mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

hochbegabt oder ADS oder beides?
Katze_keine_Ahnung
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

ich habe in einigen Armen Ländern Kinder mit schweren Ernährungsmängeln gesehen. Man braucht dafür kein Labor. Wenn man in Deutschland einen Mangel hat, dann liegt es m.E. nicht an der Nahrungszufuhr, sondern an der physiologischen Besonderheiten, und kann nicht durch die einfache Zugabe von Außen kompensiert werden. Was Vitamin D Mangel betrifft, sind die Werte sicher saisonal. Man kann nicht im Februar den gleichen Spiegel haben sollen wie in Juli.

Hier ist die offizielle Stellungsnahme der Ärzteschaft dazu:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... wei-Jahren
Meine3
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Meine3 »

@katze:

ich weiß nicht, wie ichs noch beschreiben soll...Beide Kinder wurden von Ärzten (klassisch schulmedizinisch ausgebildet) untersucht und es wurde Blut abgenommen. Festgestellt wurde bei beiden ein Vitamin D Mangel. Bei meinem Sohn ein leichter. Bei der Kleinen durch ihre chronische Erkrankung ein deutlicher Mangel. Diesen sollen wir, laut Ärzten, auch mit VitaminD Gabe von außen versuchen zu kompensieren. Beim Sohn meinte der Kinderarzt, dass man Vitamin D geben "kann" (nihct muss, aber ICH Habe entschieden, dass ich es tun werde aus o.g. Gründen), bei meiner Tochter war das vom Immunologen eine klare Anweisung, kein "wäre schön wenn". Rachitis hat sie übrigens nicht trotz deutlichem Mangel., aber durch ihre Erkrankung leidet sie häufig unter Gelenk- oder "Knochen"schmerzen.

Die Heilpraktikerin meinte wiederum, wir sollen Öl statt Vigantoletten geben, weil es dann besser aufgenommen wird vom Körper. Sie meinte auch, dass fast alle Nord- und Mitteleuropäer einen leichten Mangel an VItamin D haben, zumindest in den kalten Jahreszeiten.

Von MASSIVSTEN Mangelzuständen, die dann zu Rachitis und co führen, habe ich nicht gesprochen. Geringere "Nebenwirkungen" durch Mangel können schon durch einen leichten Mangel entstehen. Viele Menschen neigen hier in unseren Breitengraden im Winter zu Depressionen, was sicherlich auch was mit der geringeren Sonnenzufuhr zu tun hat. Auch Konzentrationsmangel und Schlafstörungen treten meines Erachtens gehäuft auf in der Bevölkerung und ist nichts ungewöhnliches und diese Symptome KÖNNEN durch das ausgleichen von Vitamin D gemildert werden.

Wenn ein Kind ohnehin schon diese Probleme hat, dann kann es doch nur helfen?? Schaden kann es doch nicht. Ich verstehe nicht, was dagegen spricht
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Meine3

Deine Kleine hat einen Grund warum für sie die Supplementierung nötig ist. Vielleicht hat dein Sohn den auch, aber es ist schlichtweg falsch zu sagen, dass alle Mitteleuropäer im Winter einen Mangel haben. Dann lägen die Normwerte falsch und nicht die Menschen. Denn die meisten Menschen sind gesund, und auch im Winter weder dauernd schlapp noch depressiv im klinischem Sinne. Eine geringfügig verminderte Lebenskraft im Winter könnte auch ganz natürlich sein während alles in der Natur sich ruht. ... aber zurück zum Anfang, Vitamin D Gabe wird nicht schaden. Es ging mir mehr um die Verlässlichkeit der alternativen Medizin und die für die Familie entstehenden Kosten (nicht so sehr finanzielle, sondern personelle) als um das Thema. Alternative Medizin und Privatleistungen der offiziellen Medizin ist ein großes Geschäft, auf dem viel und gerne verdient wird. Ich habe gerade einen kieferorthopädischen Kampf hinter mir und bin ganz beeindruckt von der Geschäftstüchtigkeit mancher Ärzte und ihrer Fähigkeit die Eltern zu überzeugen, dass dieses und jenes unbedingt nötig wäre, sonst...
Meine3
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Meine3 »

Nun...An Ritalin und co wird aber auch mehr als gut verdient. Im deutschen Gesundheitssystem wird dies zwar von der Krankenkasse getragen, aber letztendlich wollen alle Ärzte Profit machen (und helfen?!).

