Update Schule

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Auguste
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Re: Update Schule

Beitrag von Auguste »

Die Klassenarbeiten wurden bei uns auch auf 50 reduziert - also nur eine pro Halbjahr statt zwei. Dafür schreiben die Kids reichlich Tests, oft unangekündigt. Der Kleine hat gestern einen Test in Chemie geschrieben. War die 1. Stunde Chemie nach den Ferien und es hat natürlich niemand damit gerechnet. Nun ja. Er hat sich nichts angeschaut und die Hausaufgaben nicht gemacht, die in der letzten Stunde vor den Ferien aufgegeben waren. Die Hausaufgaben hätten aber gemacht werden müssen, um die Fragen im Test beantworten zu können. :roll: Der Kleine meint, er hätte ca. die Hälfte gewusst. Die Hausaufgabe hat er nicht wahrgenommen. Stand auch nichts im Heft. Er war auch nicht allein. Von 27 Kindern hatten wohl nur 7 oder 8 die Hausaufgabe erledigt.

Bei uns schlägt jetzt Corona voll zu in der Schule. Sohnemann geht heute für zwei Stunden Kunst in die Schule, der Rest fällt aus. Die letzten zwei Tage hatte er nur 4 Stunden. Es fehlen viele Lehrer und viele Schüler. Um die fehlenden Schüler kümmert sich niemand. Aber ist ja auch egal, wenn eh kaum Unterricht stattfindet, weil kein Lehrer da ist.

Sohnemanns Klasse hat jetzt nach nur einem Schulhalbjahr auf dem Gymnasium 5 neue Fachlehrer bekommen. Die Hauptfächer sind auch betroffen. Die Klassenlehrerin war not amused, kann aber halt auch nix ändern. Nach einem halben Jahr Homeschooling an der Grundschule, dem anschließenden Wechsel aufs Gymnasium (neue Schule + neue Lehrer + neue Mitschüler) müssen sie sich nun schon wieder auf neue Lehrer einstellen, wo sie gerade mal so halbwegs "angekommen" sind und wussten, wie die Lehrer "ticken". :evil: Also alles wieder auf Anfang...

Alle Fachlehrer bemängeln schlechten schriftlichen und mündlichen Ausdruck und bei Gruppenarbeiten sind die Kids zu laut und unproduktiv (nicht nur in den Klassen meiner Kids). Die Kinder können nicht im Team arbeiten. Ich frage mich echt, was die Lehrer erwarten, wenn die Kinder im letzten Schuljahr praktisch keine Gruppenarbeiten gemacht haben wegen Corona und im Homeschooling autodidaktisches Lernen perfektionieren mussten, damit sie überhaupt was lernen. Viele Kids waren auch auf sich gestellt, weil die Eltern eben nicht zu Hause waren und helfen konnten. Meine Kids ja auch. Und jetzt sollen die Kids nach ein paar Wochen Präsenzunterricht alles perfekt drauf haben, was sie quasi ein Jahr lang nicht machen konnten bzw. was keinen interessiert hat, weil kaum ein Feedback zu den Homeschooling-Aufgaben kam.

Die Lehrer machen jetzt Druck ohne Ende, weil nach dem ersten Halbjahr die "Schonzeit" an der neuen Schule vorbei ist. Sohnemann wird seine Einstellung zu Hausaufgaben und zum Lernen ändern müssen, wenn er halbwegs gute Noten haben will. Zuhören im Unterricht wird nicht mehr reichen, da in den Tests auch Inhalte abgefragt werden, die mit den Hausaufgaben zu erarbeiten sind. Es bleibt also spannend.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Update Schule

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Auguste

an der Stelle höre ich zum ersten Mal, dass als Hausaufgaben neue Themen aufgegeben werden... Mein Großer ist bis zur Mitte der 10. Klasse ausschließlich durch Zuhören im Unterricht gut durgekommen. Erst jetzt merkt er, dass man was auch zuhause machen muss. Der Kleine hätte zwar gerne das gleiche Modell, aber bei ihm klappt es zum Glück noch nicht, sodass er wirklich von Anfang an auch zuhause arbeiten muss.
Auguste
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Re: Update Schule

