Hallo an Alle!
Ich bin neu hier und hab mir in diesem Forum schon jetzt viele hilfreiche Informationen "erlesen" dürfen.
Mein Sohn wird nächsten Monat 4 und ist im kognitiven Bereich immer schon recht fit gewesen. Meinem Gefühl nach jedoch immer noch im altersgemäßen Bereich.
Jetzt haben mich aber sowohl Ergotherapeutin als auch KiGa unabhängig voneinander auf das Thema HB angesprochen.
Es ist für mich halt auch oft nicht so leicht einzuschätzen, denn er hat eine Wahrnehmungsstörung (taktil, vestibulär, propriozeptiv) und ist hypoton. Nicht allzu schwerwiegend, eher im Grenzbereich aber doch hindert es ihn sicherlich oft daran, auszuführen, was sein Kopf schon geplant hat. Das ist bei uns grad Frustquelle Nr. 1, weil halt die "Schere" zwischen kognitiven und (fein)motorischen Fähigkeiten ziemlich weit auseinanderklafft. Wir machen aber, wie gesagt, Ergotherapie und sind was die Wahrnehmungsförderung angeht sehr gut beraten und zuversichtlich.
Die typischen Anzeichen einer HB (die hier auf der site aufgelistet sind) hat er nicht...oder nur die ab dem 4. Lebensjahr. Davor eigentlich eher das Gegenteil (immer viel geschlafen, motorischer Spätzünder, sehr spät gesprochen etc.)
Gut, aber vieles davon - z.B. das späte Sprechen, Motorik - rührt ja auch sicher von der Wahrnehmungsstörung her.
Unser Kindergarten (Montessori, altersgemischt) ist echt super! Individuelle Förderung, Zusammenarbeit mit den Eltern, Engagement...ich bin sehr froh, meinen Sohn dort zu wissen. Auch was die Wahrnehmungsförderung angeht wird alles mögliche getan, im ihn zu
unterstützen.
Im letzten Elterngespräch meinte die Erzieherin dann auch, ob ich schon mal daran gedacht hätte, ihn austesten zu lassen hinsichtlich seines kognitiven Entwicklungsstandes bzw. einer Teilleistungs(hoch)begabung, da er im Bereich der Zahlen, Buchstaben aber auch in vielen sonstigen Bereichen einfach sehr weit "vorn" sei, immer auf der Suche nach neuem Wissen und voller Fragen.
Momentan würde das vorhandene Material durchaus noch ausreichen, aber sie würden sich jetzt schon Gedanken darüber machen, wie man eine Unterforderung in den nächsten beiden KiGa-Jahren vermeiden könnte, da er sich jetzt schon das Material der Vorschulkinder sucht und damit arbeitet.
Ja und mich haben sie gebeten, mir diesbezüglich auch Gedanken zu machen und wenn möglich nach Infos und Tips zu suchen.
Montessorimaterial ist ja eh schon super (leider wird es mit steigener Zahlenhöhe auch immer filigraner und somit eine feinmotorische Herausforderung für meinen Sohn).
Lt. Bericht Ergotherapeutin ist er "im kognitiven Bereich über dem Altersdurchschnitt, besonders im Bereich Wortschatz und Umgang mit Zahlen". Mehr kann sie noch nicht sagen, sind ja noch nicht so lang bei ihr.
So, langer Rede, kurzer Sinn: testen lassen find jetzt weniger sinnvoll, weil was ändert sich, wenn ich jetzt schwarz auf weiss hab, dass sein IQ soundso hoch ist.
Aber, ich suche konkrete Anregungen für den KiGa (und auch für mich daheim), um diese Gratwanderung zu meistern. Gefördert wird natürlich die Wahrnehmung, die Schere soll ja nicht noch mehr auseinanderklaffen (und noch mehr Frust entstehen lassen), aber den Kopf kann man ja auch nicht einfach auf standby schalten, bis der Körper ihn eingeholt hat.
Sorry, dass es sooo lang und wohl auch wirr geworden ist, nur irgendwie hängt ja alles zusammen.