Ich habe auch nicht geschrieben, dass ALLE Mittel- und Nordeuropäer einen Vitamin D Mangel haben (in den kalten Monaten) , sondern dass VIELE einen leichten Mangel haben. Das ist übrigens auch nicht aus der Luft gegriffen, sondern das habe ich auch von schuömedizinisch ausgebildeten Ärzten. Und ich persönlich kenne sehr viele Menschen, denen die kurzen Tage und mieses Wetter ziemlich auf die Stimmung drücken. Damit meine ich nicht NUR weniger Energie, sondern tatsächlich auch leicht depressive Verstimmungen (oder auch stärkere).

Ich war noch nie beim Heilpraktiker, bislang haben uns die klassischen schulmedizinischen Ärzte aber schon oft enttäuscht. Von daher probieren wir das jetzt aus. Ich kenne einige im Bekanntenkreis, die auf Heilpraktiker schwören. Es ist keine Unsumme, eine Sitzung kostet 90 Euro
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Rabaukenmama
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Rabaukenmama »

Meine3 hat geschrieben:Nun...An Ritalin und co wird aber auch mehr als gut verdient. Im deutschen Gesundheitssystem wird dies zwar von der Krankenkasse getragen, aber letztendlich wollen alle Ärzte Profit machen (und helfen?!).

Ich habe auch nicht geschrieben, dass ALLE Mittel- und Nordeuropäer einen Vitamin D Mangel haben (in den kalten Monaten) , sondern dass VIELE einen leichten Mangel haben. Das ist übrigens auch nicht aus der Luft gegriffen, sondern das habe ich auch von schuömedizinisch ausgebildeten Ärzten. Und ich persönlich kenne sehr viele Menschen, denen die kurzen Tage und mieses Wetter ziemlich auf die Stimmung drücken. Damit meine ich nicht NUR weniger Energie, sondern tatsächlich auch leicht depressive Verstimmungen (oder auch stärkere).

Ich war noch nie beim Heilpraktiker, bislang haben uns die klassischen schulmedizinischen Ärzte aber schon oft enttäuscht. Von daher probieren wir das jetzt aus. Ich kenne einige im Bekanntenkreis, die auf Heilpraktiker schwören. Es ist keine Unsumme, eine Sitzung kostet 90 Euro
Naja, verdient wird an allen pharmazeutischen Produkten, das ist kein Geheimnis. Auch an Insulin und blutdrucksenkenden Medis wird verdient.
Es werden generell zu oft zu schnell und zu viele Medis verschrieben. Aber dass an Kopfschmerztabletten, Antidepressiva, unnötig verordneten Antibiotika und vielen komplett unnötigen Nahrungsergänzungsmitteln verdient wird, stört wesentlich weniger Leute als dass an MPH-Medikamenten verdient wird... vor allem sind die Menschen, die sich daran stören, in erster Linie solche, die ADHS ohnehin als Zivilisationskrankheit sehen, die durch zu viel Medien und zu wenig Bewegung "herangezüchtet" wurde und Eltern, die sich für Ritalin entscheiden, sind dann schnell in der Schublade, ihre Kinder mit Drogen "ruhigzustellen" :evil: . Den Leidensdruck der Kinder selbst sieht keiner.

Das ist jetzt kein Pladoyer für MPH-Medikamente. Ich bin von dem Zeug alles andere als begeistert, damit ich das hier noch mal klarstelle. Aber ich weiß, was es heißt, täglich mitzuerleben, wie ein Kind massiv unter seiner Störung leidet. Und mein Stolz, dieses oder jenes "doch nicht zu brauchen" ist im Laufe der Jahre mit zwei besonderen Kindern , einfach dahingeschrumpft. Keines meiner Kind bekommt MPH-Medikamente, aber wenn sie z.B. meinem älteren Sohn nur einen Teil seines Leidensdruckes nehmen würden, würde ich sie ihm geben. Es geht um nicht mehr oder weniger als die Wahl zwischen einer unglücklichen und einer zumindest teilweise glücklichen Kindheit.

