ich habe schon ab und zu mal hier gelesen, war mir aber nicht sicher, ob wir hier „reingehören“. Aus gegebenem Anlass schildere ich unsere Situation und wäre dankbar für eventuelle Ratschläge.
Mein älterer Sohn (2. Klasse, fast 8 Jahre alt) hat eine neurologische Erkrankung, die sich auf seine Gehfähigkeit auswirkt, verbunden mit einer Muskelhypotonie im Rumpf. Festgestellt wurde dies, als er drei Jahre alt war. Er konnte auch erst spät sprechen und laufen. Aufgrund seiner Erkrankung war er schon früh an ein sozialpädiatrisches Zentrum angebunden, wo 2018, im Alter von 5 Jahren, ein Intelligenztest (WPPSI-III) durchgeführt wurde.
Der Gesamt-IQ lag bei 126, welcher laut untersuchender Psychologin „künstlich erniedrigt war durch die Senke auf der Skala Verarbeitungsgeschwindigkeit“. Hier hatte er ein Ergebnis im Bereich des unteren Durchschnitts.
Er hat durch seine körperlichen Einschränkungen eine Teilleistungsschwäche in diesem Bereich. Meistens verweigert er Aufgaben, die Geschwindigkeit erfordern oder wenn ihm bewusst ist, dass er sie nicht so perfekt erledigen kann, wie er es gerne würde. Oder er braucht halt lange dafür. Er hat sehr hohe Ansprüche an sich selbst und ist eher perfektionistisch.
Nun empfahl sein Kinderarzt nach der letzten Untersuchung einen erneuten IQ-Test, um anhand des Ergebnisses die weitere Schullaufbahn zu planen (der Test bringt jetzt vielleicht auch mehr als mit 5 Jahren(?)). Unser Sohn sagt öfter, dass ihm die Aufgaben zu langweilig sind und beschwert sich über Wiederholungsaufgaben. Aber oft hat er eine Art von mentalen Blockaden und versteht einfache Aufgaben nicht oder bekommt einen Wutanfall, weil er sie zu anderen Zeiten zu schwierig findet, und wirft dann im wahrsten Sinne des Wortes alles hin. Er hat Schwierigkeiten mit der Konzentration. Das kann natürlich mit der erhöhten Intelligenz zusammenhängen, aber auch seiner Behinderung geschuldet sein (am Schreibtisch sitzen oder stehen und schreiben oder auch malen ist körperlich sehr anstrengend für ihn).
Wo haben Eure Kinder IQ-Tests gemacht? Welche Möglichkeiten außer einem SPZ gibt es? Er hat und hatte schon sehr viele Arzt- und Therapietermine und wenn möglich erspare ich ihm ein paar, im SPZ gäbe es dann wieder jede Menge sonstige Diagnostik. Wir wohnen in Deutschland (Hessen). Und ich frage mich, ob ein erneuter Test wirklich sinnvoll wäre.
Ich wäre dankbar für eventuelle Tipps. Und vielen Dank an alle, die den langen Text bis zum Ende durchgelesen haben
