Meine3 hat geschrieben:
Hallo du Liebe,
wenn ich meinem Sohn einen Exklusiv-Nachmittag biete, dann muss ich das den anderen beiden auch möglich machen und schwups habe ich 3 Nachmittag e unter der Woche, an denen ich Fremdbetreuung bräuchte

... Wir machen das immer mal wieder möglich, müssen aber immer schauen, dass die anderen beiden das dann auch bekommen. Erstens kommt sehr schnell von allen ein "UNFAIR!!" und zweitens ist es uns auch wichtig, dass wir nicht eines unserer Kinder bevorzugen...
Leider ist das wirklich mit 3en, die so eng beieiander sind, nochmal schwieriger. Ich wünschte, wir könnten das auch irgendwie einführen, aber in der Praxis gestaltet sich das sehr schwierig.
Liebe Grüße...
Hallo Nora!
Klar ist es mit 3 Kindern noch mal schwieriger! Sorry, das hatte ich gar nicht so bedacht.
Wir hatten damals ja eine komplett andere Ausgangssitution, nämlich die, dass ich (behinderungsbedingt) mit meinem jüngeren Sohn deutlich mehr Zeit verbracht habe als mit meinem älteren. Und auch, wenn mein älterer Sohn das vom Kopf her durchaus begriffen hat war es für ihn rein vom Gefühl her sicher oft schwer. Wie ich schon öfter geschrieben habe ist er derjenige, der emotional vieeeeel abhängiger von mir ist.
Daher hat sich bei uns auch nie die Frage gestellt, ob eines unserer Kinder bevorzugt wird. Mein älterer Sohn hat von klein auf mitbekommen, dass zu seinem Bruder die Frühförderin kommt, dass ich mit ihm zum HNO-Arzt, zur Horchi-Einstellung, zum Ohrstücke-fertigen und zum Audiogramm fahre. Dann kamen noch die Logopädin, die Ergotherapeutin, der Orthopäde und die Augenärztin dazu letztendlich noch die stationäre Horchi-Einstellung im 480km entfernten Innsbruck, wo wir alle 2 Monate 3 Tage weg waren. Daneben bin ich abends noch in Gebärdensprachkurse gefahren um mit meinem jüngeren Sohn kommunizieren zu können. Und ich war noch mit seinem Bruder einmal im Jahr auf einem Gehörlosentreff (bei einem war mein älterer Sohn auch dabei, es hat ihm aber gar nicht gut gefallen). Es war wirklich ein massives Ungleichgewicht in Sachen Aufmerksamkeit, und das war uns wohl bewusst. Trotzdem habe ich damals nicht gewusst, wie wir es "anders" machen sollten.
In unserem Fall war der Mama-Sohn-Nachmittag mit meinem älteren Sohn etwas, was wirklich NUR und EXKLUSIV für ihn war. Da wäre ich nienienie auf die Idee gekommen, das mit dem Bruder zusätzlich zu allen Terminen auch noch zu machen. Und einmal ist mein Mann exklusiv mit meinem Sohn 4 Tage ins Legoland gefahren und 2x war ich mit ihm jeweils 4 Tage in Berlin - ohne Bruder. Gott sei Dank waren meine Eltern auch immer wieder mal bereit, ihren älteren Enkel für ein paar Tage zu sich zu nehmen. Seinen Bruder haben sie sich nie zugetraut, und so war Oma-Opa-Zeit für meinen älteren Sohn auch Exklusiv-Zeit.
Heute erst habe ich meinen älteren Sohn wieder zu Oma und Opa (140km von uns entfernt) gebracht, wo er eine Woche seiner Sommerferien verbringen wird. Und ich habe auf der Fahrt auch meinen jüngeren Sohn mitgenommen, damit mein Mann mal wieder einen "kinderfreien Tag" hat. Mein älterer Sohn hatte anfangs echt die Panik, dass sein Bruder dieses Mal auch bei Oma und Opa bleiben könnte - da habe ich wieder mal gemerkt, wie wichtig ihm immer noch ist, endlich mal jemanden exklusiv für sich zu haben und nicht immer die ganze Aufmerksamkeit beim Bruder zu wissen.
Also nix für ungut wegen meinem Tipp zum Mama-Sohn-Nachmittag. Bei 3 gesunden Kindern, wo normalerweise keines bevorzugt wird, ist die Ausgangssituation sicher anders

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Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)