Tatsächlich hilft Ritalin meinem Sohn nicht. Das weiß ich, weil wir es ausprobiert haben. Und wir probieren immer noch, in der Hoffnung, etwas zu finden, was hilft. Nicht nur mit Medis, auch mit Homöopathie, Neurofeedback, Kinderpsychologe und sehr wohl auch angepasster Ernährung. So verzichten wir beim Kochen weitgehend auf Farbstoffe, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Das ist gar nicht so einfach wie es sich anhört, weil die vom Puddingpulver bis zum Suppenwürfel überall drin sind.

Was Vitamine betrifft so ist mir der in unseren Breiten nicht so seltene Vitamin-D-Mangel zwar ein Begriff, aber nicht in Zusammenhang mit ADHS. Natürlich macht es Sinn, wenn hier ein nachgewiesener Mangel besteht, diesen auszugleichen. Aber auf die ADHS hat das meines Wissens nach keine Auswirkung. Und auch der Zusammenhang zwischen depressiver Stimmung an lichtarmen Wintertagen und Vitamin-D-Mangel ist mir nicht geläufig.

Tatsächlich sind es vor allem die B-Vitamine, die bei ADHS mildernd wirken sollen, und wo man auch nicht viel falsch machen kann, weil eine Überdosierung kaum möglich ist, da überschüssige B-Vitamine vom Körper über die Darmwand resorbiert werden.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Katze_keine_Ahnung
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Wie gut das deutsche Gesundheitssystem eigentlich ist, spürt man besonders deutlich, wenn man sie nicht hat. Schlechte Ärzte gibt es überall auf der Welt, aber der Umfang der Leistung die die gesetzliche Krankenkasse übernimmt ist sehr beachtlich. Wenn die Kassen bestimmte Leistung nicht übernehmen, ist es schon ein starker Hinweis drauf, dass die der Sinn der Maßnahmen nicht belegt ist. Unser Kinderarzt verschreibt auch hömeopathische Mitteln, aber nur als Ergänzung zu der offiziellen Medizin. Ich habe sie selber hergestellt, ich weiß das die Spuren von früher vorhandenen Molekülen nicht wirken können, daher werde ich sie nicht nehmen. Aber wenn das jemandem hilft, die Krankheit des Kindes besser zu verabreten, warum nicht? Für mich fällt das in den Bereich Seelensorge und Placebowirkung. Meine Großen wurden in einem anthroposophischen Krankenhaus geboren, das nach dem gleichen Prinzip funktionierte wie der Kinderarzt- offizielle Medizin plus die Alernative. Ich war sehr zufrieden. Viel zufriedener als mit der Uni-Klinik. Ich wäre da aber sofort rückwärts rausgegangen, wenn sie mir erklärt hätten, dass sie mit der modernen Medizin nicht einverstanden sind.

Ich sehe es so wie Rabaukenmama. Vitamin D kann man supplementieren, genauso wie die B-Gruppe... Aber man darf sich nicht eine significante Wirkung auf ADHS erhoffen und es als Ersatz zur MPH und den anderen noch stärkeren Psychopharmaka sehen. Das funktioniert nicht. Es wäre zu einfach. Das würde dann jeder machen. Man braucht dafür nicht mal ein Rezept. Wie gesagt, ich habe das alles durchprobiert, und ich nehme selber ab und zu die B-Tabletten von Aldi. Dann brauche ich weniger Kaffee.