Beitrag von Auguste »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben: Mi 9. Feb 2022, 13:39 @Auguste

an der Stelle höre ich zum ersten Mal, dass als Hausaufgaben neue Themen aufgegeben werden... Mein Großer ist bis zur Mitte der 10. Klasse ausschließlich durch Zuhören im Unterricht gut durgekommen. Erst jetzt merkt er, dass man was auch zuhause machen muss. Der Kleine hätte zwar gerne das gleiche Modell, aber bei ihm klappt es zum Glück noch nicht, sodass er wirklich von Anfang an auch zuhause arbeiten muss.
Wurde uns gestern von der Lehrerin genau so erklärt. Es wurde im Unterricht ein Experiment gemacht und dazu musste eine Tabelle ausgefüllt werden (mit den Dingen, die im Experiment beobachtet/gemacht wurden und entsprechenden Fachbegriffen). Hausaufgabe war, die Tabelle zu Ende auszufüllen und die fehlenden Fachbegriffe im Lehrbuch nachzulesen und den Beobachtungen zuzuordnen. Die Fachbegriffe und deren Bedeutung/Definition wurden im Test abgefragt und kaum einer hat sie gewusst. War eigentlich kein Hexenwerk und wer die Hausaufgabe gemacht hat, der konnte die Fragen problemlos beantworten.

Sowas kenne ich aber auch aus meiner Schulzeit.
koala27
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Re: Update Schule

Beitrag von koala27 »

@ Auguste

Da hat sich der Chemielehrer ja selber ein Ei gelegt mit dem Test... allein den Aufwand sowas zu korrigieren, wenn so viele das nicht gemacht haben...
Hier durfte irgendwie direkt nach den Ferien nichts geschrieben werden...bei 2 Tagen Ferien auch sinnfrei, aber gut.
Das mit den Hausaufgaben hatte die Große in Latein--außer ihr hatte keiner die Aufgabe...also hat sie sich fröhlich gelangweilt und sich gefragt, warum sie die Aufgabe macht wenn es eh nicht weiter geht im Text...
Ja- die tollen Gruppenarbeiten...
das Thema ist hier gefühlt jede Woche.. die Große hasst es wie die Pest...
wenn es sich irgendwie vermeiden läßt macht sie es alleine, da fragt sie auch gezeilt die jeweiligen Lehrer--manche lassen sich darauf ein.
Ansonsten versucht sie immer sich zumindest den Partner aussuchen zu dürfen-- ganz nett wird beim Zulosen :roll:

Das mit dem Lehrerwechsel ist aber echt blöd gelaufen und dann gleich soviele... die Große hat nur in Sport einen neuen Lehrer bekommen und ansonsten bis auf Bio statt Chemie und damit anderer Lehrer blieb alles so.

In Englisch wollen die Lehrer jetzt wohl die - sonst übliche - Sprachprüfung in Klasse 8 aussetzen und dafür einen schriftlichen Nachweis aus mehreren Teilbereichen machen, damit die Schüler mehr Möglichkeiten bekommen, anstatt die Note mit einer Sprachprüfung festzusetzen.

Corona scheint an der Schule der Großen bisher- zum Glück- nicht so zuzuschlagen...hier gibt es ja das Anlassbezogene Testen wenn 1 Fall in der Klasse ist muss sich die ganze Klasse 5 Tage am Stück täglich testen und die Schule hat dafür eigene Regelungen getroffen- wenn eine Klasse das machen muss steht es auf dem Vertretungsplan der Schule--und bisher steht nichts drauf von keiner Klasse/ keinem Jahrgang.
Da auf der LK Seite auch genau die Ecke in bezug auf Einrichtungen nicht betroffen ist- also keine Krippe/Kita/GS oder OBS gehe ich auch davon aus, dass das stimmt. Im Gegensatz zu unserem LK ( da wo wir wohnen) bekommt der LK das nämlich richtig gut hin mit den Zahlen und der Auflistung welche Schulen / Kitas betroffen sind-- bei uns herrscht da ja das gepflegte Chaos...
Die Große hat bisher komplett Unterricht ( 1-6) und wenn wirklich mal was ausfällt, weil ein Lehrer fehlt, dann wird vertreten oder im günstigsten Fall vorgezogen. Aktuell fehlen an der Schule 2 Lehrer--Stand heute-- für die ganze Schule bei rund 50 Lehrern.
Ich hoffe einfach, dass das noch ein bisschen so bleibt.