Danke für´s Lesen und vielleicht hat ja jemand Ideen dazu
liebe Grüße aus Wien
sheilix
Gratwanderung Wahrnehmungsstörung/HB?
Re: Gratwanderung Wahrnehmungsstörung/HB?
Hallo sheilix,
bevor du jetzt über geeignete Förderungsmöglichkeiten nachdenkst,solltest du dir ein wenig Gedanken machen, was hb eigentlich bedeutet.
Unter IQ versteht man ganz grob (und bitte nicht darauf festnageln), die Fähigkeit Informationen aufzunehmen, in ein Erfahrungssystem einordnen, Verbindungen schaffen und abzuspeichern, je schneller und eindeutiger alle Komponenten ablaufen umso höher ist der IQ.
Das hat nichts mit Wissen frühzeitig anhäufen zu tun.
Gerade im Vorschulalter ist es nicht immer so wichtig, immer wieder neues und interessantes anzubieten, oft ist gerade das Gegenteil notwendig.
Nämlich, dass man Kinder motiviert, sich so intensiv mit dem Vorhandenen auseinaderzusetzen, dass man nicht nur oberflächlich versteht, wie es geht, sondern vor allem, wie kann man es auf die unterschiedlichste Weise machen, damit es immer wieder interessant ist.
Gerade hbchen haben die Tendenz, sehr schnell zu verstehen und dann gleich zum nächsten zu wechseln, die Tiefe bleibt ihnen häufig verborgen und die Eltern werden zu Animateuren, die ständig neue interessante Reize heranschaffen, damit das Kind ausgelastet ist. (Ich weiß wovon ich spreche!).
Vor allem ein Kind mit feinmotorischen Schwierigkeiten profitiert davon.
Es kann etwas, von dem es weiß wie es geht, als nächsten Schritt besonders genau machen, oder auf eine unsichere Unterlage stellen, oder ganz schnell machen,....
Es gibt so viele Möglichkeiten.
Nach dem Verständnis kommt die Vertiefung und die Genauigkeit.
Lass es dir vielleicht mal durch den Kopf gehen und freu dich über dein intellegentes Kerlchen.
Gela
bevor du jetzt über geeignete Förderungsmöglichkeiten nachdenkst,solltest du dir ein wenig Gedanken machen, was hb eigentlich bedeutet.
Unter IQ versteht man ganz grob (und bitte nicht darauf festnageln), die Fähigkeit Informationen aufzunehmen, in ein Erfahrungssystem einordnen, Verbindungen schaffen und abzuspeichern, je schneller und eindeutiger alle Komponenten ablaufen umso höher ist der IQ.
Das hat nichts mit Wissen frühzeitig anhäufen zu tun.
Gerade im Vorschulalter ist es nicht immer so wichtig, immer wieder neues und interessantes anzubieten, oft ist gerade das Gegenteil notwendig.
Nämlich, dass man Kinder motiviert, sich so intensiv mit dem Vorhandenen auseinaderzusetzen, dass man nicht nur oberflächlich versteht, wie es geht, sondern vor allem, wie kann man es auf die unterschiedlichste Weise machen, damit es immer wieder interessant ist.
Gerade hbchen haben die Tendenz, sehr schnell zu verstehen und dann gleich zum nächsten zu wechseln, die Tiefe bleibt ihnen häufig verborgen und die Eltern werden zu Animateuren, die ständig neue interessante Reize heranschaffen, damit das Kind ausgelastet ist. (Ich weiß wovon ich spreche!).
Vor allem ein Kind mit feinmotorischen Schwierigkeiten profitiert davon.
Es kann etwas, von dem es weiß wie es geht, als nächsten Schritt besonders genau machen, oder auf eine unsichere Unterlage stellen, oder ganz schnell machen,....
Es gibt so viele Möglichkeiten.
Nach dem Verständnis kommt die Vertiefung und die Genauigkeit.
Lass es dir vielleicht mal durch den Kopf gehen und freu dich über dein intellegentes Kerlchen.
