Jessica...

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
heinerprahm
Dauergast
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Re: Jessica...

Beitrag von heinerprahm »

littleangel hat geschrieben:
Ist das normal mit Anfang-Mitte 4 ?
@ Anja

Normal ist immer eine Frage des Betrachtungswinkels...

z.B. unsere Tochter kann (besser mag) immer noch nicht "richtig" sprechen (auch wenn ihr letztens ein sehr deutliches "Mama, Bitte Arm" wohl so "rausgerutscht" ist) aber wir haben eine Tüte von diesen Bahlsen Lebkuchen Keksen gekauft, sie hat da 2 A und 2 M herausgezogen und sortiert und dann überaus entzückt "Mama" gerufen. Sie sitzt hier bei der Essenszubereitung und legt Möhren über einander und sagt dann "A" oder SSS (für X) (was auch stimmt) … Meine Frau hat dann mit den Keksen den Namen unsere Tochter hingelegt darauf gezeigt und sie sagte dann "Du" … was in ihrer Sprachwelt "Ich" bedeutet. Vor drei Wochen stand sie fest entschlossen an der Wand mit einem großen Filzmalstift und malte ein großes O (sehr zur "Freude" meiner Frau), ich fragte dann: "und wie geht ein kleines O" da malt sie neben dem Großen O ein Kleines o und blinzelte meine Frau an, hielt die Hand vor den Mund und sagte dann "opa" (was wir gebrauchen, wenn jemand mal z.B. rülpst) … sie ist jetzt 21 Monate alt.

Liebe Grüße
Heiner
Winnie
Dauergast
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Re: Jessica...

Beitrag von Winnie »

Meine Tochter ist zum Beispiel geistig zurückgeblieben. :mrgreen: Nee, im Ernst, was sie so alles kann und weiß, das weiß sie wahrscheinlich nur selber, denn man erfährt es entweder nur durch Zufall oder man muss es ihr wirklich aus der Nase ziehen.

Aber eines kann ich ganz sicher sagen, da ich ja nun mit einigen Leuten darüber gesprochen habe: Dieses ganze Buchstaben-Lesen-Schreiben-Rechnen-Ding ist kein verlässlicher Hinweis auf die Intelligenz.

Allerdings kann ich dir ein Beispiel geben: Amelie hat mal bei der Besprechung mit der Kindergartenleiterin gesagt, dass es in ihrem Kindergarten auch immer so laut ist, weil die Eingangstüren so hoch sind. Sie hat also herausgefunden, dass die Lautstärke mit der Größe des Raumes zu tun hat. Im Kindergarten ist der Flur ungefähr 4 Meter hoch, die Glasfront an der Eingangstür entsprechend 3 x 4 Meter. Als wir den Kindergarten gewechselt haben, hat sie gesagt, sie wusste gleich, dass es dort viel ruhiger ist, weil die Türen am Eingang auch kleiner sind. Frag mich nicht nach den Fachbegriffen, aber irgendwie ist das im Gehirn eine mathematische Leistung, für die ein Gehirn mit 4 Jahren normalerweise noch nicht bereit ist, weil da noch ein paar Entwicklungsschritte fehlen.
Trotzdem kann sie nicht bis 100 zählen und sie hat nun einmal überhaupt nicht das Bedürfnis, das zu lernen.

Man muss sich bei Kindern auch die Mühe machen, jenseits der Oberfläche zu schauen. Die Gedanken sind nun einmal frei und die Kinder liefern uns nicht auf Kommando die Hinweise, die wir brauchen, um sie einzuordnen. Und als Laie kann man sowieso die meisten Sachen nicht richtig deuten. Da braucht es schon ein geschultes Auge, um solche Feinheiten zu erkennen. Du musst dir immer vor Augen halten, dass dein Kind Begabungen haben kann, die in diesen jungen Jahren einfach noch nicht abgefragt werden können, zumal wenn das Kind noch nicht richtig spricht. Vielleicht wird es später mal über eine grandiose Rhetorik verfügen, was du aber jetzt noch nicht merken kannst.

Je mehr mir irgendwelche Leute erzählen wollen, dass meine Tochter gar nicht so begabt sein kann, weil die entsprechenden "Beweise" fehlen, desto mehr bekomme ich eine Ahnung davon, wieviele Vorurteile über dieses Phänomen kursieren. Denn sowas wie oben beschrieben kann ich auch nur in solche einem Forum hier erzählen. Im normalen Leben würden die Leute alle sagen, Amelie redet wirres Zeug. Dabei ist es nur so sonderbar, weil sie die Dinge, die in ihrem Kopf passieren, nicht mit den richtigen Worten ausdrücken kann. Als Erwachsener würde man sagen, dass die Akkustik im Kindergarten schlecht ist und jeder wüsste, was gemeint ist.