Das Inhalte abgefragt werden, die nur über die Hausaufgaben bekannt sind, kenne ich hier auch. Gerade auch die weiterführenden Aufgaben in den Klassenarbeiten sind da immer "sehr nett".. dafür gibt es die meisten Punkte und man muss richtig fit im Stoff sein und nicht nur reproduzieren.
War bei mir früher auch schon so und ist bei der Großen nicht anders--auch wenn sie mir das zuerst nicht glauben wollte und maulig war, als es die ersten Arbeiten damals in der 5 Klasse gab und sie damit überrascht wurde " da war was drin, was wir so gar nicht hatten"... ach nein, nicht dass ich das nicht vorher schon gesagt hätte- aber man muss ja nicht alles glauben :-)
koala27
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Re: Update Schule

Beitrag von koala27 »

Hallo Katze,

also hier ist das so, wenn die Kids in Quarantäne sind aber nicht positiv sind, dann dürfen die Eltern trotzdem zur Schule gehen und sich die Sachen abholen---war aktuell ja erst beim Kurzen so, dass das direkt nachgefragt wurde, weil ein Kind seinen Kram nicht mitgenommen hatte--da durfte die Mutter das abholen in der Schule zu einer bestimmten Uhrzeit.

Und bei der ersten Quarantäne im Nov. haben die PM die Schulsachen zu den Kids nach Hause gebracht und in den Briefkasten geworfen-- hier klappt ja vieles nicht, aber das klappt bisher an der Schule des Kurzen ganz gut.

Mag vielleicht auch daran liegen, dass es einige Eltern gibt, die von Höflichkeit im Umgang miteinander noch nie was gehört haben und selbst in der WA Gruppe rotzfrech auftreten ....wer weiß wie die auftreten würden, wenn das da nicht liefe...
Ich möchte in der Klasse des Kurzen kein Lehrer sein- mir reicht was ich da lese und wie dreist und unhöflich das läuft...und ich weiß, warum ich kein WA habe und das nur mein Mann- gezwungener Maßen- hat...
nosupermum
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Re: Update Schule

Beitrag von nosupermum »

Mal ein Update zu Schule und Ukraine-Flüchtlingen:
Bei uns werden die Kinder zT in den Hochbegabtenklassen untergebracht, da diese bilingualen Unterricht auf Englisch machen.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Update Schule

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ich poste auch ein Update:

Der Kleine hatte heute den zweiten Zwischenbericht. Der sieht gar nicht so übel aus. Selbst in Deutsch hat er eine 3. Dafür klappt menschlich gar nichts. Dass die Klassenkameraden sich nicht so fair verhalten, kann ich noch verstehen. Bei der Klassenleitung endet mein Verständnis. Sie hat ihn zwei Mal trotz der expliziten Bitten der Schulpsychologin alleine hingesetzt. Er hat schon seit Monaten keinen Banknachbarn. Die Kinder, die ihn am meisten ärgern hatte sie hinter und neben ihm gesetzt. Nach dem Gespräch mit der Schulpsychologen hat sie wenigstens das geändert. Heute haben sie eine Matheschulaufgabe geschrieben. Als der Kleine fragte, was man machen soll, wenn man fertig ist, hat sie ihm wortlos die Arbeit abgenommen. Das ist eine Schule, die nicht nur Förderung von HB auf die Fahne schreibt, sondern auch die staatlichen Mitteln dafür bekommt, und das schon seit vielen Jahren. Das ist keine unerfahrene Referendarin, das ist eine Beratungslehrerin dieser Schule...

Über Ukrainer haben meine Kinder noch gar nichts erzählt. In der Oberstufe ist Einstieg eher unmöglich. Der Kleine in der 5. hat schon ohne zusätzliche Kinder mehr Kinder in der Klasse als es offiziell erlaubt ist. Für manche Räume müssen sie Tische und Stühle vor dem Unterricht reintragen. Bei uns sind Gymnasien schon ohne Flüchtlingskinder seit Jahren an der Grenze der Kapazität. Daher glaube ich, dass die Flüchtlingskinder zuerst in den Hauptschulen unterkommen.
nosupermum
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Re: Update Schule

Beitrag von nosupermum »

Es ist zum Mäusemelken an den Schulen! Ich hab zu meinem Mann gesagt, dass wir demnächst dem Kind morgens ein Stück Holz mitgeben müssen.

