Kontaktpersonen sind? Daran hängt ja die Frage, wie sehr man mit Schulöffungen aufpassen muss, und meine letzte Info war, dass das noch nicht erforscht wurde.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Schulöffnung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Laschet ist das egal. Da er inhaltlich gegen Söder nicht ankommt, versucht er seine Beliebhiet im Volk durch besonders schnelle und großzügige Lockerungen zu erreichen. Sport für Jugendliche ist das neue Programm. Vielleicht geht das sogar auf.
Bliss
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Re: Schulöffnung

Beitrag von Bliss »

charlotte12 hat geschrieben:
Es gibt bereits Studien. Z.B wurden im italienischen Dorf Vò im Abstand von 2 Wochen praktisch alle Bewohner getestet, da hatten Kinder sogar eine höhere Ansteckungsrate (ich glaube 10 statt 7%)
@Bliss: Wurde mittlerweile auch schon herausgefunden, wie infektiös angesteckte Kinder für erwachsene Kontaktpersonen sind? Daran hängt ja die Frage, wie sehr man mit Schulöffungen aufpassen muss, und meine letzte Info war, dass das noch nicht erforscht wurde.

So wie ich das verstanden habe gibt es zumindest nichts, was darauf hinweist, dass Kinder oder asymptomatisch Erkrankte nicht ansteckend sein könnten.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Schulöffnung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Die asymptomatische Fälle sind nachweislich ansteckend. Ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe. Ob Kinder auch ansteckend sind, weiß ich nicht.
charlotte12
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Re: Schulöffnung

Beitrag von charlotte12 »

Ich habe mal irgendwo seriös gelesen, dass Kinder eine niedrigere Viruslast im Rachen haben als ältere Menschen, wobei keine Aussage dazu gemacht wurde, wie es mit der Gefährdung von anderen aussieht. Und ganz neu erzählt der Focus (eher weniger seriös...) von einem Kind, das 174 Kontakte hatte, drei Skikurse gemacht hat und keinen angesteckt habe, was darauf hindeuten würde, dass Kinder gar keine Überträger seien - und von einer Bekannten von mir gleich als Beweis dafür genommen wurde, dass die Schulen gefälligst sofort wieder öffnen sollen. Wobei ich eher denke: Einzelfall, der gar nichts beweist + wer weiß, wie ordentlich die Abstriche gemacht wurden (viele der Kinder waren erkältet) + beim Skifahren ist man draußen und kommt sich auch nicht besonders nahe.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Schulöffnung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ich wäre auch dafür Kindergärten und Grundschulen zu öffnen. Sie sind lokal und meistens klein. Sollte es lokal zu den Ausbrüchen kommen, kann man lokal wieder schließen. Wir können nicht monatelang die Kinder in den Wohnungen halten. Außerdem ist das für die berufstätige Eltern eine außergewöhnliche Belatung. Sollen sie ihre Kinder selber unterrichten, sollen sie auch eine finanzielle Kompensation bekommen. Ich finde es sozial nicht gerecht, dass die Lehrer nichts machen während eine berufstätige Mutter mit einem Kleinkind im Arm versucht durch die abstürzende Lernplattforme für ihr Grundschulkind durch den Stoff durchzubeißen.
charlotte12
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Re: Schulöffnung

Beitrag von charlotte12 »

Ich finde v.a. diese Ausgangssperre in manchen Bundesländern problematisch. Ein Kind alleine in der Wohnung ist auf Dauer wirklich untragbar. Bei uns ist draußen spielen erlaubt und der Aufenthalt im öffentlichen Raum mit einer weiteren nicht zur Familie gehörigen Person ist auch erlaubt. Dh. Spielen auf der Straße mit dem Nachbarskind ist ok. Das entspannt die Sache ungemein und ist viel ungefährlicher als ein frühes Wiedereröffnen von Kindergärten und Schulen aus dem Grund, weil die Kinder die Gefangenschaft nicht mehr aushalten. Und wenn man in der Notbetreuung auch das Homeschooling erledigen würde anstatt zu erwarten, dass das abends die Eltern erledigen, dann wäre auch dort die Lage wesentlich entspannter. Ich denke, da lässt sich noch einiges optimieren, ohne dass man gleich Kindergärten und Schulen wieder komplett eröffnet.
Ich beobachte gerade mit Erstaunen, wie bei den Lehrern penibelst genau abgefragt wird, ob auch ja kein Risikofaktor besteht und die im Zweifel sofort dienstunfähig geschrieben wird, während beim medizinischen Personal nicht nur nicht danach gefragt wird sondern sogar darüber diskutiert wird, ob man nicht die über 70-jährigen Rentner zur Versorgung der Coronapatienten zwangsrekrutieren könnte. Wohlgemerkt medizinisches Personal und keine Soldaten.
Rabaukenmama
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Re: Schulöffnung