Gela
Re: Gratwanderung Wahrnehmungsstörung/HB?
Hallo Gela!
Vielen, vielen Dank für Deine Antwort!
Das ist ein toller Ansatz!
Wow...eigentlich total einfach und logisch. Und praktisch umsetzbar. Und universell.
Warum nicht mal eine Aufgabe einfach verkehrt rum machen? Oder mit verbundenen Augen?
Und ja, es mit "feinmotorischen Herausforderungen" zu kombinieren ist ja überhaupt gleich doppelt gut.
Du weisst gar nicht, wie sehr Du mir mit diesem Ansatz geholfen hast!
liebe Grüße
sheilix
Vielen, vielen Dank für Deine Antwort!
Das ist ein toller Ansatz!
Wow...eigentlich total einfach und logisch. Und praktisch umsetzbar. Und universell.
Warum nicht mal eine Aufgabe einfach verkehrt rum machen? Oder mit verbundenen Augen?
Und ja, es mit "feinmotorischen Herausforderungen" zu kombinieren ist ja überhaupt gleich doppelt gut.
Du weisst gar nicht, wie sehr Du mir mit diesem Ansatz geholfen hast!
liebe Grüße
sheilix
Re: Gratwanderung Wahrnehmungsstörung/HB?
Hallo Sheilix,
Mein Söhnchen ist zwar seit heute schon 10, hatte aber ähnliche Schwierigkeiten, was die Motorik anbelangt.
Bei ihm bestand das Problem in der Grobmotorik. Im KIGA noch kein großes Problem - man sagte halt, er ist ein bisserl "patschert".
Probleme ergaben sich in der Schule, weil im Turnunterricht ausgelacht wurde.
Wir waren auch bei Ergotherapie, hat aber leider nicht allzuviel gebracht.
Dann kamen wir durch Zufall zur Sportmotorik.
Dh. Die Kinder machen verschiedene Parcours. Einmal quer, dann von links nach rechts, dann wieder umgekehrt.
Die Parcours sehen in etwa so aus:
Eine Strickleiter liegt am Boden, da müssen sie in verschiedenen Sprüngen wie - rein, raus, seitlich links, seitlich rechts, ohne die Leiter zu berühren durch. Wird berührt, dann wieder von Anfang an.
Dann kommt ein Balanceakt, dann kommen Slalomstangen usw.
Dann in einen Hullareifen, der auch am Boden liegt und mit einem Tennisball 20x in den Reifen peppeln und Ball fangen. Erst die "gute Hand, dann die andere.
Das alles wird mit Stopuhr gemacht und jedes Kind hat seine eigene Bestzeit.
Ich denke, das klingt jetzt kompliziert, ist es aber nicht.
Diese Sportmotorik hat ihm so sehr geholfen, dass er nach 3 Monaten garnicht mehr ausgelacht wurde im Turnunterricht.
Auch die Lehrerin sprach mich damals an, dass mein Sohn so tolle Fortschritte gemacht habe. Wie das denn möglich sei?
Hab dann davon erzählt und jetzt wurde diese Crew auch schon in die Schule eingeladen, für ein Schnuppertraining.
Weiterer Vorteil dieser Sportmotorik ist, dass durch den Wechsel von links und rechts auch das Konzentrationsvermögen gestärkt wird und vieles mehr.
Wenn du darüber mehr wissen möchstest, dann gib Bescheid und werde dich informieren.
Was den IQ betrifft, der ist sowieso da denke ich. Mein Sohn hat Ende 2. LJ alle Buchstaben gekonnt, war so eine Phase, da wollte er das lernen. Hat sich dann aber nicht mehr dafür interessiert. Mit 4 hab ich mal nachgefragt, was könnte das für ein Buchstabe sein. Seine Antwort-weiss ich nicht. Hat ihn halt nicht interessiert.
In der 1. VS wollte er aber dann gleich Latein schreiben lernen, weil er gemeint hat - die Buchstaben kann ich eh schon.