Zuletzt hat die Hälfte der Klasse wegen Corona gefehlt. Die Lehrer haben nichts auf den Schulplattform oder in den Messenger eingestellt. Selbst auf Nachfrage der Eltern nicht. Nur Vokabeln lernen, hätte die Englischlehrerin gesagt. Die Kinder versuchen es sich gegenseitig zu beschaffen. Mäßiger Erfolg…

Und nun sind viele Lehrer in Quarantäne. Die senden dann auf einmal Stoff über die App. Die Kinder haben einen Vertretungslehrer, der weiß von nix und sagt nur (wenn es gut geht) dass sie aufs Handy schauen sollen. Blöd nur, wenn es Arbeitsblätter sind. Die könnte ja der Vertretungslehrer kopieren, macht er aber nicht. Oder sie sollen sich Videos anschauen um ein neues Thema erklärt zu bekommen. Blöd, wenn die Kinder kein WLAN-Passwort für die Stunde bekommen. Geht dann eben aufs Volumen…

Nervt total. Ich hab schon vorgeschlagen, die Stunden aufzuschreiben und als Sekretariatsarbeiten mit Stundendatz x einzureichen.
Auguste
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Re: Update Schule

Beitrag von Auguste »

Hier auch Update:
Sohnemann hat seit letzter Woche Corona und ist zu Hause. Unterrichtsmaterial hat er in Form einer 5-zeiligen E-Mail von der Klassenlehrerin bekommen - für ihre beiden Fächer. Sie wollte den anderen Lehrern Bescheid geben, dass sie ihm auch was schicken sollen. Das war vor einer Woche. Bisher kam: Nichts.

Wenn Sohnemann im Klassenchat die Mitschüler fragt, dann wird er ignoriert. Er wurde auch schon mal aus dem Klassenchat rausgeschmissen und wusste nicht warum :( Sein zuverlässiger Freund ist auch nicht in der Schule und die anderen beiden, mit denen er noch gut auskommt, haben keinen Bock und schicken auch nichts.

Sohn wird wohl noch bis Ende der Woche fehlen, da er immer noch Symptome hat und die Quarantäne bis einschließlich Donnerstag läuft. Da lasse ich ihn Freitag auch zu Hause. Auf den einen Tag kommt es dann auch nicht mehr an. Dann hat er volle zwei Wochen gefehlt und hatte Schulstoff für vielleicht 4 Unterrichtsstunden zum nacharbeiten.

Danach bin ich gespannt, wie er das aufholt. Er muss auch noch etliche Tests und Klassenarbeiten nachschreiben.

Bisher lief es ja ganz gut für ihn am Gymnasium, aber das könnte jetzt ein herber Rückschlag werden...

Wenigstens läuft es beim Töchterchen unverändert und sie hat sich auch nicht angesteckt.
sinus
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Re: Update Schule

Beitrag von sinus »

Ich update auch mal:

Grundschulkind (gestern 8 Jahre alt geworden, 2.Klasse).
Da läufts soweit. Bisschen langweilt sie sich, aber offensichtlich nicht so, dass ihr Schule keinen Spaß mehr machen würde.
Kürzlich hat sie mich verblüfft, als sie mir erklärte, welchen "Trick" sie sich ausgedacht hat, um auch hohe ungerade Zahlen schnell im Kopf mit 5 zu multiplizieren.
Sie nimmt die nächst drunter liegende gerade Zahl, halbiert sie (weil ja immer 2x5 in Zehn hineinpasst), hängt eine Null dran und rechnet die fehlende 5 dazu. So kann sie ganz flink auch sowas wie bspw 37x5 ausrechnen...
(38:2=18, 180+5=185)
Finde ich schon erstaunlich, sich sowas ganz allein auszudenken.... (ich rechnete sowas bisher immer zerlegt in 2 Multiplikationen, also (30x5)+(8x5), finde ihren Weg viel effektiver!)

