lass Dich erst mal drücken, ich wünsche Dir ganz viel Kraft.
Mein kleiner ist ähnlich wie Deiner, er ist auch sehr willensstark und durchsetzungsfähig. Allerdings schreit er nur "2" h am Stück, wenn er seinen Willen nicht kriegt. Wenn er seinen Willen bekommt, ist er das liebste und süßeste Kind, das es gibt.
Du schreibst oben:
"ich verstehe einfach nicht, wieso das immer sein muss. wieso? irgendwann muss das doch mal aufhören.
So geht es mir leider auch mit meinem Kind. Meiner ist jetzt gerade 5 geworden. Meistens sind diese Anfälle vorbei und wir haben tatsächlich Lösungen für einzelne Situationen gefunden. Aber dann kommt wieder eine Situation, er will sich nicht umziehen, und ich denke Wieso jetzt schon wieder.
Bei uns helfen viele kleine Strategien:
1. Stress aus der Situation rausnehmen (Vermeidung des Wortes muss)
2. Personen aus der Situation rausnehmen, also Mama und Papa tauschen.
3. Kleine Zugeständnisse machen. (Manchmal hilft es, wenn er z.B. im Winter mit Halbschuhen rausdarf, er einen anderen Pulli anziehen darf oder einen Umweg gehen darf)
4. Situation komplett auflösen, nach wenigen Minuten nocheinmal beginnen. Also wenn es mit dem Umziehen zum Schlafen nicht klappt, kurz etwas spielen und dann umziehen lassen. (Kann aber auch nach hinten losgehen, aber manchmal haben wir schon durch 2 bis 3 min Ablenkung eine verfahrene Situation entschärft)
5. Niemals anderen Menschen glauben, dass es bei Ihnen so viel besser ist. Da gibt es nur andere Probleme
6. Dreimal überlegen, ob man diese Disskussion jetzt gewinnen muss, bei ja heisst das halt 2-4 h Gebrüll aushalten, bei nein, Nachgeben!
7. Loben!
In Deiner Rühereisituation: Ist doch toll, dass er schon Rühereier machen kann. Ich versuche (auch wenn es schwer ist) das Kind in so einer Situation zu loben, wie toll er das gemacht hat, mit ihm zusammen die Eier fertig braten, den Herd ausschalten, Eier essen und dann ganz ruhig darüber sprechen, dass er das nächste mal fragen soll und nicht alleine an den Herd darf. Ich finde das wirklich toll, dass er so was kann.
Mein Kind benimmt sich allerdings nur zu Hause so trotzig, woanders hört er recht gut. Mit einer Freundin, der es genauso geht haben wir folgendes festgestellt: Die Kinder benehmen sich so, weil sie sich absolut sicher fühlen. Du hast eine Menge richtig gemacht und dem Kind ein super Urvertrauen mitgegeben. Dein Kind weiß, Du würdest ihm nie etwas böses tun, es alleine umherirren lassen. Es weiß, Mama ist immer da. Kinder, die Urängste haben, laufen nicht so einfach weg, da kann die Mama sich umdrehen und Tschüß rufen, die rennen sofort hinterher. (Natürlich haben nicht alle Urängste, die das tun ), aber wer seelenruhig auf dem Boden sitzenbleibt oder in die andere Richtung läuft, der weiß genau, Mama ist für mich da. Das ist erst mal war positives. Jetzt muss er aber lernen, dass Mama nicht immer da bleibt, dass Mama ihn nicht vor allen Dingen beschützen kann. Dass er überfahren wird, wenn er über die Straße rennt.
Mein Mann ist da manchmal etwas rigeros, aber der lässt die Kinder auch mal machen. Ich weiß nicht, wie gefährlich der Bach ist, aber lass ihn doch mal reinfallen, dann versteht er, warum er das nicht darf. Lass ihn mal die Hand auf eine warme (nicht heiße) Herdplatte legen unter Deiner Aufsicht. Dann versteht er die Dinge. Und kann Verbote besser akkzeptieren
Bei uns, wenn es Dich tröstet, war 2 1/2 das furchtbarste Alter, es wird mit der Zeit besser (der Große war nie so, ich war überhaupt nicht vorbereitet darauf)
Aber ich finde die Ideen, sich externe Hilfe zu holen, eine Mutter Kind Kur zu machen usw. sehr gut. Lass Dir helfen, dann geht es auch dem Kind besser.
Gruß Rapunzel