zweierpack hat geschrieben:Hallo,
mal eine ganz andere Frage: wie gehen Eure Kinder mit der Situation um? Spielen sie noch mit anderen Kindern? Haben sie ein Feriengefühl oder langweilen sie sich sehr?
Da meine Jungs praktisch nie mit anderen Kindern spielen ist bei uns nicht viel anders geworden als sonst

. Da bei uns aber nicht erlaubt ist, Personen außerhalb des eigenen Familienverbandes näher als 2 Meter zu kommen, würden sie auch nicht mit anderen Kindern spielen, wenn sie keine Autisten wären. Bei uns sind die Spielplätze übrigens alle geschlossen bzw. stehen Schilder davor, dass die Benutzung zur Zeit nicht erlaubt ist.
zweierpack hat geschrieben:Wir haben noch keine Arbeitsaufgaben von der Schule, und ich versuche sie jeden Tag mir ein paar Sachen auf Trab zu halten (Kopfrechnen, einfache englische Bücher lesen etc.)
Der Große hat schon Feriengefühl und sieht nicht ein, dass er was lernen soll, auch wenn die Schule geschlossen ist. Aber immerhin hat er mal ein Blatt mit Malrechnungen gemacht und einen Aufsatz über Schafe geschrieben.
Der Kleine macht seine Arbeitsblätter (die wir von den Schule bekommen haben) sehr motiviert und hat heute schon 5 davon erledigt. Außerdem hat er auf für mich auf dem Computer Arbeitsblätter mit Rechenaufgaben erstellt. Naja, schadet auch mir nicht

.
zweierpack hat geschrieben:Und inwiefern beschäftigt sie das ganze Thema? Meine beiden (10) wissen grundsätzlich die Fakten über das Virus etc. (Händewaschen, in Armbeuge niesen, man kann krank werden, aber eher gefährlich für ältere Menschen etc.).
Einerseits machen sie immer mal wieder dumme Witze über Corona (das können sie sowieso prima

), andererseits sind sie wieder in unser Bett eingezogen und Papa bekommt ganz viele Kuscheleinheiten bevor er morgens weg muss. ich glaube, sie merken genau, wie angespannt und auch teilweise ratlos wir Erwachsenen sind. Redet Ihr mit Euren Kindern darüber und wenn ja wie??
LG
Ich versuche zumindest, mit beiden Kindern darüber zu reden, wobei mir beim Kleinen wieder mal die Sprachbarriere einen Strich durch die Rechnung macht. Ich kann ausreichend gut Gebärdensprache um Alltagsdinge zu besprechen oder auch mal was zu diskutieren, aber bei vielen Vokabeln fehlen mir schlichtweg die Worte bzw. die Gebärden. Ich müsste so Begriffe wie "Pandemie" und "exponentiell" oder auch "Immunität" erst mal in Gebärdensprache KENNEN um sie dann meinem 7jährigen Sohn (der sie auch noch nicht kennt) ebenfalls in Gebärdensprache erklären zu können. Und das bei einer Blickkontaktspanne, die in guten Phasen gerade mal für 2-3 Sätze reicht

.
Daher weiß der Kleine im Moment nur, dass im Moment alle Schulen, Kindergärten, Gasthäuser (auch McDonalds!), Sehenswürdigkeiten und Spielplätze geschlossen habe, weil ein "böser Virus" da draußen unterwegs ist, der in der Spucke lebt. Mit kleinen Spucketröpfchen kann man andere anstecken oder angesteckt werden. Er weiß auch, dass man sich öfter (vor allem aber immer beim heimkommen) die Hände waschen muss, und dass man mehr Abstand zu anderen Menschen halten soll. Ebenfalls weiß er, dass wir zur Zeit wegen dem "bösen Virus" nicht U-Bahn fahren können (was wir sonst jedes Wochenende ausgiebig tun).
Mit meinem älteren Sohn rede ich mehr und offenes über das Virus, er versteht da halt schon deutlich mehr als sein Bruder. Ihm gegenüber gebe ich auch offen zu, dass mich die momentane Situation besorgt macht und dass ich auch nicht weiß, wie es in den nächsten Wochen und Monaten weiter gehen wird. Auch meine Mutter hat ihm am Telefon gesagt, dass nicht einmal sie und der Opa (beide über 70) was ähnliches schon mal erlebt haben.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)