Ansonsten habe ich mich aber kürzlich auch über die Schule bzw Lehrerin geärgert:
Im Januar wurde in der Klasse meiner Tochter (also 2.Klasse) gefragt, wer beim Känguruwettbewerb mitmachen mag. Meine Tochter war - so erzählte sie mir zumindest - eine der ersten, die sich begeistert meldeten.
Außerdem meldeten sich noch einige Jungs und zuletzt noch ein weiterer Junge, der bei sowas immer sehr zögerlich ist und erst ein bisschen überlegt hatte. (Sohn einer Freundin)
Ich weiß noch genau, wie meine Tochter an dem Tag nach Hause kam und mir aufgeregt erzählte, sie dürfe im März bei einem Mathe-Wettbewerb mitmachen. Und wie froh sie war, dass sie das durch unser Kur im Februar nicht verpasst, weil wir noch rechtzeitig 1 Woche vorher zurück sein würden.
Nun weiß ich noch von meiner älteren Tochter, dass das Känguru regulär erst ab Klasse 3 startet, da machen dann hier alle Kinder der Klasse mit. Begabte Kinder dürfen aber tw schon in Klasse 2 mitmachen. An sich muss da ja auch eine Anmeldegebühr von 2 Euro bezahlt werden, ich nehme an, das hat hier die Schule übernommen.
Nun war kürzlich der große Tag - meine Tochter hatte sich die ganze Zeit den Termin gemerkt und hatte sich auch die Plakate, die dazu im Schulhaus hingen, immer angeschaut. Sie freute sich richtig drauf.
Dann hieß es aber wohl völlig überraschend n dem Tag, direkt zu Beginn der entsprechend Stunde, es dürften pro Klasse nur 3 Kinder mitmachen.
Es hatten sich aber wohl insgesamt 7 Kinder der Klasse gemeldet gehabt im Januar, 2 davon waren krank, also waren 2 überzählig.
Es wurden drei mathefitte Jungs der Klasse genommen, die den Wettbewerb schreiben durften, meine Tochter (übrigens das einzige Mädchen, was sich gemeldet hatte!) und der Sohn meiner Freundin (sehr schlau, aber eher zurückhaltend und angepasst) durften für sie selbst völlig überraschend nicht mitmachen und verblieben in der Klasse.

Ich finde das Vorgehen sehr ungeschickt. Wieso dürfen sich Interessierte erst melden und dann doch nicht mitmachen? Und das auch noch last Minute...
Der Sohn meiner Freundin, der erst noch überlegt hatte damals, ob er sich überhaupt meldet, war auch richtig enttäuscht. Er ist in Mathe schon lange unterfordert und das hätte ihn sicherlich mal wieder etwas motiviert. Er langweilt sich viel in Mathe und hat nun aber bspw grad letzte Woche eigenständig das ganze 1x1 auswendig gelernt, weil jetzt ENDLICH das Malnehmen dran ist. Jetzt ist natürlich erstmal die Luft wieder raus und Mathe doof....
Außerdem sind die 3 Jungs, die mitmachen duften, auch noch seine besten Freunde in der Klasse, so dass es sich für ihn besonders doof anfühlte, dass ausgerechnet er nun doch nicht mitmachen durfte.
Weder meine Tochter, noch der andere Jungen haben sich übrigens ihre Enttäuschung anmerken lassen. Beide haben erst zu Hause geklagt. (meien Tochter sagte, als ich sie fragte, wie sie das fand, "ach egal" hatte aber Tränen in den Augen. :cry: )
Meine Freundin hat ihren Sohn dann übrigens zu Hause einen Kängurutest aus den Vorjahren machen lassen und er schnitt von den Punkten her besser ab, als ein durchschnittlicher 4.Klässler... ich vermute mal, dass das die Lehrer, die die Auswahl getroffen hatten, ihm so gar nicht zugetraut hätten.

Ich nehme übrigens an, dass man pro 2. Klasse einfach pauschal 3x Anmeldegebühr bezahlt hatte und darum nun nicht einfach alle mitschreiben lassen konnte. Aber das muss man den Kindern dann doch deutlich und vor allem RECHTZEITIG sagen... Der Termin hing wie gesagt auch überall aus und die beiden betroffenen Kinder wussten genau, wann das sein sollte!
Wahrscheinlich können diese Lehrer sich auch nicht in so ein Kind reinversetzen, was sich so freut, endlich mal zeigen zu können, was in ihm steckt und dann einfach so "abgewählt" wird.
Mir geht es echt nicht um irgendwelche Erfolge, die zu erwarten gewesen wären, sondern um die Art und Weise... weil es so demotivierend für die Kinder ist.
(Abgesehen davon spricht es auch Bände, dass sich 6 Jungs und nur 1 Mädchen gemeldet haben... und am Ende 3 Jungs mitmachen durften.)