Zwingen zu garnix, würde aber an der motorik, auch ohne Zwang bitte!!-schon arbeiten. Spielerisch halt.
Wir machen das heute noch und es macht ihm Spaß. Jetzt erst habe ich so große Bälle gekauft, wo man drauf sitzen kann, und da machen wir die verschiedensten Balanceübungen.
Das ist aber jetzt viel geworden.
LG
orea
Mein Söhnchen ist zwar seit heute schon 10, hatte aber ähnliche Schwierigkeiten, was die Motorik anbelangt.
Bei ihm bestand das Problem in der Grobmotorik. Im KIGA noch kein großes Problem - man sagte halt, er ist ein bisserl "patschert".
Probleme ergaben sich in der Schule, weil im Turnunterricht ausgelacht wurde.
Wir waren auch bei Ergotherapie, hat aber leider nicht allzuviel gebracht.
Dann kamen wir durch Zufall zur Sportmotorik.
Dh. Die Kinder machen verschiedene Parcours. Einmal quer, dann von links nach rechts, dann wieder umgekehrt.
Die Parcours sehen in etwa so aus:
Eine Strickleiter liegt am Boden, da müssen sie in verschiedenen Sprüngen wie - rein, raus, seitlich links, seitlich rechts, ohne die Leiter zu berühren durch. Wird berührt, dann wieder von Anfang an.
Dann kommt ein Balanceakt, dann kommen Slalomstangen usw.
Dann in einen Hullareifen, der auch am Boden liegt und mit einem Tennisball 20x in den Reifen peppeln und Ball fangen. Erst die "gute Hand, dann die andere.
Das alles wird mit Stopuhr gemacht und jedes Kind hat seine eigene Bestzeit.
Ich denke, das klingt jetzt kompliziert, ist es aber nicht.
Diese Sportmotorik hat ihm so sehr geholfen, dass er nach 3 Monaten garnicht mehr ausgelacht wurde im Turnunterricht.
Auch die Lehrerin sprach mich damals an, dass mein Sohn so tolle Fortschritte gemacht habe. Wie das denn möglich sei?
Hab dann davon erzählt und jetzt wurde diese Crew auch schon in die Schule eingeladen, für ein Schnuppertraining.
Weiterer Vorteil dieser Sportmotorik ist, dass durch den Wechsel von links und rechts auch das Konzentrationsvermögen gestärkt wird und vieles mehr.
Wenn du darüber mehr wissen möchstest, dann gib Bescheid und werde dich informieren.
Was den IQ betrifft, der ist sowieso da denke ich. Mein Sohn hat Ende 2. LJ alle Buchstaben gekonnt, war so eine Phase, da wollte er das lernen. Hat sich dann aber nicht mehr dafür interessiert. Mit 4 hab ich mal nachgefragt, was könnte das für ein Buchstabe sein. Seine Antwort-weiss ich nicht. Hat ihn halt nicht interessiert.
In der 1. VS wollte er aber dann gleich Latein schreiben lernen, weil er gemeint hat - die Buchstaben kann ich eh schon.
Zwingen zu garnix, würde aber an der motorik, auch ohne Zwang bitte!!-schon arbeiten. Spielerisch halt.
Wir machen das heute noch und es macht ihm Spaß. Jetzt erst habe ich so große Bälle gekauft, wo man drauf sitzen kann, und da machen wir die verschiedensten Balanceübungen.
Das ist aber jetzt viel geworden.
LG
orea
Re: Gratwanderung Wahrnehmungsstörung/HB?
Hallo Orea,
vielen Dank auch Dir für die ausführliche Antwort.
Ich denke, meinem Sohn bringt die Ergotherapie schon sehr viel. Seine Defizite sind
ja nicht "nur" die Grobmotorik. Ich bilde mir sogar ein, bereits jetzt Fortschritte zu erkennen, obwohl wir ja erst wenige Einheiten hatten.
Aber er wirkt einfach allgemein ausgeglichener und weniger "tollpatschig".