Man muss MPH nicht nehmen, man kann auch seine Wege finden ohne zu leben. Mein Großer ist ohne ausgekommen, weil er im kritischen Alter überhaupt nicht in der Schule war. Als er mit 12 wieder in die Schule einstieg, haben seine Reife und die Fähigkeit zur Impulskontrolle deutlich zugenommen. Dadurch, dass er keine Peergroup in herkömmlichen Sinne hatte, hat auch sein Selbstwert nicht gelitten und durch viel Freiheit wurden unsere Nerven auch verschont. Daher glaube ich, dass es in dem Gedanken deines Mannes, dass man durch Schulwechsel was gewinnen kann, auch ein wahrer Kern stecken könnte. Aber nur dann, wenn es auf Dauer ein Alternativsystem ist, die viel Freiheit bietet und jeden mit Respekt begegenet.

Bekommt ihr aufgrund der Diagnose einen Schulbegleiter?
Rabaukenmama
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Rabaukenmama »

Meine3 hat geschrieben:@Rabaukenmama

du siehst unsere Beziehung falsch, was wohl
daran liegt, dass du uns nicht kennst. Nochmal: wir haben eine Regel bei Znstimmigkeiten, nämlich, dass derjenige Vetorecht hat, der mehr Sorge oder Ängste bezüglich der Sache hat.

„Plattes“ Beispiel: mein Mann würde die Kinder mit Feuer spielen lassen, ich habe aber Angst. Ergo: die Kinder dürfen nicht mit Feuer spielen.

Im
Falle der Medis (Stand JETZT): ich würde es eventuell jetzt schon probieren, mein Mann hat Ängste. Ergo: momentan versuchen wir keine Medis.

Das heißt aber BICHT, dass automatisch SEIN Wunsch des Schulqechsels umgesetzt wird, denn da bin ich wiederum dagegen. Ergo: es findet kein Schulwechsel statt.
Ich respektiere natürlich eure Familienregeln, aber mir kommen sie trotzdem seltsam vor, weil anscheinend alle für alles und nichts gleichzeitig "zuständig" sind. Wenn ich dich richtig verstanden habe (wenn nicht korrigiere mich bitte) dann bleibt alles beim Status Quo, solange ein Veto des Partners da ist.

Auf unsere Alltagssituationen umgelegt würde das bedeuten, wenn mein Mann bisher einverstanden war, im Urlaub ins Familienhotel zu fahren, aber dann meint, er wolle doch mal ans Meer, fahren wir trotzdem so lange ich ein Veto einlege weiter ins Familienhotel. Ich habe für das Beispiel bewusst ein Thema (Urlaub) gewählt, welches uns beide gleichermaßen betrifft. Da wäre für mich halt der gerechtere Kompromiss, entweder gar nicht auf Urlaub zu fahren oder abwechselnd ins Familienhotel und ans Meer. Beim bisherigen Weg zu bleiben, obwohl es nur einem damit gut geht, würde ich subjektiv als ungerecht empfinden. Daher würde ich mich in dieser fiktiven Situation vermutlich um einen ECHTEN Kompromiss bemühen, auch wenn es eigentlich gegen meinen Willen geht. Sprich: ich würde aus Gerechtigkeitssinn und Harmoniebedürfnis nachgeben. Da mein Partner in der Hinsicht ähnlich tickt wie ich würde er vermutlich umgekehrt dasselbe tun. So gesehen ein durchaus brauchbares Konzept.

Diese Regeln funktionieren aber in der Praxis nur, wenn entweder beide dasselbe Gerechtigkeitsemfpinden und Harmoniebedürfnis haben, oder wenn einer immer wieder auf seine eigene Meinung verzichtet (und sich diesen Verzicht dann eventuelle "schön redet", um besser damit leben zu können).

Tatsächlich ist es zumindest bei uns in der Familie aber so, dass jeder seine "Zuständigkeiten" hat. Manche Sachen sind gemeinsame Zuständigkeit, z.B. Urlaubsplanung , Freizeitgestaltung, Renovierungsarbeiten in der Wohnung oder auch alltäglichere Dinge wie z.B. einkaufen, kochen und sauber machen. Das sind die Themen, wo wir uns regelmäßig austauschen müssen, damit sich jeder gleichermaßen einbringen kann. Wobei sich hier auch schon einige spezielle Zuständigkeiten eingeschliffen haben. So bin ich z.B. diejenige, die regelmäßig alle Betten frisch bezieht und mein Mann ist derjenige, der die Wohnung saugt.

