Ich muss mich kurz mal ausheulen....

[Milli Meter]

ich kann einfach nicht mehr... erst der ganze stress mit der großen und nun, kaum hat sich die große beruhigt, wird die situation mit meinem kleinen immer schlimmer.
ich hab keine kraft mehr und auch kaum noch nerven für ihn.
der einzige lichtblick ist, dass er bald in den kindergarten kommt. und selbst im kindi wurde mir schon nahe gelegt für ihn eine inklusionskraft zu beantragen sie kennen ihn ja schon ein bisschen von kindergartenverantaltungen, morgens beim bringen... ach mann, das tut weh....
erst brüllt er 18 monate lang ohne luft zu holen und rutscht von der schreiphase direkt in die trotzphase. mit einer hartnäckigkeit, ausdauer und willenskraft die mir alles abverlangt. klar ist das toll solche charaktereigenschaften zu haben, für mich als mutter ist es hart. jeden tag aufs neue ein einziger machtkampf. kein kinderlied, keine geschichte, keine aktivität ohne alles zu hinterfragen, auszutesten etc. vom anziehen übers essen bis hin zum einfachen spaziergang... ich kann konsequent sein wie ich will - lerneffekt beim kind gleich null bzw. interessiert es ihn nicht. nächstes mal wird eben wieder probiert, ob die grenze auch wirklich noch am gleichen punkt liegt. und wenns 2 minuten später ist. es ist mittlerweile einfach nur peinlich mit ihm irgendwohin zu gehen. er ist erst 2,5 und wirklich ein herzensguter lieber junge, sehr sensibel und verschmust...ich verstehe einfach nicht, wieso das immer sein muss. wieso? irgendwann muss das doch mal aufhören. ich liebe ihn über alles... aber so kanns nicht mehr lange weiter gehen. so sehr ich auch versuche immer das positive zu sehen, im moment fällt es schwer....

[sogesehen]

Hallo Milli Meter!
Du tust mir leid, dass Du es gerade so schwer hast! Hast Du schon einmal eine Mutter-Kind-Kur gemacht? Ich habe noch keine gemacht, aber mein Kleiner hält mich so auf trapp, dass ich mich seit Herbst immer häufiger danach sehne und es wohl auch mal angehen werde.
Könntest Du vielleicht ein paar konkrete Situationen beschreiben, in denen Ihr beiden aneinander geratet oder wie die Erzieherinnen ihn beim bringen/abholen erlebt haben, dass sie davon schon die Notwendigkeit einer Inklusionskraft ableiten?
Wenn das Kind sehr willensstark ist, spielt natürlich der Erziehungsstil eine große Rolle. Wie würdest Du Dich da beschreiben?
Liebe Grüße

[luric]

hallo,
ich habe auch so einen permanenten grenzgänger der mir seit jahren alles abverlangt.

egal wie konsequent man ist, alles wiederholt sich - oftmals im minutentakt.

ich liebe meinen sohn sehr und habe durch ihn schon sehr viel an geduld und demut gelernt, aber dieses ständige "und täglich grüsst das murmeltier"-gefühl ist seeeehr ermüdend.
ich muss zugeben, oft genug platzt mir der kragen und brülle dann im nebenraum die wände an und schlage auf kissen ein, um mich abzureagieren
es tut mir dann auch leid, dass ich so genervt bin, aber irgendwie muss mein ganzer frust auch mal raus.

sry fürs mitsudern, ideen und ratschläge habe ich leider keine.

[Rosi]

Hallo !
Wir haben auch einen zu Hause der immer wieder die Grenzen bis aufs Äußerste testet. Leider hilft bei uns auch nichts als immer konsequent zu sein. Auch keine Außnahmen. Das ist ganz schön anstrengend, dass kann ich dir nachempfinden. Unserer hatte auch mal so eine Phase in der er wenn er gebockt hat bis zu 1,5 Stunden geschrieen hat. Uns haben Globulis weiter geholfen. Einen Versuch ist es evtl. Wert, oder?
Viel Kraft wünscht euch
Rosi

[Milli Meter]