Wir machen halt auch sehr vieles, was wir in der Ergo spielen, zuhause nach.
However, ob Wunschdenken oder tatsächliche Fortschritte, gut tut´s uns beiden.
Nein, Du hast völlig recht, mit Zwang geht gar nix. Aber - zum Glück - ist mein Sohn sehr begeisterungsfähig und kann gar nicht genug kriegen von diesen Dingen. Die Ergostunde ist
sein "highlight" der Woche und ich hör dauernd "so einen xy, wie im Spielstudio, will ich auch zuhaus haben" (z. B. Rollbrett, Hängeschaukel usw., Pezzibälle haben wir vor kurzem auch günstig beim Hofer ergattert).
Zum Geburtstag wünscht er sich jetzt ein Rollbrett, einen Bilibo (kriegt er auch beides) und dass er "jeeeeeden Tag ins Spielstudio gehen kann" (tja, da fehlt dann noch der Lottogewinn
für die Eltern..)
Diese Sportmotorik klingt wirklich sehr gut. Gibts das auch für Kleinere?
Und ist das nicht eh so ähnlich wie Motopädagogik?
Weil, ich bin gerade auf der Suche nach einem guten Motopädagogikkurs für meinen Sohn.
Zuerst will ich aber die Ergo "fertigmachen" (Therapeutin vermutet jetzt mal so ungefähr
15 Stunden noch...).
Über den Sommer vielleicht Reiten (je nachdem, ob Sohnemann Lust darauf hat oder nicht), weil eine Freundin von mir macht HPV und da bietet sich das an.
Jedenfalls will ich nicht mehrere Sachen (also Fixtermine) gleichzeitig, immer eines nach dem anderen.
Bezüglich einer Förderung der kognitiven Seite bin ich ja von "aussen" angestossen worden. Ich selber sehe weder Anzeichen für eine aussergewöhnliche Begabung (clever ist er, keine Frage...sein Vater ist übrigens auch ein Blitzkneisser in allen Gebieten, hat er wohl von ihm) noch für eine Unterforderung. Klar, ich bin schon dankbar, dass ich da die Vermutungen mitgeteilt bekommen, aber ich kenn mein Kind halt doch noch am besten.
Die Bereiche, in denen er schon sehr weit ist, sind halt seine Lieblingsthemen.
Und so wie viele andere hier berichten ist es bei uns nicht. Mit 2J. war ich froh, dass er seine wenigen Worte halbwegs verständlich reden konnte, da war mit Buchstaben, Zahlen etc. noch überhaupt nix. Erst seit er ca. 3 Jahre ist, prescht er voran. Er kann die Buchstaben, rechnet im Kopf bis 12 (also nur addieren und abziehen, multiplizieren nur ganz kleine Zahlen), mit Fingern bis 100 (z. B. von 47 kann er entweder bis zu 10 dazuzählen oder abziehen). Ich hab halt oft das Gefühl, er merkt sich sehr viel auswendig und versteht nicht 100%ig, was er da eigentlich macht.
Er scheint generell ein sehr gutes Zahlen-Gedächtnis zu haben, merkt sich Daten, Geburtstage, an welchem Tag des Adventkalenders was drinnen war usw.
Auch beim Lesen hab ich dieses Gefühl. Er kennt alle Buchstaben, kann einige Worte lesen (oder doch "wiedererkennen"?). Bei vielen Worten schliesst er aus dem Zusammenhang und den Anfangsbuchstaben auf das richtige Wort. Das wirkliche Zusammenziehen der Buchstaben- und da bin ich ganz sicher - beherrscht er nicht.
Und ich denke, viele sind von seiner Leserei und Rechnerei soo "begeistert", dass sie seine Gscheitheit gleich auf alle Gebiete umlegen und mehr raushören, als er eigentlich sagen will.