Dann gibt es Dinge, wo jeweils einer von uns zuständig ist. Mein Mann ist z.B. für unser Familienauto, unsere Elektrogeräte (ausgenommen den Stand-PC) und sämtliche Versicherungen zuständig. Ich bin in erster Linie für die Kinder zuständig. Das war nicht immer so, weil mein Mann und ich uns die Elternkarenz ja geteilt haben. Da war dann immer derjenige für die Kinder zuständig, der die meiste Zeit mit ihnen verbracht hat. In der Praxis hat sich durch verschiedene Umstände (unter anderem Arbeitszeiten) so ergeben, dass das schon seit längerer Zeit ich bin. Ich bin diejenige, die mit den Schulen in Kontakt ist, die sich hauptsächlich um Kleidung, Essen und Freizeitgestaltung der Kinder kümmert, und auch diejenige, die von den Kindern bei Schwierigkeiten oder auch Freuden jeglicher Art Haupt-Ansprechperson ist. Ich bin auch diejenige, die mit den Kindern Arzt- und Therapiebesuchen macht und die bei schulischen Dingen und Freundschaftspflege - wo möglich - unterstützt. Dadurch, dass ich die hauptsächliche Arbeit und Verantwortung habe, zählt meine Meinung in Bezug auf die Kinder betreffende Entscheidungen auch mehr als die meines Mannes. So, wie mein Mann entscheidet, zu wem er unser Auto zum Service stellt, welche Winterreifen wir nehmen, und wann es Zeit ist, ein neues Auto zu kaufen und welches das Richtige ist.

Das heißt jetzt nicht, dass ein Partner zu den Zuständigkeiten des anderen Partners keine Meinung haben oder nicht "dagegen" sein darf. Aber mein Wort hat beim Kauf eines neuen Autos schlichtweg deutlich weniger Gewicht als das meines Mannes, der das Auto zu 95% der Zeit nutzt. So, wie das Wort meines Mannes bei die Kinder betreffenden Entscheidungen weniger Gewicht hat, weil die Arbeit mit den Kindern zu mindestens 80% in meine Zuständigkeit fällt. Natürlich könnte einer von uns trotzdem gegen die Entscheidungen des anderen sein, aber bei uns ist dann schon von vorne herein klar, dass die letzte Entscheidungsgewalt beim "Zuständigen" liegt.

In der Praxis fällt mir dazu die (schwere) Entscheidung ein, unseren jüngeren Sohn ins Internat zu geben. Mein Mann hatte dabei gar kein gutes Gefühl, hat mir aber diese Entscheidung überlassen, weil sie in meine Zuständigkeit gefallen ist. Der Leidensdruck lag damals in erster Linie bei mir, daher habe ich damals entschieden, den Kleinen erst mal für ein Probemonat ins Internat zu geben, um zu schauen, wie es uns allen damit geht. Und es war schon nach diesem einen Monat klar, dass es wirklich ALLEN Familienmitgliedern damit besser geht. Daher konnten wir dann die gemeinsame Entscheidung treffen, die Unterbringung im Internat beizubehalten.

Meine3 hat geschrieben: Was passiert stattdessen?

Wir werden einen Ostheopathen und eine Heilpraktikerin aufsuchen. Wir machen eine Familirntjerapie, Sohn macht Verhaltenstherapie, wir versuchen Zappelin, VitaminD und co. Er ernährt sich für ein 8jähriges Kind recht gut: Süßes in Maßen, kein Fleisch (selbstgewählter Vegetarier seit er 4 ist),
Linsen, Hafeflocken, Obst (da isst er reichlich und fast alles) , Knoblauch, Avocado, Kresse, Bohnen, Pilze, Mais, Tomaten, Karotten, Gempsesuppen, Olivenöl, Hirse, etcpp. Aber auch gern Butter, Salz und Laugenbrötcheb und Nudeln (gibt schlimmeres Essverhalten). Dennoch lassen wir hier nichts unversucht.

