Begabung?

[rayaofwakefield]

Ich weiß, bei einem 20 Monate alten Kind kann man wahrscheinlich noch nicht viel sagen, da sich da noch so viel entwickelt, aber ich mache mir schon länger Gedanken darüber, ob unser Sohn speziell begabt ist. Abgesehen davon, dass er schon sehr früh zu sprechen begonnen hat und auch motorisch Gleichaltrigen oft weit voraus war, hat er nun seit Neuestem ein neues Interesse - Buchstaben. Seit ca. 2 Monaten kann er die Buchstaben des Alphabets, groß und klein geschrieben. Er hat sich selbst dafür interessiert, hat immer wieder darauf gezeigt und als brave Mama, bzw. als braver Papa, haben wir ihm natürlich geantwortet.

Heute sieht er eine Teepackung (Winter Tea einer bekannten Fruchtsaftmarke) bei mir auf dem Schreibtisch stehen, entdeckt darauf seinen Lieblingsbuchstaben (das W - von ihm Baiyou - Double-U - genannt) und liest mir plötzlich Win, also den Anfang von Winter vor. Ich dachte zuerst, vielleicht hat er es von einem von uns gehört, wie das heißt. Das hat mich dann so gewurmt, dass ich die Probe aufs Exempel gemacht habe. Auf einem Blatt Papier habe ich einfache Wörter wie Mama, Papa, Didi (so heißt unser einer Hund), Mimi, Anne (so heißt seine Cousine) geschrieben - und ohne Hilfe hat er sie gelesen, also die Buchstaben verbunden!

Ich sehe mich somit einem noch nicht mal 2 Jahre alten Kind gegenüber, dass bereits mit dem Lesen beginnt. Ist das "normal" oder kann man darin schon eine spezielle Begabung erkennen? Ist es vielleicht nur Interesse oder doch mehr? Wie reagiere ich richtig darauf?

Sein Vater ist übrigens hochbegabt - ist sowas vererbbar?

Danke schon mal für eure Antworten, ich hoffe, ihr könnt mir helfen!

[Bliss]

Ich glaube das allgemeine Interesse an Zahlen und Buchstaben ist in dem Alter bei vielen vorhanden, aber Buchstaben schon zu einem Wort zusammenziehen können nicht viele.

Intelligenz ist nach momentanem Stand der Forschung zu großen Teilen vererbt.

[alibaba]

Hallo,

Buchstaben erkennen ist schon toll in dem Alter, sie aber zu lesen schon überdurchschnittlich. Wobei das nicht eine Hb bedeuten muss. Obwohl es natürlich nahe liegt,wenn der Vater auch hb ist.

Macht doch einfach weiter wie bisher auch. Offenbar haltet ihr ihm ja auch nichts vor, unterstützt ihn und fördert richtig....lasst es laufen. Und wenn er dann mal wieder kein Interesse hat, dann macht ihr eben etwas anderes. Bald ist Frühling da käme ein Fahrrad (ohne Stützen) in Frage, wenn er auch schon grobmotorisch so geschickt ist. Versucht ihn in eine Kita zu geben, da kann er Kontakte knüpfen, soziale Regeln kennen lernen. Rein kogntiven ansprcuh hat er ja schon durch die billinguale Erziehung.

Ob er tatsächlich hb ist, dazu ist es jetzt zu früh. Da müsst ihr abwarten.

VLG

[rayaofwakefield]

Danke für die Antworten! Wir werden's auf jeden Fall so weiterlaufen lassen, ihn unterstützen, wenn er etwas von uns wissen will und seine Interessen fördern. Ab September geht er in den Kindergarten, eben wegen der sozialen Kontakte. Wir treffen uns auch unter der Woche öfters mit den Nachbarn (deren Bub ist ein halbes Jahr älter), damit er jemanden zum Spielen hat.

Wir haben überlegt, ihm zum 2.Geburtstag ein Laufrad zu schenken, eben zur Unterstützung der Motorik.

[rayaofwakefield]

Mittlerweile liest er mir jetzt beim Spazierengehen vor, was auf den Geschäften steht. Zwar teilweise noch nicht ganz verbindent, aber immer 2-3 Buchstaben zusammenziehend und dann eben auch die Einzelbuchstaben. Also er hat offenbar schon einen Teil verstanden, lang dauert's wahrscheinlich echt nicht mehr, bis er wirklich liest.

Könnt ihr mir da vielleicht Bücher empfehlen, bei denen die Buchstaben schön groß geschrieben sind, bzw. was für Bücher gibt es fürs erste Lesen? Ihm macht es wirklich Spaß und er sucht überall Buchstaben. Er geht auch oft von Buch zu Buch in unseren Bücherregalen und liest darauf die Titel (so, wie er's eben kann bis jetzt).

[rayaofwakefield]

Heute hatten wir Muki-Pass-Untersuchung (2-Jahres-Untersuchung), da er ja im Mai 2 wird. Nachdem mir die Ärztin gefühlte 100 Fragen gestellt hat zu unserem Sohn, hat auch sie den Verdacht geäußert, er könnte hochbegabt sein. Sie hat mich auch direkt darauf angesprochen, ob es in unserer Familie Hochbegabung gibt (ja, gibt es, mein Mann und mein Vater, wir - also meine Schwestern und ich - wurden nie getestet, ich hab mir aber sehr leicht getan in der Schule - hab eigentlich nie gelernt - wir wissen somit nicht genau, ob's nicht auch von meiner Seite eine Vererbung gibt). Die Kinderärztin hat uns nun geraten, einfach weiter so zu fördern, wie wir's bis jetzt getan haben (also alle Aspekte fördern, die Freude am Lesen, die Motorik - er fährt mittlerweile schon sehr sicher auf seinem Laufrad - das hat der Osterhase gebracht -, seine Freude an Zahlen - er zählt bis 20 und seine Tiere/Autos während dem Spielen und wenn wir Stufen gehen, etc.), weiters sollen wir auch dem Kindergarten Bescheid geben, in den er ab September geht, dass der Verdacht besteht.