Aber keine Sorge, wir bleiben diesbezüglich einfach wachsam um nix zu übersehen, er bekommt, was er von sich aus fordert, aber zu mehr seh ich keine Veranlassung (dass ich z. B. extra Zahlenspiele mit ihm mache, obwohl er über den Spielplatzausflug genauso glücklich ist oder einen MiniLUEK Zweierteil hol, nur weil er ihn auch schon könnte, obwohl er den ersten Teil noch voller Begeisterung und Ausdauer macht).
Schon lustig irgendwie...als unsere Familie von seiner Wahrnehmungsstörung und der Ergotherapie erfahren hat, waren alle sofort dabei, es mir "auszureden" (das bildest Du Dir nur ein, er ist doch noch ein Kind, das kommt alles von selber usw.).
Jetzt was die HB-Vermutung des Kindergartens angeht, würden uns alle lieber heut als morgen zum Testen und in Förderkurse schicken...verkehrte Welt!
So, jetzt Schluss, sonst hör ich gar nimma auf zu erzählen!
lg sheilix
vielen Dank auch Dir für die ausführliche Antwort.
Ich denke, meinem Sohn bringt die Ergotherapie schon sehr viel. Seine Defizite sind
ja nicht "nur" die Grobmotorik. Ich bilde mir sogar ein, bereits jetzt Fortschritte zu erkennen, obwohl wir ja erst wenige Einheiten hatten.
Aber er wirkt einfach allgemein ausgeglichener und weniger "tollpatschig".
Wir machen halt auch sehr vieles, was wir in der Ergo spielen, zuhause nach.
However, ob Wunschdenken oder tatsächliche Fortschritte, gut tut´s uns beiden.
Nein, Du hast völlig recht, mit Zwang geht gar nix. Aber - zum Glück - ist mein Sohn sehr begeisterungsfähig und kann gar nicht genug kriegen von diesen Dingen. Die Ergostunde ist
sein "highlight" der Woche und ich hör dauernd "so einen xy, wie im Spielstudio, will ich auch zuhaus haben" (z. B. Rollbrett, Hängeschaukel usw., Pezzibälle haben wir vor kurzem auch günstig beim Hofer ergattert).
Zum Geburtstag wünscht er sich jetzt ein Rollbrett, einen Bilibo (kriegt er auch beides) und dass er "jeeeeeden Tag ins Spielstudio gehen kann" (tja, da fehlt dann noch der Lottogewinn
für die Eltern..)
Diese Sportmotorik klingt wirklich sehr gut. Gibts das auch für Kleinere?
Und ist das nicht eh so ähnlich wie Motopädagogik?
Weil, ich bin gerade auf der Suche nach einem guten Motopädagogikkurs für meinen Sohn.
Zuerst will ich aber die Ergo "fertigmachen" (Therapeutin vermutet jetzt mal so ungefähr
15 Stunden noch...).
Über den Sommer vielleicht Reiten (je nachdem, ob Sohnemann Lust darauf hat oder nicht), weil eine Freundin von mir macht HPV und da bietet sich das an.
Jedenfalls will ich nicht mehrere Sachen (also Fixtermine) gleichzeitig, immer eines nach dem anderen.
Bezüglich einer Förderung der kognitiven Seite bin ich ja von "aussen" angestossen worden. Ich selber sehe weder Anzeichen für eine aussergewöhnliche Begabung (clever ist er, keine Frage...sein Vater ist übrigens auch ein Blitzkneisser in allen Gebieten, hat er wohl von ihm) noch für eine Unterforderung. Klar, ich bin schon dankbar, dass ich da die Vermutungen mitgeteilt bekommen, aber ich kenn mein Kind halt doch noch am besten.
Die Bereiche, in denen er schon sehr weit ist, sind halt seine Lieblingsthemen.
Und so wie viele andere hier berichten ist es bei uns nicht. Mit 2J. war ich froh, dass er seine wenigen Worte halbwegs verständlich reden konnte, da war mit Buchstaben, Zahlen etc. noch überhaupt nix. Erst seit er ca. 3 Jahre ist, prescht er voran. Er kann die Buchstaben, rechnet im Kopf bis 12 (also nur addieren und abziehen, multiplizieren nur ganz kleine Zahlen), mit Fingern bis 100 (z. B. von 47 kann er entweder bis zu 10 dazuzählen oder abziehen). Ich hab halt oft das Gefühl, er merkt sich sehr viel auswendig und versteht nicht 100%ig, was er da eigentlich macht.