@alibaba: Warum schreibst du, dass deine Tochter in einem perfekten Schwimmstil schwimmt? Was willst du damit sagen? Ist es deswegen so besonders aussagekräftig, weil man dafür ein Abzeichen bekommt? Vielleicht ist das für viele Kinder gerade eine Grund, dass sie gar keinen Spaß mehr am Schwimmen haben, weil sie dabei permanent beobachtet, gemessen und verbessert werden. Ist deren kongnitive Entwicklung dann schneller oder langsamer?
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
littleangel
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Re: Jessica...

Beitrag von littleangel »

Guten Morgen,
ich hab gestern im Kindergarten angefragt wie es denn mit einem Integrationsplatz aussehen würde,doch leider sind in unserem Kindergarten keine Plätze mehr frei.Mir hat gestern eine Mutter gesagt ich solle sie mal im SPZ untersuchen lassen,das da viele verschiedene Ärzte sitzen.

LG
Anja
alibaba

Re: Jessica...

Beitrag von alibaba »

Winnie hat geschrieben: @alibaba: Warum schreibst du, dass deine Tochter in einem perfekten Schwimmstil schwimmt? Was willst du damit sagen? Ist es deswegen so besonders aussagekräftig, weil man dafür ein Abzeichen bekommt? Vielleicht ist das für viele Kinder gerade eine Grund, dass sie gar keinen Spaß mehr am Schwimmen haben, weil sie dabei permanent beobachtet, gemessen und verbessert werden. Ist deren kongnitive Entwicklung dann schneller oder langsamer?
Keine Ahnung Winnie. Die meisten Kinder in dem Alter schwimmen gar nicht oder wenn, dann im Hundepaddelstil. Worauf ich aber hinaus wollte, ist, das ja die Schwimmbewegung, also die richtige Technik, mit der Hirnreifung in einen Zusammenhang gesetzt/gebracht wird. Das Gehirn muss die Arm- und Beinkoordination steuern, es muss soweit sein. Es gibt bereits Studien die belegen, das bei motorisch schnell entwickelten Kindern, auch die Kognition schneller entwickelt ist. Das habe ich auch schon bei Helga Simmchen im Buch über hb Kinder gelesen, die darüber so ihre eigenen Erfahrungen gesammelt hat und eindeutig da einen Zusammenhang auf wissenschaftlicher Basis feststellen konnte. Die Kinder, die ich persönlich kenne und die auch klug sind, sind ebenfalls in der Grobmotorik sehr weit entwickelt.

Ein Abzeichen bekommt man als Ansporn und nicht weil man den Schwimmstil perfekt beherrscht. Und mit jedem Abzeichen mehr entwickelt Tochterkind einen immer höheren Drang nach mehr. Gemessen, beobachtet und verbessert werden wir ja überall. Schon im Kiga. Das dass ein Grund für NichtmehrSpaßhaben sein soll, das glaube ich nicht. Spaß am Tun hat man nur nicht, wenn man in aller Regel dazu gezwungen wird. so nach dem Motto, alle machen mit 5 Jahren einen Seepferdchenkurs, dann mach du auch mal, obwohl Kind Wasser hasst. Und nur weil alle das jetzt so machen, die Eltern das dann eben auch so machen, ohne Rücksicht auf das wollen der Kinder zu nehmen. Ein Kind ohne seinen Willen zum schwimmen zu bewegen, das wird wohl nie funktionieren.


LG
Koschka

Re: Jessica...

Beitrag von Koschka »

Hallo,

die sache mit der motorik bestätige ich auch. mein sohn ist motorisch sehr weit voraus. und hat auch ein mathematisch aufgebautes Gehirn. nur was der grund und was die folge ist weiß ich echt nicht. ich weiß auch, dass es SEHR begabte kinder gibt die motorisch so zurück sind, dass sie sich nicht mal anziehen können.

LG
Koschka
sinus

Re: Jessica...

