Ich habe nochmal ein langes Gespräch mit der Schulpsychologin geführt, was sehr wichtig war, weil sie das Ganze nämlich schon wieder aus einer ganz anderen Perspektive betrachten kann. Sie wird ja meistens dann herangezogen, wenn es nämlich schwierig wird. Sie hat sich dann viel erzählen lassen und mir viele, viele Fragen gestellt, die erstmal so gar nichts mit der Schule (oder dem Kindergarten) zu tun hatten.
Am Ende des Gesprächs hat sie dann auch gesagt, dass sie den Gedanken an eine Einschulung gut findet.
![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
Sie hat dann auch festgestellt, dass Amelie ganz offensichtlich ein Problem mit der Schuluntersuchung hatte, was aber ganz unabhängig von ihrer Reife oder Leistungsfähigkeit war. Oft ziehen Kinder bei der Untersuchung die Notbremse und zeigen damit, dass sie eigentlich nicht so weit sind. Dem spricht aber entgegen, dass Amelie in der Schule selber (also beim Sprachtest und bei der pädagogischen Einschätzung) dieses Verhalten nicht gezeigt hat. Umgekehrt wäre es ein Problem gewesen, aber so sollte der Verlauf der Schulfähigkeitsuntersuchung nicht überbewertet werden.
Zweitens ist bekannt (was ich bereits schon ahnte), dass die Schulärztin ein erklärter Gegner der vorzeitigen Einschulung ist. Sie ist nämlich der Auffassung, das würde das Niveau der ersten Klassen nach unten ziehen. In der Regel würde sie sich nur überzeugen lassen, wenn sie selbst ein Kind auf Hochbegabung getestet hat. Also Richter und Henker in einem, na Prost Mahlzeit!
Heute waren wir beim Schnuppertag in der Schule, bei der die 3. Klassen als Paten den Kleinen die Schule gezeigt haben. Spätestens in dem Moment war mir klar, dass die Entscheidung genau die Richtige war. Wir haben Amelie gestern nachmittag mitgeteilt, wie wir uns entschieden haben. Ich habe das Gefühl, dass sie total erleichtert ist. Sie sitzt gerade oben in ihrem Zimmer und "übt" für die Schule. Sie schreibt das ganze Blatt mit Zahlen voll. Mein Mann sagte scherzhaft, ich soll ihr das verbieten, sonst denken die Leute wieder, wir hätten sie dazu gezwungen.
Hab auch eine andere Mutter aus unserem Kindergarten getroffen, da konnte ich auch gleich meine erste Erfahrung machen. Sie fragte auch gleich:"Ist die nicht erst 5?"
![grübel :gruebel:](./images/smilies/icon_scratch.gif)
Ich habe dann überlegt, was man da so diplomatisch drauf antworten könnte, aber mir ist nichts eingefallen. Also habe ich nur gesagt:"Ja, das ist sie!" Und weiter nichts. Ich habe mir dann noch einen mitleidigen Blick eingefangen und das wars dann aber auch.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)