Er scheint generell ein sehr gutes Zahlen-Gedächtnis zu haben, merkt sich Daten, Geburtstage, an welchem Tag des Adventkalenders was drinnen war usw.
Auch beim Lesen hab ich dieses Gefühl. Er kennt alle Buchstaben, kann einige Worte lesen (oder doch "wiedererkennen"?). Bei vielen Worten schliesst er aus dem Zusammenhang und den Anfangsbuchstaben auf das richtige Wort. Das wirkliche Zusammenziehen der Buchstaben- und da bin ich ganz sicher - beherrscht er nicht.
Und ich denke, viele sind von seiner Leserei und Rechnerei soo "begeistert", dass sie seine Gscheitheit gleich auf alle Gebiete umlegen und mehr raushören, als er eigentlich sagen will.
Aber keine Sorge, wir bleiben diesbezüglich einfach wachsam um nix zu übersehen, er bekommt, was er von sich aus fordert, aber zu mehr seh ich keine Veranlassung (dass ich z. B. extra Zahlenspiele mit ihm mache, obwohl er über den Spielplatzausflug genauso glücklich ist oder einen MiniLUEK Zweierteil hol, nur weil er ihn auch schon könnte, obwohl er den ersten Teil noch voller Begeisterung und Ausdauer macht).
Schon lustig irgendwie...als unsere Familie von seiner Wahrnehmungsstörung und der Ergotherapie erfahren hat, waren alle sofort dabei, es mir "auszureden" (das bildest Du Dir nur ein, er ist doch noch ein Kind, das kommt alles von selber usw.).
Jetzt was die HB-Vermutung des Kindergartens angeht, würden uns alle lieber heut als morgen zum Testen und in Förderkurse schicken...verkehrte Welt!
So, jetzt Schluss, sonst hör ich gar nimma auf zu erzählen!
lg sheilix
Re: Gratwanderung Wahrnehmungsstörung/HB?
Hallo Scheilix,
wenn ihm die Ergotherapie hilft, dann ists eh gut. Denke, es kommt auch auf Therapeutin an und ob die Chemie stimmt.
Meiner hat sich damals auch 4 eher gefürchtet dort hinzugehen, weil das so ein schiaches altes Haus war und die Räume dort auch nicht wirklich einladend. Dann war vor ihm ein armes beh. Kind dran und er hat dann immer gefragt, ob er dann auch so wird wie der arme Bub, wenn er das da macht. Also wirds deshalb nicht soviel gebracht haben.
Aber nun zur Sportmotorik. Wir sind durchs Tennis spielen dazugekommen und es hat ihm wirklich irrsinnig schnell und super geholfen. Wegen dem Alter - da sind immer wieder auch Kleine dabei und mit der Sportmotorik sollst ja schon so früh wie möglich anfangen.
Es gibt da auch immer Schnupperkurse. Schau mal rein in die Seite: www.ts-slavik.at
Der neue Kurs beginnt wieder nach Ostern und wir machen dann wieder mit. Anfangs haben wir ein ganzes Jahr jeden 2. Samstag durchgemacht und auch zuhause. Jetzt machen wir einen 10er-Block 1x pro Jahr und so teuer ist es auch nicht. Glaube 90 Euro für 10x.
Die sind allerdings in Brunn/Gebirge zuhause. Gibt aber eine gute Autobahnanbindung dahin.
Und zu den Bekannten und Verwandten kann ich nur sagen. Die haben immer was mitzureden-zieh dein Ding durch und aus. Es ist ja dein Kind und du willst das Beste für ihn oder?
