Bei uns spielt sich die Sache so langsam ein. Die Qualität des Fernunterrichts hängt stark vom Lehrer ab. Bisheriges Highlight war eine Doppelstunde mit Start als Videokonferenz, dann Stillarbeit und schließlich Abschluss wieder in Videokonferenz. Laut meiner Tochter war das vom Gefühl her fast so wie "richtiger" Unterricht, dh eher besser, weil die Störenfriede kurzerhand stummgeschaltet worden waren

Negativ war eine von der Lehrerin vergessene Stunde, in der sich die Schüler per Chat gegenseitig zerfleischten, eine Doppelstunde, in der keine der Aufgaben bearbeitet werden konnte, weil die vorangehende Erklärung im Buch mit dem bisherigen Wissen nicht verstanden werden konnte, und ein stundenlanger Systemabsturz gleich am ersten Tag. Bei uns besteht im Gegensatz zum Frühjahr Anwesenheitspflicht der Schüler zu den normalen Unterrichtszeiten. Was einerseits unpraktisch ist, da ich meiner Tochter zu diesen Zeiten oft nicht helfen kann, andererseits merke ich schon jetzt nach drei Tagen, wie sie selbständiger wird, und es hat auch was, wenn die Abende und die Wochenenden frei sind. Von uns aus gesehen ließe sich das Ganze noch länger durchhalten.
@nosupermum: Vom Stoff her liegen bei meiner Tochter zwischen Klasse 4 (Grundschule) und Klasse 5 (Gymnasium) Welten. Sie selbst hat sich neulich beschwert, dass es in der neuen Schule so anstrengend sei, weil man eigenartigerweise ja direkt zuhören müsse, sonst verstehe man plötzlich den Stoff nicht mehr

In Mathe wird in einer Stunde Stoff durchgenommen, der in der Grundschule mehrere Wochen lang durchgekaut worden wäre, da kommt aktuell praktisch jede Stunde ein neues Teil-Thema dran. Und sogar in Deutsch sind plötzlich Aufgaben dabei, bei denen mein Kind nachdenken muss und nicht gähnend alles aus dem Ärmel schüttelt. Wenn deine Tochter vor Langeweile nicht komplett am Dekompensieren ist, dann würde ich wegen der paar Restmonate in Klasse 4 gelassen bleiben. Oder geht bei euch die Grundschule länger als vier Jahre? Dann sieht die Sache natürlich anders aus.