Ich hätte da erwartet, dass sie da an der Schule eine Lösung finden, dass doch alle Interessierten mitschreiben können (hätte man das eben schulintern ausgewertet), oder dass man wenigstens die drei Kinder dann auslost oder die Kinder fragt, wer freiwillig verzichtet...
Auf jeden Fall find ich das sehr ungeschickt und unempathisch und einfach richtig doof!
Ich fürchte, den Lehrern ist gar nicht klar, wie sehr sich die beiden Kinder drauf gefreut hatten und dass sie den Termin die ganze Zeit über seit Januar im Auge behalten hatten.
Ich überleg noch hin und her, ob es sich lohnt, das gegenüber der Lehrerin nochmal anzusprechen.
Aber dann scheu ich auch wieder davor zurück, dann ist man ja wieder die Mutter, die ihr Kind mit irgendwelchen Wettbewerbsteilnahmen pushen will...
(mir geht es aber gar nicht ums Ergebnis, sondern um die Teilnahme an sich, die auch schon beflügelnd für ein Kind sein kann und eben um die Art und Weise, wie das letztlich ablief.)

Für das Extraangebot Französisch, 3 mögliche Stunden ab nächsten Schuljahr, habe ich sie übrigens nun nicht angemeldet. Soll sie lieber mehr Freizeit haben, wo sie eh schon sie viele Hobbys mit Zeitbedarf hat.
(Zumal man mir auf Nachfrage sagte, dass man aus insgesamt 4 Klassen pro Jahrgang immer zwei Kurse zu 20-22 Kindern bildet. Das ist dann ja wieder fast eine normale Klassengröße und es macht dann jeder 2. oder 3. mit, so dass man da dann auch nicht auf viel Forderprogramm und Individualbetreuung hoffen kann...)

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Bei meiner Großen (13/7.Klasse) läuft es sosolala. Sie meinte neulich mal, sie habe manchmal so Zwänge und sie hat Angst, eine Zwangsstörung zu entwicklen. Eine Therapeutin aufsuchen will sie aber nicht. So kann man ihr natürlich nicht viel helfen.
Ich sehe jetzt auch keine Einschränkungen und keine Störung aktuell. Die Kinderärztin (Mutter ihres Freundes und Klassenkameraden) sagt dazu auch, solange sie nicht will (abgesehen davon dass es eh keine Termine bei Psychogen gibt) und sich nicht im Alltag eigeschränkt fühlt, würde sie nichts unternehmen.
Kind kann halt einfach schlecht mit Stress umgehen. Ich denke, das ist einfach nur mal wieder ein Versuch, das irgendwie zu kanalisieren...
Leider stresst sie immernoch bzw. wieder vor allem der Matheunterricht und der Mathelehrer.
Sie glaubt, dass er sie nicht leiden kann und genervt ist, wenn sie mal was fragt. Darum sagt sie nichts und meldet sich nicht. Er würde sich am liebsten nur um die leistungsstarken "Mathefreaks" kümmern und die restlichen Schüler wären ihm egal. Und sie würde er für dumm halten. Sie hat Angst vor ihm.
Außerdem hat er wohl mal gesagt, dass, wer an dieser Schule (spezielles Gymnasium für Begabte mit MINT Schwerpunkt und darin für mit vertiefendem Lehrpan, im Volksmund "Matheschule" genannt) eine 4 in Mathe hätte, habe im Grunde an dieser Schule nichts verloren.
Nun schwanken ihre Mathezensuren derzeit immer zwischen 3 und 4, Tendenz zur 4, und sie fühlt sich natürlich angesprochen. Dabei hat sie insgesamt auf dem Zeugnis einen Schnitt von 1,7 und in keinem anderen Fach solche Probleme.
Ihre Mathearbeiten sehen auch echt grausig aus, chaotisch, fahrig. Sie sagt auch, sie hat immer so Stress, auch dass sie fertig wird. Ihr graut nun schon vor der Oberstufe, denn Mathe-Leistungskurs ist dort verpflichtend und sie glaubt langsam, dass sie das nicht schafft und von der Schule gehen muss... Immer wenn sie vom Matheunterricht erzählt, kommen ihr die Tränen. Sie fühlt sich als Versager. Die Zwänge scheinen auch damit im Zusammenhang zu stehen, meist am Abend vor Mathetagen scheint das aufzutreten. (Sie muss dann immerzu die Wand berühren oder irgendwelche Rituale ausführen wie nochmal aufstehen und den Sitzsack anfassen. Ich selbst habe das übrigens noch gar nicht so sehr beobachtet).