Zählen und -+ Rechnen in dem Alter ist schon super. Unserer war sprachlich immer so fit. Hat sich jetzt auch herausgestellt, dass er da eine TeilHB hat, obwohl er nicht wirklich gut drauf war bei den Tests, weil er garnicht hinwollte in den Weihnachtsferien. Was soll ich da, ich habe Ferien-hab ich nur gehört. Er ließ das halt über sich ergehen.
Als er dann gehört hat, dass er sehr klug ist und kluger als der Durchschnitt, hat ihm das Auftrieb gegeben und im Moment ist er auch in der Schule super drauf.
Schule war bis dahin - pfui.
Test war pfui, und alles pfui.
Heute hat er gemeint, er mag noch soeinen Test machen, weil der würde besser ausfallen. Ich - wieso?
Er- naja, hab mich nicht wirklich bemüht, meinte er.
Eine auditive Wahrnehmungsstörung wurde auch festgestellt, wobei ich da vorsichtig bin aufgrund der heutigen Aussage von ihm.Vielleicht wollte er ja auch nicht zuhören.
Also auch immer mit deinen Beobachtung zuhause verbinden schlage ich vor.
Wenn du noch was brauchst wegen der Sportmotorik, dann schreib einfach.
LG und schönen Abend noch
orea
wenn ihm die Ergotherapie hilft, dann ists eh gut. Denke, es kommt auch auf Therapeutin an und ob die Chemie stimmt.
Meiner hat sich damals auch 4 eher gefürchtet dort hinzugehen, weil das so ein schiaches altes Haus war und die Räume dort auch nicht wirklich einladend. Dann war vor ihm ein armes beh. Kind dran und er hat dann immer gefragt, ob er dann auch so wird wie der arme Bub, wenn er das da macht. Also wirds deshalb nicht soviel gebracht haben.
Aber nun zur Sportmotorik. Wir sind durchs Tennis spielen dazugekommen und es hat ihm wirklich irrsinnig schnell und super geholfen. Wegen dem Alter - da sind immer wieder auch Kleine dabei und mit der Sportmotorik sollst ja schon so früh wie möglich anfangen.
Es gibt da auch immer Schnupperkurse. Schau mal rein in die Seite: www.ts-slavik.at
Der neue Kurs beginnt wieder nach Ostern und wir machen dann wieder mit. Anfangs haben wir ein ganzes Jahr jeden 2. Samstag durchgemacht und auch zuhause. Jetzt machen wir einen 10er-Block 1x pro Jahr und so teuer ist es auch nicht. Glaube 90 Euro für 10x.
Die sind allerdings in Brunn/Gebirge zuhause. Gibt aber eine gute Autobahnanbindung dahin.
Und zu den Bekannten und Verwandten kann ich nur sagen. Die haben immer was mitzureden-zieh dein Ding durch und aus. Es ist ja dein Kind und du willst das Beste für ihn oder?
Zählen und -+ Rechnen in dem Alter ist schon super. Unserer war sprachlich immer so fit. Hat sich jetzt auch herausgestellt, dass er da eine TeilHB hat, obwohl er nicht wirklich gut drauf war bei den Tests, weil er garnicht hinwollte in den Weihnachtsferien. Was soll ich da, ich habe Ferien-hab ich nur gehört. Er ließ das halt über sich ergehen.
Als er dann gehört hat, dass er sehr klug ist und kluger als der Durchschnitt, hat ihm das Auftrieb gegeben und im Moment ist er auch in der Schule super drauf.
Schule war bis dahin - pfui.
Test war pfui, und alles pfui.
Heute hat er gemeint, er mag noch soeinen Test machen, weil der würde besser ausfallen. Ich - wieso?
Er- naja, hab mich nicht wirklich bemüht, meinte er.
Eine auditive Wahrnehmungsstörung wurde auch festgestellt, wobei ich da vorsichtig bin aufgrund der heutigen Aussage von ihm.Vielleicht wollte er ja auch nicht zuhören.
Also auch immer mit deinen Beobachtung zuhause verbinden schlage ich vor.
Wenn du noch was brauchst wegen der Sportmotorik, dann schreib einfach.
LG und schönen Abend noch
orea