Beitrag von Rabaukenmama »

charlotte12 hat geschrieben:
Ich habe schon 2x aus verschiedenen (ärztlichen) Quellen gehört dass gut eingestellter Bluthochdruck (ebenso wie gut eingestellte Diabetes) für sich keine Risikofaktoren für covid19 sind.
@Rabaukenmama: Ist das nur so ein Bauchgefühl von zwei einzelnen Ärzten, oder gibt es dazu eine konkrete Quelle? Wenn das nur so ein Bauchgefühl ist, haben diese beiden Ärzte konkret mit so vielen Coronapatienten zu tun, dass sie ein Gefühl dafür einwickeln konnten? Würde mich sehr interessieren, da das in meinem Umfeld gleich mehrere Menschen betrifft. Vom Gefühl her würde ich auch sagen, dass ein gut eingestellter Bluthochdruck nicht so schlimm sein kann, einfach weil das ab einem bestimmten Alter jeder zweite oder so hat und die Sterberate auch bei Älteren ja gar nicht soo hoch ist. Aber bisher habe ich nur gelesen, dass Bluthochdruck das Risiko stärker erhöht als man denken sollte plus Spekulationen, warum das so ist (ACE2 als Andockstelle für die Viren; Linksherzhypertrophie -> erhöhtes Risiko, da Coronaviren auch aufs Herz gehen, usw.). Das einzige, was ich zum Thema Bluthochdruck gehört habe und was beruhigt ist, dass es stark auf die Anzahl der Riskofaktoren ankommt und eine isolierter Bluthochdruck eben nur EIN Risikofaktor ist und dadurch das Risiko eben doch im Vergleich viel niedriger ist als beim stark übergewichtigen Kettenraucher mit Bluthochdruck und Alterszucker nach zwei Schlaganfällen und einem Herzinfarkt.
Leider habe ich nur eine Quelle gefunden und zwar die Aussage des Präsidenten der österreichischen Ärztekammer Andreas Szekerek bei der gestrigen Pressekonferenz.

Das zweite Mal ist schon ein bis zwei Wochen her, und es war auch im ORF, ich weiß aber nicht mehr, von wem.

Wobei man dabei natürlich genau hinschauen muss. Meine Mutter hatte viele Jahre gut eingestellten Bluthochdruck, der an sich kein besonderes Risiko wäre. Aber in ihrem Fall war die Ursache des Bluthochdrucks eine schwere Nierenerkrankung, somit hätte so sehr wohl zur Risikogruppe gehört.
Mittlerweile hat meine Mutter eine Spenderniere bekommen und ihr Immunsystem ist dadurch (und durch die vielen Medikamente) stark geschwächt. Mittlerweile hat sie auch die 70 überschritten und gehört somit zur Hochrisikogruppe.

Wenn jemand von den derzeit sehr strikten Maßnahmen gesundheitlich profitiert, dann meine Mutter. Denn der beste Freund meines Vaters und dessen Lebensgefährtin sind nach einer Kreuzfahrt Corona-positiv getestet worden. Und mit diesem Paar haben meine Eltern seit Jahren regelmäßig freundschaftlichen Kontakt mit vielen Besuchen und gemeinsamen Unternehmungen.

Ohne Testung und Quarantäne dieses Paares und ohne Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen hätten meine Eltern diese Leute bestimmt gleich nach deren Heimkunft von der Kreuzfahrt getroffen (denn anfangs waren sie noch symptomfrei).

In Anbetracht dessen, dass meine Mutter seit der Nietentransplsntation schon mehrmals wegen relativ "harmloser" Infekte stationär im Krankenhaus war, bin ich sehr froh für sie, dass jetzt so rigoros gehandelt wurde und wird.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Katze_keine_Ahnung
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Re: Schulöffnung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Staatliche Finanzierung ist schon immer in solchen Fragen problematisch gewesen. Die Musikpädagogen, die ich privat zahle, haben trotz Corona und hohes Alter Mitteln gefunden, den Kindern weiterhin Stunden zu geben. Auch wenn sie per Skype weniger effizient sind als live, schätze ich das diese Lehrer 80% ihrer Arbeit erledigen. Während das Schul- und Kindergartensystem immer weitere Punkte findet, warum sie mit vollem Gehalt nichts mehr machen müssen. Die folgende Wirtschaftskrise droht gewaltig auszufallen, und wir reden von selbstständigen, die so gut wie durch nichts sozial geschütz sind und als nächstes Anträge auf HARZ einreichern werden. Ich kenne das Leben ohne Geld. Ich kenne die Kinderarmut auf eigenem Leib. Ich wünsche es keinem.
charlotte12
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Re: Schulöffnung

Beitrag von charlotte12 »

Mittlerweile hat meine Mutter eine Spenderniere bekommen und ihr Immunsystem ist dadurch (und durch die vielen Medikamente) stark geschwächt. Mittlerweile hat sie auch die 70 überschritten und gehört somit zur Hochrisikogruppe.
Auch von Immunsuppression habe ich schon gelesen, dass das wider Erwarten überhaupt kein Risikofaktor sei: https://infekt.ch/2020/03/immunschwaech ... ikofaktor/ Wobei das Alter unstrittig ein Risikofaktor ist. Mal abgesehen davon, dass die meisten Nierentransplantierten Bluthochdruck haben. Starkes Übergewicht ist dagegen wohl erstaunlicherweise ein recht heftiger Risikofaktor.
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