Liebes Forum,
Ich lese seit Jahren mit und diskutiere auch sporadisch mit. Nun sind wir mit unserem (mittlerweile auch von einer Psychologin bestätigten) kognitiv hochbegabten Sohn im letzten Kindergartenjahr. Er wird im August 6 Jahre alt, daher war eine frühere Einschulung nie Thema bei uns. Er wäre auch emotional noch nicht so weit, da macht er gerade große Entwicklungssprünge. Kognitiv ist es aber natürlich unbedingt nötig, dass er im September mit der Schule anfängt. Leider ist er motorisch sehr schwach und schafft es nach wie vor kaum, einen Stift richtig zu halten. Das frustriert ihn auch sehr, und er vermeidet das auch so oft wie möglich. Er macht auch Ergotherapie, mittlerweile mit guten Fortschritten, doch wir machen uns Sorgen, dass er in der Volksschule - vor allem im ersten Jahr, wo ein Schwerpunkt ja auf dem Schreibenlernen liegt - sehr frustriert sein wird und seine Stärken überhaupt nicht zeigen können wird. Er hat ohnehin ein nicht sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein (wsl. halt auch, weil er die Dinge zu sehr hinterfragt).
Daher meine Frage an euch, welche Erfahrungen habt ihr mit der Einschulung, wer hat Erfahrung mit Mehrstufenklassen oder gibt es im Raum Wien - St. Pölten vielleicht eine Schule, die für ihn besonders geeignet wäre, von der ich noch nichts weiß?
Vielen Dank und liebe Grüße
Einschulung (Österreich)
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- Dauergast
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- Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24
Re: Einschulung (Österreich)
Hallo Springforelle!
In der Volksschule steht und fällt wirklich ALLES mit der Lehrperson. Egal, ob Mehrstufenklasse, Jahrgangsklasse oder Integrationsklasse, egal, ob außen "Montessori" oder "Waldorf" oder nur "städtische Schule" draufsteht. Du kannst an ein- und derselben Schule ein glückliches oder verzweifeltes Volksschulkind haben, je nachdem, in welcher Klasse und bei welcher Lehrperson es "landet".
Wenn du also die Möglichkeit hast, die Lehrperson, die dein Kind dann in den 4 Jahren Volksschulzeit begleiten soll, vorweg kennenzulernen, dann tu das! Bei Jahrgangsklassen werden die LehrerInnen, die jetzt eine 4. Klasse haben, im kommenden Schuljahr wieder eine erste Klasse übernehmen. Da kannst du dir z.B. am "Tag der offenen Tür" der Schule ein Bild davon machen. Du kannst auch bei deiner Wunschschule mal nach der Elternvertretung fragen. Da sind sehr wahrscheinlich engagierte Eltern dabei, die dir sagen können, welche Klasse sich am besten für ein kluges Kind mit feinmotorischen Schwierigkeiten eignet. Auch allgemeine Elternforen sind eine gute Informationsquelle (z.B. parents.at) was Schul- oder Lehrerempfehlungen angeht.
In der Volksschule steht und fällt wirklich ALLES mit der Lehrperson. Egal, ob Mehrstufenklasse, Jahrgangsklasse oder Integrationsklasse, egal, ob außen "Montessori" oder "Waldorf" oder nur "städtische Schule" draufsteht. Du kannst an ein- und derselben Schule ein glückliches oder verzweifeltes Volksschulkind haben, je nachdem, in welcher Klasse und bei welcher Lehrperson es "landet".
Wenn du also die Möglichkeit hast, die Lehrperson, die dein Kind dann in den 4 Jahren Volksschulzeit begleiten soll, vorweg kennenzulernen, dann tu das! Bei Jahrgangsklassen werden die LehrerInnen, die jetzt eine 4. Klasse haben, im kommenden Schuljahr wieder eine erste Klasse übernehmen. Da kannst du dir z.B. am "Tag der offenen Tür" der Schule ein Bild davon machen. Du kannst auch bei deiner Wunschschule mal nach der Elternvertretung fragen. Da sind sehr wahrscheinlich engagierte Eltern dabei, die dir sagen können, welche Klasse sich am besten für ein kluges Kind mit feinmotorischen Schwierigkeiten eignet. Auch allgemeine Elternforen sind eine gute Informationsquelle (z.B. parents.at) was Schul- oder Lehrerempfehlungen angeht.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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- Dauergast
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Re: Einschulung (Österreich)
Hallo,
in dem ersten Schuljahr wird noch sehr viel toleriert. Aus meiner Erfahrung, wird erst ab der 3. Klasse relativ schnelles und sauberes Schreiben gefordert.
Mein Sohn, 7. Klasse, steht immer noch auf dem Kriegsfuß mit allem, was mit Schreiben zu tun hat. Dabei spielt er gut Geige, und hat auch vor 2 Jahren mit Klavierangefangen. An Motorik liegt das nicht, sehr wohl aber an der Vermeidung, Komplexität der inneren Sprache, die sehr schwer so aufs Papier zu bringen ist, und nicht verstehen wollen, warum man überhaupt schreiben muss, wenn man das auch aufs Band sprechen/tippen kann.
in dem ersten Schuljahr wird noch sehr viel toleriert. Aus meiner Erfahrung, wird erst ab der 3. Klasse relativ schnelles und sauberes Schreiben gefordert.
Mein Sohn, 7. Klasse, steht immer noch auf dem Kriegsfuß mit allem, was mit Schreiben zu tun hat. Dabei spielt er gut Geige, und hat auch vor 2 Jahren mit Klavierangefangen. An Motorik liegt das nicht, sehr wohl aber an der Vermeidung, Komplexität der inneren Sprache, die sehr schwer so aufs Papier zu bringen ist, und nicht verstehen wollen, warum man überhaupt schreiben muss, wenn man das auch aufs Band sprechen/tippen kann.