Währenddessen bearbeite ich meinen Mann, so dass er wahrscheinlich früher oder später einen Versuch mit Medis nachgeben wird. Er ist anfangs immer sehr „dagegen“. Das macht seinen Charme aus... Es ist oft ein Kampf, aber letztendlich kann ich mich durch meine Geduld in Erziehungsfragen meist durchsetzen, dauert nur leider oft länger, als würde ich die Dampfhammer-Methode anwenden.

Mein Mann wollte auch KEINE Kinder. Ich habe ihm keins „untergejubelt“, sondern einfach Gefuld gehabt und in vielen Gesprächen und Besuchen bei meinen tollen Nichten/Neffen überzeugt....

Gut Ding will Weile haben und NOCH oder grade im Monent eilt es nicht mit den Medis, da im
homeschooling kein/kaum Druck durch die Schule gemacht wird
Das meinte ich auch in einem der vorigen Beiträge: wenn ohnehin absehbar ist, dass dein Mann in näherer Zukunft mal dem Versuch der Medikation zustimmt, dann kann es durchaus der bessere Weg sein, nicht vehement auf der sofortigen Durchsetzung des eigenen Standpunktes zu beharren. Nur kenne ich leider einige Familien, wo es komplett anders gelaufen ist, sich die Fronten für bzw. gegen den Versuch von Medis immer mehr verhärtet haben und die Beziehungen dann auch auseinander gegangen sind, OBWOHL die Mutter sich jahrelang hauptsächlich nach dem Willen des Vaters gerichtet hat. Ich will da bei euch aber nichts reininterpretieren.

Insgesamt sind deine Argumente mit dem Entscheidungsveto des jeweils anderen für mich nur "in sich" schlüssig. So finde ich z.B. das Argument "mein Mann hat Ängste, ergo versuchen wir keine Medikamente" nicht tatsächlich aufrechenbar mit dem Argument "ich habe Bedenken in Sachen Schulwechsel, ergo findet kein Schulwechsel statt". Bisher kam es so rüber als wäre die Einstellung deines Mannes "Lieber Schulwechsel als Medikamente" - also als wären diese beiden Entscheidungen aneinander geknüpft. Mir schien es so, als wäre es deinem Mann "wert", euren Sohn die Schule wechseln zu lassen, wenn sich dadurch ein Medikamentenversuch umgehen lässt. So, als würde er den Schulwechsel als Alternative zu Medikamenten bevorzugen, ohne sich darüber im klaren zu sein, dass die Schwierigkeiten an einer anderen Schule sehr wahrscheinlich nicht besser werden.

Dass bei euch tatsächlich UNABHÄNGIG vom Versuch einer Medikation, ernsthaft ein Schulwechsel im Raum steht, habe ich nicht mitbekommen. Kann ich das jetzt so verstehen, dass sich dein Mann bereits erkundigt hat, welche Schule sonst noch für euren Sohn in Frage kommen könnte, und dort auch schon Kontakt aufgenommen hat? Gibt es an einer anderen Schule Ansprechpersonen und besteht grundsätzlich Offenheit, deinen Sohn aufzunehmen? War einer von euch schon mit eurem Sohn eine in Frage kommende andere Schule anschauen, oder ist das konkret geplant, wenn die Corona-Situation es wieder zulässt?

Oder darf dein Mann sich da gar nicht erkundigen, wegen deinem Veto? Und darfst du dann betreffend Medis überhaupt Gespräche mit dem KJP oder sonst einem Experten führen, oder verbietet das das Veto deines Mannes? Sorry wenn ich blöd frage, ich will dich weder aufstacheln noch zu einer Rechtfertigung bewegen, ich will mich nur auskennen :fahne: .