@so gesehen: situationen sind z.b. einfach nur der weg in den kindi - wenn er denn erstmal angezogen ist er läuft grundsätzlich in die falsche richtung, rufen, ermahnen bringt nix und rennt aber in der nähe der straße dann plötzlich los, weil er allein drüber will...er rennt querfeldein und der bach, der den ganzen weg entlang führt, ist auch ein riesen magnet...eigentlich sinds nur 5min weg - wir brauchen gut und gerne 30min. nur der hinweg. wenn ers arg übertreibt muss er in den buggy, mit viel widerstand.. aus frust zieht er sich dann schuhe, socken, handschuhe und mütze aus, schmeisst sie fort, brüllt wie verrückt. am anfang hab ichs ihm wieder angezogen, mittlerweile lass ichs, hält eh nur 1 min. erst wenn er merkt, dass es wirklich kalt wird lässt er sich wieder anziehen. im kindergarten geht er zielstrebig zu den anderen kindern und provoziert, beschimpft sie...und in unbeobachteten momenten reißt er immer aus. auch bei dem kindi-aufnahmegespräch warer auf einmal weg, eine erzieherin hat ihn zum glück wegrennen gesehen und ist ihm hinterher.
es muss eben einfach nach seinem kopf gehen, wenn nicht, wird gebüllt - kleinigkeiten, die sich durch den ganzen tag ziehen. wir praktizieren das erziehungsmodell "freiheit in grenzen". er weiss genau, wo die grenzen liegen, er versucht es nur immer und immer wieder.

@rosi: welche globuli?
@luric: tut gut, zu hören, dass ich nicht so allein damit dastehe. ich musste mir ja schon anhören "so kinder wie deine, hätte ich aber nicht gewollt"

lg

[Rosi]

Hallo !
Oh je, da machst du ja etwas mit. Also wir kennen ähnliche Situationen, und ich kann nur sagen, dass ich in manchen Dingen dann keine Kompromisse mehr gemacht habe. Wenn wir irgendwo hin wollten und er hat nicht gehört, sofort in den Wagen, egal wie groß das Geschrei war. Oder wenn es mehrmals nicht klappte von Anfang an in den Wagen. Habe ihm gesagt warum und das wir es wieder versuchen wenn er bereit ist zu hören. War kein leichter Kampf, aber hat geholfen. Wir haben auch mit 1 Jahr schon "Auszeit" eingeführt, zum Glück , denke ich heute, denn er reagiert darauf. Wenn er es übertreigt 2 Minuten auf seinem Stuhl in der Küche sitzen und nachdenken und mal runter kommen. Danach alles besprechen. Er konnte am Anfang noch nichts reden, doch es hilft. Heute muss ich oft nur bis 3 zählen, dann ist es bei 2 erledigt, weil er weiß bei 3 ist "Auszeit" angesagt. Hört sich leicht an, war aber harte Arbeit. Es ist nicht leicht wenn man ein sehr willensstarkes Kind hat, und ihr habt ganz sicher eines.
Hyos cyamos hat unser Sohn damals erhalten.
Ich wünsche ganz ganz viel Kraft, viel Durchhaltevermögen und viele gute Ideen was ihr tun könnt, denn es ist immer ein austesten.
Viel Erfolg.
Rosi

[gloria]

Hallo,
Du tust mir auch echt Leid. Das ist echt nicht einfach, aber ich sage mir immer das ich lieber konsequent bleibe, so hart es auch sein mag,
aber das ist nun mal das Beste für das Kind.
Ich finde den Vorschlag von einer Mutter Kind Kur keine schlechte Idee.
Es gibt einige schöne Orte wo so etwas angeboten wird. Zum Beispiel an der Ostsee oder so.
Da kann der kleine sich mal richtig austoben, und wenn er ins Meer schreit ist es auch halb so wild

[sogesehen]

Hallo Milli Meter,
hm. Dein Kleiner muss ganz schön kämpfen und wie Du es beschreibst bekommt er sehr viel, aber eher mit Zurechtweisung verbundene Aufmerksamkeit.
Mein Kleiner ist auch sehr willensstark, da ich es mit dem Loblied der Konsequenz nicht so habe, darf er mehr, als mein Großer durfte und auch als mir "eigentlich" gefällt, einfach, weil ich nicht den ganzen Tag "nein" sagen will. Irgend etwas muss er dürfen und wenn er nur auf Süßes und technische Geräte scharf ist, geb ich ihm etwas kleines hier und das robusteste Gerät, was ich anbieten da. Ob das so richtig ist, weiß ich nicht, aber wir können beide damit leben.
Zum Kindergarten scheint Dein Kleiner nicht gerade gern zu gehen. Vielleicht ist er einfach noch nicht so weit. Gibt es denn eine Möglichkeit, das auf später zu verschieben? Seit wann geht er denn? Gibt es dort eine Erzieherin, die gut mit ihm kann?
Er möchte sicher, dass es immer nach seinem Kopf geht, wie oft möchtest Du denn, dass es nach Deinem Kopf geht? Wie sind die Anteile, nach wessen Kopf etwas am Tag tatsächlich geht so etwa verteilt?
Bei uns, wie sicherlich bei den meisten, werden die zweiten Kinder oft mitgeschleppt und das Tagesprogramm richtet sich nach den Eltern oder dem älteren Kind, dass schon Termine verschiedenster Art hat. Immer wieder müssen die zweiten funktionieren, weil Zeiten eingehalten werden sollen und die Termine sind noch nicht einmal für sie selbst. Da kann sich ganz schön viel Frust ansammeln.
Wenn dazu kommt, dass der Kleine rebelliert und einen ständig ärgert, können Automatismen entstehen, dass eigentlich zu allen Wünschen nein gesagt wird, ganz reflexhaft, weil der nicht ausreichend lieb war, geärgert hat, nicht funktioniert hat. Ich kann mir vorstellen, dass man da schnell in einen Teufelskreis geraten kann. Ist das bei Euch so oder sind die Konflikte eher punktuell und gar nicht soooo oft?
Als mein Kleiner laufen konnte, ist er auch immer in die falsche Richtung gelaufen, sodass ich ihn im Ergebnis sehr viel getragen habe und noch tue (es wird besser). Das ist natürlich nicht empfehlenswert.
Ich denke, ich würde ihn auch wie Rosi in den Kindergarten schieben, wenn es anders nicht geht, bis er vernünftig mitläuft und immer wieder zurück in den Baggy (am nächsten Tag) wenn es nicht geklappt hat. Bzw. wie oben angedeutet nach einer Alternative zum Kindergarten suchen, wenn er sich dort nicht wohl fühlt und nur Ärger provoziert.
Ganz liebe Grüße und viel Kraft wünsch ich Dir