Ich bin grad am überlegen wo man ansetzen kann, um ihr zu helfen.
Ich finde es so schade, dass der Lehrer es nichts schafft, so Schüler wie sie irgendwie "aufzufangen". Am fehlenden Intellekt kann es ja eigentlich nicht liegen... Gerade auch an der Schule, wo alle immer klagen, dass es zu wenige Mädchen gibt, weil die sich schlicht nicht für diese Schulen bewerben (sie sind pro Klasse immer nur so 4 auf ca 22 Schüler insgesamt pro Klasse) sollte man doch zusehen, dass da kein Mädel in einem MINT Fach so hintenrunter fällt gegenüber den selbstbewussten, mathestarken Jungs...
Und dieser Spruch mit "wer eine 4 in Mathe hat, gehört nicht auf die Schule ..." ist auch höchst unpassend. Es gibt ja noch andere MINT Fächer da!
(Übrigens belegt sie seit diesem Schuljahr auch ich ein "wahlobligatorisches" Mathe, das ist verpflichtend an der Schule. Andere Lehrerin, anderer Stoff, komplett abseits vom Lehrplan. Da hast sie bisher nur 2en.)

Ich neige darum dazu, mal wieder um ein Lehrergespräch zu bitten. (Das will Kind aber natürlich mal wieder auf keinen Fall)
Vielleicht sollte ich auch nochmal zur Vertrauenslehrerin den Kontakt suchen? Da war ich ja schonmal mit demselben Problem Ende Klasse 5.
Vielleicht hilft auch doch mal ein Schub Nachhilfe, auch wenn Kind nicht glaubt, dass es hilft gegenüber dem gewissen Lehrer und außerdem so teuer ist. (Eine Freundin sagte neulich was von 200 Euro im Monat für 4 Individualstunden im Monat)
Kind selbst sagt, das wären doch dann bestimmt alles Leute, die selbst immer total gut in Mathe gewesen seien und gar nicht verstehen könnten, wie man da Probleme haben kann...

Ich würde mir so wünschen, dass sich jemand findet, bei dem sie mehr Selbstvertrauen gewinnt. Es kann doch irgendwie nicht sein, dass sie mit ihrem PR >99 im fluiden Schlussfolgern mit Mathe so gar nicht klar kommt...
Ansonsten sucht sie nach wie vor und immer dringender nach einer Freundin. Leider ist da weit und breit niemand in Sicht.
Und interessiert sich sehr für die LGBTQIA+ Bewegung.
Sie möchte im Mai zu einem entsprechenden Wochenendcamp (angeleitetes Feriencamp-Angebot, gefördert aus dem Corona-Aufholpackt) fahren, wohin sie 2,5 Stunden (1x Umsteigen) allein mit dem Zug fahren müsste und 2 mal dort übernachten. Das ist das erste Mal, dass sie sowas von sich aus machen will und ich finde das toll und mutig von ihr.

Zu Hause läuft es mit ihr gut, von Pubertätsquereelen ist nicht allzuviel zu merken. Abgesehen von Mathe erzählt sie auch lebhaft vom Schulalltag und scheint sich nicht unwohl in der Klasse zu fühlen. Aber sie sagt, dass sie sich in den meisten Fächern von sich aus nicht oder nur sehr selten meldet, um nichts dummes zu sagen und ausgelacht zu werden. :-(
Am besten ist sie übrigens in Englisch, da scheint sie sogar Klassenbeste zu sein. Französisch hasst sie aber wie die Pest und wartet schon drauf, das wieder abwählen zu können.

Was würdet ihr denn wegen Mathe empfehlen?
Mathelehrer?
Vertauenslehrerin?
Nachhilfe?
Wie findet man denn eine passende, wirklich gute Nachhilfe für so Kinder?
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
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