Edit: der Vergleich Medi-Versuch und Schulwechsel hinkt auch insofern, weil die MPH-Medikamente eine begrenzte Wirkdauer von einigen Stunden haben und im Versuchsstadium auch problemlos jederzeit wieder abgesetzt werden können. Ein Schulwechsel ist für alle Beteiligten wesentlich mehr Aufwand und auch nicht so locker-lässig rückgängig zu machen. Ihr habt ja schon beim versuchten Klassensprung deines Sohnes gesehen, was da dran hängt, und das war noch innerhalb derselben Schule.
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Meine3 »

Hallo Rabaukenmama,

nein, es ist nicht so, dass sich parallel zu unseren Voten niemand erkundigen "darf" :roll: . Im Gegenteil: wir erwarten sogar vom Gegenüber, dass er sich AUCH über das Thema, dass dem anderen wichtig ist, informiert, in der Zeit, in der keine der beiden Lösungen umgesetzt wird! Sprich: ich erkundige mich über Schulen (er ja sowieso, weil er das für sinniger hält, als MEdis zu versuchen), er informiert sich über Medis oder lässt sich darauf ein, dass ich ihn informiere (während ich das ohnehin tue). In der Zwischenzeit gibt es Lösungsansatz Nummer 3. Das ist im übrigen auch wirklich keine unübliche Art und Weise Probleme anzugehen, dass man, wenn man sich nicht auf den Vorschlag des anderen einlassen kann, dann erst einmal GEMEINSAM nach einem 3. Lösungsansatz sucht :gruebel: . Und unlogisch finde ich sie auch keineswegs, sondern eben diplomatisch. Bei zwei Stimmen gibt es eben manchmal keine Mehrheit, so ist das eben.

Und bei UNS war es bislang bis jetzt immer so, dass ich mich durchsetzen konnte (auf Dauer). Sei es das aufsuchen einer Psychologin, das erneute Testen, unzählige Alltagssentscheidungen (bei den meisten wird mein Mann garnicht gefragt), das erneute anrollen der Diagnostik, etcpp. Gegen all das war mein Mann erst einmal und zwar auch vehement, weil seine Meinung zu Ärzten, Medikamenten und "Seelenklempnern" sehr vorurteilsbehaftet sind und er da ei Trauma hat. Angst ist kein guter Ratgeber, da hast du Recht. Aber mit Gewalt etwas durchsetzen halte ich auch für weniger richtig, als dem Menschen mit den Ängsten Zeit zu geben, sich mit dem Thema in seinem Tempo auseinander zu setzen. Und ja: wäre ich allein, hätte ich MEINE Vorstellungen schneller umsetzen können und das wäre vielleicht auch für das Kind in einigen Fällen besser gewesen. Aber ich bin nicht allein mit meinen Kindern und froh drum! Auch wenn es manchmal leichter wäre Entscheidungen umzusetzen.

Nichts desto trotz sind meine Entscheidungen letztendlich durchgesetzt worden, weil mein Mann eingesehen hat, dass es die richtigen sind. Also sorge dich nicht. Da gibt es sicherlich andere Fälle, aber ich bin kein dummes Hausmütterchen, dass vor dem Mann kuscht, nur weil er der Mann ist. Wir haben eine Beziehung auf Augenhöhe, auch wenn DU das anders interpretierst, weil IHR eure Zuständigkeiten anders oder strenger aufgeteilt habt oder anders Entscheidungen fällt.

Das sich meine Meinung durchsetzt, wird im Falle der Medis wahrscheinlich nicht anders sein. Denn ich habe nunmal Recht ;) und viele, viele Stimmen auf meiner Seite, Stimmen von Menschen, die Ahnung haben, weil sie Betroffen sind oder weil sie Ärzte, Therapeuten oder ähnliches sind.

Und WENN es dieses Mal anders kommen sollte, so wäre es nicht so, dass ich mir vorwerfen lassen müsste, dass ich mich ja ständig "unterbuttern" lasse, denn normalerweise behalte ich Recht ;) , nicht mein Mann. Aber wenn ich merken würde, dass die Notbremse gezogen werden MUSS und Medis der einzige und jetzt nötige Weg sind, dann würde ich mich auch über ihn hinweg setzen. Aber doch nicht JETZT. Wir haben noch nicht mal eine schriftliche Diagnose! :fahne: Sondern nur den dringenden Verdacht und mündlich ausgesprochene Diagnose.