[rayaofwakefield]

Mittlerweile ist es nun so, dass unser Junior tatsächlich schon ganze Wörter lesen kann, auch schwierigere (er ist jetzt 26 Monate alt), er 30er/40er Puzzles alleine macht, Spiele ab 4 spielt und immer mehr fordert, immer mehr wissen will. Er redet in grammatikalisch richtigen Sätzen (wenn er will), kombiniert Dinge, zählt Zahlen zusammen. All dies zweisprachig (Englisch, Deutsch).

Nun soll er im September mit dem Kindergarten beginnen. Soll man da vorher den Pädagogen Bescheid geben, bzw. wie haben das diejenigen gehandhabt, deren Kinder schon "weiter" waren? Er soll in die große Krippengruppe kommen. Ich hab halt Angst, dass er dort unterfordert ist.

[Edainwen]

Bei uns gibt es vor der Aufnahme in den KiGa immer ein Gespräch, in dem die Eltern über ihre Kinder berichten. Am tasächlichen KiGa-Alltag hat sich dadurch aber zumindest bei uns nichts geändert, da unser Sohn ohnehin der mit Abstand jüngste in der Gruppe war - was nichts daran geändert hat, dass er trotzdem lieber mit den Kindern aus der ältesten Gruppe gespielt hat, da auch 3jährige oft noch nicht in ganzen Sätzen sprechen, keine Rollenspiele spielen können, nur Puzzels für "Babies" machen etc. - erst jetzt, wo die 3jährigen bald 4 sind, findet unser Sohn auch in seiner Gruppe passende Spielpartner. Dennoch ist es im Moment noch undenkbar, ihn in eine höhere Gruppe zu geben, da die 4jährigen ab Herbst bereits mehrmals wöchentlich zusammen mit den Grundschülern Sachen machen, für die es ihm - obwohl er in seiner Gruppe in dieser Hinsicht wohl am weitesten ist - doch noch an den feinmotorischen Fähigkeiten mangeln würde, an Körpergröße (z. B. Turnen), an Sozialverhalten (Wutanfälle, wenn nciht nach seinen Regeln gespielt wird) - Davon ausgehend denke ich, dass in dem jungen Alter in den Kindergärten noch nciht sehr differenziert wird.
Wenn er aber tatsächlich das Glück hat, in eine gemischte Gruppe zu kommen, dann wird er sich seine Spielpartner schon richtig aussuchen. Eine kleine altershomogene Gruppe würde ich in dem Zusammenhang viel kritischer sehen

.......

Sorry, habe gerade gelesen, dass er in die "große Krippengruppe" kommen soll. Was heißt das? Kinder von 2-3 Jahren? frag nach, ob es nicht die Möglichkeit gibt, ihn schon in die KiGa-Gruppe zu geben! Bei Kidnern, die nicht älter als 3 sind, wird er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unter- und auch überfordert sein!

[heinerprahm]

@ rayaofwakefield

X-Chromosom
Intelligenz ist Frauensache...
http://www.focus.de/wissen/mensch/x-chr ... 19869.html

Das ist nur ein plakativer Artikel, es gibt dazu unzählige und eindeutige Forschungsergebnisse und die sind sehr eindeutig, die Intelligenz hat Dein Sohn von Dir ... wenn Du Dich fragst, warum nicht doch vom Vater, trotz der Genetik ??? .. es ist so, dass ein echtes 'HB Männchen' sich niemals eine Frau 'aussucht', die ihm intellektuell 'unterlegen' ist, solche Frauen mögen 'HB-Männchen' einfach nicht... also hat Dein Sohn zwar auch viel vom Vater (vor allem die männlichen Attribute, wie Athletik und schnelle Reaktionen), aber die Intelligenz stammt von Dir und aus den Genen Deiner Familie !

http://www.wissenschaft-online.de/artikel/835235

Das ist bei einer Tochter (wie unserer), die sowohl vom Vater, also auch der Mutter ein X Chromosom erhält, nicht ganz so eindeutig und da kann es sogar zu Superkombinationen kommen , was bei unserer Tochter hier auch nicht auszuschließen ist ...

http://forum.klugekinder.at/viewtopic.p ... 292#p11292

..achja und ich war als Kind 'so einer' wie Dein Sohn, passt bitte auf ihn auf und gebt ihm eine faire Chance, abseits der gesellschaftlichen Norm !

Liebe Grüße
Heiner

[alibaba]

...weiters sollen wir auch dem Kindergarten Bescheid geben, in den er ab September geht, dass der Verdacht besteht.

Das würde ich nicht. Man überträgt damit Erwartungen an ein Kind, was es nicht erfüllen kann. Haben die Erzieher überhaupt keine Ahnung, wird das Kind nur überfordert. Ausserdem ist ein Kiga kein Hort der intelektuellen Höhenflüge, sondern andere Dinge stehen da im Vordergrund. Wollt Ihr euer Kind anders gefördert sehen, müsst Ihr das selber übernehmen.