[alibaba]

Hallo,

kein Kind kommt "bösartig" auf die Welt. Ein fast kigaaltes Kind sollte einfache Grenzen kennen und überall anerkennen. Das aber scheint bei deinem Sohn, @millimeter, so nicht zu sein.

Was bei euch schief läuft, das ist aus der Entfernung her nicht zu beurteilen. Das etwas schief läuft, das kann ich so aus der Ferne beurteilen. Dieses Verhalten würde ich nicht mehr unter Trotzphase abbuchen und auf Besserung warten. Der Anstoß des Kigas für einen Helfer würde bei mir Himmel und Erde in Bewegung setzen um mich an eine Erziehungsberatung zu wenden. Ich lese auch aus deinen Zeilen, das du keine Kraft mehr findest....das kann ich gut verstehen. DAS sollte der nächste Grund sein, sich Hilfe zu holen. Machst Du so weiter wird sich dein kleiner Sohn weiterhin Aufmerksamkeit über "Gewalt" holen, die er weiter ausbauen wird. Das ist wie ein Fass ohne Boden und glaube mir eins, Ihr alle seid dann die Verlierer.

Hol Dir externe Erziehungshilfe. Bei uns bietet das die Stadt an bzw. die Caritas.

Viel Erfolg.

[Milli Meter]

hallo sogesehen.

er geht noch nicht in den kindergarten, er ist erst 2,5 er muss lediglich mit, wenn wir die große bringen. die konsequenz mit dem buggy wenn es nicht klappt praktizieren wir seit er laufen kann - da war er 10 monate alt. und nein, ich sage nicht reflexartig zu allem nein - wir haben nicht viele regeln, aber an die muss er sich halten. ich fände es nicht richtig ihm alles zu erlauben, damit ich mich nicht mit ihm auseinander setzen muss. ich lasse mich gern auf ihn ein, und er darf auch vieles, was andere vielleicht nicht dürfen. wenn er an meinem pc schreiben oder spielen möchte, ok. aber es kann nicht nur nach ihm gehen, uns gibt es auch noch und wir gehen auch zu seinen terminen
noch ein paar beispiele - er will etwas süßes, hat aber noch nichts richtiges gegessen. ergo brüllte er ungelogen 4h! lang durch. am ende hat er trotzig gegessen, mich angeschaut und gesagt: "und jetzt ist es alle, jetzt darf ich süßes!"
er darf nicht alleine an den herd, er hilft sehr gern beim kochen, darf er auch... damals war er knapp 2. er wurde nachts wach, is auf die toilette erkannte den vorteil wenn alle schlafen und ging dann in die küche um sich alleine rühreier zu machen. die waren auch schon in der pfanne (sauber aufgeschlagen), der herd angestellt - sohnemann stand mit kochlöffel auf nem stuhl davor, als ich wach wurde. er hat also bereits genaue pläne im kopf, die er versucht umzusetzen.
er wollte morgens nicht mit, die große in den kindi bringen also schnappte er sich ne shampooflasche und leerte sie meiner tochter überm kopf aus. ziel erreicht.
ich möchte auch nicht beschimpft werden, und er kennt viele schimpfwörter. mittlerweile hat er einen anderen weg gefunden, sie zu benutzen ohne sie direkt zu mir zu sagen: er zählt mir alle auf, die er nicht sagen darf.

@ rosi: die auszeit haben wir auch.

@ alibaba
hab dir ne pn geschrieben.

lg