Wir haben hier auch Zuständigkeiten verteilt. Die Erziehung aber eben nicht. Da ist mein Mann zu engagiert, zu interessiert und zu involviert, als dass ich ihn da komplett rauslassen könnte oder wollte. Und in sehr vielen Dingen gehen wir hier auch konform. Lediglich wenn es um das Thema Ärzte und Medikamente geht, eben nicht. Und das ist aber das, was DU hier mit bekommst ;), weil es vorrangig um diese Entscheidungen ging in der Vergangenheit.
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Rabaukenmama
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Re: mein Sohn hat ADHS, nun offiziell...

Beitrag von Rabaukenmama »

@Meine3: Danke für deine Erklärung. Sorry auch, es war und ist nicht meine Absicht dich gegen deinen Mann aufzuhetzen und ich habe dir auch (nicht mal im Gedanken) unterstellt, ein dummes Hausmütterchen zu sein, das vor dem Mann kuscht :fahne: . Das Konzept, wesentliche Dinge die Kinder betreffend nicht selbst entscheiden zu dürfen, auch wenn man die Hauptverantwortung für die Kinder hat, kenne ich nur bisher nicht. Aber meine Fragen sind im Prinzip komplett mit deiner Aussage, dass letztendlich immer das geschehen ist, was du wolltest, beantwortet ;) .

Wir sind hier gerade in einer Situation, wo der Schule offensichtlich nicht klar ist, dass die Kombi ADHS und Autismus eine Behinderung ist, die das Verhalten beeinträchtigt. Sonst hätte mein Sohn im Halbjahreszeugnus nicht ein „wenig zufriedenstellend“ als Betragennote. Das kann nur am Maßstab neurotypischer Kinder von der Lehrerkonferenz (wo ALLEN die Behinderungen bekannt sind!) so entschieden worden sein :evil: .

Erinnert mich daran, als mein gehörloser Sohn im Halbjahreszeugnis der ersten Klasse Grundschule NACH SONDERSCHULLEHRPLAN eine 2 im Fach „Musikerziehung“ bekommen hat. Da meinte ich auch „Wenn er objektiv nach den Kriterien hörender Kinder beurteilt werden würde, dann müsste er eine 5 bekommen, wenn man seine Gehörlosigkeit voll berücksichtigen würde ein „nicht beurteilt“, aber was soll eine 2 (bei sonst lauter 1er)?“.

Ich habe das damals angesprochen (ohne eine befriedigende Antwort zu bekommen) und werde es auch jetzt, bei der Betragennote meines älteren Sohnes, ansprechen. Wobei es mir nicht wert ist, für eine Änderung oder Aufhebung der Note zu kämpfen. Niemand interessiert eine Musik– oder Betragennote im Halbjahreszeugnis. Aber bei meinem älteren Sohn zeigt diese Note MIR, dass da wenig Wissen um die Art seiner Behinderung vorhanden sein muss.

Klar, man kann auch einem qUerschnittgelähmten Kind eine 4 im Sportunterricht geben, aber da ist jedem, der das mitkriegt, völlig klar, dass es eine Ungerechtigkeit ist. Hier sind die Lehrer aber anscheinend der Ansicht, dass mein Sohn doch an seinem zugegeben oft unpassenden Verhalten „Schuld“ ist. Und obwohl mein Sohn selbst seine Betragennote als gerechtfertigt betrachtet, will ICH nicht, dass ihm das so vermittelt wird.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Katze_keine_Ahnung
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Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Zu dem Bild des Problems von der Seite des Lehrers. Der Kleine hatte heute sein halbjahres Gespäch. Die Lehrerin hat mit ihm das Ziel vereinbart: "Ich lerne mich besser zu konzentrieren!" So einfach ist das: ich setze mich auf den Stuhl, und lerne mich zu konzentrieren. Ich würde gerne mit der Lehrerin auch ein Ziel vereinbaren: "ich lerne wenigstens ein bisschen Pädagogik!".
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