Beitrag von sinus »

Hallo, da hab ich einen interessanten Link. Habe ich grad gestern gefunden, weil ich danach gegoogelt habe, ob es "normal" ist, dass Tochterkind mit 23 Monaten schon rechts und links unterscheiden kann :)
Das habe ich letztens durch Zufall beim Laufradlernen entdeckt!

http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_ ... s_699.html

Bei uns passt einiges aus dem Artikel, sie ist motorisch sehr fit und denkt für mich mitunter überraschend komplex... sprechen tut sie wie ne drei- bis vierjährige ("Bitte noch einen Maulwurf malen, der aus der Erde rausguckt!"), Buchstaben kennt sie auch schon ein paar. Zählen tut sie zwar nicht ganz richtig, sie lässt immer die drei weg, aber als sie neulich Da Vincis Proportionsstudie (Mann im Kreis) gesehen hat, bemerkte sie dann trotzdem richtig: "Der hat vier Beine!"

Am Rande: ich habe neben angeborenem Intellekt auch noch eine ganz persönliche Theorie, wieso Kind sich so gut entwickelt: wir haben von der ersten Woche an bis ca. 6, 7 Monaten täglich 20 minuten Babymassage gemacht, und zwar richtige Massage, nicht Streichelei. Ich hatte ein Buch geschenkt bekommen, da ging es um eine nepalesiche Massagetechnik. Darin stand, dass die Kinder, bei denen das gemacht wird, schneller sprechen lernen und sich insgesamt sehr gut entwickeln.
Bei uns trifft das zu! Und so ein wenig passt es auch zum erwähnten Artikel.

Wenn man mal auf die übergeordnete Seite geht, findet man man da unglaublich viel interessanten Lesestoff!
Auch zum Thema Hochbegabung gibt es etwas.
Da stand, dass diese Kinder oft auch schon vor dem zweiten Geburtstag eine Melodie richtig singen können. Es geht aber nicht ganz daraus hervor, ob es da um HB insgesamt geht, oder um HB im Bereich Musik.
Wie sind da eure Erfahrungen? Ich fand es eigentlich bisher normal, dass Kind "richtig" singt. Ist es das nicht?

PS: SORRY für die Abschweifung, aber es passte grad zum Thema Motorik und Intelligenz.
alibaba

Re: Jessica...

Beitrag von alibaba »

urmelis hat geschrieben:Dennoch heißt das nicht, dass Kinder, die motorisch beschleunigt sind, zwingend auch hoch begabt sind - auch der Umkehrschluss funktioniert genausowenig: Kinder die motorisch normal oder langsamer sind, können genauso hochbegabt sein! Es ist halt nur ein mögliches Anzeichen unter vielen anderen!
(
Natürlich, hat hier ja aber auch keiner so geschrieben, gell. Ich würde es mal so einordnen wollen, so ähnlich wie mit dem sprechen und dem schlafen. 90 von 100 klugen Kindern schlafen relativ kurz und sprechen sehr früh die ersten Worte. Das ist die Statistik. Und dann gibt es die, die das alles nicht so machen und trotzdem eben dazugehören. Ich persönlich finde nur, das der zeitigen komplexen Ausprägung der Motorik etwas mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Damit dieses "DU kannst das erst mit 5 können können", aufhört. Da hat sich ja in der Kognition schon einiges getan im Laufe der Jahre. Es wird schon eher akzeptiert, das ein Kind die Buchstaben eben schon eher kann und bei uns hier eine Einschulung mit 5 (als Kann-Kind geborene bis 30.06. eines laufenden Schuljahres) eingeschult werden können.

Ob singen in einem Zusammenhang steht, keine Ahnung. Das würde ich unter Gedächntnis, also Merkfähigkeit einordnen wollen. Und ob Massage einen Einfluss auf die Grobmotorik hat? Ich kann nur sagen, meine Kleine, (extrem gobmotorisch fixe Dame) war bis zu ihrem 13.Lebensmonat ins Gipsbett gefesselt und konnte bis dahin nur "robben". :lol: Naja, da war es wohl wieder nichts mit der Statistik. :mrgreen:

Ein schönes WE.
littleangel
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Re: Jessica...

Beitrag von littleangel »

So heute hatten wir den letzten Termin bei der Kinderpsychologin,nächste Woche hab ich das Endgespräch.
Bin mal gespannt was da raus kommt.
Die Logopädin hat seit letzter Woche die Silbentrennung mit Jessica durch genommen.ich weiß aber nicht ob das so richtig ist,sie ist doch erst 4.
Sie hat zwar einigen übernommen und macht es schon allein (mit den Wörtern die sie kann)

Lg
Anja
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